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Test: Clavia Nord Electro 3

(ID: 2473)

Bedienoberfläche

Das Bedienfeld ist beim Electro relativ mittig angeordnet und äußerst durchdacht aufgebaut, sodass sich auch Nord-Neulinge sofort zurecht finden werden. Ich wage zu behaupten, dass jeder, der auf den Import von zusätzlichen Samples verzichten kann, das Handbuch bei der Bedienung des Electro niemals brauchen wird. Das liegt auch daran, dass für die wenigen Funktionen, für die man überhaupt ins Menü gehen muss, eine übersichtliche Liste auf der Geräte-Oberseite aufgedruckt ist – eine praktische Neuerung gegenüber dem Electro 2.

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Die Bedienoberfläche ist in vier Bereiche unterteilt:

– PROGRAM:
hier werden die Sounds mit ihren dazugehörigen Einstellungen (Effekte, Drawbars usw.) gespeichert. Es gibt 128 Speicherplätze, gruppiert in A- und B-Programme (also 1A bis 64B), so dass man sehr schnell zwischen 2 verschiedenen Sounds wechseln kann. Editiert man ein PROGRAM, so werden die Änderungen erst nach Drücken des STORE-Tasters dauerhaft mit dem PROGRAM gespeichert – so kennt man das ja allgemein. Alternativ gibt es hier aber noch den LIVE-Modus: hier werden alle Einstellungen kontinuierlich gespeichert – so kann selbst ein evtl. Strom-Ausfall auf der Bühne einem nichts anhaben, denn nach erneutem Einschalten sind alle Einstellungen im LIVE-Modus noch vorhanden – praktisch.

-- Piano- und Programm-Sektion --

— Piano- und Programm-Sektion —

Ebenfalls in dieser Sektion findet man die Wahltasten ORGAN und PIANO, mit der man die Klangquelle bestimmt. Der Electro ist – anders als z.B. sein Bruder Stage – nicht in der Lage, beide Klangerzeugungen gleichzeitig zu benutzen – es heisst also: entweder (E-)Piano oder Orgel. Der Fachmann nennt das „monotimbral“.

– ORGAN:
hat man sich für die Orgel als Klangquelle entschieden, kann man hier den Sound beliebig formen. Zuerst wählt man natürlich den Orgel-Typ aus. Außer der obligatorischen Hammond B3 stehen in der neuen Electro-Version noch 2 weitere Modelle zur Verfügung: Vox Continental II und Farfisa Compact Deluxe. Nord hat also die Orgel-Sektion der Combo-Orgel Nord C1 in den Electro implementiert.

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-- die Orgel-Sektion --

— die Orgel-Sektion —



Bei Orgeln ist natürlich die Drawbar-Sektion unentbehrlich, die beim Electro recht eigenwillig durch LEDs angezeigt und durch zugehörige Taster eingestellt werden. Das fühlt sich nicht so gut an wie eine „echte“ Drawbar-Sektion, hat aber den Vorteil, dass beim Umschalten von Presets die Drawbars direkt richtig eingestellt sind. Weitere Optionen, um den Orgel-Klang zu formen, sind mit Einstellmöglichkeiten für VIBRATO/CHORUS (Parameter abhängig vom gewählten Orgel-Modell), ROTARY SPEED und PERCUSSION (bringt zusätzlichen Attack) gegeben.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, zwischen 2 Orgel-Presets schnell zu wechseln. Schön ist auch, dass man den Electro durch Hinzufügen einer externen Keyboard-Tastatur zu einer zweimanualigen Orgel machen kann (mit unterschiedlichen Einstellungen für die beiden Manuale).

– PIANO:
Die Piano-Sektion ist sehr simpel gestaltet. Unter TYPE stellt man ein, um was für ein Piano/E-Piano es sich handeln soll, dabei stehen 6 Kategorien zur Auswahl: GRAND, UPRIGHT, EPIANO, WURLITZER, CLAVINET/HARPSICHORD und SAMPLE LIBRARY. Für jeden TYPE können mehrere MODELS zur Auswahl stehen, zwischen denen man wählen kann (Bsp.: TYPE = GRAND, MODEL = Yamaha C7). Während die ersten 5 Kategorien wohl selbsterklärend sind, muss man zu SAMPLE LIBRARY sagen, dass sich dort jede beliebige Art von Samples verbergen kann – also auch solche, die rein gar nichts mit Pianos zu tun haben.
Hat man sich für SAMPLE LIBRARY als Kategorie entschieden, kann man unter SAMP ENV noch zwischen verschiedenen Hüllkurvenverläufe für das Abspielen der Samples wählen.

– EFFECTS:
Die Effektsektion bietet beim Electro 3 ist simpel, bietet aber alles, was man zum Verfeinern für authentisches Orgel- oder E-Piano-Spiel noch braucht:
– ein paar Amp-Simulationen oder alternativ ein Leslie oder ein Kompressor
– die typischen, für E-Pianos verwendeten Standard-Effekte wie Flanger, Chorus, Tremolo usw.
– ein Reverb mit Hall, Room und Stage-Algorithmen
– einen einfachen 3-Band-EQ, um den Gesamt-Sound abzustimmen

-- alle wichtigen Effekte sind mit an Bord --

— alle wichtigen Effekte sind mit an Bord —

Insgesamt lässt sich zur Bedienoberfläche sagen, dass die Entwickler des Electro wirklich sehr gut erkannt haben, auf welche Parameter man als Keyboarder wirklich direkten Zugriff haben möchte, um den Sound „mal eben“ während eines Gigs anzupassen, und welche eher zu vernachlässigen sind. Klasse!

 

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    unifaun

    Ich wollte mir eigentlich einen Hammond-Clone wie Roland VK-7/8, Korg CX-3, oder Hammond XK-1 als Ergänzung zu meinem Roland FAntom X-6 zulegen. Denn Workstations – egal von welchem Hersteller – können einfach nicht vernünftig orgeln.

    Aber dann bin zufällig auf einen gebrauchten Nord Electro gestoßen, der ursprünglich ein 1er war, aber durch Software-Update komplett zum 2er wurde. Wo gibt’s das denn sonst noch?

    Orgel: genial
    E-Pianos: sehr schön, die besten, die ich habe
    CP-80/Clavinet: auch sehr gut
    AkustikPianos: nette Beigabe, aber da bleibe ich bei meinem Fantom.

    Wenn ich irgendwann nochmal Geld übrig haben sollte, dann ist auch für mich der 3er fällig! Aber mit dem 2er kann ich sehr gut leben.

  2. Profilbild
    XCenter

    Leider wird mit keinem Wort auf das Handling der Samples im Electro eingegangen. „Samp Env“ auf dem Panel deutet ja an, dass es zumindest etwas weiter geht als nur aufbereitete Wavesets über die Klaviatur abzufeuern.

    • Profilbild
      j.stoffers

      @XCenter Hallo XCenter! Da erlaube ich mir mal, dir freundlich zu widersprechen, denn im Test steht: „Hat man sich für SAMPLE LIBRARY als Kategorie entschieden, kann man unter SAMP ENV noch zwischen verschiedenen Hüllkurvenverläufen für das Abspielen der Samples wählen.“ Und mehr ist es wirklich nicht, was man dort einstellen kann. Es gibt 4 feste Settings für Attack und Velocity und 4 weitere Presets für die Releases der Samples. Noch einmal: der Electro ist weder Sampler noch Synthesizer oder Workstation und will es auch nicht sein.
      Viele Grüße,
      Jens

  3. Profilbild
    C-j

    Danke für den sehr ausführlichen Test.
    Ich werde morgen sofort zum Händler gehen und das Gerät ein wenig bespielen. Wenn mir dann die Tastatur keine Úngewohnheiten übermittelt hole ich es direkt mit.

    Danke.

    Gruß, C-j.

  4. Profilbild
    YesYazz

    Danke für den sehr umfangreichen und fundierten Test. Jedoch habe ich mich als Band-Tastenmann für den Nord Stage compact entschieden. Der hat alle Vorteile des Electro -leicht, sehr gute Waterfalltastatur – UND eine prima Synthabteilung der Fraktion „Wer mit einem beliebigen Synthie umgehen kann, ist hier richtig!“. Verschiedene Live-Settings und Schnellspeicherung sowie Masterkeyboardfunktionen ersetzen für mich meine seit über 20 Jahren genutzen Workstations. Die Möglichkeit, Samples zu laden, editieren , speichern, abzufeuern, gibt es aber dafür nicht. Die gesamte kostenlose Piano-Library steht natürlich zur Verfügung. Ich bewundere den kostenlosen Support von Clavia, der hier für mein Auslaufmodell noch Updates mit NEUEN sinnvollen Funktionen herausbringt. Bisher keine Abstürze, Bugs, Hardwaredefekte… so soll es sein. – Einziger Negativpunkt in der Praxis: die roten Status-LEDs kann ich bei hellem Licht – LIVE beim Straßenfest – absolut nicht erkennen. Auf der Wunschliste: Audioausgänge in XLR-symmetrisch sowie alternativ in einem gängigen Digtalprotokoll z.B. S/PDIF

  5. Profilbild
    C-j

    Hallo, also der Electro3 ist sptze das Vorweg.
    Ich weiß wirlklich nicht wo ich das sonst hier reinschreiben könnte … aber ich würde mich so über einen Test des neuen Korg SV-1 freuen.

    Bitte um Antwort.

    Gruß, C-j.

  6. Profilbild
    moogist

    Das NE3 ist tatsächlich das Instrument, das mit Dir durch dick und dünn geht :-) Die Soundengine ist einfach Spitze und lässt für den Live-Keyboarder keine Wünsche offen. Kritik ergibt sich für mich am Interface zwischen Spieler und Instrument: Die Tastatur. Es handelt sich um eine (imho) schwergängige Plastiktastatur. Es gibt keinerlei Anpassungsmöglichkeiten wie z.B. wählbare Velocity-Curves o.ä. Man braucht recht viel Kraft, um sehr schnelle Läufe „hörbar“ zu spielen. Immerhin gibt es einen Kompressor, mit dem dies ganz gut kompensieren kann.

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