Cort KX500MS SDG – Sound und Praxis
Die aktiven 707 Pickups von EMG genießen nicht ohne Grund einen hervorragenden Ruf. Ein satter, angemessen komprimierter Sound, bei dem die nötige Transparenz dafür sorgt, dass auch die hohen Tonlagen und Akkorde deutlich differenziert hörbar sind – der Industriestandard hat seinen Grund. Wer jetzt aufgrund des Pappelholzes mit mangelndem Sustain bei der Cort KX500MS SDG rechnet, braucht sich auch keinen Kopf zu machen – dem wirken die aktiven Tonabnehmer entgegen. Auch werden wir sehen, dass der vielfach gehörte Vorwurf an die EMG Pickups, sie ermöglichten keine dynamische Bandbreite und ließen sich kühl an, durchaus seine Berechtigung hat.
Wir beginnen mit dem einem verzerrten Sound am Steg-Pickup. Der Sound zeigten zugleich einen satten Aufriss und lädt förmlich dazu ein, sich an thrashige Gefilde heranzuwagen. Die Mitten pressen, so wie es bei einer Metal-Axt auch sein soll!
Im cleanen Bereich gestaltet sich das Klangbild jedoch anders. Unabhängig davon, ob man es mit einem Mahagonikorpus zu tun hat oder mit Pappelholz: Die mangelnde Dynamik bei aktiven Tonabnehmern ist vor allem im cleanen Bereich spürbar. Das Klangbild ist ungemein steril, speziell wenn man beide Pickups aktiviert. Doch der kühle, cleane Sound der EMG Pickups hat auch seine Fans und so ist es letzten Endes auch irgendwo Geschmacksfrage, was man sich von seinem cleanen Sound erhofft.
Mit dem Hals-Pickup wirkt das Ganze noch mal eine Ecke wärmer, wenn auch immer noch stark eingeschränkt in Sachen Dynamik und Range.
Bei beiden Pickups kommt man auch wieder nicht drum herrum, Metal-Gefilde einzuschlagen, sobald man den Zerrkanal eingestellt hat. Vor allem die Resonanz der unteren Regionen gefällt gut und beim gleichzeitig Anschlagen höherer Regionen zeigt sich die transparente Stärke der EMGs – viel Sustain, viel Biss.
Der Pickup am Hals färbt das Klangbild warm ein und ermöglicht ganz coole Hardrocksounds – hier zeigt sich eben, dass die EMGs nicht ausschließlich nur für Metal geeignet sind. Der Sound ist knackig und angriffslustig und wirkt nicht ganz so zerstörerisch wie beim Steg-Pickup.
Ich verstehe nicht weshalb hier auf Pappel rumgeritten wird. Die Decke scheint recht dünn zu sein (Furnier?) – sollte also den Klang nicht sehr stark beeinflussen und dient mehr der Optik. Klangprägend ist dann wohl eher die Sumpfesche, die ja ebenfalls recht leicht ist.
Und es heißt Macassar, nicht Marcassar…
Was ist mit „Kerbe aus Plastik“ gemeint?