Sound/Praxis
Überraschend drahtig und knurrig zeigt sich der akustische Grundsound des Instrumentes. Die Kombination Erlebody/Ahornhals sorgt für ein gutes Attack, das Sustain-Verhalten kann man als durchaus zufriedenstellend bezeichnen. Das Halsprofil bietet einen guten Mittelwert zwischen dem klassischen Strat- und einem Les Paul-Shaping, mit dem sich die meisten Spieler schnell zurechtfinden werden. Die Einstellung ab Werk ist als „gut“ zu bezeichnen und somit macht es Spaß, mit der Gitarre auch jenseits von „Powerchord-Punk-Geschrammel“ zu spielen. Und das auch jenseits des 12. Bundes.
Am Verstärker angeschlossen muss sich auch der Humbucker nicht verstecken. Abgesehen davon dass er absolut nebengeräuschfrei arbeitet, sind die Sounds sehr klar und definiert, geradezu verblüffend für eine Gitarre dieser Preisklasse. Weiterhin ist es möglich, mit Hilfe des Volume-Potis ohne drastischen Höhen- und Dynamikverlust eine breite Auswahl von Sounds zu bekommen. Die Auflösung des Potis ist erstaunlich fein, lediglich im letzten Drittel verliert der Ton etwas an Kraft. Und auch der weiter oben bereits angesprochene Mangel bezüglich der unsauberen Saitenführung über den Pole-Pieces des Tonabnehmers erweisen sich beim Soundcheck als unbegründet. Die Sounds der Saiten sind alle gleichmäßig laut vorhanden.
Im Clean-Mode klingt die St.Pauli sehr „Country-like“, das heißt mit einem ausgeprägten Mittenbild und dem nötigen „Twang“, verzerrt gespielt besitzt das Instrument eine sehr schöne Durchsetzungskraft und kann sich somit im Bandgefüge sicher gut behaupten. Und das alles ohne Nebengeräusche oder gar pfeifen des Tonabnehmers, selbst bei heftigstem Einsatz von Distortion.
Die Soundbeispiele wurden mit einem BOSS GT-Pro direkt in LogicAudio aufgenommen und nicht weiter bearbeitet.