Elektroakustisch unterwegs mit Crafter
Wenn sich ein Kent Armstrong P90-Pickup und ein Piezo-Tonabnehmer in einer halbakustischen Gitarre vereinen, dann kann das Ergebnis durchaus reizvoll sein. Wenn man dann das Signal beider Pickups auch noch getrennt voneinander weiter bearbeiten kann, dürften viele Soundfreaks aufhorchen. Die Crafter SAT-TMBK Slim Arched bietet dieses Feature und hat auch sonst noch einige Annehmlichkeiten für Fans des elektro-akustischen Sounds mit im Gepäck. Ist es mehr eine akustische oder eher eine elektrische Gitarre? Oder die ideale Schnittmenge? Schauen wir uns das Teil im Amazona Test mal genauer an.
Facts & Features
Inbusschlüssel und ein knappes Faltblatt, und zumeist noch mit schlechter Lokalisierung, ist eigentlich das gewohnte Bild des Lieferumfangs eines in Fernost hergestellten und in dieser Preisklasse angesiedelten Instruments. Nicht so bei der Crafter SAT-TMBK Slim Arched, deren Beiwerk zwar auch den obligatorischen Schlüssel zur Korrektur des Halsstabs beinhaltet, darüber hinaus aber auch noch ein paar andere nette Kleinigkeiten.
Da wäre zunächst eine DVD, auf der man neben der History von Crafter Guitars auch etwas über die Herstellung akustischer Instrumente erfährt, ergänzt um ein paar Gitarrenstunden des Gitarristen Damon Johnson von Thin Lizzy. Des Weiteren liegt dem Lieferumfang der Gitarre ein Y-Klinkenkabel bei, mit welchem sich die Pickups an unterschiedliche Verstärkersysteme anschließen lassen. Und nicht zuletzt eine farbige Bedienungsanleitung, welche beispielsweise die korrekten Schritte zur Halseinstellung erläutert – irgendwie fühlt man sich da als Kunde richtig umsorgt!
Doch nun weiter mit der Begutachtung des Instruments. Der Body des Instruments besteht aus Mahagoni und besitzt in seinem Innern Tonkammern, die zwei zugehörigen Resonanzlöcher wurden sauber in die gewölbte Riegelahorndecke eingefräst und mit einem weißen Binding versehen. Die Flammung des Ahorns ist eher dezent ausgefallen und auch nur im mittleren Bereich der Decke wirklich gut wahrzunehmen, da das Finish zu den Rändern hin dann in ein sattes, gedecktes Schwarz übergeht.
Aber wer weiß, vielleicht wollten die Konstrukteure bei Crafter ja auch nur den Soapbar-Pickup optisch gut in Szene setzen?
Danke für den differenzierten Test. Durch den ‚Kent Armstrong P90‘, der auch gerne im Jazz eingesetzt wird, und durch die klanglichen Eigenschaften der Holzkonstruktion ist diese Crafter wirklich sehr interessant. Und das auch noch zu diesem Preis! Ich staune und staune :-)
Beinahe hätte ich geschrieben: Eine Alternative zur ‚Godin 5th Avenue Kingpin‘. Fraglos handelt es sich um zwei verschiedene Konstruktionen, aber wer nur einen P90 braucht, ein paar brizzelnde Höhen nach Bedarf durch den Pieco hinzumischt, scheint mit der Crafter besser bedient zu sein. Nochmals danke!