Aus Nevada frisch auf den Tisch
Vorwort der Redaktion
Auf Grund unserer tollen Partnerschaft zum SynMag dürfen wir euch einen wunderbaren Artikel von Rolf-Dieter Lieb (Infos zum Autor siehe unten) aus der aktuellen SynMag-Ausgabe (94) präsentieren:
Inhaltsverzeichnis
Schon vor der Superbooth 2022 war uns dieser neue Anbieter aufgefallen und auf der Superbooth konnten wir ein interessantes Interview mit dem Chef des Hauses und seinen Entwicklern führen. Denn Cre8Audio bietet nicht nur interessante Geräte zu günstigen Preisen in großen Stückzahlen, sondern integriert dabei auch Entwicklungen verschiedener Experten, unter anderem vom US-Boutique-Hersteller Pittsburgh Modular.
NiftyKeyz Keyboardcontroller mit Eurorack
Zuerst aufgefallen war mir das Modular-Keyboard NiftyKeyz. Von der Grundidee mit dem Waldorf kb37 verwandt, kombiniert es eine Tastatur – hier allerdings mit 49 Tasten, also vier Oktaven – mit Spielhilfen und einer über der Tastatur geneigt befüllbaren Modulreihe, die hier 112 TE umfasst. Beim kb37 waren es 100 TE. Das NiftyKeyz ist mit 70 cm Breite, 36 cm Tiefe und 13 cm Höhe auch geringfügig größer, preislich hingegen wiederum vergleichbar. Die Tastenreihe fühlt sich solide an und füllt die ganze Breite des Gerätes.
542015
Es ist eine Synthesizertastatur mit wenig Widerstand, ließ sich aber nach meinem Gefühl dennoch gut und präzise bespielen. Hier sollte man natürlich selbst Hand anlegen und sich ein Bild machen, wenn man als geübter Tastenspieler bestimmte Vorlieben entwickelt hat. Für viele Anwender dient eine solche Kombination aus Keyboard und Modular Case aber vor allem dem unkomplizierten Einstieg, und da hat das NiftyKeyz einiges zu bieten. Es wurde übrigens von einem französischen Entwickler konzipiert, der auch weiterhin für Updates der Firmware eingebunden ist. Aktuell konnte ich das Gerät mit der Firmware 1.1.1 von Ende Juli testen. Vor der Superbooth gab es bereits drei Updates bis 1.0.6, das jedoch noch gelegentliche MIDI-Hänger produzierte.
Tastenkommunikation des Cre8Audio NiftyKeyz
Die Tastatur liefert Anschlagsdynamik und Channel-Aftertouch, die über MIDI (DIN und USB) und parallel bis zu vierstimmig als Pitch CV/Gate direkt ausgegeben werden. Ergänzt wird das durch zwei Pedaleingänge für Sustain und Expression, die ebenfalls die MIDI-Seite als auch den Modularbereich steuern und die üblichen zwei Räder für Pitchbend und Modulation, die im Control-Panel links oben über der Tastatur gut bedienbar liegen. Entsprechend gibt es zusätzlich CV-Buchsen für Velocity, Aftertouch, Mod/LFO, Clock, Reset und Expression, die als Modulationsquellen direkt zur Verfügung stehen. Ebenfalls in der Kontrollsektion lässt sich der Tastaturbereich bei Bedarf um ±1 Oktave verschieben. Es steht ein Arpeggiator samt Clock, Swing Range und Latch-Funktion zur Verfügung, der Pitchbend-Bereich ist zwischen Ganzton oder Oktave umschaltbar. Die Intensität eines Glide lässt sich zwischen aufeinanderfolgenden Tönen regeln. Und es gibt noch eine Function-Taste, die wie die Arp- und Latch-Taste (die auch über den Sustain-Fußtaster umgeschaltet werden kann) beleuchtet ist und aktiviert die Tastatur als zusätzliche Bedienebene, wobei die wesentlichen Funktionen oberhalb der Tastatur aufgedruckt sind. Es gibt aber im Lieferumfang neben dem Netzteil auch ein großes Cheat-Sheet in Tastaturform, das diese Funktionen genauer beschreibt und auch in etwas Abstand an einer Wand hinter dem Gerät noch gut lesbar sein sollte. Ebenso lässt es sich auf die Hälfte zusammengeklappt unter der Tastatur verstecken, wenn man es nur ab und zu als Gedankenstütze konsultieren möchte. Das macht hier alles einen durchdachten Eindruck.
Auf der Gehäuseoberseite werden die Modularbuchsen durch zwei aktive Multiple (1 auf 2) und zwei aktive Eingänge für die Ausgangsstufe (jeweils summierend 2 auf 1 für Out 1 und 2) ergänzt, denen Regler für die Lautstärke des Main-Ausgangs und des Kopfhörerausgangs an die Seite gestellt sind. Diese sind als 6,3-mm-Buchsen auf der Rückseite herausgeführt, wobei Out 1 und 2 separat als Monoklinke und der Kopfhörerausgang natürlich in Stereo vorliegen. Das ist genau das, was man am häufigsten braucht, auch wenn ich gerne noch eine umfangreichere Buchsenbestückung (für die reichlich Platz gewesen wäre) gesehen hätte. Und auch vierfache Multiple, vierfache Eingänge für Out 1 und 2 (es gibt ja auch vier Stimm-CVs, also bis zu vier Oszillatoren, die spielen können) sowie ein zusätzlicher 3,5-mm-Kopfhörerausgang, bevorzugt auf der Vorderseite des Gerätes, hätten dieses sicher noch flexibler nutzbar gemacht. Andererseits kann man sich auch für kleines Geld zwei passive Multiple-Sterne oder ein bis zwei Zweiersets Stackable-Kabel dazukaufen und schon lässt sich diese Funktionalität ebenso abbilden. Auch für den Kopfhörerausgang gibt es Dual-Adapter.
Rückseitig finden sich links die eben genannten drei Ausgangsbuchsen, halb rechts MIDI-Out/Thru und MIDI-In als DIN-Buchse sowie ein USB-Anschluss (Typ B) zur Verbindung mit dem Computer und ganz rechts die Klinkeneingänge für Fußtaster bzw. -schweller, der Eingang für die Spannungsversorgung und ein Ausschalter. Aus dem externen Netzteil werden für die Versorgung der Module intern an +12 V 1.500 mA sowie an -12 V und +5 V je 1.000 mA zur Verfügung gestellt. Eine Beschriftung des externen Anschlusses fehlt ebenso wie eine Beschreibung des erforderlichen Netzteils im ansonsten gut gemachten Handbuch. Und so kam ich doch ins Schwitzen, als ich vor dem Happy Knobbing selbiges verlegt hatte und das Keyboard nicht mit einem einfachen anderen Netzteil zusammenarbeiten wollte. Inzwischen ist alles wieder aufgetaucht und gut beschriftet. Damit das aber anderen erspart bleibt, hier die Daten: Das externe Netzteil arbeitet mit 15 VDC und 2,4 A.
Funktionstasten des NiftyKeyz
Die bereits oben erwähnte, beleuchtete Funktionstaste aktiviert Zweitfunktionen des Keyboards zur Steuerung des Gerätes. In der untersten Oktave geht es mit der Arpeggiatorsteuerung los, wobei die schwarzen Tasten die Modi Up, Down, Up/Down, Random und Sequencer (von c# bis Bb) durchschalten. Die weißen C-Tasten dienen jeweils der Kontrolle der Keyboardzuweisung mit Local On/Off, der Wahl des Splitpunkts und am obersten C als Shifttaste für weitere Ebenen. Ab dem d kann man den Arpeggiator für jede CV-Spur separat (de-)aktivieren und mit a/h den Glide-Mode zwischen Glide und Legato umschalten. Die zweite Oktave dient vornehmlich der LFO-Steuerung, wobei zunächst auf den weißen Tasten der Shape zwischen Dreieck, Rampe, Sägezahn, Square und Random gewählt werden kann. Auf den schwarzen Tasten wählt man, ob das Mod-Wheel den LFO einblendet oder eine eigene CV ausgibt. Zusätzlich sind drei Clock-Divisions wählbar (6/8/16), die bestimmen, wie viele Pulse am Clockausgang pro Takt bei externer Synchronisation ausgegeben werden. Das mag zunächst überraschen, da man bei einem Clockteiler 6 mehr Impulse erwarten würde, tatsächlich werden hier aber 6 pro Takt ausgegeben.
Ab dem h der zweiten Oktave und in der dritten Oktave geht es um die MIDI-Zuweisungen. Dabei werden sechs Bereiche unterschieden, die vier CV/Gate-Paare und die beiden Split-Zonen. Die Werkseinstellungen hierfür lauten Kanal 1–6. Dies kann aber über die zugeordneten Tasten ebenso variiert werden wie der MIDI-Ausgangskanal. Dabei wählt man zunächst mit Function den zu wählenden Parameter und nutzt danach die Tasten 1–16 zur Wahl dessen Wertes. Über die schwarzen Tasten der 3. Oktave wählt man, wie viele Stimmen (1–4) auf den CV/Gate-Paaren ausgegeben werden sollen. Sind es nur zwei, liegen sie auf jeweils zwei Paaren an. So lässt sich auch schnell in einen Unisono-Modus wechseln (und sei es nur zum Stimmen), was die intern gesteuerten Stimmen angeht – über MIDI bleibt natürlich alles polyphon.
Dabei wird noch sinnvoll nach Split On/Off unterschieden, indem „1 Voice“ pro Split-Zone ebenso arbeitet wie ohne Split auf alle vier Stimmen. Entsprechend rundet die Taste Bb3 mit Split On/Off das Angebot ab. Die vierte Oktave erlaubt verschiedene Feineinstellungen, beginnend mit einer Keyboardtransposition über die Tasten C#4 = down und D#4 = up. Kombiniert man diese mit C5, der obersten Taste als Shift, erhält man Oktavsprünge. Beide Tasten zusammen lösen die Transposition auf. Die Tasten D4 und E4 bestimmen das Verhalten des Reset-Ausgangs, der entweder auf lokal gedrückte Tasten oder ein externes Clock-Start/Stop-Signal reagieren kann. Mit Shift lässt sich hier ebenso wie mit Function+Arp die Clock pausieren. Ferner gibt es eine Auswahl für Gate-Retriggering, das von jeder Taste oder nur nach Loslassen der gedrückten Tasten ausgehen kann. Auch lassen sich die Spannungshübe der Exp/Vel/At-Ausgänge von 0–5 V auf 0–10V umschalten, eine Panic-Funktion ausführen (All Notes off) oder ein Factory-Reset (mit Shift) auslösen. Wahrlich ein umfassendes Funktionsangebot!
NiftyKeyz-Extras
Und als ob dies noch nicht genug wäre, erlaubt NiftyKeyz zudem mit der Kombination Function plus Drehen am Glide-Knopf, die zeitliche Auflösung der Aftertouch- und Expression Pedal-Ausgabe zu variieren! Das reicht von sofortiger Umsetzung bis fünf Sekunden Mittelung und das habe ich noch bei keinem Testgerät bisher gefunden. Zudem gibt es auch eine Auto-Chord-Funktion (diese ist über die obersten drei schwarzen Tasten erreichbar), die frei programmiert werden kann. Dabei können bis zu 32 Tasten in den Akkord gespeichert werden, der dann wahlweise mit der gedrückten Taste aktiviert und transponiert wird (wobei automatisch im vierstimmigen Modus die ersten vier Stimmen lokal ausgegeben werden und alle über MIDI) oder bei aktiviertem Arpeggiator über diesen zerlegte Tonfolgen. Das lässt sich lernen, ein- und ausschalten. Allerdings ist es stets derselbe Akkord, eine Zuweisung verschiedener Akkorde über z. B. eine Oktave ist hier nicht vorgesehen.
Dennoch ist NiftyKeyz ein prima Einstieg in die Modularsteuerung und kann über USB/MIDI zusätzlich weitere Module, Synthesizer oder auch die DAW oder z. B. ein Software-Modularsystem mit ansteuern. Das ist wirklich enorm praktisch, zumal ja ein Minimalsetup mit bis zu 112 TE Breite direkt im Gerät immer noch mit dabei ist, wobei bis zu 16 Module ohne Umwege eine Stromversorgung finden. Auch ist die Stereoauslegung der Ausgänge hier unbedingt hilfreich, während das ältere NiftyCase leider nur für Mono ausgelegt war. Allerdings lassen sich zwei NiftyCases auch mit passenden Seitenteilen analog zum Keyz im Winkel zusammenfügen und bilden dann eine schöne und preisgünstige Ergänzung, wenn die Modulsammlung zu wachsen beginnt. Und selbst für ausgewachsene Modulsammlungen bietet sich dieses System wahlweise als Steuerzentrale oder kondensiertes Live-Rig trefflich an. Ein persönliches Antesten kann daher nur empfohlen werden.
Cre8Audio Captain Big’O
VCO Modul mit Drive und Fold
Auf diesen Namen hört das Oszillatorangebot von Cre8Audio, das ebenso wie die weiteren hier vorgestellten Module in Zusammenarbeit mit Pittsburgh Modular entstanden ist. Auf die Verwendung einer integrierten Oszillatorschaltung als Komplett-IC wurde hier jedoch bewusst verzichtet, um mit einer diskreten Analogschaltung einen lebendigeren und fetteren Klang realisieren zu können. Passend zu den obenliegenden Anschlüssen des NiftyKeyz sind die 15 Anschlussbuchsen oben im Panel angeordnet und so bleiben die neun Drehregler darunter potenziell frei von Kabelgewirr gut bedienbar, dafür schon mal ein Pluspunkt! Über dem blauen Kapitänskopf, der als Grundgestaltung im Panelhintergrund aufgedruckt ist, heben sich die schwarzen Beschriftungen sowie Umrandungen für die Eingangsbuchsen gut lesbar ab. Dazu wurde eigens eine größere Schriftart gewählt und die Bezeichnungen bildhaft oder begrifflich abgekürzt.
Tune entspricht dem 1 V/Okt. Stimmeingang des VCO, es stehen aber auch /fm und Jfm, also lineare und exponentielle Frequenzkontrolle mit separaten Abschwächern zur Verfügung. Ebenso gibt es Drehknöpfe für die Grob- und Feinstimmung. Eingänge für eine harte Synchronisation und die Pulsbreitenmodulation sind ebenso vorhanden wie ein Pulsbreitenregler. Es folgen vier Wellenformausgänge für Sinus, Dreieck, Sägezahn und Pulswelle sowie eine Faltungs- und eine Drivestufe. Jede dieser beiden Stufen bietet einen eigenen Eingang, einen CV-Eingang und einen Ausgang. Für die CV-Kontrolle sind wieder separate Abschwächer vorhanden, ebenso für die Voreinstellung der Effekte. Hier lässt sich also frei die Signalbearbeitung verschiedenen Quellen zuordnen. Vorverdrahtet ist dabei der Sinusausgang in den gut klingenden Wave-Folder, wie man durch Ausprobieren leicht herausbekommt, denn eine Anleitung gibt es zu diesem Modul unverständlicherweise nicht. Lediglich eine Detailbeschreibung ist auf der Webseite zu finden, da sich mit einem Trimmpoti auf der Platine die Drive-Schaltung auch in einen normalen VCA-Modus bringen lässt. Mir gefiel der zusätzliche Drive mit Sättigung allerdings besser, der nicht auf einen der Ausgänge normalisiert ist und daher stets gepatcht werden möchte.
Cre8Audio Mr. Phil Ter
VCF, VCA und ASR/ADS-Hüllkurve in einem Modul
Eine gewisse Blumigkeit der Modulnamen ist Cre8audio ja nicht abzusprechen, sodass niemand überrascht sein wird, dass sich hier ein Filtermodul versteckt. Allerdings eines mit Pfiff, was nicht nur auf die mögliche Selbstresonanz bezogen ist, sondern auch auf den mitverbauten VCA und zwei einfache Hüllkurven. Wieder sind die Buchsen oben und die Regler unten. Leider fehlt aber wieder eine brauchbare Beschreibung. Die Filterschaltung hört sich sehr nach 24-dB-Transistorkaskade an, also ähnlich dem beliebten Moog-Filter und entsprechend fett klingen die Low-Pass Sounds mit und ohne Resonanz. Schön dabei, dass der Cutoff-Knopf größer und gut zugänglich angelegt ist, sodass hier eine gute Haptik für den Soundeingriff gegeben ist. Auch die Resonanz ist gut regelbar, verfügt aber im Gegensatz zum Cutoff leider über keine eigene CV-Steuerung. Auch gibt es klassisch keinen Abschwächer für den Frequenzeingang, sodass dieser unverfälscht 1 V/Okt. tracken kann. Auch Filter FM ist damit prima möglich. Benötigt man mal einen geringeren Einfluss, sind aber zusätzliche Module, wie z. B. Function Junction erforderlich.
Es gibt eine Anleitung für die Justierung des Filtertracking, aber es gab dafür keinen Anlass. Laut Webseite ist der Audiosignalweg wiederum vollständig analog aufgebaut und nur die Hüllkurve digital. Diese weist neben den Reglern Attack, Sustain und Release angeblich auch einen 7-bit-Randommodus als Osterei auf. Ich konnte aber keinen Hinweis finden, wie dies zu aktivieren ist, auch wenn das durchaus eine sinnvolle Ergänzung darstellen würde. Wohl ist Release multifunktional, indem es auch das Decay kontrolliert, sobald Sustain niedriger als Maximum ist. Neben dem Gate-Eingang werden eine langsame und eine schnelle Version der Hüllkurve ausgegeben. Auch das ist durchaus praktisch, da man das Filter ja beeinflussen möchte, solange der VCA noch offen ist und man nur ein Gate für beide braucht. Die Hüllkurven sind aber nicht normalisiert und möchten jeweils passend gepatcht werden. Zusammenfassend ein kompaktes und dennoch sehr nützliches Modul, das bei seinem günstigen Preis auch mehrfach von Nutzen sein kann.
Cre8Audio Function Junction
ADSR-Hüllkurve, AD-Funktionsgenerator, LFO + Mixer / Abschwächer
Dieses ist das neueste und aktuell teuerste Modul der hier vorgestellten Reihe. Es kombiniert einen LFO, zwei unabhängige Hüllkurven und einen dreifachen Mixer (ungepatcht mischt dieser die verschiedenen CVs des Moduls). Die erste Hüllkurve folgt dem ADSR-Prinzip, lässt sich aber auch auf Knopfdruck sowie per Gate-Impuls loopen. Zudem verfügt sie über einen Long-Button, der die Zeiten bei Bedarf spontan verlängern kann. Passend dazu hört diese Hüllkurve auf die Bezeichnung „a“ wie Amp. Ein Schelm, wer dabei Zufall vermutet, denn die zweite Hüllkurve hört auf den Buchstaben f, laut Handbuch für Function Generator. Hier haben wir es mit einer AD-Version zu tun. Dafür kann die Charakteristik zwischen exponentiell, linear und logarithmisch über den Shape-Regler verstellt werden. Auch verfügt diese Hüllkurve über einen Modulationseingang samt Abschwächer. Wiederum steht ein Loop-Modus zur Verfügung, weiterhin gibt es einen Trigger-Ausgang, der nach Durchlauf weitere Stufen aktivieren oder im Loopmodus auch synchronisieren kann. Zusätzlich ist ein Sustain-Knopf vorhanden, der aus der AD-Version eine ASR-Version der Hüllkurve erzeugt, also mit Plateau zwischen Ein- und Ausschwingen, solange ein Gate anliegt. Über eine Zweitfunktion von Mod- und Loop-Knopf können zudem interne Zuweisungen geändert werden. Auch lässt sich die Schaltung bei Bedarf als Slew-Generator einsetzen.
Der LFO weist lediglich einen Knopf für die Geschwindigkeit und zwei Ausgänge mit Rechteck- und Dreieck-Wellenform auf. Trotzdem ergänzt der das Ensemble sinnvoll und ist zudem über die Mischersektion positiv wie negativ mit den anderen CVs koppelbar. Dort ist auch ein OR+-Ausgang parat, der jeweils die höchste anliegende Teilspannung ausgibt, ferner Einzelausgänge für die Kanäle 1 und 2, sodass man wahlweise Positives wie Negatives mischen oder abschwächen pro Kanal nutzen kann, da das Signal eines einzeln abgenommenen Kanals aus der Summe entfernt wird.
Über den Autor Rolf-Dieter Lieb
Rolf ist langjähriger Autor beim Synthesizer Magazin und spezialisiert auf Modulare Synthesizer, MIDI-Controller und ungewöhnliche Konzepte. Außerdem ist er Co-Autor des Buchs „Modular Worlds“, wo er für den Technikteil verantwortlich zeichnete. Neben dem Sammeln von Instrumenten und Fachbüchern beschäftigen ihn DIY und Technikkonzepte.
SynMag 94: weitere Themen in der aktuellen Ausgabe
- #Digital #Synthesizer: Yamaha MODX+ – 75% mehr Speicher und Stimmen – der kleine Montage
- #Effekt #Pedal: Benidub Digital Echo – Dub‘n‘Raggae braucht Delay elay ay y y!
- #Modular: Cre8audio Niftykeyz – Keyboard Rahmen für die Aufnahme von Modulen I
- #Modular: Cre8audio Module – Vorstellung Cre8Audio-Module II
- #Bericht #Groovebox #Modular:
- Lower Breakbeats – Arbeitstechnik & Beats mit Roland SP404 Mk2, Eurorack Module
- #Modular: Noise Engineering – Virt Iter Legio und Tymp Legio — schöner Krach
- #Modular: Frap Tools – Edel-Westküstenmultifunktionsmodule: Sapel, USTA, Brenso & Falistri
- #Effekt #Software: Fab Filter Volcano 3 – Manipulierte Miniboxen, Sherman Filterbank vs. Software
- #DIY: MIDI-Cembalo – Selbstbau Retro-Projekt Spinette / Cembali mit MIDI
- #Portrait :Noga Erez – Elektro-Pop aus Tel Aviv, Setup-Kulissenblick
- #Recording #Sampling: Piano – Hintergrundbericht zu einer (noch immer) nicht ganz trivialen Aufgabe
- #Buch: Neues fürs Bücherregal – Elias Stein drückt auf die Spritze und VCV Rack 2 als Einstieg in die Modularwelt
- #drumnbass: Tom Lavery – Drum‘n‘Bass & Jungle // Subcode Records
- #studioblick: Mathew Jonson – Stillstand in Bewegung – Electro
- #studioblick: Lieblingsmaschinen – Mathew Jonson, Synthnerd und Electromeister, zeigt u.a. seinen Rhodes Chroma mit Monsterprogrammer
Hallo Rolf-Dieter,
Nett Dich hier mal zu sehen :-) Herzlichen Dank für das Artikel, das ich ja als Subscriber von SynMag schon kannte. Ich möchte dieser Gelegenheit benützten Dir zu danken für die tolle Artikeln die Du im SynMag schreibst! Ich als Eurorack Fan weiß Deine Artikeln enorm zu schätzen :-)
Viele Grüße, Garfield.
Danke für den Test. Das NiftyKeyz scheint wirklich cool zu sein. Da passen meine verbliebenen Module super rein, ein kleiner 1010Music Sampler rein und die Ergüsse können sogar konserviert werden. Taugt der auch als Controller oder kann CV zu Midi wandeln? Wäre eine coole Schaltzentrale.