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Test: Chris Hein Guitars

Chris Hein Guitars

26. Februar 2007

Wollten Sie schon immer Ihren Studiogitarristen loswerden? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt dazu gekommen. Chris Hein, bekannt durch das Produkt „Chris Hein Horns“, hat sich des Problems angenommen und präsentiert mit „Chris Hein Guitars“ die aktuell umfangreichste Gitarrenlibrary auf dem Markt für virtuelle Instrumente. Das Programm nutzt die Möglichkeiten von Native Instruments Kontakt2 Engine und macht von deren Scriptfunktion regen Gebrauch. Es sind neun Instrumente vorhanden, jedes davon besteht aus 3000 bis 6700! Samples, welche nach der Installation knapp 16,5 Gigabyte an Festplattenspeicher belegen. Im einzelnen sind dies eine E-Gitarre, die als Clean, BluesDistorsion und Chorus Version vorliegt, dabei handelt es sich um die gleichen Samples, welche in der Blues und Chorus Version mit einer Ampsimulation bearbeitet wurden.
Weiter eine Jazz Gitarre, die einmal mit Plektrum und einmal mit den Fingern eingespielt wurde. Bei dieser Gitarre enthält ein Kanal das Tonabnehmer Signal und der andere ein Mikrofonsignal, diese Kanäle lassen sich im Interface stufenlos überblenden.
Es folgen eine mit Plektrum gespielte Stahlsaitengitarre (Westerngitarre) und eine gezupfte klassische Nylonsaitengitarre. Den Abschluss bilden ein Banjo und eine Mandoline, die sich in den typischen Spielarten nutzen lassen. Die einzelnen Instrumente haben bis zu 13 Velocity Stufen und ermöglichen bis zu 59 unterschiedliche Spielarten. Ob sich der Aufwand gelohnt hat, soll der folgende Test zeigen.

Installation
Beim Auspacken kommt die erste Überraschung. Dem Programm liegt ein zweisprachiges Handbuch bei, in dem die Funktionsweise auf jeweils 32 Seiten erklärt wird. Sehr schön. Dazu liegen noch die 3 Installations-DVDs sowie eine zusätzliche DVD mit Updates und weiteren Extras im Paket. Die Installation geht relativ zügig vonstatten, allerdings meldet das Programm am Ende der ersten DVD die erfolgreiche Fertigstellung, ohne dass alle Samples installiert wurden. Den Inhalt der beiden anderen DVDs muss man von Hand kopieren. Danach legt man die Update DVD ins Laufwerk und kopiert die Daten wie in der „Bitte zuerst Lesen“ Datei beschrieben auf die Festplatte. Zusätzlich findet man dort noch aktualisierte Handbücher (also doch noch PDF lesen) und einige Demos. Die Authorisierung ist mit NI´s Service Center schnell erledigt, ansonsten kann man das Programm 30 Tage testen.

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Ansicht des Programminterfaces

Ansicht des Programminterfaces

 

Grundsätzliches
Nach dem Start hat man Zugriff auf die neun Instrumente, diese besitzen neben einer Full Version noch einige Variationen um Speicher und CPU zu schonen. Das Laden eines Full Instruments nimmt schon einige Sekunden in Anspruch, manche werden auch direkt als Multi geladen da Kontakt „nur“ 4096 Samples in einem Instrument verwalten kann. Beim Laden eines komplexeren Arragements im Sequenzer kann das Laden durchaus ein paar Minuten dauern, also keine Panik, wenn Windows meckert, das Programm arbeitet noch.

Beim ersten Laden eines Instruments hört man den Standard Sustain Sound. Dieser klingt an sich schon sehr gut, aber um das Instrument authentisch klingen zu lassen, benötigt man noch eine Menge weiterer Klänge und Spielarten. Diese erreicht man über eine Vielzahl von Key-Switches, die alle über Midicontroller erreichbar sind. Die gängigsten Spielarten sind zudem auf dem unteren Tastaturbereich erreichbar und können so einfach umgeschaltet werden. Für Nichtgitarristen wird es erstaunlich sein, wie viele Klangvariationen mit einer Gitarre möglich sind.

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Anordnung der Keyswitches

Anordnung der Keyswitches

Mit dem Expressionkanal kann man durch die verschiedenen Variationen eines Instruments schalten, um zum Beispiel die Saitendämpung zu verändern. Steuert man jetzt noch einige andere Parameter über Midicontroller an, dann lassen sich lebendige Klänge erzeugen. Die Belegung der einzelnen Midicontroller ist im Handbuch ausführlich beschrieben.
Um Instrumente auf diese Art und Weise aufzunehmen, spielt man am besten die Spur zuerst als Sustainspur ein und ergänzt dann nach und nach die einzelnen Controller, entweder vom externen Midicontroller oder per Hand im Sequenzer. So kann es passieren, dass man vor jede gespielte Note noch einen passenden Controller setzt, um die vielfältigen Klänge auszunutzen.

Chordmode
Bisher klingt das nach sehr viel Programmierung und der Nutzung von vielen Controllern. Es geht aber auch einfacher. Da Gitarrenrythmen meistens aus Akkorden bestehen und diese auf unterschiedliche Art und Weise mit den sechs Saiten erzeugt werden, hat Chris Hein gleich noch einen Chord-Modus eingebaut. Mit diesem Modus ist es sehr einfach möglich, eine Rhytmusgitarre einzuspielen.

Tastaturaufteilung im Chord Mode

Tastaturaufteilung im Chord Mode

Im Chord-Modus wird die Tastatur in vier Bereiche unterteilt. Neben dem schon bekannten Keyswitches gibt es einen Bereich der für die Akkorderkennung zuständig ist, einen weiteren um den Akkord zu aktivieren und schließlich noch die Möglichkeit, die leeren Saiten anzuschlagen. Es gibt die Möglichkeit, mit einer automatischen Akkorderkennung zu arbeiten. Dabei wird der gewünschte Akkord mit den Akkorderkennungstasten ausgewählt, dieser wird auch im Interface angezeigt, und dann wird mit den Aktivierungstasten ausgewählt, wie der Saitenanschlag erfolgen soll. Die Akkorde sind so programmiert, dass die Saiten immer nacheinander angeschlagen werden, es sind verschiedene Variationen von Up und Downstrokes (das Anschlagen der Saiten von oben oder unten) möglich, ebenso kann man Deadnotes (abgedämpfte Saite), Hammer On (aufschlagen auf das Griffbrett) und Pull Off (wegziehen vom Griffbrett) spielen. Die Akkorde lassen sich durch eine ganze Reihe von Parametern beeinflussen. So kann man zum Beispiel einstellen, ob der Basston immer der Akkordgrundton sein soll oder ob er der Harmonischen Umkehrung folgt. Mit dem Wert Auto-Velocity stellt man die Anzahl der mitklingenden Saiten ein, so dass beispielsweise bei leisem Anschlag nur drei Saiten klingen, bei lautem aber alle sechs. Um das Einspielen von Akkorden zu vereinfachen, finden sich auf der DVD einige vorprogrammierte Rhythmen als Mididatei.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Als Konkurrent sollte Music Labs Real Guitar genannt werden, welches hier offenbar Pate gestanden hat. Real Guitar bietet zwar nur Acoustic-Gitarren (die Fans warten schon lange auf eine E-Version), ist aber preislich deutlich günstiger.

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    AMAZONA Archiv

    Sorry, aber das klingt ja furchtbar.
    Das Geld ist in Jemanden der es echt einspielt besser investiert.

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    Schaut doch auch mal unter

    http://www.....odemos.htm

    Da gibt es Audiobeispiele vom Hersteller. Als ich die Demo hier kurz installiert hatte, konnte ich nach einem kurzen Blick ins Handbuch mit der Chord-Funktion ziemlich schnell eine überzeugende Background-Gitarre erzeugen. Virtual-Guitarist ist da zwar realistischer aber nicht so flexibel, wenn man eigene Patterns erstellen möchte.

    Grüße,
    Thorsten

  4. Avatar
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    Die von mir unten erwähnte E-Version von Real Guitar ist bald da: RealStrat! Unbedingt Demo-Videos auf Musiclab.com ansehen (und Amazona: bitte bald testen)! Schon bei Real Guitar begeisterte mich die Live- Spielbarkeit.

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    Nehmt die RealStrat und den RIG als Effekt. Hammer!

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    Sorry, aber ich finde die Chris Hein Serie, betreffend der Saiteninstrument, überbewertet. Ok, ich bin kein Freund vom KontaktPlayer, aber wenn ich mir im Vergleich den Sound der „kleinen“ RealGuitar 2 anhöre und dazu den riesigen Speicherfresser CHG, dann lohnt sich meiner Meinung nach kein Wechsel. Auch das Handling mit Chris Hein Bass und die Wahnsinnigen Ladezeiten, haben mich nicht überzeugt. Der Sound ist im Vergleich zu Manybass auch nicht wesentlich besser. Dafür ist bei Manybass die Oberfläche viel ansprechender und übersichtlicher. Sicher, bei Chris Hein hat man eine Unmenge von Möglichkeiten verschiedenste Einstellungen und Nuancen an seinem Instrument zu verstellen, aber braucht man das wirklich?
    Realguitar 2, RealStrat, Manybass oder Trilogy mit RIG 3 oder Amplitube 2 sind für mich dann doch interessanter.

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