Bugera 6260-212
Aller guten Dinge sind vier. So oder so ähnlich zumindest könnte man unseren heutigen Testartikel bezeichnen. Der Bugera 6262-212 ist nämlich genau der vierte Bugera Vollröhren-Gitarrenamp, welcher sich zum genauen Check auf Amazona vorstellt. Neben dem mit Bravour getesteten Modell V22, dem soliden Modell 1990 Head und dem eher mäßigen BC30-212, soll der 6262-212 der Behringer-eigenen Gitarrenamp-Linie Bugera für Freunde der härteren Gangart ein idealer Sparringspartner für Proberaum und Bühne darstellen. Und das mal wieder zu einem Behringer-typischen Kampfpreis, welcher der Konkurrenz die Sorgenfalten ins Gesicht treiben dürfte – und für Leute mit etwas schmalerer Brieftasche eine Versuchung wert sein sollte. Ein 120 Watt Vollröhrenverstärker mit integriertem Hall, allem Nötigen ausgestattet und mit Fußschalter im Lieferumfang für einen Taschengeldpreis, geht so was überhaupt? Die folgenden Seiten unseres heutigen Amazona-Tests sollten Klarheit bringen.
Aufbau/Verarbeitung/Features
Massiv, sehr massiv. Mit einem Gewicht von knapp 30 kg und den Maßen von 518 x 688 x 248 mm ist der Einsatzbereich dieses Amps schnell geklärt: Auf die Bühne oder im Proberaum muss er stehen, denn Übungsamps sehen anders aus. Auf den ersten Blick wirkt der in China gefertigte 6262-212 im Vergleich zu den von uns bereits getesteten Geräten aus Bugeras Vintage-Serie nicht ganz so hochwertig. Das Bedienpanel und auch der Bugera-Schriftzug sind aus Plastik gefertigt, der Tolex-Bezug, der das Gehäuse umgibt, macht auch nicht unbedingt den robustesten Eindruck. Dafür besitzt der Amp aber an allen acht Ecken Schoner aus Metall, die gröbere Stöße gut abfangen können. Ein Tragegriff auf der Oberseite dient dem Transport des 6262-212, auf der Unterseite sorgen vier Gummifüße für einen sicheren Stand. Bei diesem Leistungsgewicht hätte man sich vielleicht auch seitliche Griffe gewünscht, damit man das Gerät auch zu Zweit hätte transportieren können. Aber gut, der Griff scheint zumindest den Anforderungen an diese Belastung gewachsen zu sein, und die Bandkollegen bleiben (beim mitschleppen) fein außen vor.
Das Bedienpanel des Verstärkers wurde versenkt im Gehäuse angebracht, was die Gefahr eines Schadens beim Umkippen des Amps nach vorne faktisch ausschließt. Die fast geöffnete Rückwand ermöglicht einen aufschlussreichen Blick auf das Innenleben des 6212-212. So finden sich neben den Trafos und den zwei verbauten Bugera-eigenen 12″-Lautsprechern des Typs 12G70JB auch die Vorstufen- sowie die Endstufenröhren. In der Vorstufe arbeiten bei diesem Amp sechs Röhren des Typs 12AX7, die Endstufe wird von vier Glaskolben des Typs 6L6 befeuert. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Amp wahlweise (und ohne weitere Modifikationen) auch mit Endröhren des Typs EL34 betrieben werden kann, um den Sound von der „amerikanischen“ mehr in die „britische“ Richtung zu befördern.
Zum Schutz der Elektronik und der Röhren gegen Stöße oder unerwünschte Stromschläge wurde ein Lochmetallgitter angebracht. Es bleibt auch noch genug Platz im Gehäuse für die notwendigen Kabel und den robusten, aus Metall gefertigten Fußschalter, der sich im Auslieferungszustand auch dort bereits befindet. Mit ihm lassen sich die zwei Kanäle sowie der Hall und der Effektweg schalten.
Der Rezension kann ich keine wesentlichen Aspekte hinzu fügen. Neben einschlägiger Meinungen hat sie mich dazu gebracht ein solches Exemplar zu kaufen.
Jedoch musste mir Auffallen, dass das Bedienpanel des 6262 abgebildet ist und nicht das des 6260. Könnte verwirrend sein, mir persönlich reicht ein EQ aber völlig.
Wer sich im Proberaum oder Live mit seinen Bandkollegen eine Tone-Schlacht liefern möchte hat mit dem Bugera 6260-212 einen guten Sparringspartner – Ein rotziger Sound mit Wiedererkennungswert mit genug Reserven nach Oben zu einem klasse Preis. Gegen einen Marshall kann man nicht viel ausrichten, die liegen aber auch WEIT von der Preisklasse entfernt.
Kaufen!