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Test: Boss, RT-20 Rotary Ensemble, Effektgerät

Boss RT-20

11. April 2008

Früher habe ich, zuerst unbewusst, dann dank der Erklärungen technisch fortgeschrittener Musiker wesentlich bewusster, das Rotieren von Orgel- und Synthesizersounds als Lesliesounds genossen und dabei diese mächtigen Lesliekabinette vor Augen gehabt, die einfach nur groß und schwer wirkten und es wohl auch waren. Glücklicherweise musste ich das nie selbst feststellen, es blieb bei dem reinen Audiogenuss und dem Wunsch im Hinterkopf, dass man so etwas doch selbst gern hätte. Nun ist vor einiger Zeit das BOSS RT-20 auf den Markt gekommen, das als Rotary-Speaker-Simulation dem Schleppen und Keuchen ein Ende bereiten soll. Vielleicht/hoffentlich ist es das, was man immer schon zu einem moderaten Preis, in einer angenehmen Größe und als tragbares Gewicht haben wollte.

 

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Bevor es an’s Eingemachte geht, kurz etwas zur Geschichte bzw. zur Technik des Geräts, das mittels dieses Effektgerätes simuliert werden soll. Die Lesliekabinette, so nach ihrem Entwickler benannt, wurden für Organisten entwickelt, fanden aber später schnell auch ihre Verwendung und Beliebtheit bei Gitarristen. In der Regel bestehen die Kabinette aus einem Bass- und einem Hochtöner, die über eine Frequenzweiche gespeist werden. Rotierende Elemente vor den beiden Tönern sorgen dafür, dass der Sound, getrennt nach Hoch- und Basstönern, sowohl in der Breite wie in der Tiefe moduliert oder besser „durch die Gegend geschleudert“ wird und je nach Geschwindigkeit und Mischung unglaubliche Bewegungen im Klangbild entstehen. Es gab und gibt natürlich unterschiedliche Bauweisen, auch durch andere Firmen, das RT-20 ist dabei dem Leslie 122 angeglichen worden.

 

Dem BOSS RT-20 wurde es nun zur Aufgabe gemacht, diesen quasi psychoakustisch dreidimensionalen Effekt sogar ins Heimstudio zu bringen. Mit Hilfe der Roland-/BOSS-eigenen COSM-Technik, die auch beim V-Synth oder anderen Effekten aus dem gleichen Hause zum Einsatz kommt, wurde die Wirkungsweise eines Lesliekabinetts vom Typ 122 analysiert.

-- Die Draufsicht mit dem Eyecatcher in der Mitte --

— Die Draufsicht mit dem Eyecatcher in der Mitte —

Die Bedienoberfläche des Gerätes ist sehr übersichtlich gestaltet und bietet mit dem im Zentrum befindlichen Virtual Rotor auch noch etwas für das Auge, die farbenfrohe Darstellung der Klangbewegung.

Links oben befindet sich der Mode-Schalter, mit denen die grundsätzlichen Betriebsarten umgeschaltet werden können.

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  • I natürliche Verzerrung des Leslie 122

  • II bietet gegenüber I den zusätzlichen Anteil einer nahen Mikrofonabnahme

  • III mit Verzerrung durch einen Marshall 1959-Turms

  • IV wie III, aber UNI-VIBE-Simulation an Stelle des Leslie 122

Der Schalter Rise Time bestimmt die Geschwindigkeit, mit der zwischen Slow und Fast per Fußtaster hin- und hergefahren werden kann. Direkt- und Effekt-Lautstärke können getrennt geregelt werden. Balance sorgt für die richtige Mischung des Bass- und des Hochtönersignals, was bei einem Originalgerät nur durch aufwändige Mikrofonierung erreicht werden konnte, Overdrive bestimmt den Grad der Verzerrung. Mit Slow und Fast letztlich kann jeweils die langsamste und schnellste Geschwindigkeit eingestellt werden.

-- Die Anschlüsse --

— Die Anschlüsse —

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Wie sieht es denn im Vergleich zum Hughes & Kettner Rotosphere Mark 2 aus? Ist das keine ernstzunehmende Alternative?
    Unterscheidet sich das RT-20 irgendwie von dem entsprechenden Pendant im Roland VG-99?

    • Profilbild
      a.jungkunst AHU

      Hallo Danilo, ein Vergleich mit dem VG-99 als Multieffektgerät für den Gitarristen würde trotz der implementierten Funktion Rotary etwas hinken, ebenso das Rennen mit dem Hughes & Kettner Rotosphere Mk.II, bei welchem der fast dreifache Preis zu veranschlagen ist. Vielleicht stellen wir die Geräte einmal für sich vor, es sind jedoch andere Funktions- und Preisklassen.

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