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Test: Creamware Prodyssey für Scope Softwaresynthesizer

Arp Odyssey für Creamware Scope

26. Mai 2004

Determinativpronomen

„Der, die das“ intonieren fröhliche Kinder völlig nichts ahnend in einer beliebten Serie. Noch wissen sie nicht, dass diese drei kleinen Worte so manch deutsch lernenden Ausländer regelmäßig in den Wahnsinn treiben oder auch bei lustigen Zusammenkünften von Eingeborenen immer mal wieder für handfesten Streit sorgen: Heißt es nun die oder der Odyssey? Der Odyssey natürlich. Was weiß so ein Deutschlehrer schon von der Welt? Und seit wann schreibt eine amerikanische Zeichentrickfigur eigentlich griechische Heldensagen? Nie im Leben!

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Musiker haben immer Recht

Und wissen nicht nur den richtigen Artikel zum Odyssey sondern auch, dass das Teil nicht ein paar Tausend Jahre alt ist, wie unser grad in Rage kommender Deutschlehrer tollkühn behauptet, sondern lediglich 30 Jahre auf dem Buckel hat. Alt genug also, um es in Software wieder auferstehen zu lassen: Weg frei für das Prodyssey. Oder heißt es der?

Sirenen voraus – die Klangerzeugung

Der Prodyssey schöpft seine Kraft aus zwei Oszillatoren. Diese können jeweils als Sägezahn oder Pulswelle schwingen und lassen sich synchronisieren. Für brachialere Klänge steht ein Ringmodulator zur Verfügung, der kann alternativ zu einem Rauschgenerator mit weißem oder lila Rauschen aktiviert werden. Die Klangformung geschieht via ADSR Hüllkurve und ist schnell genug, um auch knackige Bässe und Sequenzersounds zu produzieren. Zu Modulationszwecken steht ein LFO bereit, der sich auch zur Midi-Clock synchronisieren lässt.

Die Filtersektion des Prodyssey ist zweigeteilt. Zunächst durchläuft der Klang ein 24dB Tiefpassfilter mit regelbarer Frequenz und Resonanz. Wie auch bei Interpole und Minimax verhindert eine Parameterglättung lästige digitale Treppen in Filterverläufen. Anschließend werkelt ein in Serie geschaltetes Hochpass am eventuell notwendigen Beschnitt und steht somit zum Ausdünnen im Bassbereich zur Verfügung.

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Effekte

Einige virtuell analoge Zeitgenossen sähen ohne Effektabteilung ziemlich alt aus. Bei einem auch trocken voll überzeugenden Klangerzeuger wähnt man eher das Gegenteil und sieht durch die Verwendung interner Effekte die Konsistenz des Klanges in Gefahr. Beim Prodyssey sind diese Sorgen umsonst. Die Effektabteilung, so einfach sie auch sein mag, weiß zu gefallen. Es stehen ein Stereo Delay sowie ein Modulationseffekt zur Verfügung, der wahlweise Chorus oder Flanger sein darf. Wenn man es mit dem „Wet“ Regler nicht übertreibt, agieren Klangerzeugung und Effekte wunderbar zusammen und wirken wie aus einem Guss.

Klang und Praxis

Der Minimax hat weit vorgelegt. Für mich handelt es sich nach wie vor um den besten virtuell analogen Klangerzeuger. Nun erhält er mit dem Prodyssey eine gelungene Ergänzung, die mit dem Klassenprimus gleichzieht. Das Klangbild ist rund, weich und frei von digitaler Härte in den Höhen.

Wie die Klanggewalt ist auch der DSP-Verbrauch in den Gefilden des Minimax anzusiedeln. Auf einer Pulsar 2 lassen sich dem Prodyssey 9 Stimmen entlocken, eine Luna vermag maximal 4 Stimmen zu erzeugen. Zugegebener Maßen nicht die Wucht in Tüten. Allerdings sollte man dabei nicht außer Acht lassen, dass man einen derart charaktervollen Synthesizer auch kaum mehrfach polyphon einsetzen wird.

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Fazit

Der Prodyssey beherrscht das, was viele VSTi nur auf bunten Umverpackungen oder wackeren Homepages verkünden: Fette Klänge. Wer elektronische Klänge erster Güte benötigt und eine Creamware Karte (oder auch Noah) sein eigen nennt, sollte den Prodyssey unbedingt ausprobieren. Und wenn man dann den Klängen gelauscht hat, ist man sicher hundertprozentig sicher: Auf „die Odyssey“ können echt nur Deutschlehrer kommen.

Plus

  • absolut überzeugender Klang

Minus

  • SP Verbrauch könnte niedriger sein

Preis

  • 249,-€
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Klangbeispiele
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