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Test: Charvel, Pro Mod San Dimas Style 1HH BK, E-Gitarre

Charvel San Dimas

28. Dezember 2010

Für viele waren die achtziger Jahre das Jahrzehnt des schlechten Geschmacks. Doch wie auch die Jahrzehnte davor, kommt ja alles, etwas durchgemischt, doch wieder auf uns zurück. Somit befinden wir uns schon seit ein paar Jahren im 80er Retro-Zeitalter, was wohl am ehesten an der Kleidung auffällt: Man sieht wieder Röhrenjeans und vermehrt Neonfarben durch sie Straßen spazieren. „Bad Taste-Partys“ werden gefeiert, ohne dass man sich verkleiden muss. Aber Geschmack ist ja zum Glück ein dehnbarer Begriff. Ich betrachte dass jetzt mal völlig wertfrei, okay: Ich versuche es, wertfrei zu betrachten. Denn auch die Musik des Jahrzehnts mit der Acht davor ist doch sehr um stritten. Es gibt definitiv zwei Fronten: Die einen lehnen es ab und versuchen es zu vergessen, und die anderen meinen, das war der Höhepunkt, ja geradezu der „Zenith der Popmusik“ in perfekter Form.

Wie auch immer, die Gitarrenwelt hat sich gerade in dieser Zeit sehr gewandelt. Eddie Van Halen musste zum Beispiel seine Strat in ein Monster verwandeln, um einen Humbucker plus Floyd Rose auf seine Gitarre zu bekommen. Grund genug für einige Firmen, die sogenannten „Super-Strats“ zu bauen. Unter anderen waren es auch Charvel Guitars, die ihren größten Erfolg wohl in den Achtzigern feiern konnten. Zuerst in Kalifornien, später exklusiv in Japan gefertigt, wurde Charvel und auch Jackson im Jahre 2002 von Fender übernommen. Zu dieser Zeit brachte man das San Dimas-Modell, eine sehr hochwertige und in den USA gefertigte Gitarre auf den Markt, um unter dem Namen Charvel wieder zu altem Ruf zu gelangen.

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Und genau dieses Modell, oder sagen wir mal fast genau dieses Modell, findet sich heute im AMAZONA-Test wieder: Das Modell Charvel Pro Mod San Dimas Style in schwarz, made in Japan!

-- Die Charvel Pro Mod San Dimas Style 1HH BK --

— Die Charvel Pro Mod San Dimas Style 1HH BK —

Konstruktion/Lieferumgang/Verarbeitung

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Trotz aller vermeintlichen 80er-Extreme kommt die Charvel San Dimas im schlichten und zeitlosen Design. Das Amazona zum Test zur Verfügung gestellte Modell ist schwarz, doch es gibt sie noch in zwei weiteren Ausführungen, genauso schlicht, einmal in schneeweiß und in Ferrari-rot.

Geliefert wird das Japan-Modell in einem extra für Charvel angefertigten SKB Koffer in gewohnter Top-Qualität. Perfekt angepasst liegt die Superstrat im schwarz gefütterten, extrem roadtauglichen Kunststoffcase. Was SKB Cases betrifft, braucht man glaube ich nicht viel zu erwähnen. Trotz Kunststoff sind sie sehr robust und durchdacht gefertigt. Das Verschluss-System arbeitet sauber und zuverlässig, und bei diesem Modell ist sogar der Firmenname (Charvel) eingegossen. Das Gewicht ist dank Kunststoff sehr gering, wenn man es mal mit herkömmlichen Koffern vergleicht. Für einen zusätzlichen Tragekomfort sorgt ein gut austarierter Griff. Somit hängt der Koffer relativ leicht und waagerecht am Arm. Was mich etwas wundert ist, dass das vergleichbare USA-Modell, was immerhin ca. 400,- Euro teurer ist, nur mit einem Gigbag geliefert wird. Aber das sollte hier und heute nicht unser Problem sein.

Auf den ersten Blick macht die San Dimas einen tadellosen Eindruck. Wie schon erwähnt ganz simpel aufgebaut, bietet Charvel hier eine nicht nur im Design auf das Wesentliche reduzierte mit einem original Floyd Rose Vibratosystem und zwei Humbuckern bestückte Superstrat, auch in der Tonregelung gibt es nur eine Option, nämlich einen Lautstärkenregler. Wer braucht auch schon ein Tone-Poti, wenn der Grundsound der Gitarre stimmt? Na ja, einige werden es vermissen, doch die San Dimas ist schon etwas speziell und sowieso keine Allroundklampfe. Was noch fehlt ist der Dreiwege-Toggleswitch mit der Möglichkeit, Halstonabnehmer, Stegtonabnehmer oder beide zusammen zu schalten. Die Stimmmechaniken (Mini Rotomatic) stammen aus dem Hause Grover. Nicht nur hier, sondern auch bei den Pickups und dem schon erwähnten Floyd Rose-Vibratosystem, hat sich Charvel zuverlässige und für Qualität bekannte Hersteller mit ins Boot geholt. Am Steg sitzt ein Seymour Duncan JB TB4, am Hals ein Seymour Duncan ’59 SH1N.

-- Die Charvel San Dimas Japan --

— Die Charvel San Dimas Japan —

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wieder ein tolles Review. Wie wäre es mit einem Follow-Up mit So Cal und der Wildcard?

    Ist der Hals eigentlich seitlich zwischen den Bünden eingefräst?

    Macht weiter so!

    Gruß vom GrandmasterT

    • Profilbild
      Michael Fendt AHU

      Vielen Dank!

      Der Hals ist tatsächlich etwas abgerundet zwischen den Bünden, …sehr schön verarbeitet.

      Was einen Folgebericht bezgl. der So Cal und der Wildcard betrifft, werde ich mich mal erkundigen.

      Grüße
      Michael

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