Nummer 5 lebt!
Mittlerweile ist es schon beachtlich mit was für einer breiten Palette an Instrumentalverstärkern der amerikanische Hersteller Crate aufwartet. Es gibt Gitarren-Kofferamps, Gitarren-Tops mit entsprechenden Boxen und unterschiedlichsten Lautsprecherbestückungen, Verstärker für Keyboards/Synth und natürlich auch für den amtlichen Basssound. Die neueste Errungenschaft der Crate-Company jedoch ist die „Profiler-Serie“. Eine Gitarrencombo-Linie, von der das kleinste Modell, der Profiler Model 5 zu einem Test hier auf AMAZONA.de bereit steht. Und um es gleich vorweg zu sagen: das zierliche Äußere des Amps täuscht, hier gibt´s mehr als nur einen weiteren, kleinen Übungsverstärker.
— Der Crate Profiler Model V —
Ausstattung
In einem poppigen Pappkarton erscheint Crates neueste Schöpfung und fügt (leider) unseren traditionell chronisch an Verstopfung leidenden Steckdosenleisten ein weiteres Netzteil hinzu. Weiterhin kann der kleine Amp auch mit Batterien betrieben werden, deren Ausdauer aber von der Nutzung der internen Effekte beinflusst wird, das heißt, je mehr DSP-Effekte umso höher der Batterieverbrauch. Im Gehäuse des Profiler 5 werkeln zwei 4“-Speaker, die jeweils 2,5 Watt, also insgesamt 5 Watt an Leistung liefern. Das ist sicherlich nicht ausreichend, um im Proberaum mit einem Schlagzeug zu konkurrieren, reicht aber für das Üben und Jammen allemal aus. Und wer gerne bastelt, könnte natürlich auch den eingebauten Kopfhörerausgang nutzen und den Sound von dort mittels Adapter zu einem Mixer, Endstufe oder ähnlichem führen.
Mittlerweile zum Standard an vielen Koffer-Amps geworden ist der Eingang für externe Soundquellen wie CD-Player, mp3-Spieler, etc. Was aber noch kein Standard ist, ist die USB-Schnittstelle, mit deren Hilfe sich der Sound im angeschlossenen Mac/PC aufnehmen läßt. Crate liefert hierzu die Mackie-Software „Tracktion“ mit – so wird aus dem kleinen Amp im Handumdrehen ein Recording-Interface.
Auf dem Bedienpanel finden sich – neben dem Netzschalter und der Eingangsbuchse – sieben Drehregler, mit denen man die Sounds editiert:Mit Hilfe des PROFILE-Reglers lassen sich die Grundsounds des Verstärkers auswählen. Eingeteilt in elf Stufen finden sich hier Cleane Sounds, eine Staffelung von mittleren Verzerrungsgraden sowie gnadenlos brutale Distortion-Sounds. Auch eine Anpassung für den Anschluss einer Akustischen Gitarre ist vorgesehen.Der DELAY-Regler liefert eine brauchbare Auswahl von gängigen Delays wie Slapback-Echoes und langen Delayzeiten. Weiterhin schaltet das Poti bei vollem Rechtsanschlag auf die interne elektronische Stimmgabel um, welche den Stimmton „A“ erklingen läßt.
Ein weiterer Poti mit der Bezeichnung EFFECT regelt die Versorgung mit speziellen Effekten wie Octaver, Tremolo, Phaser, usw. In dieser Sektion befinden sich aber auch die konventionellen Effekte, die das Gitarristenleben versüßen: Zwei sehr schöne Chorus-Effekte wurden hier designt, die aufgrund der Stereo-Bauweise des Verstärkers wunderbar räumlich und plastisch erscheinen. Ein weiterer Regler regelt den Hallanteil des Signals. Der Hall ist ebenso überzeugend wie die Chorus&Flanger-Effekte – die Stereo-Signalführung machts möglich.
Sehr schön ist auch, dass die Delays, die speziellen Effekte UND der Reverb gleichzeitig genutzt werden können – was auf einen kräftigen DSP im Innern des Profiler 5 schließen lässt.