Die Verarbeitung des Nord Pianos 3 ist sehr gut. Das Gehäuse besteht aus einem stabilen Metallkorpus, der links und rechts von Holzkanten in etwas dunklerem Rot abgeschlossen wird. Alles ist fest verschraubt und macht einen sehr soliden Eindruck. Bei den Bedienelemente gibt es ebenfalls nichts zu kritisieren. Hier setzt Clavia weiterhin auf die bereits bekannten Potis und Taster. Diese funktionieren in der Praxis sehr gut.
Hinsichtlich der Bedienung bleibt es bei der Möglichkeit, möglichst viele Parameter im direkten Zugriff zu editieren. Das war und ist meiner Meinung nach weiterhin ein klares Plus bei allen Clavia Produkten.
Wer einen Blick auf die Unterschiede zwischen dem Nord Piano 3 und seinem Vorgänger werfen möchte, klickt einfach folgende Comparison-Chart an:
Tastatur und Anschlüsse
Hinsichtlich der Tastatur gibt es beim Nord Piano 3 etwas Neues zu vermelden. Obwohl die Spezifikationen der Tastatur so sind, wie Clavia das Nord Piano auf der NAMM 2016 präsentierte, hat man sich kurzerhand dazu entschieden, nicht die Ivory Beschichtung der einzelnen Tasten umzusetzen. So oder so ist die aktuelle Tastatur eine Weiterentwicklung und wie bei Clavia üblich, stets in Zusammenarbeit mit Fatar. Die aktuelle Tastatur nennt sich „88-key Triple-Switch Grand Weighted Hammer Action“ und Clavia nennt als eines der Highlights die Umsetzung von Hammerbewegungen, d.h. die Bewegungen der Hämmer eines echten Flügels werden vom Nord Piano 3 virtuell umgesetzt, was Auswirkungen auf die Tastaturbewegung hat. Auch im Bereich der Repetitionen wurde nachgebessert, d.h. Tasten können auf halbem Weg zurück nun neu angeschlagen werden.
Die Tastatur verfügt über einen 3-fachen Sensor, der die Bewegungen der einzelnen Tasten entsprechend an die Klangerzeugung weitergibt. Obwohl ich gerne die Ivory Beschichtung beim Nord Piano 3 gesehen hätte, lässt sich die Tastatur wunderbar spielen. Der Anschlag ist ungemein sauber, die Tasten vermitteln ein sehr gutes Spielgefühl, dazu sind die Tastaturgeräusche äußerst gering. Aftertouch bietet die Tastatur nicht.
Guter Artikel, vielen Dank. Aber warum wird bei den Klangbeispielen ausgerechnet das Italian Grand in der XL-Version gebracht? Dies ist doch das kleinste XL-Piano-Sample, das ja sogar in meinen Electro 4D passt. Bei der Speichervergrößerung des Piano 3 hätten mich eher die wirklich dicken Brummer interessiert…
Heiland, was ist beim Wurlitzer Sample auf dem rechten Kanal zwischen 15 und 19 Sekunden passiert?
@Filterspiel ein Datenfehler. Wird ausgebessert sobald Felix aus dem Urlaub zurück ist ;-)
@Filterspiel Hallo Filterspiel,
ist jetzt ausgebessert, danke nochmal für die Info :-)
Das Piano auf der (Profi-)Bühne zu sehen, halte ich für eine angemessene Einschätzung. Die Pianosounds sind zum Glück nicht mehr ganz so bright und ‚flach‘, wie sie einst waren. Im Studio habe ich mich allerdings für Pianoteq und die dortigen Models entschieden. Ich bin gespannt, ab wann auch auf den Bühnen Models den Vorzug gewinnen.
@MidiDino Darauf warte ich seit 20 Jahren
Die Erfindung des 10000sten EPianos, da sag ich nur mal wieder nett. Es hilft wirklich kein Testbericht der Welt, da muss man selber ab in laden und spielen wenn man es kann. Die Features sind üppig für live Konzerte super gut.