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Test: Creamware Profit 5

Creamware Profit 5

25. November 2004

Wenn der Profit stimmt
… verkauft der Kapitalist sogar seine Großmutter – heißt es. Den meisten Musikern ist Profit ja ein Fremdwort. Man ist froh, wenn der Bankberater nicht jeden Monat mahnend an der Strippe hängt. Doch goldige Zeiten brechen an. Zumindest für Besitzer einer Scope-Karte oder eines Noahs, denn Creamware wirft Profit ab.

 

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Natürlich habt ihr es längst rausgefunden, dass hier keine Kampfschrift über des Fabrikanten liebstes Wort folgt, sondern ein Test des neuesten Creamware Synthesizers: dem Profit 5. Und weil es nicht alle Tage vorkommt, dass eine Firma ihren Profit den Kunden zur Verfügung stellt, habe ich mal etwas genauer hingehört, ob der Profit5 hält, was sein Vorbild verspricht.

Aufbau
Der Aufbau folgt seinem Hardwarevorbild, dem Prophet 5. Zwei Oszillatoren bieten Rechteck- und Sägezahnwelle, der zweite zusätzlich Dreieck. Die Pulsweite lässt sich variabel regeln, die Oszillatoren lassen sich zudem synchronisieren. Im Unisono-Modus lassen sich so viele Stimmen zu einer zusammenfassen, wie es die eigene DSP-Power zulässt.

Die Hüllkurve folgt dem ADSR-Prinzip und ist so schnell wie im Original. Neben den Prophet-typischen Flächen sind so die bekannten Sequenzersounds ohne Probleme reproduzierbar.

Das Filter bietet reinrassige 24dB und eine analog klingende Resonanz, wie sie seit dem Minimax bei Creamware üblich ist, Parameterglättung inklusive. Für die Bewegung steht ein zur MIDI-Clock synchronisierbarer LFO zur Verfügung. Zudem lässt sich das Modulationsrad auf die Tonhöhe der Oszillatoren, deren Pulsweite oder die Frequenz des Filters routen. Über einen Eingang lassen sich externe Signal durch die „Schaltkreise“ des Profit schicken.

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Effekte
Für die schnelle „Veredelung“ des Grundklangs stehen zwei Effekte bereit. Creamware-typisch handelt es sich dabei um einen Chorus, der wahlweise als Flanger fungieren kann, und ein synchronisierbares Stereo-Delay. Die Algorithmen sind wohl bekannt und betten sich nahezu in die Klangerzeugung ein. Erfreulicherweise bewahren sie selbst in Extremeinstellungen ihre Monokompatibilität, und es spricht nichts dagegen, sie – dezent eingesetzt – in amtlichen Produktionen zu verwenden.

 

Klang und Konkurrenz
Klanglich liegt der Profit in den Gefilden des Minimax. Vor allem das Filter klingt sehr analog. Der Klang ist frei von Aliasing und bringt abgrundtiefe Bässe zustande. Innerhalb eines Arrangements setzten sich auch mehrstimmige mit dem Profit eingespielte Linien souverän in Szene – eine Stärke aller Creamware Synthesizer.

Auf DSP-Basis droht Konkurrenz vor allem von den Synthesizern des Altmeisters John Bowen und seiner Firma Zarg. Hier sei vor allem der Orion Custom erwähnt, der starke Tendenzen in Richtung Prophet aufweist. Nativ gibt es einige Nachbauten des Prophet 5, wobei der Pro53 von Native Instruments der bekannteste ist. Auch dem Pro53 ist der typische Klang des Originals zu Eigen, mit den neuen Oszillatoren auch authentischer als im Pro52. Im direkten Vergleich gebe ich der Creamware-Variante den Vorzug – der Grundklang ist einfach runder und analoger.

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Praxis
Der Profit 5 verrichtet ohne Murren seinen Dienst. Installieren, in der Livebar (dem Menü der Creamware Karten) auswählen und losspielen. Womit wir beim einzigen nennenswerten Kritikpunkt wären: Es gibt schlicht zu wenig zum Losspielen. Gerade eine Bank mit 128 Voreinstellungen wurde untergebracht. Sicher handelt es sich beim Profit nicht um ein kompliziertes Monster, mit dem man Stunden ringen muss, um ihm einen brauchbaren Klang zu entlocken. Dennoch sind drei oder vier Bänke heutzutage sicher nicht zu viel verlangt. Vielleicht kann Creamware ja hier nachbessern und im Download-Bereich ihrer Webseite noch die ein oder andere Bank namhafter Sounddesigner zur Verfügung stellen.

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Klangbeispiele
Forum

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