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Test: Crumar Mojo Pedals, Keyboard-Pedal, Controller

Mehr MOJO für den Bass

14. April 2021

MOJO für die Füße

Heute dreht sich alles um Mojo. Seien es nun die Füße oder die Hände, die das Mojo erzeugen. Das Mojo kommt heute aus einem recht unspektakulär aussehenden Gerät mit dem Namen Crumar Mojo Pedals. Die korrekte Produktbezeichnung lautet, 13 Tasten MIDI-Pedalboard mit Anschlagsdynamik. Für diesen Test behalten wir MOJO PEDALS im Kopf. Die wichtigste Aussage wäre hier schon getroffen: MOJO PEDALS verfügt über keine eigene Klangerzeugung, sondern ist vielmehr der MIDI-Spezialist, wenn es um Bass- und Lead-Begleitung geht. Dementsprechend gestaltet sich auch Aufbau und Inbetriebnahme sehr einfach.

MIDI anschließen oder stromversorgten USB-Anschluss benutzen. MIDI kann über beide Wege ausgeben werden. Ein USB-Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang. Das mag man vielleicht als Minuspunkt sehen, generell wird man sich aber damit abfinden müssen, dass USB-Netzteile nicht mehr zum Lieferumfang gehören. Zum anderen: MIDI 2.0 lässt grüssen, USB wird in der Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Und es gibt nun zahlreiche Profilösungen am Markt, die MIDI und USB-Power übernehmen können. MOJO PEDALS ist mit Class-Compliant hier sehr gut aufgestellt. Tatsächlich funktioniert dies trefflich beim MOJO PEDALS mittels CCK und Apple Netzteil am iPad.

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Aufbau und Verarbeitung

Es gibt sie noch, eine angemessene Bauweise, die sich am Zweck der Benutzung orientiert, hier das Spiel mit den Füßen. Der Iron First Bass kommt nur bei Jean Michael Jarre zum Einsatz oder bei Dany Boon in Nord-Pas de Calais (Willkommen bei den Sch’tis). Aber auch dieses würden MOJO PEDALS wegstecken.

Das Gehäuse besteht aus massivem Blech und die Auflagefläche ist so gut konstruiert, dass MOJO PEDALS sich auch auf glattem Untergrund nicht bewegt. Die Pedale bewegen sich gut, nicht zu leicht und nicht zu schwer. Der Abstand zwischen den einzelnen Pedalen passt, selbst für breite Füße. Die Oberfläche der Pedale ist gut gewählt. Hier sollte man sich allerdings vorab entscheiden, ob man eher der mit Schuh, mit Socke oder Barfuß-Spieler ist. Was für den Autor gut funktioniert hat, waren Golfsocken mit Gummistoppern an der Sohle. Hier muss man ausprobieren, was einem gefällt. Soll mit den Handballen gespielt werden, ist eine Lederunterstützung für die Handballen und ein Gelenkband empfehlenswert.

MOJO PEDALS richtet sich an Musiker, die Probleme musikalisch und nicht technisch lösen. Einfach und schnell geht daher auch das Setup von der Hand, Function antippen, bis der MIDI-Channel angezeigt wird, mit Down oder Up verringern oder erhöhen. Fertig. Über das dreistellige LED-Display können folgende Parameter und Einstellungen getroffen werden:

  • CHN MIDI KANAL 1-16
  • PED Expression Pedal MIDI Message CC#4, CC#7, CC#11
  • VEL schaltet Velocity an oder aus
  • PRG MIDI Programm Change Nachricht 0-127, Auswahl des Programms dann mit Up/Down
  • OCT transponiert um -/+2 Oktaven
  • TRS transponiert den einzelnen gewählten Ton um -/+12 Halbtöne

Der gesamte Eindruck von MOJO PEDALS hinsichtlich der Verarbeitung ist positiv. Hier muss und kann man das Prädikat tourtauglich vergeben. Die 9 kg sind sicher Roadies-freundlich, sorgen aber dafür, dass sich nichts bewegt oder verrutscht.

Spielen mit MOJO PEDALS

Einsteiger werden sich fragen, was man mit so was macht. Hier holen wir jetzt einmal aus und ab. Diese Form der Pedale sind keine Erfindung der Neuzeit und kommen von der Orgel.  Freude gediegener Jazz-Musik und auch Orgelmusik wissen dies und kennen auch die Meister aus dem Stand. Auch in der Neuzeit und der Gegenwart werden nach wie vor nun immer noch solche Pedale eingesetzt. Hier verweise ich auf die Meisterin am Pedal und der Hammond: Barbara Dennerlein.

Wenn wir uns mit dem MOJO PEDAL befassen, geht nichts über eine korrekte Sitzhaltung und Beinarbeit. Generell ist es ratsam, sich zu überlegen ob ich nun rechtsfüßig die Bassmelodie spiele und links das Expression-Pedal bediene oder ob ich eher linksfüßig unterwegs bin. Um das Mojo herauszukitzeln, ist üben angesagt.

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Um dem Spiel noch mehr Ausdruck zu verleihen, kann über 6,3 mm TRS-Klinke ein Expression-Pedal angeschlossen und dann über MIDI CC# verschiedene Dinge gesteuert werden. Wie immer ist hier alles erlaubt, was gefällt und einen musikalisch weiterbringt.

USB und MIDI

Wie eingangs erwähnt, das Fehlen des USB-Netzteils kann kein Minuspunkt sein. Crumar liefert hier eine grundsolide MIDI Implementierung. Kritische Zeitgenossen werden nun das Haar in der Suppe suchen und sich vielleicht daran stoßen, dass MOJO Pedals nur auf einem MIDI-Kanal sendet oder MPE fehlt. Hier muss man die Zielgruppe im Auge haben. Und hier ist es nun so, dass ein Fuß spielt oder auch beide und die Expression dann eben über Pedal oder gar nicht kommt. Zum anderen haben wir immer noch Velocity.

Für wen ist es gedacht?

Anfänglich wurden zwei von vielen Referenzen aufgeführt. Primär ist MOJO PEDALS für Musiker gedacht, die sich selber begleiten. Ob nun als Alleinunterhalter oder im Bandkontext. Einsteiger müssen hier nun erstmal eine Spieltechnik erlernen. Dies ist sicherlich eine Herausforderung. Generell sollte man sich die passende Spielweise zulegen. Ob nun mit der Faust oder den Füßen, lassen wir offen. Für das Spiel mit den Füßen empfiehlt sich eine höhenverstellbare Piano-Bank. MOJO PEDAL kommt mit den Gummiauflagen an der Unterseite mit fast jedem Untergrund klar.

Spieltechniken

Rutschfeste Untergründe sind zu bevorzugen. Nun zur Haltung der Unterschenkel und Füße, Fußsohlen. Die sollten so eben in der Luft hängen, dass mit Fallenlassen des Fußes das Pedal getroffen wird. Für bestimmte Spieltechniken muss oder kann man dann zwischen Hacken und Spitze wechseln. Hier bitte Bavarian Moog Polka anhören. Nicht zu unterschätzen ist die Wahl des Schuhwerks oder der Fußbekleidung, vulgo Socke. Der stylische Musiker Filzlatschen ist hier raus. Die Pedale haben zwar eine recht gute Oberfläche, man hat aber im Latschen keinen Halt. Wenn man mit Socken spielen möchte, sind tatsächlich Golf-Socken mit Antirutsch eine sehr gute Wahl. Der Abstand und der Formfaktor des MOJO PEDAL ist so gewählt, dass auch größere Füße einen „Walking Bass“ spielen können, eine nicht ganz unwichtige Bassfigur.

Nun möchte der Bassist oder Gitarrist sich vielleicht stehend begleiten? Gut, prinzipiell machbar. Hier muss allerdings das Schuhwerk der Funktion als Bass-Fuß folgen, Plateau-Sohlen und High-Heels sind raus. Hier sollt man dann aber einbeinig standfest sein.

Bleibt noch die AMAZONA.de Electro-Fraktion, diese wird sicher das Städtchen Bergues, in der französischen Region Nord Pas de Calais kennen, wo ein gewisser Dany Boon als Carillion-Spieler sein Mojo pflegte. Hier nehmen wir die aus Leder gefertigten Handschütze mit und feuern unseren Sequencer-Bass ab.

Welche Spieltechnik es nun auch wird, generell behindert uns hier MOJO PEDAL nicht. Klar strukturiert und ohne übermäßige Funktionen bringt es uns schnell zum Wesentlichen.

Abschließende Bemerkungen

Die Klangbeispiele wurden so gewählt, falls man das für ein reines MIDI-Gerät überhaupt machen sollte, dass man die verschiedenen Spieltechniken hört. Es geht hier also weder um den Klang und den Sound, als wirklich nur um die Beinarbeit. Deshalb wurde beim Einspielen der Demos auch weitgehend auf „klassische“ Melodien verzichtet. Und es steht natürlich der Bass im Vordergrund.

Generell – und deshalb gibt es auch keinen Abzug für das Fehlen eines USB Netzteiles – ist ein derart dedizierter Controller durchaus sinnvoll. Hier denken wir mal an das iPad und die unzähligen Apps von Moog, Korg, Yamaha und andere Hersteller. USB ist in MIDI 2.0 vorgesehen und hat durchaus seine Vorteile. Und diese werden eben hier im MOJO PEDAL sehr gut um- und eingesetzt, sodass am Ende das Gerät einen sehr gut Nutzen hat und musikalisch sehr sinnvoll einzusetzen ist.

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Fazit

Das Fazit wird kurz und knapp sein: Crumar macht mit den MOJO PEDAL alles richtig. Die Verarbeitung ist grundsolide und tourtauglich. Setup und Inbetriebnahme sind denkbar einfach. Plug it, Play it.

MOJO PEDAL ist für Alleinspieler und im Bandkontext das Tool der Wahl.

Plus

  • top Verarbeitung
  • Installation und Inbetriebnahme
  • Spielgefühl

Preis

  • 379,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    HYPNOS

    Danke an TobyB für den ausführlichen Test, gut geschrieben und gerade zur rechten Zeit für mich!

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Interessanter Test, ist es doch ein Wahnsinn wie vielschichtig man als Tastenmann unterwegs sein kann. Nicht im Traum kam ich jemals auf die Idee einen Bass per Fuß zu spielen. Trotz Kindheit mit zweimanualigerTechnics Heimorgel. Wobei einer der unglaublichsten Bässe ein Pedalsynth war, der Moog Taurus.

    Trotzdem erinnert mich solch eine „Fußmaschine“ immer an Franz Lambert, Klaus Wunderlich und ganz viel Gebetshaus….

    • Profilbild
      TobyB RED

      Also es gibt viele Einsatzmöglichkeiten für MOJO Pedals, fernab vom Gebetshaus. Man muss sie ja auch nicht mit den Füssen spielen. Es ist jetzt auch nicht so schwer seine Füsse und Hände zu koordinieren. Und man muss ja nicht wie Franz Lambert klingen wollen. Das ist ja nur eine Stilfrage. Du führst ja selber den Moog Taurus auf. Und ich denke das solche „Tools“ durchaus Sinn machen :) Ich hab sowas schon bei Rockbands auf der Bühne gesehen. Sei es nun als Bassbegleitung oder zur Steuerung kompletter MIDI Orchester. Und am Ende des Tages ist auch der coolste Electro-Mugger auch nur ein Alleinunterhalter der Sich selber begleitet, so er Solo unterwegs ist.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @TobyB Hallo TobyB
        eigentlich wollte ich noch die Frage dazu anhängen wer sowas tatsächlich nutzt, habe es dann aber gelassen. Nun hast du mir eigentlich schon die Antwort gegeben. Arme und Beine zu koordinieren finde ich spätestens bei einer doppelten Fußmaschine an der Bassdrum schon wahnsinnig schwer. Aber lernen kann man natürlich alles.
        Nutzt du so ein Fußmanual tatsächlich für Studioarbeit? Das wäre meine Frage gewesen. Der Sinn nach solch einem Teil für die Studioarbeit.

        tatsächliche Nutzer möchte ich nicht mit meinem Kommentar beleidigt haben und von historischen Orgelgöttern die mit 4 Manuals und mehr arbeiten, Ellenbogen und Stirn und Fuss und Co. nutzen- davon habe ich tatsächlich keine Ahnung.

        • Profilbild
          TobyB RED

          Hallo Fanatic, ich benutze generell diverse Controller um mich zu verdoppeln ;-) Das MOJO Pedal war jetzt ein Wiedereinstieg. Ich hab z.B Bass Sequenzen bis dato immer mit einem modifizierten Korg Nanopad getreten. Logic steuere ich mit einem RasPi MIDI Taster der auf Fusstritte reagiert. So muss ich nicht am Rechner kleben. Es gibt da schon Anwendungen.

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