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Test: Chris Hein Horns Vol. 3

CHH Vol. 3

19. November 2009

Wer hier Wald- und Posthörner erwartet, liegt ein wenig falsch. Mit Vol. 3 bringt Chris Hein ein weiteres Stück seiner „Horns“-Reihe heraus. Horns kann man in etwa mit „Bläser“ übersetzen, wobei diese ja meist an ein Horn erinnern. Mit dem dritten Teil seiner Reihe widmet er sich den gedämpften Bläsern, welche aber keinesfalls leise sein müssen. Vielmehr geht es heutzutage darum, mit den verschiedenen Dämpfern andere Klangfarben zu erzeugen.

Die Bläser werden im Jewel Case auf 2 Sample-DVDs und einer CD, die den aktuellen Kontakt Player in Version 3.5 enthält, geliefert. Auf den DVDs befinden sich neben rund 14 Gigabyte Sample Content noch ein Handbuch, eine MIDI-Controller-Tabelle und eine Auflistung der Keyswitches im PDF-Format. Das Handbuch ist in englisch und in deutsch verfügbar. Außerdem gibt es sieben Videos, welche in die Bedienung der Sample Library einführen. Die zahlreichen Klangbeispiele im MP3-Format geben zwar einen Überblick über die Klänge der verschiedenen Presets, aber nicht über die Möglichkeiten in Hinsicht auf Spielweisen und Artikulation. Das Handbuch ist kurz gehalten, gibt aber dennoch detaillierten Einblick in die Bedienung.

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Die Installation gestaltet sich – wie bei allen größeren Libraries – aufgrund der Datenmengen langwierig aber problemlos. Zusätzlich wird noch ein Satz Impulsantworten für den Faltungshall von Kontakt mitgeliefert. Die Registrierung erfolgt über das NI Service Center. 

Eine Einführung in die Instrumente und die verschiedenen Dämpfer wäre wünschenswert gewesen.

Cover

Cover

Die Instrumente

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Hat man erst einmal alles installiert, erwarten einen mit Dämpfer gesamplete Trompeten und Posaunen sowie Ensembles mit verschiedenen Zusammensetzungen aus gedämpften und ungedämpften Instrumenten. Insgesamt sind es 16 Soloinstrumente und 12 Sections.  Die Spieltechniken sind vielfältig und sehr detailliert regelbar, weshalb man neben einer gewissen Einarbeitungszeit auch ein MIDI-Controller nötig ist, um das Potential voll ausschöpfen zu können. Jedoch ist es auch ausschließlich mit einem Keyboard möglich, überzeugende Resultate hervorzubringen. Die Trompeten wurden mit den Dämpfern Cup, Straight und Harmon konserviert, während die Posaunen statt des Harmon einen Bucket tragen durften. Die Klangunterschiede sind besonders deutlich bei den Soloinstrumenten hörbar.

Die Samples sind sehr detailreich aufgenommen und qualitativ hochwertig. Es erfordert allerdings einiges an Übung, ein konsistentes Spiel hervorzubringen. Die Effekte, welche die verschiedenen Spieltechniken ermöglichen, sind aber mit Bedacht einzusetzen. Besonders der Glide- und der Growleffekt wirken unecht, wenn man sie falsch einsetzt, wodurch sich die Bläser dann eher nach Dudelsack anhören. Jedoch sollte man dies als weitere Möglichkeit für Kreativität betrachten. Außerdem hilft es, die Zeit bis zum Release der Chris Hein Bagpipes zu überbrücken.

Die Bedienung

Es gibt 11 Seiten mit jeweils verschiedenen Parametergruppen, wodurch man das Instrument sehr detailliert auf seine Bedürfnisse ausrichten kann. Die Kontrolle während der Performance geschieht über Keyswitches, Pedale und – falls vorhanden – MIDI-Controller. Alle Keyswitches kann man selber konfigurieren. Darüber hinaus sind alle Parameter live während des Spielens veränderbar (siehe dazu auch die Berichte zu Vol. 1 und 2.). Das Umschalten der Keyswitches und Parameter während des Spielens erfordert einiges an Übung. Daher sollte man schon etwas fortgeschrittener am Keyboard sein, wenn man alles einspielen möchte. Auch ein Fußschweller kann praktisch sein, um Parameter während des Spielens dynamisch zu verändern. Leider sind die Keyswitches nicht farblich hervorgehoben, wie dies bei den spielbaren Tasten der Fall ist. Es ist aber davon auszugehen, dass dies eine Beschränkung des Kontakt Players darstellt.

Eine Parameterseite

Eine Parameterseite

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Fazit

Insgesamt bleibt ein positiver Eindruck. Die Instrumente sind sehr authentisch spielbar, und die Klangqualität der Samples ist hervorragend. Wer kein Keyboarder ist und ein Masterkeyboard nur zur „Eingabe“ von MIDI-Daten benutzt, wird wohl viel nachbearbeiten müssen. Gedämpfte Bläser sind sicherlich eher ein Sammlerobjekt. Jedoch bieten sich mit dem Produkt interessante Klangfarben, die in dieser Form eher selten in Sample Libraries zu finden sind.

Plus

  • Klang
  • Spieltechniken
  • Konfigurationsmöglichkeiten
  • Dokumentation

Minus

  • Fingerfertigkeit zum Spielen nötig
  • lange Einarbeitungszeit
  • lange Ladezeiten
  • keine Einführung in Instrumente und Dämpfer

Preis

  • Chris Hein Horns Vol. 3: 399,- Euro
  • Crossgrade von Vol. 1 oder 2: 249,- Euro
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Klangbeispiele
Forum

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