Charvel DST-3 FR 1H
Den Gipfel ihrer Popularität erreichten die Instrumente von Charvel zweifellos in den 80ern. Musiker wie Eddie van Halen, George Lynch, Alan Holdsworth oder auch Bon Jovis Saitenartist Richie Sambora machten Charvel-Gitarren zu einem Markenzeichen in dieser vom Heavy-Sound geprägten Ära. Wayne Charvel gründete seine Firma in den frühen 70ern, nachdem er bei keinem Geringeren als Leo Fender zuvor drei Jahre in Lohn und Brot stand. Vornehmlich konzentrierte er sich auf Reparaturen und Modifizierungen von Fender-Instrumenten, deren Garantie abgelaufen war, doch auch seine Modifikationen hinsichtlich der Hardware und der Optik der Instrumente wurden schnell zu einem Geheimtipp in der Szene. Später übernahm die Firma Jackson das Ruder, ehe die Fender-Company im Jahre 2002 dann die Jackson/Charvel-Schmiede in ihren Konzern integrierte.
Heute gibt es, wie bei eigentlich jedem US-Hersteller, Instrumente sowohl aus amerikanischer als auch aus fernöstlicher Fertigung. Ein Vertreter der asiatischen Produktpalette stellt sich heute zum Test auf Amazona vor. Die Charvel DST-3 FR 1H SW stammt aus der neueren Desolation-Serie des ruhmreichen Herstellers, wurde in China gefertigt und spricht aufgrund ihrer Bauform eindeutig Musiker aus dem Heavylager an. „A Star is born“ oder eher ein „gefallener Stern“? Schauen wir uns das kleine Monster mal genauer an.
Lieferumfang/Aufbau/Verarbeitung
Ausgeliefert wird die DST-3 FR leider ohne Case oder Gigbag, was bei einem Straßenpreis von knapp über 300,- Euro aber zu verschmerzen ist. Der Handel bietet ja ein reichhaltiges Angebot an Schutzhüllen, und bei der doch recht zierlich ausgefallenen Korpusform sollte sich ein passendes Behältnis recht schnell und günstig finden lassen. Mit im Lieferumfang befinden sich aber Werkzeuge in Form von Inbusschlüsseln und auch ein Klinkenkabel, welches aber aufgrund seiner doch eher minderwertigen Qualität am besten erst gar nicht benutzt werden sollte. Die Schlüssel machen allerdings durchaus Sinn, denn im Auslieferungszustand benötigte unser Testmodell bereits eine gründliche Einstellung des Vibratoblocks bzw. der Saitenspannung, bevor überhaupt erst ein sauber gestimmter Ton auf dem Instrument gespielt werden konnte. Die Saiten sind stark gelockert, und nach dem korrekten Stimmen der Gitarre ist die Federspannung des Vibratoblocks so gering, dass dieses in einem großen Winkel zur Decke geneigt steht und somit ein Nachjustieren der Federn erforderlich macht. Für Leute, die wissen wie es geht, kein Problem, Anfänger oder eher unerfahrene Leute im Umgang mit einem Floyd Rose-Vibrato könnten da schnell verzweifeln.
Wieso Original Floyd Rose ?? Das ist doch ein Floyd Rose Special wie man ganz deutlich lesen kann !
@Martin Wildner Hi Martin,
danke für deinen Beitrag. Ja, es ist ein Original FR Special, d.h. eine kostengünstigere Version und in Asien hergestellt, soweit ich informiert bin, kein Lizenzmodell.
Musikalischer Gruß,
Stephan