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Test: Casio XW-PD1, Groovebox

(ID: 119988)

Casio groovt

Werksseitig sind 200 Sequenzen vorhanden. Wer jetzt die typische Casio-Homekeyboard-Mucke befürchtet (was gab es da schon für grausige Vorführungen auf der Musikmesse) , wird überrascht. EDM, Dubstep, Trap, Breakbeat, Techno – und zwar nicht in der Weichspülvariante, sondern mitunter ziemlich deftig. Zwar können mich nicht alle Sparten überzeugen, Hip Hop und House kommen nicht so gut rüber, aber insgesamt ist man doch ziemlich dicht am Puls des Tanzpublikums dran. Und Casio beweist obendrein noch Humor mit einigen VL-Tone-Grooves mit den originalen Blip-Sounds, die sich über die Trigger-Effekte ordentlich aufhübschen lassen.

Synchronisa-was?

Kein MIDI-I/O, kein Sync. Und Clock-Sync (Grüße von Volca, es geht auch einfach) gibt es natürlich hier auch nicht. USB-MIDI ist nur für die Computeranbindung. Ein Zusammenspiel mit anderen Grooveboxen, Sequencern oder Drummaschine bleibt damit außen vor.
Trotzdem besitzt der XW-PD1 einen Audioeingang und einen Mix-Fader zum Überblenden zwischen der eigenen Klangerzeugung und dem External-In. Ist das sinnvoll ohne Synchronisation? Klares Nein. Aber man kann das externe Audio mit den Effekten (inklusive der Rolls!) bearbeiten, die man manuell im Rhythmus einstarten kann. Es gibt sogar extra Presets dafür, die keine Sounds, sondern nur Effekte triggern.

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Casio XW-PD1 unten

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Workflow

Bis hier habe ich es vor mir hergeschoben, aber jetzt muss es raus. Die Bedienung des Gerätes ist in vielen Bereichen alles andere als intuitiv. Grund dafür ist, dass das Minidisplay mit kryptischer Laufschrift nicht dem Funktionsumfang angemessen ist. Zwar wird einiges sinnvoll gelöst, aber oft geht es über zu viele Schritte mit Funktionstaste, Menütaste, korrespondierendes Pad, Parametereingabe. Die Einstellung von Parametern erfolgt über einen seltsamen Value-Regler, der je nach Auslenkung Werte schneller oder langsamer verändert, auch wenn man ihn jenseits der Mittelstellung nicht bewegt. Ebenso ist die Terminologie mitunter gewöhnungsbedürftig. Warum ist Sequenz ein Pattern und Pattern ist ein Takt einer Sequenz? Ich bin während der zugegebenermaßen kurzen Testphase nicht wirklich in das Konzept reingekommen. Was mich durchaus geärgert hat, da man beim Arbeiten mit dem XW-PD1 das Potential der Maschine absolut spürt. Hat man nämlich sein Set aus Sounds zusammengestellt, Effekte den Pads zugewiesen und einen Groove gebastelt, macht das Jammen richtig Spaß. In fast allen Audiobeispielen habe ich Breaks und FX-Sweeps „on-the-fly“ eingesetzt.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Meine Fresse. Das Ding klingt ja genau so plastikmäßig wie es aussieht.
    Die Zeiten des Trash-Electro sind doch glücklicherweise schon einige Jahre vorbei. Droht hier vielleicht ein Revival?!

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    bytechop

    Da wird einem ja schlecht, die Kiste zieht das allgemeine Testniveau hier ganz schön runter. Sowas gehört eigentlich in die Beats oder Keys Zeitung.

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @bytechop Deiner Meinung nach sollen wir also nur Geräte testen die wirklich richtig gut sind? Ich bin allerdings der Meinung, dass es sich immer auch lohnt Low Budget Produkte zu testen. Und mit Testniveau hat das meiner Meinung nach nichts zu tun, sondern mit Bandbreite ;-)

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Oh jeh, da hat aber jeders Casio MT – irgendwas aus den 80ern auch heute noch viel mehr Charme. Selbst die frühen Fruity Loops- Geschichten klangen besser und die mochte ich auch nie :)

  4. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Ich denke das hier Casio den selben Markt anspricht, wie es in den 90ern erfolgreich der Fall war. „Kaufhaus-Kunden“, die ein Musikinstrument für spontane Beatbastler suchen mit schnellem Ergebnis und weniger den experimentellen, anspruchsvollen Studio/Live-Musiker. Da finde ich es viel schlimmer das große Namen wie Roland oder Yamaha irgendwie Instrumente bauen, die ebenfalls in das „Regal“ passen würden! Zugegeben, etwas ‚harsch‘ formuliert, aber den Eindruck erwecken die neuen Mini-Kistchen! Casio hat hier alles richtig gemacht. Man muss es ja nicht kaufen bzw. in seine Produktionen mit einfließen lassen.

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      AMAZONA Archiv

      @Filterpad UVP 269,-, also Straßenpreis dann irgendwo so um die 220,-. Das ist für dich ein Mitnahmeartikel im Nicht-Fachverkauf? Da frag ich mich gerade ganz spontan, warum man die Volcas nicht bei Penny an der Kasse in der Quengelzone stehen sieht :)

      • Profilbild
        richard AHU

        Yamaha DJX war damals ja auch nicht unbedingt an das Fachpublikum gerichtet und preislich auch auf dem Niveau eines Einsteiger Entertainment Keyboards.
        Zu einer anderen Zeit zugegeben, als Software noch nicht so stark in Mode war ;-)

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          AMAZONA Archiv

          @richard DJX, ein Verbrechen an der Tastenwelt, das ich bis eben gerade leidlich erfolgreich verdrängt hatte…..

  5. Profilbild
    TobyB RED

    Mich erinnert das Gerät an die Omnichords.

    http://www.....36-84.html

    Auch nicht wesentlich teurer, nur wesentlich älter. Ich erinnere mich das ein Kollege mit dem Omnichord, die kompletten Leadparts für ein Album benutzt hat.

      • Profilbild
        TobyB RED

        @richard Hallo Richard,

        klar ist das ausbaufähig. Ich finde das Konzept des Casio XW-PD1 nicht übel, nur zu schnell und technisch unausgereift umgesetzt.

        Die Omnichords waren ursprünglich mal zum lernen von Akkorden gedacht. Insofern würde ich das nicht als Gimmick bezeichnen, das studieren von Akkorden geht mit den Dingern echt gut. Und das die Akkorde auch via Midi rausgehen ist so dumm nicht. Etliche „Pop“ Musiker in UK haben so ihre Akkorde „erarbeitet“.

  6. Profilbild
    Stephan Merk RED

    Ich finde manche der Kommentare hier einfach unpassend. Jeder sollte sich überlegen, mit was er angefangen hat, hoffentlich kein MT-Keyboard oder C64, sonst müsste man ja anfangen über sich selbst zu lachen. Warum muss man so ein Gerät so plump aburteilen? Es gibt natürlich Besseres und die Folcas wurden Anfangs ähnlich so verlacht, heute trauen sich alle zu schreiben, wo man sie alles einsetzt. Und jeder Electro-Musiker sollte im Kopf haben, wie Orchester-Musiker und Solosisten über Computer-Nerds und DJs schmunzeln: „Das Gejaule hat mit Musik nichts zu tun sondern ist Spielerei“. Ich denke, man kann so ein Gerät nicht gut finden, sollte aber respektable Kommentare mit Blick über den Tellerrand verfassen. Es muss solche Geräte geben, und sei es nur fürs Kinderzimmer. Ich hatte ein PT-31 von Casio unterm Weihnachtsbaum Anfang der 80er Jahre vorgefunden und hatte Jahrelang damit Spaß. Und ich bin stolz drauf! Im Übrigen, danke für den schönen Testbericht.

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