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Test: Crown XTi 6000 Endstufe mit DSP

Crown XTi 6000

23. Oktober 2009

Zur XTi Endstufen-Serie des amerikanischen Herstellers Crown gehören vier Modelle, die sich im Wesentlichen in den Leistungsdaten unterscheiden. Das Top of the Line Produkt der Verstärker-Edelschmiede ist die XTi 6000. Im gebrückten Zustand bringt dieses gut aussehende Kraftwerk mit mattsilberner Aluminiumfront immerhin satte 6000 Watt (4 Ohm) an den Start. Welche Spezialitäten sich sonst noch unter der Haube verbergen, soll dieser Test zu Tage bringen. Also weiterlesen, denn es lohnt sich.

Das Highlight der Crown XTi-Serie

Das Highlight der Crown XTi-Serie

Die im Dunkeln sieht man nicht (Bert Brecht)

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Vorbei sind die Zeiten, in denen hohe Leistungsabgaben der meist im Dunkeln werkelnden Kraftprotze in proportionalem Verhältnis zum Eigengewicht standen. Wer wie ich schon etwas länger im Geschäft ist weiß, dass sich beim Tragen der schweren Endstufenracks nur sehr zögerlich Freiwillige gefunden haben. Wer schleppt schon gerne, um es an dieser Stelle etwas bildlich auszudrücken, das Gewicht von Kisten, schwer wie Zementsäcke, in der Gegend umher? Moderne Schaltnetzteile und zeitgemäße Technologien machen es heutzutage möglich, jedes Kilo am Kampfgewicht der Watt-Boliden immer weiter zu reduzieren, ohne Einbußen an der Ausgangsleistung in Kauf nehmen zu müssen. So bringt die XTi 6000 gerade mal 10,9 kg auf die Waage. Trotzdem stellt das Kraftwerk von Crown eine gehörige Portion Leistung zur Verfügung. Pro Kanal warten an 2 Ohm kernige 3000 Watt darauf, zum Leben erweckt zu werden. Bei 4 Ohm sind es 2100 Watt und bei 8 Ohm immerhin noch 1200 Watt. Im gebrückten Zustand werden 8 Ohm Lautsprechersysteme mit 4200 Watt bedient und 4 Ohm Speaker, wie bereits in der Einleitung erwähnt, mit satten 6000 Watt. Vom Format reiht sich die Crown XTi 6000 in der Riege der 19 Zoll Geräte mit zwei Höheneinheiten ein.

Das Kraftpaket Crown XTi 6000

Das Kraftpaket Crown XTi 6000

Auch optisch hat sich im Laufe der Jahre beim Erscheinungsbild von Endstufen einiges verändert. Folgte das Aussehen der nüchtern wirkenden Leistungszentren sonst eher dem Motto „form follows function“, bekomme ich immer mehr den Eindruck, dass viele Hersteller bei der Gestaltung der Endstufen-Frontbleche Wert auf ansehnliches Design legen. So präsentiert sich die XTi 6000 mit ihrem mattsilbernen Gesicht in edler Manier. Zentral angeordnet ist ein LCD-Bildschirm mit blauer Hintergrundbeleuchtung. Hier werden die DSP Voreinstellungen und Prozesse angezeigt, denen ich später noch ein eigenes Kapitel widme. Zahlreiche Kühlschlitze, verteilt über die gesamte Front, lassen die Luft des von hinten ansaugenden Ventilators im Gehäuse zirkulieren. Wie üblich sitzen an der Front auch die Pegelregler der beiden Kanäle. Daneben je eine Leuchtdiodengruppe mit sechs Anzeigen. Hier gibt es Informationen zum Betriebszustand. Nach dem Einschalten und kurzem Anlaufen des Lüfters leuchten die grünen Ready-Anzeigen. Die Lautsprecherausgänge werden wie gewohnt per Relais etwas später freigeschaltet, damit keine Impulse die Speaker schädigen. Beim Anliegen eines sehr niedrigen Eingangssignals blinken die grünen Signal-LEDs. Wird die akustische Verzerrung erreicht, warnen rote Übersteuerungsanzeigen mit der Bezeichnung Clip. Die beiden -20 und -10 LEDs zeigen den aktuellen Ausgangspegel. Überschreitet die Temperatur der internen Kühlrippen die Arbeitstemperatur von etwa 80°C, schützt eine thermische Schutzschaltung die entsprechenden Bauteile vor dem Hitzetod. In diesem Fall leuchten die roten Thermal-Anzeigen auf.

Leuchtdioden informieren über den Betriebszustand

Leuchtdioden informieren über den Betriebszustand

Rückseitige Anschlüsse

Anschlüsse der XTi 6000

Anschlüsse der XTi 6000

Die Eingangssektion bietet symmetrische XLR-Buchsen. Jedem Eingang ist zudem eine männliche XLR-Buchse mit der Bezeichnung LINK OUT zugeordnet. Hier kann das Signal zur Versorgung von weiteren Endstufen abgenommen werden. Der eingebaute Lüfter mit variabler Geschwindigkeit sorgt für stetigen Luftstrom von der Gerätevorderseite zur Rückseite und leitet die kühlende Luft über die internen Kühlrippen. Als Leistungsausgänge hat man die Wahl zwischen zwei Neutrik Speakon-Buchsen und vier Binding Posts (Schraubklemmen). Über die USB-Buchse mit der Bezeichnung HiQnet kann auf das Harman HiQnet-Netzwerk zugegriffen werden. HiQnet ist ein Kommunikationsprotokoll, mit dem alle Gerätetypen des gesamten Audiosignalpfades kommunizieren können. Dies ist bei der Steuerung komplexer Systeme besonders hilfreich. Die mitgelieferte System Architekt Software ermöglicht es, mehrere Crown XTi-Endstufen zu verwalten und benutzerdefinierte Voreinstellungen zu speichern. Auf der Harman Website http://hiqnet.harmanpro.com kann die Software HiQnet Band Manager kostenlos heruntergeladen werden. Diese basiert auf dem System Architekten, ermöglicht aber ein schnelleres Arbeiten und eine leichtere Verwaltung, weil sie speziell auf mobile Systeme zugeschnitten ist. Alle individuellen Konfigurationen können ebenso abgespeichert werden und auch mit der System Architekt Software geöffnet werden.

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Inputs und USB-Anschluss

Inputs und USB-Anschluss

Individuelle Konfiguration

Zentrale Steuereinheit mit blauer Beleuchtung

Zentrale Steuereinheit mit blauer Beleuchtung

Die Crown Endstufe wird mit fünf Schnellstart-Voreinstellungen geliefert, die eine sofortige Inbetriebnahme ermöglichen: DSP aus, Bridge, Crossover, Bridge Subs und Subharmonischer Synthesizer zur künstlichen Erzeugung tiefer Frequenzen. Drei Tasten unterhalb des Displays dienen der Navigation durch die Menüpunkte. Weiterhin können 15 Benutzer-Voreinstellungen mit individuellen Einstellungen konfiguriert werden. Zu den veränderbaren DSP-Prozessen, die über Piktogramme im Display angezeigt werden gehören: Input Y – hier werden die Eingangskanäle von der klassischen Stereo-Nutzung beispielsweise auf Summierung geändert. Unter XOV (Crossover) können zahlreiche Übergangsfrequenzen ausgewählt werden. Die EQ-Einstellung beider Kanäle ist unabhängig voneinander möglich. Das Menü gestattet allerdings lediglich die Wahl zwischen EQ In oder EQ Out. Die detaillierte Einstellung der Werte ist nur per Software möglich. Mit dem Parameter Del wird die Verzögerung für Kanal 1 oder Kanal 2 getrennt eingestellt. Auch der Limiter (Lim) kann für jeden Kanal separat vorgewählt werden. Zu guter Letzt entscheidet die Brg-Einstellung darüber, ob die XTi 6000 als Monoblock oder im Stereobetrieb gefahren wird.

Hört, hört

Den Klang einer Endstufe zu beschreiben, halte ich in vielerlei Hinsicht für müßig. Zu viele Komponenten beeinflussen das, was letztendlich aus den Lautsprechern herauskommt. Und diese, als letztes Glied der Signalquelle, sind zudem noch am deutlichsten am gesamten Klangbild beteiligt. Eine Endstufe hat die Aufgabe, das Signal möglichst neutral und unverfälscht zu verstärken. Nun bietet die XTi 6000 etliche Möglichkeiten, verschiedene DSP Prozesse abzurufen oder individuell anzupassen. Um es deutlich zu formulieren. All diese Einstellmöglichkeiten sind im Bereich der professionellen Beschallung wichtig und sehr wertvoll. Daher sei mir an dieser Stelle der Vergleich mit einem Auto gestattet. Es handelt sich um besondere Ausstattungsmerkmale, die ein optimales Arbeiten ermöglichen. Die Motorisierung entscheidet aber letztendlich, wie flott man sich fortbewegen kann. In unserem Beispiel also die Frage nach den Leistungsdaten. Hier überzeugt der Kraftprotz Crown XTi 6000 mit reichlich Power. Wenn die Endstufe dann noch im Bridged-Modus gefahren wird, entfaltet sich die pure Kraft. Leistungshungrige Subwoofer können ebenso gut bedient werden wie Topteile mit gut dimensionierten Basslautsprechern. Wenn es dann noch um Leistungsreserven geht, ist auf die Crown XTi 6000 jederzeit Verlass. Etliche Schutzschaltungen wie Ausgangsstrombegrenzung, Mikroprozessor-kontrollierter Gleichstromschutz oder thermischer Schutz der Ausgangstransistoren sorgen für Betriebssicherheit und wirken beruhigend auf den Benutzer.

Das Highlight der Crown XTi-Serie

Das Highlight der Crown XTi-Serie

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Fazit

Das Highlight der XTi-Serie in modifizierter Class-I Endstufenschaltung ist durch ihr leichtes Gewicht prädestiniert für den mobilen Einsatz. Die XTi 6000 bietet in Sachen Ausgangsleistung extrem viel Leistungsreserven und Stabilität auch an 2 Ohm. Die Bedienung und der Umgang mit den zahlreichen DSP-Einstellungen ist zwar im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig, eröffnet aber einen weitreichenden Einsatzbereich des gut aussehenden Kraftpaketes. Dank USB-Anschluss ist der Besitzer der XTi 6000 für die Zukunft gerüstet. Die umfangreichen Softwarepakete, die zudem noch kostenlos sind, erweitern die Möglichkeiten der Endstufe um ein Vielfaches. Der Markenname Crown als Edelschmiede im Verstärkerbusiness schafft Vertrauen. Beim Blick auf den Verkaufspreis sollte in Betracht gezogen werden, dass die XTi 6000 in jeder Hinsicht eine Menge Ausstattungsdetails zu bieten hat. Ich selbst bin nach meinem Test uneingeschränkt zufrieden mit der Endstufe und kann sie deshalb mit ruhigem Gewissen weiterempfehlen.

Plus

  • Leistungsdaten
  • zahlreiche DSP-Einstellungen
  • System Architekt Software
  • 2 Ohm stabil
  • Design
  • USB-Anschluss mit Zugang zum HiQNet-Netzwerk

Preis

  • UVP: 2.519,- Euro
  • Straßenpreis: 2.189,- Euro (Stand: Oktober 2009)
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