Boss BR BR-80
Miniaturisierung ist eine feine Sache. Gerade für Anhänger von High-Tech-Gadgets wird die Aussicht jedes Jahr besser, endlich die geliebte Technik vollständig tragbar zu bekommen. Neben Spielereien und Anwendungen auf PSP und Tabletcomputern bringt die stetige Erhöhung möglicher Rechenoperationen pro Quadratzentimeter Leiterplatte uns Musikern immer wieder spezialisierte Lösungen, die den Traum des perfekten Kleinststudios jährlich ein bisschen näher bringen. Einer der Innovatoren bei Musiktechnologie war schon immer Roland, die schon 1996 einen Touchscreen-gesteuerten „Personal Music Assistant“, den PMA-5, der staunenden Musikeröffentlichkeit vorstellten, und dann auch immer wieder sehr tragbare Geräte mit vielen Funktionen und etwas zu komplizierter Bedienung entwickelten. Nun hat Roland unter dem BOSS-Brand seinen bisherigen Winzlings-Rekord, das auf VS-Technologie basierende BR-Ministudio, neu aufgelegt. Der neue Micro BR BR-80 bietet prinzipiell auf kleinstem Raum ein komplettes Achtspurstudio samt recht kompletten kleinem internem Digitalmischpult mit Effekten, eingebauten Kondensatormikrophonen und nützlichen Extras wie Stimmgerät, MP3-Player mit Übungshilfen und Möglichkeiten zur Computeranbindung via USB, samt einer Gratis-Kopie einer neueren Einsteiger- und Semiprofi-DAW (Sonar LE). Mit dieser Ausstattung will er eigentlich drei Dinge in einem sein: Ministudio, ideale Übungs- und Jamhilfe besonders für Basser und Gitarristen, und einfache Stereo-Aufnahmelösung für alle – und unterscheidet konsequenterweise zwischen drei separaten Betriebsmodi. Im ersten Modus ist er somit ein Achtspurstudio, im zweiten ein Jampartner mit MP3-Funktionen, im dritten eine einfache Stereo-Aufnahmelösung.
Ich habe das Br-80 nach zwei Wochen wieder zurückgegeben, wegen der Umsetzung der Punch-In / Punch-Out Funktion. Man kann die Punch In/Out-Punkte nicht während des Anhörens direkt setzen, sondern muss sie sich merken und sie umständlich in Untermenüs einstellen. Leider ist das die Funktion die ich mit Multitrackern am meissten benutze. Das ist so als hätte man ein super Rennauto entwickelt, aber die Auslieferung erfolgt ohne Lenker, und man muss in Untermenüs dem Auto mitteilen ob man nach links oder rechts fahren will: völlig inpraktikabel. Umso ärgerlicher, da das Micro BR-80 ansonsten ein tolles Gerät ist.
@maciste musst Dir die Zeit nicht merken: einfach [Enter] drücken um die aktuelle Songposition in Feldern wie [IN] und [OUT] zu übernehmen
Beispiel
Laß den Song laufen, wenn die Stelle zum PunchIn kommt
1. drück [Stop],
2. drück [Menu]
3. wähle [A.Punch] falls das nicht eh schon ausgewählt ist weil Du fröhlich am Punchen bist
4. auf dem Feld [IN] drück [Enter] um die aktuelle Songposition als PunchIn zu übernehmen
5. [exit]
6. drück [Play] um den Song weiter bis zum Ende des Verspielers laufen zu lassen
7. drück [Stop],
8. drück [Menu]
9. [A.Punch] ist nun eh schon ausgewählt also einfach [Enter] drücken
10. geh eins runter auf [OUT] und drück [Enter] um die aktuelle Songposition als PunchOut zu übernehmen
11. [exit]
Tipp: wegen der vielen 8×8 Tracks, kannst auch ganz komfortabel in eine Nebenspur aufnehmen, hörst dann in Original und Korrektur rein,
und kopierst Dir den Bereich von der virtuellen „Korrekturspur“ auf die fehlerhafte Spur, markierst dazu wieder Start- und Stop-Punkt mit dem „[Enter]-Trick“.
HINT
iPADs sind für Songwriter KEINE ALTERNATIVE zu solchen Wunderwaffen, weil sie keinerlei Schutz Deiner Ideen bieten. Der App-Hersteller hat VOLLSTÄNDIGEN Zugriff auf Deine Kompositionen und einem Konzern der von iTunes lebt, ist es egal, ob Du selbst Deine Musik verkaufst oder jemand anderes über eine Auftragsproduktion,