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Test: Club Of The Knobs Modularsystem – OSC, VCF, VCA, ENV…

Teil 1 des umfangreichen Modular-Tests

8. August 2009

Nun steht er vor mir, der schwarze Kasten mit den vielen Schaltern, Reglern und Buchsen! Schon immer im Internet aufmerksam studiert, dann auf der diesjährigen Frankfurter Musikmesse zum ersten Mal gesehen und gehört habe ich all meinen Mut zusammengefasst, mich am Ersparten vergriffen und mir ein Portable Case gefüllt nach Wunsch bestellt.

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Nach einigen (aber vorher exakt so besprochenen) Wochen des Wartens (schließlich musste das gute Stück noch gebaut und im Rahmen der Qualitätssicherung getestet werden) kam er pünktlich und gut verpackt hier an und wurde seitdem nicht nur bestaunt, sondern auch benutzt, was das Zeug hält.

Im Kreißsaal von Lissabon

Durch seine Dimensionen von 460 x 630 x 210 mm wirkt er im Umfeld von Eurorackcases, Clavias und Minimoogs gar nicht so verloren wie man von einer „Basiseinheit“ denken kann. Es sind zwar „nur“ 15 zum Teil gleiche Module enthalten, aber trotzdem bietet sich ein vollwertiger Synthesizer zur Verwendung an, der sich von seinen Ausmaßen und seinem Design eindeutig an die alten portablen Moog  12 oder 15 Systeme anlehnt, aber dennoch durch ein eigenes Logo besticht – Club Of The Knobs, im folgenden Text kurz COTK genannt!

Ein letzter Blick vor dem endgültigen Verschluss

Gerd Peun aka Kazike, der Entwickler dieser Systeme, hat jedoch nur einige wenige Module im 1:1-Verfahren zu Moog abgebildet. Werkzeuge wie seine C914B Fixed Filter Bank z.B. waren in dieser Form nicht serienmäßig mit Einzelausgängen zu erwerben, ein LFO-Modul wie das C946 gab es bei Moog überhaupt nicht und noch weitere Unterschiede sind erkennbar, doch dazu später mehr. Wühlen wir uns erst einmal durch die Komponenten dieses Custom Built 1P, in dem bis auf den von mir vorläufig nicht berücksichtigten Rauschgenerator auch alle Komponenten stecken, die z.B. ein guter alter Minimoog Model D bereitstellt, nur eben jetzt in zugänglicher Form.

C921A Oscillator Driver und C921B Oscillator

Der Oszillatortreiber C921A ist intern mit den Oszillatoren C921B verbunden, bis zu acht C921B können an einem Treibermodul angeschlossen werden. Dieses Modul sorgt dafür, dass sowohl die Frequenz als auch die Pulsweite der angeschlossenen Oszillatoren zentral regelbar ist. Dies kann in beiden Fällen über Kontrollspannungen wie auch manuell erfolgen.

Der Oszillatortreiber

Die Pulsweite (nach originalem Moog-Synonym hier als Rectangular bezeichnet) ist von 0 – 100 % stufenlos anwählbar. Der zu regelnde Frequenzbereich des Oszillatortreibers hat je nach Wahl per Schalter einen bipolaren Bereich von 12 Halbtonschritten oder 6 Oktaven. Zur Frequenzmodulation werden drei, zur Pulsweitenmodulation zwei Eingänge jeweils ohne Abschwächer zur Verfügung gestellt.

Der Oszillator

Die Oszillatoren selbst sind ebenfalls mit einem Frequenzregler ausgestattet, hier ist ein bipolarer Regelbereich von jeweils 1 Oktave nutzbar. Im Oktavbereich lässt sich ein C921B über seinen Oktavwahlschalter umstellen, die 6 Wahlstellungen (1’, 2’, 4’, 8’, 16’, 32’) anbieten. Die Einsatzmöglichkeit im Subaudiobereich als LFO, wie sie in den originalen Moog 921B Oszillatoren vorhanden war, ist nicht mehr vorhanden, dafür ist die Fußlage 1′ eingesetzt worden. Die Möglichkeit, einen Oszillator sowohl im Audio- als auch im Subaudiobereich zu verwenden ist dem in einem späteren Teil zu besprechenden C921 Oszillator vorbehalten.

Die Oszillatorsynchronisation lässt sich zwischen weich, aus und hart umschalten, ein Eingang für das Referenzsignal des Masteroszillators (in der Regel sollte es ein Rectangularsignal sein) ist natürlich vorhanden. In diesem Fall wird über eine analoge PLL-Schaltung aus den beiden Master- und Slave-Frequenzen eine Differenzspannung ermittelt, die den Slave-Oszillator exakt nachführt. Diese Art Synchronisation wurde entwickelt, um die Oszillatoren auch in höheren Fußlagen phasenstarr spielen zu können.
Zwei weitere Steuerspannungseingänge zur Frequenzmodulation, der eine mit linearer, der andere mit exponentieller Charakteristik stehen ebenfalls zur Verkabelung bereit. Auch hier gibt es keine Regler zur Modulation der Eingangsstärke. Beim Vorbild aus der Familie Moog gab es den exponentiellen Eingang nicht, sondern nur eine Auswahl zwischen AC- oder DC-gekoppelten Modulationseingängen.
Zweck dieses technischen Wechsels ist die Option, die Oszillatoren auch einzeln ansprechen zu können, was natürlich ein weiterer funktionaler Gewinn ist. Somit ist eine entsprechend ausgestattete Oszillatorbank z.B. über das neue C950 Keyboard polyphon ansprechbar.
Die gleichzeitig verwendbaren Schwingungsformen sind Sinus, Dreieck, Sägezahn und Rechteck.
Als Vorbilder dienen hier die originalen Moog-Module 921A und B, so dass hier äußerlichen von einer (fast) 1:1-Umsetzung gesprochen werden kann. Der Vergleich mit Minimoog (vordefinierte Schwingungsformen) und Voyager (stufenlos einstellbare Schwingungsformen) ergab einen hörbar identischen Klangcharakter, dem alten Minimoog etwas näher gelegen.
Nach der bei den meisten analogen Instrumenten üblichen Warmlaufphase erweisen sich die Oszillatoren als stimmstabil, so dass ein ständiges Trimmen nicht zu befürchten ist. Das war mein Hauptsorgenpunkt gewesen, denn ein früheres Moog 1C-System hat mich in diesem Punkt an den Rand des Wahnsinns gebracht, bis es den Weg alles Irdischen, den des Gebrauchtmarkts ging, ohne dass ich eine Träne dafür übrig hatte (damit meine ich nur mein altes System, nicht alle Moog Modular Synthesizer generell).
Solche Gedanken muss sich bei den Oszillatoren von COTK niemand machen!

C905A Voltage Controlled Low Pass Filter

Dieses Modul ist eine Eigenentwicklung von COTK, das seinen Ausgangspunkt aber aufgrund seiner Kaskadenschaltung schon in der Moog-Welt  hat. Gemeint ist die Kombination 904A Low Pass Filter, 904B High Pass Filter und 904C Filter Coupler, die es aber als Originalnachbau ebenfalls im Angebot von COTK gibt. Ich habe mich aus Platzgründen (2 Einheiten im Gegensatz zu 6, 8 passen insgesamt in eine Reihe eines Portable Cases) zunächst für das C905A entschieden, nachdem ich auf der Messe die Möglichkeit hatte, mich von der Qualität der Eigenentwicklung im Vergleich zur Originalumsetzung zu überzeugen, wobei ich auf C904-Filterset in einem späteren Test gern einmal tiefer eingehen möchte.

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Das Lowpass Filter

Einem in der Lautstärke regelbaren Eingang stehen 5 Ausgänge gegenüber. Drei der Ausgänge sind fest mit einem hier Slope genannten Filtertyp verbunden (Bandpass, 24 dB Low Pass, 48 dB Low Pass). an den zwei weiteren Aux-Ausgängen kann gemeinsam über einen Wahlschalter zwischen Bandpass, 6 dB, 12 dB, 24 dB und 48 dB umgeschaltet werden. Somit fehlen dem C905A zwar die Hochpass- und Notchfilter-Optionen der 904er-Kombination, dafür kann er aber mit weiteren Tiefpasscharakteristiken aufwarten.

Die Filtereckfrequenz kann über den Regler Fixed Control Voltage, die Resonanz über den Regeneration-Regler  eingestellt werden. Zusätzlich lässt sich der regelbare Frequenzbereich noch in drei Frequenzbereichen anwählen. Als Kontrollspannungseingänge werden ein 1 V/Okt-Eingang und zwei weitere regelbare Modulationsmöglichkeiten angeboten. Über eine Buchse mit der Bezeichnung RETURN PATH kann man weitere Module zu Modulationszwecken einschleifen, indem man von einem Ausgang des Filters einen Signalweg eröffnet, der über ein oder mehrere externe Module in das Filter zurückgeführt wird. Man kann aber ebenso einfach ein zweites Audiosignal zuführen. Bei Verwendung dieser Buchse muss man allerdings auf Resonanz verzichten. Der Regeneration-Regler hat dann die Funktion eines Gain-Reglers.
Als Vergleichsoptionen bot sich hier das gute alte Minimoog-Filter (24 dB-Charakteristik) wie auch das MF101 Moogerfooger -Tiefpassfilter (12 und 24 dB-Charakteristik) an. In beiden Fällen konnte die Moog-Charakteristik überzeugend durchdringen, im Sättigungsverhalten ist deutlich festzustellen, dass schnell ein aggressiveres Klangbild entsteht. Das Filter packt zu und klingt sehr druck- und charaktervoll, wobei es durch die verschiedenen Charakteristiken auch gut geeignet ist, externes Audiomaterial zu bearbeiten, gerade die 6 dB-Option bietet sich bestens zu diesem Zweck an.
Das C905A hat insgesamt einen schärferen Klang als die mir zur Verfügung stehenden Moog-Filter. Bei zunehmender Resonanz wird die Lautstärke des Eingangssignals leicht reduziert, die Tiefe des Klanges wächst allerdings enorm. Durch die Möglichkeiten der Eingangsregelung und der Resonanz lassen sich vielerlei Nuancen analoger Filterung erzielen. Es ist nicht das typische Moog Filter, wer dieses sucht, wird wohl zum C904-Filterset oder zumindest zum C904A greifen müssen, aber es ist sehr vielseitig einsetzbar.

C902 Amplifier

Hier hat man es wieder mit einer Originalumsetzung zu tun. Die Betriebsart ist zwischen linear und exponentiell wählbar, so dass dieses Modul sowohl zur Bearbeitung der Amplitude von Audiosignalen als auch der von Kontrollspannungen geeignet ist.

Der Verstärker

Mittels einer fest einstellbaren Steuerspannung kann ein Offset definiert werden. Alle Ein- und Ausgänge an diesem Modul sind nicht regelbar. Jeweils zwei Audioein- und ausgänge sowie drei Kontrollspannungseingänge runden das Bild dieses äußerlich einfachen, aber bei den meisten Klängen unverzichtbaren Moduls ab. Die Ein- und Ausgänge sind phasenkomplementär. Mischt man die beiden Ausgänge zusammen, so ergibt sich eine Phasenauslöschung. Hier kann man also zusätzlich mit Phasenmodulationen experimentieren.

C911 Envelope Generator

Auch der Hüllkurvengenerator zeigt sich grundsätzlich als Abbild des Originalmoduls. Er ist mit den Parametern Attack, Decay, Sustain und Release ausgestattet. Gewöhnen muss sich der nicht-Moog-Modular-erfahrene Anwender an die Reihenfolge der Regler von oben nach unten, die im Gegensatz zum ADSR-Typ in der Reihenfolge ADRS eingebaut sind.

Der Hüllkurvengenerator

Auslösen lässt sich die Hüllkurve sowohl durch einen Tipptaster (die erste Zusatzoption gegenüber dem Original)  wie auch durch ein extern zugeführtes Gate-Signal. Ausgegeben wird die Hüllkurve sowohl als positive wie auch als negative Steuerspannung (die zweite Zusatzoption). Der invertierte Ausgang ist hauptsächlich für das C904 Highpass Filter gedacht, weil dessen Filterverhalten genau umgekehrt gegenüber dem eines Lowpass Filters funktioniert. An dieser Stelle möchte ich die Bemerkung einbinden, dass manches nicht ganz so original abläuft wie auf den ersten Blick vermutet werden kann. Die ehemaligen S-Trigger des Moog Systems sind allesamt als Voltage Trigger ausgelegt, von daher erklärt sich, dass alle Ein- und Ausgänge als 6,3 mm (Switchcraft-) Monoklinkenstecker ausgelegt sind. Die Hüllkurven sind gut regelbar und lassen auch extrem knackige und damit perkussive Klangverläufe zu. Die letzten Original-Moog-Envelope-Generatoren, die ich unter meinen Fingern hatte, waren leider nicht so optimal ausgelotet wie diese hier und sie gehörtem nicht zu dem bei den Oszillatoren beschriebenen abgeschobenem System.

CP1A und CP1B Mixer Sub Module

Diese Mixer-Module runden das Portable Case nach unten ab, weil sie nur die halbe Höhe der „normalen“ Module erreichen, in der Breite allerdings die gleiche Norm haben.

Die Mixer-Module

Im Gegensatz zu den alten Moog Modulen wurde hier allerdings die Funktionsvielfalt in wesentlichen Punkten bereichert, denn neben einem 4-In-1 Mixer mit jeweils zwei invertierten und nicht invertierten Ausgängen stehen noch jeweils 2 unverzichtbare 1-Auf-3 Multiples und je nach A- oder B-Typ jeweils ein nicht spannungssteuerbarer und mit 6 festen Frequenzwahlmöglichkeiten versehene Hoch- und Tiefpassfilter oder ein bipolarer Abschwächer und ein Audio-To-Trigger-Converter zur Verfügung. Die meisten dieser Funktionen sind zwar zum Teil als Einzelmodule auch erwerbbar, sollte der Bedarf an bestimmten Schaltungen steigen, aber diese Zusammenstellung erscheint mir schon überaus sinnvoll. Somit erleben wir an dieser Stelle eine funktionale Erweiterung der früheren CP-Module von Moog.

C946 Low Frequency Oscillator

Dieses Modul hat es so in der Moog-Welt nicht gegeben, da, wie bereits bei der Abhandlung der Oszillatoren erwähnt, diese im Original auch als LFO verwendet werden konnten, was bei COTK nur noch mit dem C921 Oszilllator möglich ist. Gerd Peun hat sich deshalb entschlossen, einen LFO im Rahmen der Moog-Philosophie zu bauen.

Der LFO

Von 0,01 Hz bis 5000 Hz reicht der Bereich dieses LFO, einstellbar sind hier drei Regelbereiche Low, Mid und High. An den Einzelausgängen stehen Sägezahn, Dreieck, Sinus und Rechteck bereit, an einem fünften Ausgang kann über einen Schwingungsform-Wahlschalter zwischen Off, Sinus, Dreieck, steigender Sägezahn, fallender Sägezahn und Rechteck umgeschaltet werden. Ein am Kontrollspannungseingang namens Clamp anliegendes Trigger-Signal kann dafür sorgen, dass der Startpunkt des LFO zurückgesetzt wird. Somit ist eine LFO Synchronisation zum Auslösen eines Signals gewährleistet. Nicht möglich ist die Modulation der Frequenz per Steuerspannung.

C995 Attenuators

Ein Helferlein, das schon in der Modularsteinzeit seinen festen Platz im System hatte, wurde auch hier wieder aufgelegt.

Die Abschwächer

Der aufmerksame Leser hat sicherlich bemerkt, wie oft ich schon nicht regelbare Ein- und Ausgänge erwähnt habe. Nun, dem kann und muss in vielen Fällen abgeholfen werden und bei all der Schönheit und der klanglichen Herzstücke wie Filter und Oszillatoren darf man Module wie eben dieses bei der Zusammenstellung nicht übersehen. Beschrieben ist es einfach: Ein eingehendes Signal kann in seiner Amplitude im Bereich von nichts bis alles geregelt werden und diese Funktion wird hier insgesamt dreimal geboten. Zum Beispiel bei der Verwendung von einer Hüllkurve zur Amplitudensteuerung des VCA oder bei der Frequenzmodulation eines synchronisierten Oszillators ist eine solche Regelmöglichkeit fast immer unerlässlich. Ein kleiner Trick wurde aber auch hier noch zur Verfügung gestellt: Das am Eingang 1 anliegende Signal kann, solange die anderen Eingänge nicht belegt sind, ebenfalls an den Ausgängen 2 und 3 reguliert abgenommen werden. Sind die Eingänge 1 und 2 belegt, kann an Ausgang 3 das am Eingang 2 anliegende Signal zur Weiterverwendung herausgeführt werden.

C914B Fixed Filter Bank

Ein Modul, das nicht unbedingt zur Standardausrüstung eines Basissystems gehört, habe ich mir auch gegönnt. Die Extended Fixed Filter Bank wurde in dieser Form nur speziell gefertigt bzw. mit Einzelausgängen nachgerüstet.

Die Festfilterbank

Auf alten Bildern habe ich bei dem System von Wendy Carlos eine in dieser Form bestückte Filterbank entdecken können. Auch dieses Modul ist im Grunde einfach erklärt: Ein Audiosignal kann durch das Low Pass Filter, das High Pass Filter und die 12 Festfilter geschickt werden, um dann entweder an zwei parallelen Ausgängen in ihrer Mischung oder an den 14 Einzelausgängen der einzelnen Filter abgenommen zu werden. Eine zweite Buchse am Eingang ist ebenfalls parallel geschaltet, um das Eingangssignal unverändert abnehmen zu können, damit es einem anderen Audioweg zugeordnet werden kann. Alle Filter sind in ihrer Lautstärke im Hinblick auf ihren Mischanteil manuell regelbar. An den Einzelausgängen kann die Lautstärke nicht geregelt werden. Bestechend ist der Klang dieser Filterbank, er ist alles andere als neutral, aber charakteristisch, für meinen Geschmack wohltuend färbend und für die eine oder andere akustische Überraschung sorgend.

Portable Case w/Power Supply

Ich habe mich aus Gründen des Platzbedarfs, der Flexibilität, der leichten Transportierbarkeit und nicht zuletzt des Eindrucks wegen, den solch ein System bei mir seit frühester Jugend hinterlassen hat (die Rückseite des Plattencovers von Popol Vuh – Affenstunde lässt grüßen) für ein Portable Case entschieden. Ausgestattet ist dieses mit einem Netzteil und diversen Busleisten zur Spannungsversorgung der Module. Wer schon einmal an einem Eurorack Module aus- oder eingebaut hat, wird hier das gleiche grundsätzliche Verfahren vorfinden. Insgesamt macht der Koffer sowohl vom Inneren als auch vom Äußeren einen sehr hochwertigen Eindruck. Ich möchte aber an dieser Stelle darauf hinweisen, dass auch andere Kabinette mit Holzgehäusen in unterschiedlichen Dimensionen angeboten werden, so dass nicht nur die tragbaren, sondern auch die Studiosysteme von Moog äußerlich eine Reinkarnation erleben durften. Natürlich sind die Module beim Portable Case mittels eines abnehmbaren Deckels vor äußeren Einflüssen beim Transport weitestgehend geschützt.

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Fazit

Auch wenn es sich bei diesem Instrument um mein Eigentum und nicht um ein Testgerät handelt, war ich bemüht so objektiv wie möglich an diesen Test heranzugehen. Trotzdem möchte ich aus meiner Begeisterung über dieses Produkt keinen Hehl machen, die hätte ich auch gehabt, wenn ich es hätte zurückgeben müssen und dieses Mal wäre mindestens eine Träne geflossen, da bin ich mir sicher.
Ein wesentlicher Aspekt bei solchen Systemen ist die Verarbeitungsqualität und nach den ersten vorsichtigen Berührungen, Schaltungen und Verkabelungen durfte ich schnell feststellen, dass man dieses Gerät ruhig etwas härter anpacken kann, was jetzt nicht heißen soll, dass Sie diesen Synthesizer mit Schlägen und Tritten bearbeiten sollten, irgendwo gibt es auch da eine Grenze. Alles ist so, wie man es nach dem Anblick und der Assoziation zum Referenzobjekt Moog erwarten darf: Hochwertige Switchcraft-Buchsen, angenehm gängige Schalter, dazu das haptische Vergnügen mit den ölgelagerten Bakelit-Reglern und den entsprechenden Regelwegen. Das Äußere wirkt qualitativ teuer und entspricht diesem Attribut auch, aber kann das Innere, sprich die Klangqualität da mithalten? Ja, sie kann, und das behaupte ich ohne das Heranziehen von Messgeräten und Oszilloskopen, sondern nur aufgrund dessen, was ich höre. Das System klingt druckvoll und warm, Modulationen sind von subtil bis brachial regelbar, die Regelwege sind schön ausgelotet, das Filter ist durch die Möglichkeit, unterschiedliche Filtercharakteristiken und -typen auszuwählen, sehr vielseitig einsetzbar, die Hüllkurven können auch sehr perkussiv eingestellt werden und die VCAs klingen ebenfalls exzellent und ohne verzerrende und damit das Klangbild färbende Beigaben. Egal, woran Sie drehen oder schalten, sobald Sie etwas hören, klingt es einfach!
Der Ein- und Ausbau der gekapselten Module ist leicht und auch für Nichtfachleute durchführbar, solange bestimmte Sicherheitsregeln wie das vorherige Lösen des Systems von der Stromversorgung eingehalten werden. Das nur als Hinweis für all diejenigen, die an ein größeres System denken und jeden Ostermontag oder bei schlechtem Wetter einen taktischen Umbau von Modulen durchführen. Mit Freuden stellt man beim Direktvergleich hinsichtlich vorhandener Funktionen fest, dass z.B. in Form des C914B, C911, C921B oder der CP-Module sinnvolle Erweiterungen oder Zusammenfassungen entstanden sind, die für mehr Optionen auf gleichem oder gar geringerem Raum sorgen. So wurde nicht einfach nur in hervorragender Weise an Kopien gearbeitet, sondern Schwächen und Kompatibilitätsprobleme konsequent beseitigt, was sicherlich im Sinne von Dr. Robert A.Moog gewesen wäre, das behaupte ich jetzt einfach mal. Ich zumindest kann mir das sehr gut vorstellen.

Wer kann nun solch ein System benötigen? Im Grunde jeder, und das meine ich ernst. Einzig der Aspekt des schnellen Workflows lässt ein Total Recall-System erst einmal in Führung gehen, in Klang und Klangerstellung ist ein solches System aber über jeden Zweifel erhaben. Fragen zur Stimmstabilität, was gerade bei alten Schätzchen im Laufe der Zeit oft zum großen Manko wurde, sind kein Thema mehr, da hat Gerd Peun ebenfalls die Kinderkrankheiten der alten Schränke vor der Tür gelassen. Ich persönlich kann den analogen und digitalen vielstimmig polyphonen Synthesizern eine ganze Menge abgewinnen, aber ein System wie dieses Modularsystem von Club Of The Knobs, sinnvoll zusammengestellt in Bezug auf Quantität und Funktionen, kann alten wie jungen Begeisterten neue Welten eröffnen oder zeigen, wie und warum alles so angefangen hat. Heute noch hochinteressante Tonträger von Wendy Carlos, Popol Vuh, ELP, Utopia, Tangerine Dream u.v.a. beweisen das nach wie vor!
Meine Entscheidung, solch ein vorerst kleines System zu erwerben, entstand aus einer Mischung von gesundem Menschenverstand, grenzenloser Neugierde und affektiver Bindung, mittlerweile weiß ich, dass es absolut nichts zu bereuen gibt. Letztendlich müssen Sie als Interessent immer daran denken können, über Jahre hinweg scheibchenweise ein solches Modularsystem erstehen zu können. Drücken Sie mir die Daumen, dass es mit dem Sparen klappt, dann gibt es auch einen weiteren Teil über COTK-Module zu lesen, in dessen Verlauf ich Ihnen dann auch etwas über den Urheber Kazike und seine Sicht der Dinge erzählen möchte.

Bei den Audiobeispielen wurde die Steuerung mittels einer Analogue Systems-Tastatur „The Demon“ und/oder eines ARP Sequencers realisiert. An externen Effekten wurde (wenn überhaupt, dieses Instrument klingt auch trocken schon sehr gut) sparsam ein t.c. electronic D-Two eingesetzt, Dynamikprozessoren wurden nicht verwendet. Die Aufzeichnungen wurde mittels Cubase 5 und einer Hammerfall RME HDSP 9632 durchgeführt.

Plus

  • Verarbeitungsqualität
  • durchdachte Module und Funktionserweiterungen
  • Klangcharakter
  • ausgewogene Regelwege
  • großzügige Arbeitsfläche
  • Kompatibilität mit Fremdsystemen durch den Einsatz von Voltage Triggern
  • visueller Aspekt, auch wenn es nichts mit Musik zu tun hat

Minus

  • wenige Eingangsbuchsen sind (dem Vorbild nachempfunden) mit einem Abschwächer versehen
  • das Verlangen nach mehr, ich kann es mir nicht verkneifen

Preis

  • in Klammern die Anzahl meiner Module, damit sich jeder ein Bild vom Erwerb des “Starter-Kits“ machen kann*
  • C921A Oscillator Driver - 165 EUR
  • C921B Oscillator- 205 EUR (x3)
  • C905A Low Pass Filter - 230 EUR
  • C902 Amplifier - 170 EUR (x2)
  • C911 Envelope Generator - 165 EUR (x2)
  • CP1A Mixer - 295 EUR
  • CP1B Mixer - 295 EUR
  • C946 Sub Audio Oscillator - 140 EUR
  • C995 Attenuators - 70 EUR
  • C914B Fixed Filter Bank - 320 EUR
  • Portable Case w/Power Supply** - 600 EUR
  • * alle Preise gemäß COTK-Preisliste vom April 2009
  • ** nur im Verbund mit Modulen, keine Einzelbestellung möglich
  • Bildnachweis: Club Of The Knobs
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    droner

    Oh je – da ist es wieder, mein Problem. Fing alles an auf der Musikmesse 2009. Da sah ich es – der grosse Moog – sorry! Der grosse COTK. Ich hab dort die Möglichkeit wahrgenommen, ein wenig damit rumzudaddeln. Mein Gott was für ein Brachialsound. Dann flammt kurz der Gedanke hoch, alle Rolands und wie sie sich nennen kurzerhand in die Tonne zu treten. Etwas in mir schrie: Kerl – hau ab und vergess das Teil.
    Ich hab keine Ahnung, wie oft ich auf meiner Runde über die Messe immer wieder an diesem Stand kam. Gierig den Sound aufnehmend.
    —– so Schluss jetzt
    Das Teil macht süchtig – Das ist eine Warnung an alle, die nur mal schauen wollen.
    Also Finger weg, bis Ihr nicht die Kohle für ein Basissystem zusammen habt.
    Fazit: Top Teil für einen fairen Preis

  2. Profilbild
    Bloderer AHU

    COTK = hochwertige Hardware, wie man sie heute praktisch sonst gar nicht mehr bekommt. Das Preis/Leistungsverhältnis ist sehr gut. Danke für die schönen Soundfiles …

  3. Profilbild
    Dr.Funk

    Sicherlich ein Traum für jeden MOOG-MODULAR-FREAK!!!
    Perfekt ist der COTK Modular aber leider auch nicht….
    ein wenig Kritik muss sein:
    Der LFO ist nicht spannungssteuerbar und die VCO’s können leider nicht mehr als LFO’s genutzt werden.
    Das wäre flexibler.
    Ebenso sind die Hüllkurven, wie früher auch, nicht spannungssteuerbar. Hier sollte COTK mit einem VC-ADSR nachlegen.
    Auch Abschwächer muss man extra patchen, was den Kabelwust begünstigt.

    Aber es ist schon unglaublich, wenn man an die Zeit vor dem A-100 von Doepfer denkt. Es gab wohl noch nie so gute Zeiten für modulare analoge Synthesizer.
    Von daher: Danke Dieter, ohne Dich hätten wir heut nur so Softies-Sünties und so tittitale fürzoell änälögä Dings-da-heizer :-)

  4. Profilbild
    Dr.Funk

    @Anna Lüse:

    Dann wäre ein Punkt ja schon mal geklärt.
    Dat war aber kein Gejammer, sondern konstruktive Kritik!
    Und wenn man schon neue Ideen einfließen lässt, dann sind z.B. VC-ADSR’s einfach Pficht, dat war immer eine traditionelle Moog-Modular Schwäche.
    Aber viel wichtiger ist natürlich, dass es die Teile überhaupt gibt!!!

    • Profilbild
      a.jungkunst AHU

      @Dr.Funk Der Punkt war eigentlich schon im Kapitel über C921A und B geklärt, quasi am Anfang des Reviews. Mittendrin folgt dann ein entscheidender Satz bzgl. des Leistungsumfangs des C946 mit neuerlichem Verweis auf die Oszillatoren.
      Zum Thema spannungsgesteuerter Hüllkurvengenerator (muss ja nicht einmal ein ADSR sein!) kann ich nur auf die Möglichkeit verweisen, Gerd Peun selbst zu fragen. Er entwickelt und baut weitere Module und das, was in diesem Teil vorgestellt wurde, ist ein Teil des bestehenden und sicherlich noch wachsenden Angebots.

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    OK, keine Frage, Modularsynthesizer sind cool. Aber *soo* cool sind sie dann doch nicht.

    Ich hatte viel Spaß mit einem MS20 und einem Arm voller Patch-Kabel. Ist nur ein Reinschnuppern, jaja, aber immerhin. Also was macht euch an einem „Modularen“ so an? Die Freiheiten Module zu verbinden wie man will? Oder die Haptik an einem Wohnzimmerschrank mit Kabeln rumzumachen?

    Irgendwie funkt’s da bei mir nicht. Bin ich noch normal, Dr. Sommer …

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Mit Verlaub, Madame, der erwähnte Artikel spricht über Synthesizer allgemein (das waren sicherlich damals nur Modulare Biester, aber darum geht es nicht), und ich gehe mit dem Autor vollständig da core. Er beantwortet aber meine Frage nicht, was das Besondere am Modul-Synthesizer im Gegensatz zu einem fest verdrahteten Synthesizer ist.

    Ich nutze Synthesizer seit 1979, und der MS20 (wie Sie schon richtig bemerkten) ist nur ein Hybrid-Synthesizer von zweifelhafter Qualität. Aber er ist immerhin mit Patch-Kabeln ähnlich wie ein Modularsynthesizer zu verwenden. Seit meinem MS20 habe ich nur fertig verdrahtete Synthesizer verwendet (Pro One, JX-8P, DW 6000, etc.) und habe nur dann und wann den Wunsch verspürt über die gegebenen Grenzen hinweg besondere Schaltungen auszuprobieren. Z. B. wünsche ich mir oft, ich könnte die Pulsweite einer Rechteckwelle mit der VCA-Hüllkurve modulieren. Das Ergebnis ist so dramatisch nett, dass ich mich immer wieder wundere, warum nur ganz ganz ausgewählte Geräte so was können.

    Anyway. Noch mal meine Frage: Warum lassen Menschen sich von Modularen Synthesizern in ihren Grundfesten erschüttern?

    PS: Ich befinde mich in keinem Krieg. Allerhöchstens in einer Meinungsverschiedenheit mit den Jüngern der VST-Instrumente, aber darum geht es ja auch gerade nicht, Olga …

  7. Profilbild
    Dr.Funk

    @ a.jungkunst

    Oops! Schande über mich…Da hab ich wohl etwas zu schnell gelesen…Wenn dann also noch die spannungsgesteuerten Hüllkurven nachgereicht werden, können wir wohl wirklich so langsam vom heiligen Gral sprechen!!! :-)

  8. Profilbild
    kazike

    hallo axel jungkunst.
    wollte mich noch herzlich für deinen artikel bedanken, habe ich mit freude gelesen.
    auch vielen dank für die konstruktiven postings. dieses jahr wird es noch einiges neues von COTK geben. nochmals vielen dank aus lissabon.
    kazike (gerd peun)

  9. Profilbild
    wolf gang

    Ich verstehe den Absatz über die Oszillatorsynchronisation nicht. Da steht:

    Die Oszillatorsynchronisation lässt sich zwischen weich, aus und hart umschalten, ein Eingang für das Referenzsignal des Masteroszillators (in der Regel sollte es ein Rectangularsignal sein) ist natürlich vorhanden. In diesem Fall wird über eine analoge PLL-Schaltung aus den beiden Master- und Slave-Frequenzen eine Differenzspannung ermittelt, die den Slave-Oszillator exakt nachführt.

    Auf welchen Fall bezieht sich die technische Erklärung?

    • Profilbild
      a.jungkunst AHU

      @wolf gang Die Frage ist gut und jeder Deutschlehrer hätte sie mir an den Rand geschrieben :-)
      Ich wollte den besonderen Fall dieser Art Synchronisation hervorheben, weil sie nichts mit dem „gemeinen“ Sync-Sound zu tun hat und das ist mir sprachlich völlig misslungen. Mea culpa!
      Neuer Versuch:
      Über eine analoge PLL-Schaltung wird aus den beiden Master- und Slave-Frequenzen eine Differenzspannung ermittelt, die den Slave-Oszillator exakt nachführt.
      Was sich nun genau im Inneren des Slave-Oszillators abspielt, entzieht sich meiner technischen Kenntnis, ich kann mich nur auf meine klanglichen Eindrücke verlassen. Ich will mich aber gern mit Kazike in Verbindung setzen, wenn mehr technische Einzeleinheiten in Erfahrung gebracht werden sollen!?

    • Profilbild
      kazike

      @wolf gang dieser satz ist vielleicht etwas zu technisch. eigentlich soll es darum gehen, dass die synchronisation der oscillatoren untereinander schaltungstechnisch recht aufwaendig gestaltet ist. wenn zB ein oscillator durch einen anderen synchronisiert wird, ist der regler fuer die frequenz, am slave-oscillator, in weiten grenzen (+/- 5 halbtoene) wirkungslos. hier wird also nicht nur der ladekondensator zurueckgesetzt, sondern „richtig“ synchronisiert.

      nicht-technisch ausgedrueckt soll das heissen, dass man die oscillatoren phasengekoppelt (synchronisiert), auch in hohen fusslagen, spielen kann, auch wenn die oscillatoren in intervallen zueinander gestimmt sind.

      ich hoffe, dass ich mich verstaendlich ausgedrueckt habe.

      gruesse aus lissabon, gerd peun

      • Profilbild
        wolf gang

        @kazike Danke für beide Erklärungen. Unklar ist mir aber noch dies:
        (1) Ist diese Frequenznachführung nur im Soft-Sync aktiv oder sowohl beim Hard- als auch beim Soft-Sync?
        (2) Kann ich trotzdem den „gemeinen“ Sync-Sound erzielen?
        (3) Funktioniert die Synchronisation der klassischen 921B Oszillatoren genauso?

        • Profilbild
          kazike

          @wolf gang also, im softsynch-betrieb betraegt die nachfuehrung ca +/- 2 halbtoene, im hardsynch-betrieb, wie oben beschrieben ca +/-5 halbtoene.
          den gemeinen synch-sound finden sie in abgewandelter form wieder, wenn sie anfangen mit der synchronisation zu spielen.
          beispiel: hardcore-synch (ext. reset) zerhackt das signal, unser sync verbiegt das signal.
          das ist klanglich ein unterschied und wesentlich eleganter.
          frohes wochenende euch allen aus lisboa
          gerd peun

        • Profilbild
          kazike

          @wolf gang sorry, hatte ich vergessen.
          die synchronisation beim moog 921B ist sehr aehnlich aber nicht identisch, da moog vco*s intern revers angesteuert werden. soll heissen, intern mehr spannung, kleinere frequenz.

  10. Profilbild
    wolf gang

    Dankeschön für die raschen Antworten.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, klingt die Oszillator-Synchronisation beim COTK-921B also anders als beim Vorbild Moog-921B.

    Damit wäre die erhoffte einhundertprozentige Klangtreue theoretisch dahin. Um beurteilen zu können, wie wahrnehmbar dieser Unterschied aber tatsächlich ist, wäre es hilfreich, wenn der Autor ein Klangbeispiel posten könnte, in dem ein schlichter Sync-Sweep-Klang einmal von einem COTK- und einmal von einem Moog-921B erzeugt wird. Idealerweise ohne Nennung dessen, was gerade zu hören ist, damit man nicht nur die Differenz zwischen Original und Nachbau beurteilen kann, sondern unbelastet vom Nimbus des Vorbilds entscheiden kann, was besser gefällt.

    Vorschlag für einen Testklang: Zu hören ist das ungefilterte Rechtecksignal des hartsynchronisierten Oszillators, dessen Tonhöhe anfangs rund drei Oktaven über der des synchronisieren Oszillator liegt und binnen mehrerer Sekunden auf diese absinkt.

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      a.jungkunst AHU

      @wolf gang Hallo wolf gang,
      wie im Test mehrfach angedeutet wurde der Vergleich mit Minimoog- und Voyager-Oszillatoren durchgeführt, allerdings nicht auf einem messtechnischen, sondern einem klanglichen Niveau, der in Bezug auf das Erreichen des grundsätzlichen Klangcharakters von meiner Seite zum Ergebnis führte, dass der Klang denen der vergleichbaren Schwingungsformen des Minimoog sehr ähnlich ist. In Ermangelung eines originalen Moog 921B Oszillators kann ich Ihrem Wunsch vorerst nicht gerecht werden, verspreche aber bei einer sich ergebenden Gelegenheit einen solchen Vergleichsablauf klanglich darzustellen, es interessiert mich ja auch selbst. Himmel und Hölle werde ich deshalb aber nicht in Bewegung setzen und auch keinen Big Moog kaufen, da ich mit meinem 1P weit mehr als zufrieden bin :-) Also haben Sie bitte etwas Geduld oder leihen Sie mir Ihren Moog, falls Sie einen haben. Danke übrigens für Ihr Engagement hinsichtlich des Artikels. Ich nehme solche sachlichen Dinge gerne auf!

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      kazike

      @wolf gang das klangliche ergebnis ist identisch in jedem aspekt, weil die ausgangswerte der synchronisation lediglich invertiert werden. wie bereits erwähnt, arbeitet die addiersektion bei moog invers. aber vielleicht ist herr jungkunst ja bereit, ihrem vorschlag zu folgen.
      gerd peun

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        wolf gang

        @kazike Jetzt bin ich vollständig verwirrt, denn gestern schrieben Sie in Ihrem Kommentar „das ist klanglich ein unterschied…“. Allein darauf basierte meine Annahme, dass der Oszillator-Sync beim COTK anders klänge als beim Moog. Jetzt schreiben Sie, dass das klangliche Ergebnis „identisch in jedem Aspekt“ sei.

        Handelt es sich hier vielleicht um ein Missverständnis?

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          a.jungkunst AHU

          @wolf gang Hallo wolf gang,
          die freundlicherweise von Kazike erstellten Klangbeispiele stehen zum Hören bereit. Sie finden diese in den Klangbeispielen, es sind die beiden letzten. Ich bedanke mich auf diesem Weg für die Arbeit, ich hatte es mir für heute vorgenommen. Es klingt aber hier genauso wie in Lissabon. Wir wollen, wann immer es möglich ist, niemanden im Regen stehen lassen.

  11. Profilbild
    kazike

    mein lieber wolf gang.
    der klangliche unterschied bezieht sich, wenn sie bitte den absatz nochmals lesen möchten, auf die art der synchronisation.
    die herkömmliche synchronisation ist ein simpler reset des ladevorgangs. das erzeugt zusätzlichen kontent, weil das signal zerhackt wird und nicht nachgeführt. die beiden arten dieser synchronisation sind nicht zu vergleichen, weil völlig anders hergeleitet. ich habe mir heute die mühe gemacht, dem autoren dieses artikels, 2 soundbeispiele, eimal für den hardsync und einmal für den softsync unserer C921B geschickt, nach ihrem vorschlag hergestellt. dann werden sie verstehen wovon ich rede.
    gerd peun

  12. Profilbild
    wolf gang

    Recht herzlichen Dank für die zusätzlichen Klangbeispiele: Klänge sagen mehr als Worte.

    Einen Moog besitze ich übrigens nicht, im Gegenteil hoffe ich ja gerade, mir mit einem COTK den Jugendtraum eines Model 15 erfüllen zu können, ohne mich für Modusonics-Nachbauten oder gar ein Original verschulden zu müssen.

    Wo kann man das Instrument denn einmal persönlich kennen lernen?

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      kazike

      @wolf gang ich glaube axel jungkunst würde das tun, nach vorheriger absprache, oder aber dirk brauner, von brauner microphones, der hat ein 55er studio-system mit 2tem aufsatz und polyclavier.
      wo sind sie denn ansässig?
      grüsse, gerd peun

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      a.jungkunst AHU

      @wolf gang Ja, ich würde es tun, Sie scheinen doch ernsthaftes Interesse an den Tag zu legen und daher bin ich gern bereit, Ihnen das System zu zeigen. Ich bin direkt erreichbar unter a.jungkunst_ät_amazona.de

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    AMAZONA Archiv

    Ich plane den Bau eines grossen Modulsystems mit 4 VCFs, 4 EGs, 4 VCAs, 10 VCOs,3LFOs, 2 Sequenzern und viele control und Effekt module. Da das System soll nicht an einem Hersteller gebunden sein, sondern an 4. So ergänzt man sich gegenseitig die Module und man hat auch klangliche Unterschiede. Den Löwenanteil bildet COTK aber auch Module von Synthesizers.com aus der USA. Weiterhin Module von MOS-LAB.com aus Frankreich und Moon Modular Module. Auf bridechamber.com gibt es auch vereinzelte Module im Moog Format, ganz interessant: Ian Fritzs Threeler VCF und ein Optical CV Modul von Bridechamber. Suitandtieguy.com hat ebenfalls schöne Module (ganz heiss: das Mankato Filter-Modul) und das Zeroscillator Modul mit FM-Sounds gibts für viel Kohle von Cynthia.com. Modcan.com aus Kanada liefern hochinteressante (aber teure ) Module (Serie B) im passendem Format aber leider in WEISS!!! Wer optisch nichts zu befürchten hat kann sein System um ein paar tolle und interessante Module ergänzen. Die curetronics Module sind qualitativ klasse, klingen gut und erweitern auch mit vielen interessanten Modulen das System. Die Drehknöpfe und Buchsen passen optisch nicht so ganz mit COTK (Moog fetishisten könnten die Knöppe und Buchsen im Moog style wechseln!). So genug. Wer die Wal hat, hat die Qual. Es ist verrückt aber ich habe über 30 Modular Konstruktionen hinter mir mit Modulen nahezu aller Anbieter und zu keiner endgültigen Lösung gekommen…

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      a.jungkunst AHU

      Einfach noch einmal meine Einleitung lesen und klein anfangen, der Rest ergibt sich dann. Es haben sich schon Leute zu Tode geplant. Ich habe nach wie vor viel Freude an meinem 1P (zwischenzeitlich schon um ein 904-Filterset erweitert, Bericht kommt im nächsten Teil), der mir mittlerweile schon sehr viele Klänge geliefert hat, die ich so noch nie bzw. nicht in dieser Qualität gehört habe. Es macht Lust auf mehr, aber man steigt auch langsam in sein Gerät ein und lässt es individuell nach Bedarf und Geldbeutel wachsen. Zu jedem Ziel gehört letztendlich ein erster Schritt.

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        AMAZONA Archiv

        @a.jungkunst ist mir schon klar, aber letzten endes könnte man auch mit nem Minimoog viel (auch experimentelles) machen. Die Vorzüge eines Modularsystem ist aber die Atmosphäre eines riesigen Klanglabors, wo man nie genau weiss was durchs patching herauskommt. Die endlosen Modulationsmöglichkeiten und die Lust zu experimentieren ist mit keinem anderen Instrument zu vergleichen. Es hat etwas von der Magie eines kleines kleinen Kinders das vor einem riesigen Legobaukasten steht und kreativ eine eigene Welt aufbaut. Sicherlich ist es auch eine kostenfrage, aber wenn man bedenkt dass für die grösse so eines Modularsystems früher das 10fache bezahlt hat, denk ich schon dass man für so ein State of the Art Instrument heute kein einzigen cent rausschmeisst. Für mich soll es das Modulsystem fürs Leben sein, insofern bedarf es eine gute Bauplanung um später nicht in Zweifel zu kommen, hätte ich aber doch…und sicherlich bleibt alles nicht stehen, ich denke dass Cotk oder auch andere Hersteller hin und wieder neue Module entwickeln. Es kann zu einem nie endendem Fieber ausarten, muss aber nicht sein. Naja eine Vorstellung habe ich vom System, und dein Testbericht hat mir schon viel geholfen.

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          a.jungkunst AHU

          Das freut mich, etwas zur möglichen Entscheidungsfindung beigetragen zu haben. Aber den Tritt in den Hintern muss sich jeder potentielle Anwender schon selbst geben :-)

  14. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Da ich ebenso mit dem Gedanken spiele mir ein COTN-System zusammenzustellen, habe ich eine für mich wichtige Frage.
    Liegt dem gelieferten System eine Art Schnellstartanleitung bei und ist die Bedienungsanleitung auch ín Deutsch verfasst.

    • Profilbild
      a.jungkunst AHU

      Ist-Zustand derzeit: keine Dokumention, weder in Papierform noch in elektronisch aufbereiteten Dateien.
      Es ist aber angedacht, in diesem Jahr noch mit der Veröffentlichung von Bedienungsanleitungen zu beginnen und diese natürlich mittelfristig für alle veröffentlichten Module anzubieten.
      Eine Schnellstartanleitung macht allerdings in meinen Augen bei einem Modularsystem wenig Sinn, da diese für jede Konfiguration individuell geschrieben werden müsste.
      Es ist aber ebenso die Idee aufgekommen, eine Website mit Klangbeispielen in grafischer und klanglicher Form aufzubauen, um relativ simple bis hin zu besonders trickreichen Verkabelungen und Schaltungen darzustellen. Auf jeden Fall soll etwas getan werden.
      Aber seien Sie beruhigt, ein System wie in diesem Artikel ist auch so schnell durchschaut, wenn Sie schon einmal intensiv mit einem Synthesizer gearbeitet haben. Keine Angst vor diesem großen Tier.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @a.jungkunst Vielen Dank für die Infos.
        Eine Website besonders in grafischer Form wäre eine super Sache analog zu Synthesizers.com/Sounds, dort werden die Patches in grafischer und klanglicher Form gezeigt.

  15. Profilbild
    Paul

    Liege ich mit der Annahme richtig, dass es beim Synthesizer Model 15 keine Glide-Möglichkeit gibt?

    • Profilbild
      a.jungkunst AHU

      @Paul Die Annahme ist nicht falsch, es hätte nur mehr Sinn gemacht, diese Frage am Model 15-Test zu platzieren, das nun einmal über eine feststehende Konfiguration verfügt. Dort hatte ich ja bereits erwähnt, dass man durch spätere Erweiterung z.B. mittels eines Upper Cabinets durchaus Funktionsgruppen hinzufügen kann, also auch ein C 915 Glissando.

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