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Test: Clavia Nord Electro 5D & 5HP, Stage Piano

(ID: 111597)
Die Versionen 5D mit 61/73 Tasten verfügen über echte Zugriegel, die HP-Version über LED-Zugriegel

Die Versionen 5D mit 61/73 Tasten verfügen über echte Zugriegel, die HP-Version über LED-Zugriegel

Auch die Sample-Sektion, in die beim Electro alle Sounds außer Piano, E-Pianos und Orgel geladen werden, hat eine deutliche Erweiterung erfahren. Hier stehen nun 256 MB an Speicher zur Verfügung. Der Electro 4 hatte nur 128 MB Speicher, der 4D mit 61 Tasten sogar nur 68 MB. Ansonsten ist hier alles gleich geblieben, es darf weiterhin fröhlich am Attack- und Release-Poti gedreht werden. Die Anwahl des Sounds erfolgt über das zugehörige Poti, im Display wird daraufhin der Name des Patches angezeigt.

Foto 2
Eine wichtige Rolle spielt natürlich weiterhin der Nord Sound Manager, mit dem sich sehr flexibel Sounds in den Electro laden und wieder entfernen lassen. Hierfür gibt es die Nord Piano- und Nord Sample Library, die kostenlos über die Website des Herstellers bezogen werden kann, dem Electro aber auch auf 2 DVDs beiliegt. Es werden immer wieder neue Sounds kostenlos von Clavia zur Verfügung gestellt, ebenso gibt es eine User Community, über die Sounds getauscht werden können oder man sampelt einfach selbst. Neben dem Nord-eigenen Format unterstützt der Nord Sound Editor nämlich auch das WAV-Format. Für diese regelmäßigen und vor allem kostenlosen Sound-Erweiterungen muss man Nord auf alle Fälle ein Lob aussprechen. Ich finde das sehr anwenderfreundlich und letzten Endes ist das sicherlich auch ein Aspekt, wieso sich die Nord Keyboards so großer Beliebtheit erfreuen.

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Clavia Electro 5D

Klanglich sehe ich den Electro 5 weiter ganz vorne, allerdings vor allem aufgrund der sehr guten Piano-, E-Piano- und Orgel-Sounds. Man sollte sich einen Electro nicht zulegen, wenn man eine umfassende Workstation sucht, denn der Electro ist vor allem eins: ein gutes Stage Piano, das die wichtigsten Grund-Sounds beherrscht und zusätzlich die Möglichkeit bietet, Streicher, Synthesizer oder eigene Samples zu laden. Letzten Endes ist das wahrscheinlich auch der Grund, wieso Clavia dem Electro nicht den Pitch-Stick verpasst. Wer also mehr an Sounds benötigt, sollte sich lieber eine umfassende Workstation oder das Nord Stage 2 (EX) anschauen, das bietet deutlich mehr klangliche Möglichkeiten.

Praxis und Effekte

Ein weiterer Kritikpunkt an den letzten Electros war die fehlende Split- und Layer-Möglichkeit, denn es konnte stets nur eine Sektion (Piano, Orgel oder Sample) auf der Tastatur gespielt werden. Einfache Split- und Layer-Sounds, wie sie jedes Einsteiger-Digitalpiano beherrscht, konnte man mit dem Electro nicht umsetzen. Auch hier wurden die Nutzer nun endlich erhört, so dass der Electro 5 jetzt jeweils zwei Sektionen layern oder splitten kann, allerdings nicht zwei gleiche Sektionen auf einmal. Folglich sind die Kombinationen Piano+Organ, Piano+Sample und Orgel+Sample möglich. Der Splitpunkt kann nicht frei gewählt werden, hierfür sind sechs Tastaturpunkte genau vorgegeben, die per Split-Taste durchgeschaltet werden können. Was sich zunächst als sehr restriktiv anhört, hat für mich in der Praxis sehr gut funktioniert. Egal welcher Song, ich habe stets einen Splitpunkt gefunden, der passend ist. Bei einem Synthesizer würde mich das wahrscheinlich eher stören, aber beim hauptsächlichen Einsatz als Piano, E-Piano und Orgel-Instrument finde ich es ok.

Sechs Split-Punkte stehen zur Auswahl, der jeweils Aktive ist anhand der LEDs oberhalb der Tastatur zu erkennen

Sechs Split-Punkte stehen zur Auswahl, der jeweils aktive ist anhand der LEDs oberhalb der Tastatur zu erkennen (auf dem roten Gehäuseteil oberhalb der Tastatur zu erkennen)

Ebenfalls neu hinzugekommen ist die Setlist-Funktion, die es erlaubt, Sound-Programme in unterschiedliche Reihenfolgen zu bringen und so beim Auftritt stets nur ein Song/Programm weiterschalten zu müssen. Jeder Song kann bis zu vier Programme enthalten, die direkt mit den Tastern A-D aufgerufen werden können, unabhängig davon, wo die Programme im Electro gespeichert sind. So muss man bei einem Song, der mehrere Sounds benötigt, beispielsweise für Intro, Strophe, Refrain nicht mehr die passenden Sound-Programme im Menü nebeneinander speichern, um so von einem zum nächsten Sound zu schalten. Es gibt ab sofort einen Song XY und der enthält bis zu vier Sound-Programme, die man für diesen Song benötigt, unabhängig wo genau die einzelnen Sound-Programme im Electro gespeichert sind. Das Display hilft bei der Organisation der Setlisten, leider ist dies aber nicht über den Nord Sound Manager möglich, das wäre nochmals komfortabler.

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Die Ansicht der Setlist

Die Ansicht der Setlist, über die Programme Tasten A-D (unten) schaltet man zwischen den zugehörigen Sound-Programmen um

Eine Funktion, die bereits in Version 4 des Electros vorhanden war, wurde leider etwas eingeschränkt. Es existieren zwar weiterhin die Live-Programme, bei denen der Electro die vorgenommenen Änderungen automatisch speichert, allerdings gibt es davon nur noch 3 statt 4 Speicherplätze.

In Sachen Speicherkapazität für einzelne Sound-Programme hat die fünfte Generation des Electros ebenfalls ein Update erfahren. 400 Speicherplätze für Sound-Programme stehen ab sofort zur Verfügung, sortiert in 8 Bänken à 50 Programme.

Die Effektabteilung wurde beim Electro 5 etwas erweitert und alle Effekte liegen jetzt in Stereo vor. Neben dem bereits erwähnten Leslie 122 aus der Nord C2D Orgel sind die Effekte aus Gruppe 1 nun alle per Pedal steuerbar, Effektgruppe 2 hat einen neuen Vibe-Effekte hinzu bekommen und ein Delay ist ebenfalls neu mit dabei. Das war beim 4er noch als Kombination mit dem Reverb ausgelegt, in der aktuellen Version sind Reverb und Delay eigenständig.

Die Effektsektion, ab sofort mit eigener Delay-Abteilung

Die Effektsektion, ab sofort mit eigener Delay-Abteilung

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Fazit

Seinem Stage Piano Nord Electro 5 hat der schwedische Hersteller Clavia ein ordentliches Update verpasst. Während die Grundzüge des Keyboards und die intuitive Bedienung beibehalten wurde, wird der Electro 5 mit deutlich erweitertem Speicher ausgeliefert. Der Speicher für die Synth/Sample-Sektion wurde verdoppelt, die Piano-Sounds dürfen sich ab sofort sogar auf 1 GB ausbreiten.

Die langersehnte Split- und Layer-Funktion wurde nun endlich im Electro 5 umgesetzt, ebenfalls wurde dem Stage Piano ein größeres Display spendiert. Dieses bietet nun einen deutlich besseren Überblick, ohne dass das eigentliche Konzept der Nords, die intuitive und direkte Bedienung, verloren geht. Die Setlist-Funktion samt der vier zugehörigen Programme pro Song sind für den Live-Betrieb eine schöne Erweiterung. Schade ist nur, dass man die Setlisten nicht auch über den Nord Sound Manager verwalten und editieren kann.

Preislich ist der Electro 5 weiterhin weit oben angesiedelt und erfordert zunächst eine ordentliche Investition vom Käufer. Für alle Nord Liebhaber wird dies aber kein Grund sein, nicht auf den Electro 5 umzusatteln, denn die gebotenen und hinzu gekommenen Funktionen bringen den Electro 5 ein gutes Stück voran. Volle Punktzahl!

Plus

  • sehr gutes Bedienkonzept
  • Klang
  • Split- und Layerfunktion
  • Display
  • Effekte in Stereo
  • Setlist-Modus

Minus

  • Setlisten nicht über den Nord Sound Manager editierbar

Preis

  • Electro 5D (61 Tasten): 1.789,- Euro
  • Electro 5D (73 Tasten): 1.999,- Euro
  • Electro 5 HP (73 Tasten): 2.399,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    laubi

    Laut Herstellerseite war schon im 4er Modell der sound des C2D vertreten:
    „The new Nord Electro 4 series feature everything from the award winning Electro 3 series, adding the acclaimed new Nord C2D tone wheel engine and 122 Rotary Speaker simulation, USB MIDI and more!“

    • Profilbild
      Felix Thoma RED

      @laubi Hallo Laubi,
      nicht ganz, denn die C2D Pfeifenorgel gab es beim Electro 4 noch nicht und soweit ich informiert bin, ist die Leslie Simulation des 4er Modells nicht die Gleiche wie bei der C2D. Da frage ich aber gerne nochmal nach.

    • Profilbild
      Felix Thoma RED

      @laubi Hallo Laubi,
      wie ich bereits erwähnt hatte, ist das Leslie des Electro 5 das Gleiche wie das aus der C2D. Im Electro 4 ist es noch eine andere Simulation. Das hat mir der Vertrieb nochmals bestätigt.

  2. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Die Zugriegel geben noch das absolute „i-Tüpfelchen“, was die perfekte Simulation des Hammond-Sound anbelangt, da der Orgel-Klang der Clavia Nord-Geräte bekanntlich als am authentischsten gilt, was digitale Simulationen anbelangt. Ich vermute mal, dass war das der Anlass der schwedischen „Rot“-Firma, dies einzubauen. Es gibt sicherlich kaum Zweifel, was die Funktion der Drawbars anbelangt. Qualität hat eben seinen (teuren) Preis!

    • Profilbild
      MidiDino AHU

      @Filterpad Hallo Filterpan, ich habe hier ‚alte‘ Samples aus der Jahrtausendwende im E-mu-Format, nicht von E-mu selbst, sondern von einem Enthusiasten aufgenommen, bei dem das Gehäuse einer ausgewachsenen Hammond-Orgel (B3 /C3 ?) im Klangbild integriert ist. I.d.R. hört sich der nachgebaute Klang von Synthesizern körperlos an, auch von Clavia, leider. Das ist nach meinem Ermessen ein ganz großes Manko!

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        k.rausch AHU

        @MidiDino Deshalb ist Hammond sampeln immer noch eine gute Alternative zu den Modellen: Es wird das Gesamtereignis abgesampelt, und das ist dann sozusagen fertigproduziert. Mit allem Schmutz und Glanz. Hat den Nachteil, dass es meistens so ist, wie es ist. Selbst wenn einzelne Drawbars geliefert werden, denn es sind dann immer Audio Dateien, die man z.B. via Modulation Matrix mischt. Bei Modellen interagieren die virtuell rotierenden Elemente miteinander, und alle Settings sind beliebig mischbar. Vom geringen RAM Bedarf mal abgesehen. Hat klanglich beides seine guten Seiten :)

    • Profilbild
      k.rausch AHU

      @Filterpad Die Hammond SK Serie bietet zwar nicht wie der Electro 5 die breite Klangvielfalt, jedoch der Orgelteil kann sich mindestens messen. Mehr noch, es gibt diverse Leslie Modelle, die an sich an den Originalen orientieren (760, 144 usw.). Hier lassen sich viele Parameter auf den persönlichen Bedarf einstellen, von Rotorgeschwindigkeiten bis Anlauf und Abbremsen. Ähnlich ist das bei den Orgelmodellen, die von brav bis rotzig via Parameterjustierung programmierbar sind. Dazu mehrere Equalizer für das Fine Tuning. Und Drawbars gibts bei der SK Serie ja sowieso schon seit Anbeginn.

  3. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Als Nutzer des Vorgängers 4D SW61 beglückwünsche ich Jeden, der sich den 5D zulegt. Bei nur unwesentlich erhöhtem Preis werden jetzt alle Features geliefert, die ich noch vermisst habe. Trotzdem bleibe ich meinem 4D treu, denn es ist eines meiner Lieblings-Instrumente und eine solche Investition kann ich nicht wiederholen.

    • Profilbild
      TonvaterJan

      @Son of MooG Da brauchst Du Dir keine Sorgen machen:

      Mit dem NordElectro 4 hast Du das bessere Instrument…

      Ich hatte den NE 5 bei mir im Studio und war entsetzt wie muffig, mittig und leblos er im Vergleich zum NE 4 klingt.
      Ich musste bei gleichen Sounds so dermaßen viel Höhen reinschrauben, damit sie gleich klangen…

      Weiterhin kann man im Split oder Layer Modus keine 2 Sounds in den gleichen Effekt schicken! Man muß sich zwischen Upper und Lower entscheiden!

      Das heisst: Orgelsounds a la Brian Auger- also kein Leslie, stattdessen Hammond durch einen Amp?
      Da muß man sich schon zwischen Ober und Untermanual entscheiden; beide können nicht in den Amp-Effekt (beim NE 4 kein Problem).
      Oder ein Piano/Synth-Layer miteinander durch den Phaser schicken?
      Oh nein! Entweder Piano oder Synth.

      Dann der KeyClick: Irgendwas haben die mit der Engine gemacht: Plötzlich klingt alles wieder nach 1999.
      Vom D6 ganz zu schweigen- keine EQ Einstellungen mehr, keine Transienten, nur noch 3 verschiedene Sounds…

      Und so weiter und so fort.

      Ich hab den eierlosen Rotschwanz wieder zurückgegeben und mich über mein großartiges, lebendiges Biest NordElectro 4 gefreut.

  4. Profilbild
    Tai AHU

    1 GB Samplespeicher klingt heute fast wie 1 MB. Ist schon irre, wie sich die Dimensionen in Zeiten der Samplebibliotheken für den Rechner geändert haben. Ich musste kurz nachdenken, stimmt mein K2000 hatte ein Maximum von 64 MB, das war riesig. AKAI S1000 mit 32 MB, der wurde damit gleich als Digital Recording Maschine missbraucht. EPS maximal 2 MB. Komplete gönnt sich mal schnell paar hundert GB, tja, die Szene driftet auseinander

  5. Profilbild
    Sokrates

    Ich hatte den Nord Elektro 4 HP. Ich konnte gar nicht glauben, dass der nicht multimode fähig ist, sprich zwei Spuren mit unterschiedlichen Sounds vom Sequenzer abgespielt, kann das Teil nicht widergeben. Man konnte immer nur einen Sound auswählen. Da war ja mein Uralt Proteus vor 20 Jahren weiter. Habe den Eindruck, das das beim 5HP auch so ist. Beim 4HP hatten mich die 2 kleinen Anzeigen eher verwirrt, weil die Beschriftung der Buttons nicht immer mit dem Klang , der gespielt wurde, übereingestimmt haben.

  6. Profilbild
    maga

    Nach 5 Jahren „roter Abstinenz“ (NE1, 3 und Stage Compact) ist der NE5D73 bei mir eingetrudelt.
    Der Fortschritt ist mehr als deutlich: Bessere Samples als damals, B3-Engine samt Leslie-Sim verbessert, Verarbeitung verbessert (meine früheren Nords waren nicht sonderlich verwindungssteif).
    Es hat als „all in one“ Sessionboard die SK1-73 ersetzt, insgesamt das stimmigere Gesamtpaket, zumindest nach meinem Empfinden.
    Von muffigem Klang keine Spur….
    Nicht ganz billig, stimmt schon, aber „handmade in Sweden“ hat (berechtigterweise) seinen Preis.

    • Profilbild
      barkingdog

      @maga puh, das beruhigt mich etwas… morgen kommt der 5hp geliefert, wenn der muffig ist, dreh ich durch.
      naja mal selber horchen. ausserdem ist clavia für gute updates bekannt…

  7. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Schöne Klangbeispiele und gut die dynamische Range ausgenutzt.

    Und nein, ich will das Dingen gar nicht haben, überhaupt nicht, nicht mal geschenkt.

    ;-)

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