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Test: Creamware Interpole für Scope

Creamware Interpole

13. Februar 2004

 

Ein Fall für Interpole
Es ist kurz vor Mitternacht. Das Surren eines bootenden Rechners durchbricht die Stille. Dann plötzlich, der Sequenzer ist gestartet und der Drumloop läuft, die Automationskurve nähert sich der ersten Resonanzspitze… jetzt: Bäääh! War das digital. Als die Benommenheit langsam nachlässt, wird klar: Die ist ein Fall für Interpole!

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Interpole: Abteilung Digitale Vergehen
Ja, die meisten digitalen Filter ähneln wirklich einer Räuberpistole: schrecklich, angsteinflößend und kalt. Doch nun ist Interpole angetreten, um dem Schrecken ein Ende zu bereiten. Bei Interpole handelt es sich um einen der Abkömmlinge des Noah, Creamwares PlugIn Synthesizer. Wie schon die Orgelsimulation B-2003 und der Gitarrensynthie Sixstring findet nun auch Interpole seinen Weg in die Scope Fusion Platform (SFP). Es handelt sich dabei um ein Stereofilter, dem LFO und Envelope Follower (Hüllkurvenverfolger) zur Seite gestellt werden. Selbstredend können beide Kanäle mit unterschiedlichen Einstellungen versehen werden.

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Folgen sie der Hüllkurve!
Interpole bietet einen klassischen Envelope Follower. Auf Wunsch lässt sich dieser auch zu einem Gate umfunktionieren, das zur Midi-Clock synchronisiert werden kann. Ob nun French House oder Brighton BigBeat – mit diesem Follower kann man es so richtig schön stampfen lassen.

Als Besonderheit kann auch ein externes Signal die Funktion des Envelope Followers übernehmen. Klassische Anwendung ist etwa ein Drumloop dessen Rhythmik die Filterfrequenz eines Padsounds moduliert.

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LFO
Der LFO dient der periodischen Modulation des Filters. Er lässt sich bequem zur Midi-Clock synchronisieren und kann neben der Filterfrequenz auch die Amplitude des Signals modulieren. Gerade das Zusammenspiel zwischen der Modulation der Filterfrequenz und der Amplitude öffnet den Weg für ziemlich böse Sounds.

Die Geschwindigkeit des LFOs kann auch durch die Intensität der Hüllkurve gesteuert werden. In diesem Fall wird die fest eingestellte Modulationsrate des LFO zusätzlich positiv oder negativ durch die Hüllkurve beeinflusst. Damit kann gezielt einem gar zu statischen Filterverlauf via LFO entgegen gewirkt werden. Gerade öde Flächensounds profitieren sehr von diesem Feature.

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Des Filters Kern
Und nun kommen wir zum eigentlichen Schmuckstück des Interpole: Der Filterschaltung. Denn was sollten Envelope Follower und LFO auch allein auf weiter Flur anfangen? Im Innern von Interpole werkelt eine 24dB Kaskade in feinster Moor-Manier. Die „Schaltung“ stammt eins zu eins aus dem beliebten Minimax und allein das lässt einiges erwarten. Neben den beiden gewohnten Parametern Cutoff und Resonance steht ein Drive Regler zur Verfügung. Damit lässt sich der Eingang des Filters sanft oder auch brachial zu Verzerrungen anregen. Ob nun zu dünne Stimmen oder etwas pappige Drumloops, die Drive Regelung macht ordentlich Dampf und klingt ausgezeichnet.

Praxis und Klang
Und tatsächlich hält das Interpole, was der Minimax versprach: Fette Filterfahrten und das wohl ‚analogste’ Resonanzfiepen, das bisher aus der digitalen Welt zu hören war. Hinzukommt auch hier eine Parameterglättung, so dass Filterverläufe ganz ohne Treppenstufen daherkommen. Wer digital klingen will, sollte sich woanders umschauen.

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