BOSS GT-Pro
Seit mehr als 25 Jahren fertigt BOSS (als unabhängiger Geschäftsbereich der ROLAND-Company) die unterschiedlichsten Arten von Effektprozessoren, Tunern, Drum-Machines und jede Menge anderer kleiner Helferlein für den Musiker. Am bekanntesten dürfte jedoch sicher dem saitenschwingenden Künstler (egal, ob 4- oder 6-Saitig) die schier unendlich große Modellbreite dieser kleinen Bodentreter bekannt sein, mit der sich die BOSS-Company über diese lange Zeit immer noch bestens am Markt behauptet. Das Modellangebot dieser kleinen Effektpedale – im Umgangston auch liebevoll „Tretmine“ genannt – bietet für fast jeden Wunsch eine Erfüllung.
Das Sortiment ist bestückt mit Verzerrerpedalen, Equalizern, Delays, Noise-Reductions, Line Selectors, Reverbs, Octavern, Chorus-Pedalen und vielen anderen Tools, bei denen man früher oder später sicher fündig werden kann – oder man besorgt sich gleich den BOSS GT-Pro, denn dieser beeinhaltet so gut wie das ganze Arsenal dieser hochwertigen und einfach zu benutzenden Effekt-Technologie, die BOSS seinen Geräten mit auf den Weg gibt.
Um zu schauen und zu hören, ob denn wohl der Sound und die Bedienung des GT-Pro das fortsetzen, was die intuitive Benutzung der BOSS-Effekte seit Jahren vorgeben, habe ich hier zum Test auf AMAZONA dieses Flagschiff der BOSS – Gitarrenserie ins Rack geschraubt. Da es aber unmöglich ist, ein derart komplexes Gerät in nur einem Testbericht unterzubringen, erscheint in Kürze eine ausführliche Workshopreihe über das Kreieren und Arbeiten mit Sounds des BOSS GT-Pro. Hierbei wird sicherlich mehr ins Detail gegangen, also dranbleiben!
Lieferumfang
Als Zubehör zum BOSS GT-Pro liefert BOSS eine deutschsprachige Bedienungsanleitung sowie einen ebenfalls lokalisierten Quick-Step-Guide, der die Möglichkeiten des Gerätes grob erklärt und mit dessen Hilfe man sich bei der Bedienung des GT-Pro schonmal vortasten kann. Weiterhin findet sich in der Verpackung ein USB-Kabel sowie eine CD-ROM mit der für den Betrieb des PreAmps am Mac/PC notwendigen Software. Diese setzt als Mindestvorraussetzungen einen PowerMac G3/600 Mhz oder Windows-PC mit ebenso 600 Mhz Taktgeschwindigkeit voraus. Für User des klassischen MacOS ist zusätzlich entweder FreeMIDI oder OMS erforderlich, um die Software zu nutzen. Auf beiden Testsystemen, die mir zur Verfügung stehen (PowerMac G5 und PowerBook G4 unter OS X 10.4.3), war die Installation nach einer Minute erledigt und der Editor zeigte sich während der gesamten Testphase absturzresistent.
Äußeres/Bedienung
Frontseite
Das Gerät erscheint in genormter 19“-Manier und verbraucht zwei Höheneinheiten im Rack. Auf der linken Seite des Bedienfeldes befinden sich alle notwendigen Regler, die global auf die Ein- und Ausgänge des BOSS GT-Pro Auswirkungen haben. Neben der Instrumentenbuchse finden sich hier Regelmöglichkeiten für die Anpassung des Eingangssignals. Dort sollte man als erstes das Gitarrensignal an die Vorstufe anpassen. Hilfe leisten tut hierbei eine Peak-LED, die eine gefühlvolle, zerrfreie Anpassung ermöglicht.
Direkt unterhalb der Input-Sektion befinden sich alle notwendigen Regler für die Anpassung der Ausgangslautstärke(n). Zu bemerken wäre hier, dass der BOSS GT-Pro nicht nur über reguläre Main-Outputs, sondern zusätzlich über eine zweite Stereo-Ausgangssektion verfügt, hier als Sub-Out benannt. Über beide Potis hat man ohne große „Menüstepperei“ direkt Zugriff auf das Signal – wenn´s mal kracht, kreischt oder fiept! Ein regelbarer Stereo-Kopfhöreranschluss rundet das Bild der Ein- und Ausgangssektion ab.
Mein Kommentar zur Produktvostellung des GT-Pro ist mit Entfernen des doppelten Links verschwunden. Deshalb nun erneut mein kurzer Mangelbericht, der so auch an ROLANDMUSIK gegangen ist:
"Aufgefallen ist mir bei allen Presets, die eine Federhall-Simulation verwenden (spring), ein permamenter Ton im Hintergrund, der bei jedem Anschlag ein deutliches und überaus störendes "uuiiip" produziert. Beispiel Preset 33-9, 60's TWEED. So klingt keine echte Federspirale, die ich kenne. Der Federhall-Algorithmus ist aus meiner Sicht mit diesem Soundergebnis unbrauchbar, was mich angesichts der sonstigen Qualität und des Preises ein wenig nachdenklich stimmt. Ist dieses Phänomen unveränderlicher Standard evtl. sogar beabsichtigt oder kann man das irgendwie beheben?"
Der Support von ROLAND hat den störenden Effekt bestätigt und die Entwicklungsabteilung in Japan informiert. Bin gespannt, ob es mal ein Update geben wird.
mich würde auch interressieren wie die akustikgitarrensimulation klingt.\r\nIst sie brauchbar für einen Top40 Gitaristen.
Von der Akustiksimulation darf man natürlich keine Wunder erwarten, natürlich wird dann eine Metalaxt nicht auf einmal nach Country klingen.
Beeindruckt bin ich jedoch von der Single-Coil Simulation. Ich hätte nicht erwartet, dass ein solcher Effekt wirklich sinnvoll ist aber damit klingt sogar meine Mahagoni-Metal-Axt mit EMGs nach glasklarer Fender. Ich benutze sie in einigen meiner Cleansounds.
also mir gefällt keiner der hier vorgestellten effekte. ein gehyptes produkt ????
Hi, anozama (witziger Nick, btw)
Nein, kein gehyptes Produkt, sondern lediglich Geschmackssache..wer auf alte Vintage-Röhrencombo-Sounds (und das ohne Kompromisse) steht, der sollte besser weiter suchen. Für alle anderen, die eine Mega-Flexible Soundzentrale suchen, ist das GT-PRO sicher ein ganz heißer Kandidat!
Viel Spaß noch auf Amazona :)
Stephan