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Test: Cort KX500MS Star Dust Green, E-Gitarre

Cort präsentiert die Bestie

27. September 2018

Cort KX500MS

Die Wurzeln von Cort Guitars gehen weit zurück bis in die frühen 70er Jahre. Die südkoreanische Firma startete 1973 als Hersteller von Akustikgitarren, entwickelte sich stetig weiter und erregte als Erstes in den 90ern durch die Headless-Series Aufmerksamkeit. 50 Jahre Know-how also hat die Firma mit vielen internationalen Niederlassungen und deren lokalen Einflüssen sammeln können. Eingeflossen ist davon viel in die Cort KX500MS Star Dust Green, eine siebensaitige Gitarre mit Djent-Power, gefächerten Bünden und aktiven Tonabnehmern von EMG. Doch der Reihe nach, zu den technischen Details kommen wir noch früh genug. Zunächst gilt es, die KX500MS SDG im Schaffenskanon der Firma einzuordnen.

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Die KX-Serie ist ein bedeutendes Aushängeschild von Cort und in der Schnittmenge von Tradition und Moderne zu verorten, Gitarren, die bei vielen zeitgemäßen Rockbands wie Muse zum Einsatz kommen. Die KX5 mit seinen mächtigen Motherbucker-Pickups oder das Modell für Einsteiger, die beliebte KX100 oder die X-6 RMS sind hierbei zu nennen. Die KX500MS ist ganz klar an Spieler der härteren Gangart gerichtet: Die Siebensaiter mit ihren aktiven EMG-Pickups repräsentiert eine im Bereich des Metals und härteren Rocks bereits etablierte Formel. Ob das Preis-Leistungs-Verhältnis, Griffbrett, Elektronik und Sound ausreichen, um die KX500MS SDG aus der schieren Masse von siebensaitigen Gitarren hervorzuheben, werden wir nun herausfinden.

Cort KX500MS SDG – Facts and Features

Cort KX500MS

Ein bisschen Furcht einflößend sieht sie ja schon aus, die Gute, trotz des eher traditionell anmutenden Sumpfeschen Korpus. Das dürfte dem dunkelgrünen, ätherischen Finish geschuldet sein, welches dann doch einiges hermacht. Wie die anderen Gitarren aus der KX-Reihe weist auch die KX500MS SDG eine Wurzelholzdecke aus Pappelholz auf. Dieses vergleichsweise leichte und weiche Holz hat durchaus seine Kritiker, mangelndes Sustain oder eine allgemeine Unansehnlichkeit sind oft gehörte Vorwürfe, die viele Gitarrenbauer dann doch in die Arme härterer Holzarten wie Mahagoni oder Esche treiben. Trotzdem: Die Faustformel „Je härter das Holz, desto besser der Klang“ gilt natürlich nicht uneingeschränkt und Cort hat Gründe, warum man sich bei der KX-Reihe seit jeher auf diese Holzart beruft – ebenso wie Fender, die ihre Stratocaster vor allem in den 90ern oft aus Pappelholz herstellten. Einer davon dürfte ganz klar das Gewicht sein: Die Gitarre liegt leicht in den Händen.

Ein besonderes Binding an den Rändern oder derartige Verzierungen sucht man vergeblich und leider lässt die Sauberkeit des Cutaways ebenfalls zu wünschen übrig. Das Anbringen des Halses auf den Korpus verlief nicht auf den Millimeter genau – der Cutaway geht nicht fließend in den Hals über. Klar: Das ist nicht unüblich und vor allem der Einstellschraube für den Hals geschuldet, aber man hat das Gefühl, dass das besser verarbeitet sein könnte als es ist. Die Unterseite präsentiert wie erwartet den hellen, bearbeiteten Korpus aus Pappel.

24 Bünde bringt die KX500MS SDG mit sowie eine Hardtail-Befestigung, die jedoch nicht auf einer einheitlichen Schiene liegt, sondern für jede Saite ein eigenes Befestigungselement besitzt. An der ewigen Diskussion, ob ein Hardtail Steg einer Stop Tail Bridge vorzuziehen ist, soll an dieser Stelle nicht angeknüpft werden. Hier hat man es zumindest mit einer Hardtail aus separaten Elementen zu tun – ein Merkmal, das keine andere Gitarre der KX-Reihe aufweist und eine bessere Differenzierung zwischen den Saiten ermöglicht.

Cort KX500MS SDG – Hals & Griffbrett

Kommen wir zu einer der Besonderheiten der Cort KX500MS SDG. Natürlich kein Alleinstellungsmerkmal, dafür aber ein polarisierendes sind zweifelsohne die 24 „Fanned“, auf Deutsch: gefächerten Bünde. Dies muss im Zusammenhang mit der Multiscale-Mensur betrachtet werden, bei der es vor allem darum geht, unterschiedliche Mensuren für unterschiedliche Saitenlängen zu nutzen, um einen ausgewogeneren Grundsound zu produzieren. Wie das aussieht, könnt ihr hier nachvollziehen:

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Cort KX500MS

Der Weg vom Steg zum Sattel ist also unterschiedlich, je nachdem, wie die gewünschte Tonhöhe ausfällt. Um die entsprechende Reinheit der Oktaven zu gewährleisten und die Länge der Bünde den unterschiedlichen Längen der Saiten anzupassen, kommt man um die charakteristische Fächeranordnung nicht herum. Für viele Spieler ein ungewohntes Unterfangen, ermöglicht es trotzdem vor allem in tiefen Stimmungen ein ausgewogenes und ergonomisches Spiel. Entsprechend schräg sind auch die Pickups von EMG verbaut, um die Tonabnahme den unterschiedlichen Mensuren anzupassen. Zugegeben: Für mich persönlich sind die Fanned-Bünde ungewohnt, doch nach einer kurzen Eingewöhnung sind die ergonomischen Argumente absolut einleuchtend.

Prinzipiell lässt sich das Griffgefühl trotz breitem Hals gut an – der Radius des Griffbretts beträgt immerhin 400 mm. Dass der Steg auf der oberen Seite ein bisschen rausguckt und nicht hundertprozentig adäquat entlang des Halses aufgelegt ist, fällt dann jedoch eher negativ ins Gewicht – ein fast schon grobschlächtiger Schnitzer, den sich Cort da erlaubt hat. Der Hals besteht aus Marcassar-Ebenholz, ein Material, das eine gängige Alternative zum Palisander darstellt. Die Klemmmechaniken machen einen stabilen und flexiblen Eindruck und eine integrierte Einstellschraube für den Hals ermöglicht es, die Krümmung den persönlichen Vorstellungen und Vorlieben anzupassen.

Cort KX500MS SDG – Elektrik & Hardware

Cort KX500MS

Ganz typisch für Metal und Rock der härteren Gangart kommt die KX500MS SDG mit 2 EMG 707 Humbucker daher. Eine Überraschung ist das also nicht: Für die meisten siebensaitigen Gitarren kommen diese Pickups zum Einsatz und stellen so etwas wie einen etablierten Standard dar, wenn es darum geht, den nötigen Druck und Biss zu produzieren, den man für Metal eben benötigt. Sie sind in keinem Rahmen aus Kunststoff oder gar Plastik eingelassen, sondern sind quasi „nackt“ auf dem Korpus montiert.

Was die Schaltmöglichkeiten betrifft, sucht man bei der KX500MS SDG vergeblich nach Überraschungen: Ein Volume-Poti, ein Tone-Poti sowie ein Dreiwegeschalter für die Pickups stehen im Angebot und viel mehr braucht man genau genommen auch nicht, wenn man die Gitarre vor allem für die Gefilde nutzen will, für die sie in erster Linie gedacht ist. Ein bisschen wacklig ist der Pickup-Schalter trotzdem montiert und es fällt eher unangenehm ins Gewicht, dass die aktive Elektronik in einer Kerbe aus Plastik eingelassen ist. Kann man aber auch verschmerzen, am Ende des Tages sind die aktive Elektronik aufgrund der EMG Tonabnehmer unverzichtbar – entscheidend ist die Klangqualität und die nehmen wir jetzt unter die Lupe.

Cort KX500MS SDG – ein Zwischenfazit

Cort weiß, für wen die Gitarre gedacht ist: sieben Saiten, ein bedrohliches, aber elegantes Finish, EMG Pickups: Die KX500MS SDG soll ihr Zuhause im Djent oder Metalcore finden. Ob man deshalb davon ausgeht, dass Schnitzer wie ein abstehender Steg, eine unreines Curving in Kauf zu nehmen sind, sei dahingestellt. Klar ist, das Testexemplar weist ganz klar Verarbeitungsschwächen auf, die man so nicht haben will – vor allem, weil es sich wirklich nicht um die untere Preisklasse handelt. Ob da verlorener Boden durch guten Klang wettgemacht werden kann, wird sich jetzt zeigen.

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Klangbeispiele
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    AMAZONA Archiv

    Ich verstehe nicht weshalb hier auf Pappel rumgeritten wird. Die Decke scheint recht dünn zu sein (Furnier?) – sollte also den Klang nicht sehr stark beeinflussen und dient mehr der Optik. Klangprägend ist dann wohl eher die Sumpfesche, die ja ebenfalls recht leicht ist.
    Und es heißt Macassar, nicht Marcassar…
    Was ist mit „Kerbe aus Plastik“ gemeint?

  2. Mehr anzeigen
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