Worauf spielt man denn?
Das Casio AP-650 verfügt über eine 88er Version der Hammermechanik II Tastatur mit drei Sensoren. Die Gewichtung der Tasten ist skaliert, so dass die tiefen Tasten des AP-650 genau wie bei einem echten Flügel etwas mehr Kraftaufwand erfordern als die hohen Tasten. Die Tastatur ist komplett aus Plastik gefertigt, so dass sich das Gewicht des AP-650 auf 50 kg beläuft. Die Oberfläche der Tasten ist mit einem elfenbeinartigen synthetischen Material überzeugen, was für etwas mehr Grip sorgen soll. Dazu weisen die Tasten eine gemaserte Oberfläche auf, was recht schick aussieht und der Tastatur eine edle Optik verleiht. Die Tastatur lässt sich gut spielen, könnte für meinen Geschmack aber etwas härter gewichtet sein. Die Verarbeitung ist gut und die Tasten federn schnell und sicher in die Ausgangsposition zurück. Verglichen mit anderen Digitalpianos dieser Preiskategorie (beispielsweise die CN-Serie von Kawai oder die aktuellen Arius-Modelle von Yamaha) fehlt der Casio-Tastatur aber etwas an Qualität. Insgesamt bietet die Tastatur aber ein angenehmes Spielgefühl, was vor allem Umsteigern vom Keyboard zu Gute kommen wird.
Zwei Kopfhöreranschlüsse, die auf der Vorderseite angebracht sind, jeweils ein Stereo Ein- und Ausgang sowie ein MIDI-Duo (In/Out) bietet das Casio AP-650. Das Laden und Speichern von Daten oder die Verbindung zu einem Computer kann das Digitalpiano per USB bewerkstelligen.
Die Anschlüsse des AP-650.
Wie klingt es denn?
2x 30 Watt Verstärkungsleistung bietet das AP-650 und ist damit für den heimischen Gebrauch absolut ausreichend ausgelegt. Damit kann man nämlich nicht nur das eigene Wohnzimmer, sondern auch das der Nachbarn beschallen. Zwei Wege verteilen die Leistung auf insgesamt vier Lautsprecher. An diesem Punkt kommt nun die eingangs erwähnte AiR-Technologie zum Zuge. Je nachdem, wie man den Deckel des Pianos stellt, ändert sich nämlich das Klangbild des AP-650. Vergleichbar mit dem Deckel eines Flügels, der je nach Stellung einen helleren oder etwas dumpferen Klang bietet, verändert sich auch der Sound des Casios je nach Deckelstellung. Diese Funktion bietet gute Anpassungsmöglichkeiten an die Umgebung oder das präferierte Klangbild, ist aber nicht so revolutionär wie zunächst gedacht.
Der rote Saum des AP-650
Was klingt da überhaupt?
250 Sounds hat das Casio AP-650 an Bord, für ein Digitalpiano dieser Preisklasse eine richtig große Ausstattung. Bei den Piano-Sounds fallen mir sofort die guten Einzel- wie auch Layer-Sounds auf, bei denen man ohne zusätzliche Einstellung ein Piano und Streicher/Pads zusammen auswählt. Eingeordnet sind die internen Klänge in die Kategorien Grand Piano, Elec Piano, Organ, Strings, Various und GM Tones. Insgesamt ist die Qualität der Sounds nicht ganz so gut wie bei den Konkurrenten der gleichen Preisklasse. Dafür bietet das AP-650 in vielen Bereichen eine größere Instrumenten-Auswahl. Lobenswert ist, dass man bei den Klaviersounds detaillierte Eingriffsmöglichkeiten hat, so dass man beispielsweise Dämpfer- und Saitenresonanz, Key Off Simulation oder Hammer Response einstellen kann.
Die Sound-Abteilung des Casios
Die Aufteilung der Tastatur in zwei getrennte Bereiche (Split) oder aber das Übereinanderschichten von mehreren Klängen (Layer) kann das AP-650 natürlich auch.