Einer für alles
Das Cymatic Audio uTrack24 ist nicht nur ein 24-Spur Aufnahmegerät und Audio-Player, sondern obendrein auch ein waschechtes USB-Audiointerface mit sage und schreibe 24 analogen Ein- und Ausgangskanälen. Und das alles gibt es für einen Kampfpreis von 899,- Euro (UVP). Das ergibt bei 48 Audio-Kanälen einen Einzelpreis pro Kanal von 18,73 Euro, womit das uTrack24 das derzeit günstigste Audiointerface mit einer solch hohen Anzahl an analogen Ein- und Ausgängen ist. Ob hierbei auch am Klang gespart wurde, das wird der heutige Testbericht zeigen.
Das uTrack24 ist das jüngste Mitglied in der Produktreihe der noch eher unbekannten Firma Cymatic Audio. Das Gerätekonzept ist eine Mischung aus den beiden Vorgängergeräten, dem LR-16 (Live-Recorder) und dem LP-16 (Live Player). Es vereint die Funktionalität beider Geräte in einem und erweitert das Ganze um 8 zusätzliche Kanäle samt Fernsteuerbarkeit. Geblieben ist das Grundprinzip, bei dem die einzelnen Spuren auf einem handelsüblichen USB-Wechseldatenträger gespeichert bzw. von ihm gelesen werden.
Die Firma Cymatic Audio ist allerdings nicht ganz so neu auf dem Markt, wie es zunächst scheint, sie geht nämlich zurück auf die Schweizer Firma Archwave, die auf jahrelange Erfahrung in der Herstellung von Hardware und Treibern im Bereich des USB-Audiostreamings zurückgreifen kann. Ein Messebericht auf Youtube über den Recorder LR-16, den ich durch Zufall gefunden habe, zeugt von dieser Verbindung. Der dort vorgestellte LR-16 trägt nämlich noch den Schriftzug von Archwave an Stelle des Cymatic Audio-Logos. Beide Firmensparten bedienen hier aber unterschiedliche Märkte, Archwave als Zulieferer für Audiogeräte-Hersteller und Cymatic Audio als Marke für den Endverbraucher. Somit ist die namentliche Unterscheidung aus Marketingsicht sinnvoll.
Sehr aufschlussreicher Test, vielen Dank.
Als Mac-Mensch muss ich dem Teil aber die rote Karte zeigen, was sollen diese unnötigen Einschränkungen? Und der Mixer gehört nicht veröffentlicht, solange er so voller Bugs steckt.
Zudem muss ich feststellen, dass sich der günstige Preis schnell relativiert, wenn ich an die Kabelpeitschen im Tascam-Format denke. Diese kosten schon sportlich und ich brauche bei voller Ausnutzung der 48 Analogkanäle sechs Stück davon.
Musikalische Grüße
Onkel Sigi
@Onkel Sigi Erstmal danke fürs Lob. Ich verstehe auch nicht ganz warum der interne Mixer nur über Windows erreichbar ist, zumal der Anteil an Mac-Nutzern im Pro Audio-Lager, Live wie im Studio, recht hoch ist.
Ich sehe den utrack24 auch am ehesten in Verbindung mit einem Mischpult, da fällt das nicht so ins Gewicht.
Wegen den D-Sub Anschlüssen am uTrack24 hab ich mir lieber den LR-16 gekauft, denn die Idee auch ohne Rechner arbeiten zu können, finde ich ab und zu erholsam.
LG
Super Testbericht! Lässt fast keine Fragen offen, ausser dieser: Wenn bei 2 GB die Datei automatisch gesplittet wird, fehlt dann etwas zwischen erstem und zweiten File? Bei manchen Recordern hab ich das Phänoment bemerkt, dass dann 1,5 bis 2 Sekunden fehlen können. Wenn man jetzt einen durchgehenden Live-Act mit 24 Spuren aufnimmt, wäre es natürlich ärgerlich, wenn circa alle 16,5 Minuten ‚ein Stückchen‘ fehlt. Wie schlägt sich da der Cymatic??
Hallo Marius,
danke für die Blumen. Der utrack24 splittet die Dateien lückenlos und setzt sie beim Import auch automatisch zusammen. Selbst ein neuer Take lässt sich im laufenden Aufnahmebetrieb erstellen ohne dass eine Lücke entsteht.
LG
Schöner Bericht, gut das jemand auch mal ins Gerät hinein schaut, aber Sind die Kompontenen U101 burrbrown? Wenn ja alle Achtung.
@lowcust Also ich sehe Texas Instruments PCM1803a (SINGLE-ENDED, ANALOG-INPUT 24-BIT, 96-kHz STEREO A/D CONVERTER).
Da der andere Wandler (CS42448) nur 6in/8out kann, haben sie wohl sechs A/D Kanäle über den TI-Chip aufgefüllt. Wäre vor diesem Hintergrund sicher auch mal interessant zu hören, ob Inputs 7 und 8 anders klingen als 9 und 10…
@MatthiasH Laut den Datenblättern sind beide Chips für den Konsumenten-Markt gedacht und haben ähnliche Kennwerte. Ich persönlich konnte auch keinen klanglichen Unterschied zwischen den Kanälen feststellen.
LG
@lowcust Wie Matthias_H schon festgestellt hat, sind die U-101 Bausteine von Texas Instruments, ich habe aber gerade auf der TI-Seite gelesen, dass Burr Brown schon seit November 2000 zu Texas Instruments gehört.
LG
Das wäre anders auch gar nicht möglich, da 48 Klinkenbuchsen wohl nur schwerlich auf 1 HE unterzubringen sind.
Jede Patchbay kann das ;) dann ginge allerdings höchstens noch ein USB….
1) Firmware Updates: 88/96 kHz Sampling-Raten werden auf OSX unterstützt. Wir halten uns strikt an Class Compliancy zu den Apple Core Audio Treibern, damit Cymatic Audio Geräte ohne Treiber mit jeglichen OSX/iOS Geräten kompatibel bleiben. Hier liegt in der Tat eine Einschränkung vor, weil im Core Audio Treiber die Umschaltung auf 88 bzw. 96 kHz nicht vorgesehen ist. Wir haben geplant, diese Einschränkung mit der kommenden Firmware Version (Ende Juli 2015) mit einer Einstellmöglichkeit direkt am uTrack24 selbst zu beheben.
2) Mixer Einstellungen auf OSX: Die Mixer Page ist bewusst aus uTool weggelassen, weil die uRemote Software für uTrack24 eine komfortable und flexible Bedienung (WIN, OSX sowie iOS) ermöglicht.
3) uTool für OSX: Hier müssen wir leider feststellen, dass trotz ausführlicher Tests das uTool in der Praxis in bestimmten Konfigurationen auf OSX Fehler aufweist. Diese sind bekannt und werden ebenfalls in Kürze mit einem Update behoben.
4) Latenzen (in Funktion als Audiointerface): Obwohl der Test in der Redaktion korrekt durchgeführt wurde, weisen wir gerne darauf hin, dass die hier erwähnten unterschiedlichen Latenzzeiten aufgrund markenspezifischer Treiber vs. Class Compliancy (ohne spezifische Treiber) nur beschränkt vergleichbar sind.
Weitere Anregungen, Fragen, Lob und Kritik gerne auf http://www.cymaticaudio.com/forum
Das Cymatic Audio Team
Ich fand dieses Teil in der Rubrik „Mehrspur-Kompaktstudios“ und guckte es mir an, weil es das einzige Produkt mit MIDI Anschluss ist.
Ansonsten aber hat dieses Teil keinerlei Equalizer, man muss, wenn man normale Dinge anschließen will, noch Zubehör im Wert von knapp 200 EUR kaufen, womit das Teil dann deutlich teurer ist, als ein Zoom R16, was zwar nicht MIDI-synchronisierbar ist, aber eben auch Funktionen hat, mit denen man den Klang beeinflussen kann und beim Speichermedium nicht wählerisch ist und vor allem kann man abmischen.
Ist schwierig zu entscheiden, wenn man nicht die 2000 EUR ausgeben will, welche ein Digitalmischpult kostet, das auch ein perfektes Multitrackstudio wäre.