CDXtract
In den 80er Jahren war die Welt viel einfacher als heute. Helmut Kohl war und blieb Kanzler. Es gab nur drei Himmelsrichtungen, denn wer nach Osten fuhr, der kam schon sehr bald nicht mehr weiter. Und wer von Samplern sprach, meinte eigentlich AKAI.
Damit war auch klar, wenn man Sample-CDs kaufte, war AKAI drin. Heute sieht das ganz anders aus. Wer heute beweisen will, dass er echt was auf dem Kasten hat, zählt entweder alle Namen der osteuropäischen Erstrunden-Teilnehmer des Fußball-UEFA-Cups auf oder kennt alle aktuellen Sample-Formate. Genau das behaupten die Macher von CDXtract, die in diesem Jahr die Version 4 ihres Konvertierungstools in Dienst gestellt haben.
Der Werkzeugkoffer
CDXtract 4.0 kommt auf einer CD für Windows 9x/ME/XP2000 und Mac OS8.6/9.x ins Haus. Tja, wieder einmal muss sich der Tester ins Internet bemühen und nach einer Version für Mac OSX suchen. Diese kann man dann auch unter www.cdxtract.com gegen Eingabe des mitgelieferten Licence-Key kostenlos downloaden. Sorry, aber wir schreiben den Sternenmonat 10/2004, da ist OS X schon lange keine extraterrestrische Erscheinung mehr. Aber der Blick auf die Website enthüllt ein noch viel interessanteres Geheimnis. Die dort hinterlegte Version trägt nämlich die Nummer 4.2. Wie sich später herausstellen wird, beherrscht CDXtract erst seit dieser Version den Umgang mit dem NI Kontakt bzw. dem Reason NN-XT-Format. Ein sehr wichtiges Update also. Ein echtes Handbuch sucht man vergeblich. Lediglich ein 6-seitiges Heftchen informiert (in Englisch und Französisch) über die grundlegenden Funktionen des Programms. Die wirkliche Anleitung findet sich dann nach der Installation als HTML-Hilfedatei im CDXtract-Ordner ein. Diese ist logisch aufgebaut, sehr gut geschrieben (wenn auch in Englisch) und erklärt alle wichtigen Funktionen an Hand von Screenshots des Programms.
Schrauben, Nägel, Nieten – Die Sample-Formate
Bei der Aufzählung der mit CDXtract verwaltbaren Sample Formate muss zunächst zwischen den Formaten, die gelesen und den Formaten in die konvertiert werden kann, unterschieden werden.
Betrachten wir zunächst die einlesbaren Formate. Hier wiederum unterscheidet CDXTract das direkte Einlesen von einer Sample-CD (Disk-Import), dem Einlesen einzelner Programms (File-Import) oder dem Einlesen so genannter Mixed Files. Im Folgenden eine Übersicht der Formate im Detail :
1. „DISK“-Format
AKAI S1000/3000: Proprietäres CD-Format, 2-stufige Hierarchie: Partitione n, Programme
Roland S-7xx: Proprietäres CD-Format, 2-stufige Hierarchie: Volumes, Perfomances
EMU III / IV: Proprietäres CD-Format, 2-stufige Hierarchie: Folders, Banks
2. „FILE“-Format
EMU Soundfont (.sf2) Datei mit Programmen und Samples
AKAI S5000/6000 getrennte Sample, Programm- und Bank-Dateien
MESA (.s3p) getrennte Dateien für Programme und Samples
PULSAR (.sts) getrennte Dateien für Programme und Samples
NI Reaktor (.map) eine Datei
Digidesign Sample Cell getrennte Sample, Programm- und Bank-Dateien
Emagic EXS24 Datei mit Programmen und Samples
GigaSampler (.gig) Datei als Bank, schließt Samples und Programme ein
VSampler Datei mit Bank und Programm, Samples in Sammeldatei
Halion Datei mit Bank und Programm, Samples getrennt als Audio-File
NI Kontakt (.nki) Datei mit Programm, Samples als separates .wav-File