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Test: Clavia, Nord C2D, Electric Orgel

(ID: 668)

Tastatur

Die Nord C2D verfügt über eine zweimanualige Waterfall Tastatur mit jeweils 61 Tasten, die sich sehr gut und angenehm spielen lassen. Passend zu den verschiedenen Modellen der Orgel lässt sich der Punkt, an dem der Ton abgespielt wird, im Menü einstellen. Zur Wahl stehen entweder Low oder High Trigger Point. Wie beispielsweise bei den Vox Modellen üblich, wird der Ton erst ausgegeben, wenn die Taste komplett heruntergedrückt ist (Low Trigger Point). In der alternativen Einstellung geschieht dies bereits viel früher, nämlich am oberen Punkt des Tastendrucks (High Trigger Point). Das untere Manual lässt sich per Knopfdruck in zwei Bereiche splitten. Allerdings ist der Splitpunkt wie bei den Vorgängern auch nicht frei wählbar, sondern fest dem C3 zugeordnet. Sehr erfreulich ist hingegen, dass sich die C2D durch das geringe Gewicht von 16 kg sehr transportfreudig zeigt.

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Aufbau

Wie ihre Vorgänger auch bietet die Nord C2D vier unterschiedliche Orgeltypen. Dazu gehören neben der B3 auch die Kirchenorgel sowie die zwei Transistororgeln Vox und Farfisa. Zusätzlich kann man mit Hilfe des Synth Bass noch einen monophonen Bass Synthesizer aktivieren.

Zugriegel samt Effekte

Zugriegel samt Effekte

VX Modell

Starten wir zunächst mit den Transistormodellen von Vox. Der Sound der Vox Orgel setzt sich aus sieben verschiedenen Teiltönen zusammen. Dafür bietet die C2D die entsprechenden Fußlagen mit 16′, 8′, 4′, 2′ sowie die Settings II, III und IV. Geregelt wird das Ganze über die ersten sieben Zugriegel. Der hieraus entstehende Gesamtsound liegt wahlweise als Sinus oder Sägezahn Schwingungsform vor. Die Einstellungen II, III und IV bestimmen übrigens, ob gleichzeitig mit der gedrückten Taste entweder zwei, drei oder vier Obertöne zum Klingen gebracht werden.

Hat man seinen Wunschsound soweit gestaltet, lässt er sich danach mit passenden Effekten veredeln. Wie üblich, stehen hier zunächst Vibrato und Chorus zur Verfügung. Gerade das Vibrato gefällt mir an dieser Stelle sehr gut, fast so schön wie im Original. Aber die C2D geht hier noch einen Schritt weiter. Entgegen den Originalmodellen lassen sich nämlich mit diversen Effekteinstellungen auch Sounds kreieren, die man so sicherlich nicht von einer echten Vox Orgel kennt. Der Sound des VX Modells gefällt mir insgesamt sehr gut und im Vergleich zu anderen Nachbildungen (und dem Vorgänger C2) klingt die C2D nochmals realistischer, wobei insgesamt vielleicht etwas Druck und Power fehlt.

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Farfisa Modell

Die zweite Transistororgel ist das Modell von Farfisa. Wie beim Original auch, sind die Zugriegel hier mit den Namen Flute, Oboe, Trumpet etc. benannt, wobei natürlich bei Aktivierung des jeweiligen Zugriegels keines der genannten Instrumente erklingt. Farfisa orientierte sich damals eher an den jeweiligen Klangcharakteristika des Instruments. Dementsprechend findet man auf den Zugriegeln für das Farf Modell die Bezeichnungen BASS16, STR16, FLUTE8, OBOE8, TRMP8, STR8, FLUTE4, STR4 und 2 2/3. Zur besseren Übersicht findet man im Handbuch der C2D übrigens für jedes Modell eine passende Intervall Übersicht, je nachdem, welche Einstellungen vorgenommen werden.

Auch hier findet man natürlich verschiedene Settings für Vibrato und Chorus. Jeweils drei stehen zur Verfügung und gerade diese sorgen dafür, dass man nahezu alle typischen Sounds der Farfisa Orgel umsetzen kann. Allerdings hat Nord an dieser Stelle auf kleine detaillierte Einstellungsmöglichkeiten wie Bassfunktion oder Brilliance verzichtet. Dadurch kommt die Emulation der Farfisa Orgel leider nicht ganz an das Original heran. Dennoch ist der Sound dieses Modells ebenfalls sehr gut und wer auf cheesy und softere Sounds steht, wird hier mit Sicherheit fündig werden.

Pipe Organ

Entgegen aller anderen Modelle der C2D, basiert die Pfeifenorgel auf Samples. Als Vorlage diente eine Barockorgel mit insgesamt 21 Registern. Jeweils 9 für Swell A und Great A sowie drei für das Pedal. Im Pedalbereich müssen sich Sub 16 und Fagott 16 ein Zugriegel teilen, so dass das Ziehen des Zugriegels zunächst nur Sub 16 aktiviert, ab der Hälfte wird dann jedoch das Fagott hinzugeschaltet. Eine Besonderheit bietet die Coupler Funktion. Mit Hilfe dieses Features lassen sich die Register eines Manuals vom jeweils anderen aus spielen. Hierfür bietet die C2D verschiedenste Kombinationen und Settings, mit denen man teils sehr imposante und vor allem große Sounds erzeugen kann. Da fehlen jetzt nur noch eine ordentliche PA und die Hoffnung, dass der Nachbar auch ein Orgel-Fan ist.

Zwar kann die C2D auch bei diesem Modell mit einem sehr guten Klang überzeugen, allerdings wird der Sound in den hohen Lagen etwas dünn. Zwar kann man mit Hilfe der Coupler-Funktion ungemein druckvolle Sounds gestalten, aber insgesamt fällt das Pfeifenmodell für mich gegenüber den anderen Modellen etwas ab. Gerade die feinen Anblasgeräusche, die ich von echten Kirchenorgeln kenne, gehen mir hier im Gesamtklang zu weit unter. Keine Frage, dieses Modell ist nicht ohne Grund Bestandteil der C2D und bewegt sich insgesamt auf einem sehr hohen klanglichen Niveau, aber einige Verbesserungsmöglichkeiten gibt es allemal.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    chain AHU

    sieht ja echt schickt aus die Orgel von Clavia!

    wer stellt Geräte her, für diese Buchse: Sie teilt sich auf in eine 11-Pin Buchse sowie einen High Level Output für ein externes Cabinet.

  2. Profilbild
    zeitlos

    Ich habe Nord C2D im Musikladen ausgiebig gecheckt und muss sagen, dass mir meine alte C2 mit den LED-Zugriegeln besser gefällt. Denn bei der neuen sind zwar echte Zugriegel, aber die zeigen ja nicht wie bei der alten die aktuellen Programmeinstellungen an. (Das würde ja auch nur mit motorisierten Riegeln gehen…) Oder habe ich hier irgendeinen Trick/eine Schaltung o.ä. übersehen!?
    Zudem sehen die Zugriegel m.E. aus der Nähe betrachtet zu meiner Überraschung nicht besonders edel aus.

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