Brian May in a Box
Die Effektgeräte des Boutiquepedal-Herstellers Catalinbread haben bisher in unseren Tests eine starke Duftmarke hinterlassen. Sei es nun das Echorec mit seinen 12 hypnotischen Delaypatterns, das SFT als gelungener Ampeg SVT-Clone für die Bassfraktion oder etwa das von meinem geschätzten Kollegen Johannes Krayer getestete und absolut minimalistisch ausgestattete Zero Point – als Mischung zwischen einem Flanger, einem Phaser und allem anderen dazwischen. Innovativer Sound und handwerkliche Sorgfalt zeichnen die Tretminen aus Portland/USA also aus und so sind wir gespannt, ob sich das Catalinbread Galileo bei uns im Test ähnlich innovativ präsentiert.
Facts & Features
Vorlage für den Sound des Catalinbread Galileo ist der VOX AC30 des Queen-Gitarristen Brian May, bis zum Anschlag aufgedreht und zusätzlich mit einem Dallas Rangemaster Treble-Booster im Signal versehen. Den hat der freundliche Brite nämlich stets am Start, bevor es mit dem Gitarrensignal in die Verstärkerwände geht. Dabei ist er in guter Gesellschaft, denn auch andere Größen des Rock ’n‘ Roll wie etwa die Black Sabbath Riffmaschine Tony Iommi oder die beiden Judas Priest Gitarristen KK Downing und Glen Tipton nutzen den Dallas Rangemaster für einen saftigen und durchsetzungsfähigen Sound im Bandkontext.
Catalinbread Galileo Gitarrenpedal
Regler sollen die Illusion des gepushten AC30 ermöglichen und die tragen die konventionellen Bezeichnungen für einen Verzerrer: Volume, Gain und Tone. Die Qualität der fest mit dem Gehäuse verschraubten Regler entspricht den Erwartungen an ein Boutiquepedal vollkommen: Wie in Butter, aber nicht zu weich, laufen die Potis mit den griffigen Metallknöpfen auf ihren Achsen. Eine rote LED signalisiert die Betriebsbereitschaft des Pedals, nachdem man einen Tritt auf den robusten Metallschalter vollzogen hat. Es ist ein mechanischer und kein relaisgesteuerter Typ, von daher bleibt den Ohren ein deutliches Knacken beim Aktivieren des Catalinbread Galileo leider nicht erspart.
Die beiden Klinkenbuchsen für den Ein- und Ausgang sitzen an den Gehäuseseiten des Pedals, genau so wie auch der Anschluss für das 9-Volt-Netzteil. Für alle drei Anschlüsse sollte man also Winkelstecker parat haben, um nicht zu viel Platz links und rechts des Galileo auf dem Pedalboard zu verschwenden. Das Netzteil wird nicht mitgeliefert und da ein Batteriebetrieb nicht möglich ist, sollte man zum Preis von 195,- Euro noch die Ausgabe für einen entsprechenden Adapter mit einplanen. Demzufolge gibt es an der Unterseite auch nichts weiter zu entdecken, selbst die Gummifüße befinden sich noch nicht an ihrem Platz, wohl aber in der Verpackung des schwarz lackierten Pedals, das im Übrigen mit seinen Maßen von 80 x 110 x 30 mm sehr kompakt ausgefallen ist.
Sound & Praxis mit dem Catalinbread Galileo
Ob das Galileo nun wie ein gepimpter VOX AC30 klingt oder nicht, kann ich aus Gründen mangelnder Erfahrung mit diesem Paket nur schwer sagen. Tatsache ist jedoch, dass das Galileo ein verdammt gut klingendes Zerrpedal ist und durchaus Anleihen an den Kultamp von VOX besitzt. Das merkt man insbesondere an den wahrhaft schillernden und glockigen Mitten, die ja den Sound des AC30 so beliebt und begehrt machen und die auch hier für einen sauberen, klar strukturierten Gitarrenton sorgen.
Die Gain-Reserven sind enorm, kaum zu glauben, dass der Original AC30 eine derart hohe Verzerrung produzieren kann. Mit der Zerrung steigen aber auch leider die Nebengeräusche stark an, bei voll aufgeregeltem Gain-Poti bläst schon ein ganz guter Wind aus dem Speaker und mahnt zur Zurückhaltung. Aber selbst bei nur halb aufgedrehtem Gain reicht die Zerre für saftige Riffs und Licks gleichermaßen.
Meine Hoffnung, es befinde sich im Innern des Galileo vielleicht ein Trimpoti zur Anpassung des Preamp-Signals, um die Pegel anzugleichen und damit das Rauschen zu minimieren, wurden beim Durchschauen der Fakten über das Pedal leider nicht erfüllt. Das Catalinbread Echorec und auch das Belle Epoch besitzen solche Minipotis, mit denen man das „Rauschproblem“ ganz gut in den Griff bekommen kann. Hier ist dem leider nicht so.
Zusammen mit dem erstaunlich effektiv arbeitenden Tone-Poti sind muffige und dumpfe Sounds – die trotzdem nie platt und leblos klingen – genau so drin, wie harsche und schrille Klänge, die sich garantiert in jedem Bandgefüge durchsetzen werden! Über das gesamte Spektrum des Gain-Potis ist die Dynamik des Galileo hervorragend und lädt geradezu zum Spielen mit dem Volumepoti der Gitarre ein. Ich habe das Pedal im Test an mehreren Amps gestestet und das Ergebnis war immer gleich gut. Zur Verfügung stand ein Victory Röhrencombo, ein Orange Micro Dark und im krassen Gegensatz zu diesen zwei Röhrenamps ein Blackstar DSP-Verstärker, der sich mit dem Catalinbread Galileo genau so gut verstand.
Die Klangbeispiele wurden allerdings ausschließlich mit dem Orange Micro Dark eingespielt. Dazu gesellte sich ein Echo aus gleichem Hause, das Catalinbread Echorec. Als Box diente eine H&K GL112 mit einem 12″ Celestion Vintage 30 Speaker, aufgenommen wurde mit einem AKG C3000 Mikro in Logic Audio.
Brian may? Gab’s schon von Digitech und konnte noch viel mehr und ist bis heute ein sehr gutes Gerät.
Ach, und von Behringer gab´s das noch nicht? :D
Verarschen kannst du jemand anderen! Behringer hat auch viel Schrott gebaut.
Sorry, die Steilvorlage war zu gut ;)
btw, ich find das Teil klingt echt Klasse!