Rockerin ohne Schnörkel
Mit Signature-Gitarren ist das ja immer so eine Sache. In aller Regel handelt es sich um hervorragende Instrumente, streng nach den Vorgaben des Künstlers zum großen Teil in Handarbeit angefertigt und dazu mit den besten Zutaten ausgestattet. Dem entsprechend stolz gestalten sich auch die Preisvorstellungen der Hersteller – und lassen solch ein Instrument oft zu einem ewigen Traum für die weniger finanzkräftige Kundschaft werden. Auch Matthew Bellamy, der egozentrische, effektbesessene Gitarrist und Sänger der Britrocker von Muse, besitzt solch ein eigenes Signature-Instrument, das ihm der britische Edelhersteller Manson Guitar Works auf den Leib schneiderte. Dieses Instrument gibt es aber nur in einer kleinen Serie und ist dabei mit einem Preis von rund 5000,- Euro ohnehin für viele unerschwinglich – wenn man sie denn überhaupt bekommt.
Um die Matthew Bellamy Signature auch für Normalsterbliche erschwinglich zu machen, haben sich nun Manson Guitar Works und der koreanische Hersteller Cort zusammengetan und ein Instrument entwickelt, das im Wesentlichen den Vorgaben des handgemachten Vorbilds entspricht. Allerdings zu einem guten Zehntel des Preises – und sicher in ausreichender Quantität. Wie es dabei mit der Qualität zugeht, wird der folgende Test versuchen zu beleuchten.
Facts & Features
Ein bisschen sieht sie ja schon aus wie eine aus der Form geratene Fender Jazzmaster, auch wenn das untere Cutaway des aus Linde hergestellten Korpus der Cort MBC-1 BK deutlich weiter ausgefräst wurde. Oben gibt es gar kein Cutaway, dafür scheint aber die Symmetrie hier etwas aus dem Ruder gelaufen zu sein. Nun ja, über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten, aber auffällig ist diese Korpusform allemal!
Aus wievielen Teilen Basswood der Body zusammengesetzt wurde, lässt sich aufgrund der mattschwarzen, satinierten Lackschicht nicht bestimmen. Die Lackierarbeit wurde rund herum sehr sorgfältig ausgeführt, obwohl bei dieser Art der Lackierung mit ihrer rauen Oberfläche nach einer gewissen Zeit der Benutzung zwangsläufig eine Art „Nachpolitur“ stattfindet und die stark beanspruchten Stellen auf der Decke, wie etwa der Bereich um die Auflage des rechten Unterarms, dadurch plötzlich in Glanzschwarz erscheinen. Strapazierfähig genug wirkt das Finish aber allemal, es ist zudem auch die einzig erhältliche Farbe für die Cort MBC-1.
Die Decke ist im Bereich der Unterarmauflage leicht gewölbt, ebenso findet sich auf der Rückseite das bewährte und beliebte „Bierbauch-Shaping“. Schön auch zu sehen, dass hier auf der Rückseite die beiden Abdeckungen für die Elektronik der Gitarre versenkt angebracht wurden. Auf einen speziell geformten Hals-Korpus-Übergang wurde allerdings verzichtet, auch das mehr als zehnmal so teure englische Modell besitzt ein solches nicht.