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Test: Boss, Slicer SL 20, Gitarren-Effektgerät

(ID: 2593)

Der Pedal-Mode-Schalter legt die Funktion des linken Pedals fest. Man hat die Wahl zwischen einer normalen An-Aus-Schalter-Funktion (Latch) und der meines Erachtens noch spannenderen Momentary-Funktion – hier wird der Effekt nur bei getretenem Pedal aktiviert. Nimmt man den Fuß weg, hört man wieder nur das Originalsignal. So wird ein sehr schneller Wechsel zwischen Original und Effektsound (z.B. nur für einzelne Stellen innerhalb eines Songs) ermöglicht.

Der Output-Mode-Schalter kommt beim Stereo-Output-Betrieb ins Spiel. Wenn man als Gitarrist beispielsweise die Möglichkeit hat, über zwei Amps zu spielen, kann man die Möglichkeiten des Slicer durchaus noch erweitern.
Sechs verschiedene Modes werden hier angeboten: Fixed (normaler Stereo-Betrieb), Random (zufälliges Hin-und Herspringen), Pingpong (abwechselnd links-rechts), Auto (wandern von links nach rechts), 3D gekreuzt (von vorne nach hinten und von links nach rechts) und 3D im Kreis (kreisförmig durch den Raum).

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Zwei weitere Regler finden sich noch auf der Bedienoberfläche: Attack und Duty. Attack verändert die Anfänge der zerhackten Teile: Vom sanften Einblenden (fade in) bei Linksanschlag bis zum starken Überhöhen, wie man es von einem Synthesizer-Filter kennt. Duty regelt die Länge der zerhackten Teile: Ist der Regler ganz nach links gedreht, hört man nur ein rhythmisches Ticken mit Pausen dazwischen, je weiter man nach rechts aufdreht, desto mehr Ton ist zu hören und um so mehr füllt sich die Pause zwischen dem Ticken.

                                                               

-- Der Zerhacker --

— Der Zerhacker —

                                                                

Praxis

Und wie klingt das Ganze jetzt eigentlich?

Also, ich verfahre mal so, wie es mir der Quickstart-Plan empfiehlt: Direct Level auf null, Effect Level, Attack und Duty auf 12.00 Uhr, Bank 1 und Pattern 1 sind angewählt.
Ich schlage nur eine Saite an, der Anschlag wird sogleich in Sechzehntel zerhackt, es klingt durchaus interessant, eben gar nicht nach E-Gitarre, eher nach Techno-mäßigem Synthesizer, damit dürfte man auf der Bühne für Überraschung sorgen.

Ich gehe nun also mal die einzelnen Presets durch: Die Unterschiede bestehen zum einen in rhythmischen Variationen, verschiedene 16tel, 8tel, 4tel und Triolen-Rhythmen sind im Angebot. Desweiteren werden in vielen Presets Längen und Lautstärken der zerhackten Teile variiert, manchmal entstehen derart wilde Muster, dass man fast die rhythmische Orientierung verlieren könnte. Aber das verhindert die stets blinkende Anzeige des LED-Rings. Stets wird die Eins im Takt rot angezeigt, alle anderen Beats blinken grün, es besteht keine Gefahr, sich rhythmisch zu verirren.

Bank 4 und 5 sind mit „Harmonic“ überschrieben. 4 fügt dem gespielten Ton rhythmisch versetzt intervalle hinzu, vorwiegend Oktaven und Quinten, sowohl nach unten als auch nach oben, 5 versieht die Pattern zusätzlich mit Filter-Effekten. Das klingt mit Einzeltönen sehr interessant und nach Synthesizer, mit Akkorden wirken manche der Presets naturgemäß etwas überladen, gerade beim Hinzufügen einer Oktave nach unten muss man schon etwas vorsichtig sein, sonst „brummelt“ es zu sehr.

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Das klingt ja alles schon mal sehr interessant. Jetzt probiere ich mal aus, was ich mit Hilfe der Regler noch so verändern kann. Drehe ich beispielsweise Attack auf null und Duty ganz auf, ergibt das einen dezenten, flächigen, einem Tremolo-Effekt ähnlichen Sound, nur eben rhythmisch interessanter, für Flächen und ähnliches geeignet. Mache ich es genau umgekehrt, also Attack ganz auf und Duty auf Null, ist das Ergebnis nur ein rhythmisches Ticken, das an einen Hubschrauber o.ä. erinnert. Mische ich dann aber z.B. mit Direct Level den unbearbeiteten Gitarrensound zu, ist das durchaus auch eine interessante Variante, normaler Gitarrensound plus eine Art Percussion-Effekt . Duty fügt dem Pattern immer mehr klingenden Ton hinzu.

Die verschiedenen Stereo-Modi fügen dem Ganzen noch eine räumliche Komponente hinzu, vor allem die 3D-Simulationen klingen sehr imposant.

Die oben bereits erwähnte Looper-Funktion aktiviert man, indem man den linken Fußtaster zwei Sekunden gedrückt hält. Damit ist das Gerät in Aufnahmebereitschaft und die Aufnahme kann über ein weiteres Antippen gestartet werden. Erneutes Antippen beendet die Aufnahme, startet gleichzeitig die Wiedergabe, und man kann ohne Slicer-Effekt darüber spielen – sehr clever durchdacht und intuitiv bedienbar, da kommt Freude auf!

Es gibt unzählige Soundmöglichkeiten, die ich hier gar nicht alle aufzählen kann. Empfehlenswert ist auf jeden Fall auch die mitgelieferte DVD, auf der Boss-Vorführer Gundy Keller demonstriert, was für musikalische Möglichkeiten man mit dem Gerät hat.
Die Videos können auch auf Internetseite des Herstellers angeschaut werden.

-- Rückseite --

— Rückseite —

 

 

 

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Fazit

Ein absolut interessantes Teil, das endlich einmal wieder für frischen Wind bei den E-Gitarristen sorgt, einem Bereich, in dem ja sonst eher die Klänge vergangener Jahrzehnte als Referenz gelten. Man darf gespannt sein, ob man den Boss Slicer SL 20 in Zukunft bei dem ein oder anderen innovativen Gitarristen auch mal im Einsatz auf der Bühne sehen wird! Wer auf der Suche nach neuen Sounds ist, unbedingt antesten

Plus

  • echte Innovation im Bereich Gitarrensounds
  • solide Verarbeitung
  • einfache, bühnentaugliche Bedienbarkeit

Minus

  • kein Netzteil im Lieferumfang

Preis

  • UVP: 209,- Euro
  • Straßenpreis: ca. 195,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo,

    im GT-10B und VB-99 ist ja auch ein Slicer drin. Da habe ich allerdings oft das Problem, dass sich der Startpunkt der Phrase ändert, als mitunter von einem zweitaktigen rhythmischen Pattern mal der erste und mal der zweite Takt beginnt – was leider nicht so erfreulich ist. Ich habs auch mit Veränderungen der Parameter nicht hinbekommen, auch, wenn es besser wird, wenn man sehr sauber und gut gedämpft spielt.

    Ist das auch beim großen Bruder passiert?

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