In der Praxis mit der Charvel Satchel Signature Pro-Mod DK
Der ergonomisch gefräste Korpus der San Dimas Bauform saugt sich angenehm an den Körper an, das ist nichts Neues und ein typisches Merkmal einer Superstrat, zu deren Kategorie die Charvel Satchel Signature Pro-Mod DK ja zweifellos gehört. Da ich ja erst vor Kurzem eine Standard San Dimas im Test da hatte, kann ich mich noch recht gut an ihren Sound und den Look & Feel erinnern, ein Unterschied ist zumindest im akustischen Grundsound und der Bespielbarkeit zwischen beiden Modellen nicht wahrzunehmen. Wohl aber im elektrischen, im Gegensatz zu den Modellen mit der Seymour Duncan Pickupbestückung fällt der Klang der Fishmans etwas „klassischer“ aus, um nicht wieder den ausgelutschten Begriff „Vintage“ zu benutzen.
Durch die zwei unterschiedlichen Voicings ergeben sich viele Möglichkeiten, den Overdrivekanal des angeschlossenen Amps anzublasen. Erfreulich ist dabei, dass sich die PAF-Funktion der Pickups mit Brummen oder anderen Nebengeräuschen sehr zurückhält, auch im „vollen Humbuckerbetrieb“ bewahren die beiden Fishmans stets einen kühlen Kopf und bringen ein sauberes, warm gefärbtes Klangbild an den Amp. Schade nur, dass hier im Gegensatz zu den San Dimas Serienmodellen keine Singlecoilschaltung möglich ist, aber wer spielt solch eine Gitarre schon mit Cleansound?
Kommen wir zu den Klangbeispielen, für die ich die Charvel Satchel Signature Pro-Mod DK an meinen Orange Micro Dark gehangen habe. Als Box diente wie immer die H&K GL112 mit ihrem Celestion V30 Speaker, abgenommen wurde die Fuhre mit einem AKG C3000.
Los geht’s in Klangbeispiel 1 mit einem Riff, eingespielt auf dem Stegpickup und mit aktiviertem Voicing A, dem reinen Humbuckersound also.
Nun der Sound des Stegpickups mit Voicing B (herausgezogenes Volumepoti) und einer Sololinie.
Im dritten Klangbeispiel hören wir den Sound des Fishman am Hals, das Volumepoti wurde wieder versenkt (Voice A).
Klangbeispiel 4 zeigt den Klang beider Pickups im Voice A Modus mit einem Crunchsound. Etwas „körnig“ oder kratzig klingt es hier schon, zudem ist die ansonsten gute Dynamik etwas abgeflacht.
Abschließend in Beispiel 5 der Cleansound beider Pickups mit aktiviertem Voicing B. Nicht wirklich überzeugend, für den einen oder anderen Cleanpart im „Metalgewitter“ aber brauchbar, weil sehr Mittig und damit sehr durchsetzungsstark.
Ich habe (leider!) so wenig mit Gitarren zu tun, dass ich sie vermutlich verkehrt herum umhängen würde, aber das Teil finde ich wirklich sehr stimmig.
Ich schätze mal der lokale Hannoveraner Rocksender hat mich auf dem Weg zur Arbeit etwas empfänglich gemacht für trashigen 80s Metal/Hardrock. Gefällt mir!
Signature Modelle erinnern mich an eine – angeblich von einem Promi entworfenene – Schuh-, Schmuck- oder Dessous-Kollektion. Anders gesagt wird auf diese Weise versucht, Ware mithilfe klangvoller Namen an den Mann zu bringen. Ein gutes Instrument aber wird durch andere Kritierien geadelt. Im Grunde nur durch das Können des jeweiligen Spielers.
Jo, teile den klanglichen Eindruck des Testers. Clean überzeugt mich das Dingen nicht so wirklich. Insgesamt auch eher stumpf in den hohen lagen. Für puren Rock oder Punk aber durchaus brauchbar.
Optisch finde ich die Klampfe schlichtweg grausam, das muss man ja zwangsweise das Leopardenhöschen tragen. Nee, danke.