Klang
Ein Wandler sollte im besten Fall keinen Eigenklang besitzen. Dass dies trotzdem der Fall ist, kann ein geschultes Ohr durchaus hören. Heutzutage gibt es zwar keine Audiointerfaces und A/D-Wandler mehr, bei denen man sagen könnte, sie klängen schlecht. Es gab aber Zeiten, da war das noch nicht so. Davon zeugen auch heute noch einige der älteren digitalen Mischkonsolen.
Wie klingt nun das uTrack24? Aufnahmen die ich damit gemacht habe, klingen sauber, ohne Störgeräusche und irgendwelche Unregelmäßigkeiten im Frequenzgang. Das habe ich so auch erwartet. Weiter oben im Text habe ich ja schon die verbauten Wandlerbausteine erwähnt und für welchen Zweck sie entwickelt wurden. Das heißt, die Wandlerqualität hat definitiv Luft nach oben. Vergleichsaufnahmen, die ich mit dem Moto 828x im selben Raum und ähnlicher Mikrofonierung gemacht habe, klingen etwas plastischer, haben eine bessere Räumlichkeit und besitzen eine gewisse Festigkeit. Das Motu 828x kostet zwar in etwa gleich viel, ist aber auch ein reinrassiges Interface und hat viel weniger Wandlerkanäle. Um diese Unterschiede zu hören, braucht man aber eine Abhöre, die diese Unterschiede auch darstellen kann und dazu auch Mikrofone und Preamps, die diese Feinheiten überhaupt einfangen können. Ein ungeschulter Hörer wird wohl keinen Unterschied hören. Für den Zweck als Live-Recorder/Player und als Budget-Interface mit vielen Kanälen ist der Klang absolut zufriedenstellend. Für Goldohren mit feinstem Ton-Equipment gibt es Besseres zum entsprechenden Preis.
ADAT- und MADI-Option
Noch dieses Jahr sollen zwei Erweiterungskarten zur digitalen Anbindung des uTrack24 erscheinen. Die MADi-Karte, die schon demnächst erscheinen wird, macht die Anbindung an moderne Digital-Mischpulte zum Kinderspiel. Die ADAT-Karte soll Ende des Jahres auf den Markt kommen.
uRemote
Für die Fernsteuerung des uTrack24 haben die Programmierer von Cymatic Audio die App uRemote entwickelt. Sie ist seit März für Mac und Windows sowie für die iOS-Plattform verfügbar. Es soll wohl bis Ende des Jahres auch eine App-Version für Android geben. Mit uRemote lassen sich alle Funktionen des uTrack24 über eine übersichtliche Oberfläche steuern. Zur Fernsteuerung muss man das uTrack24 einfach per Ethernet-Kabel an einen WLAN-Router anschließen und sich mit dem Tablet, PC oder Smartphone im selben Netzwerk befinden.
Sehr aufschlussreicher Test, vielen Dank.
Als Mac-Mensch muss ich dem Teil aber die rote Karte zeigen, was sollen diese unnötigen Einschränkungen? Und der Mixer gehört nicht veröffentlicht, solange er so voller Bugs steckt.
Zudem muss ich feststellen, dass sich der günstige Preis schnell relativiert, wenn ich an die Kabelpeitschen im Tascam-Format denke. Diese kosten schon sportlich und ich brauche bei voller Ausnutzung der 48 Analogkanäle sechs Stück davon.
Musikalische Grüße
Onkel Sigi
@Onkel Sigi Erstmal danke fürs Lob. Ich verstehe auch nicht ganz warum der interne Mixer nur über Windows erreichbar ist, zumal der Anteil an Mac-Nutzern im Pro Audio-Lager, Live wie im Studio, recht hoch ist.
Ich sehe den utrack24 auch am ehesten in Verbindung mit einem Mischpult, da fällt das nicht so ins Gewicht.
Wegen den D-Sub Anschlüssen am uTrack24 hab ich mir lieber den LR-16 gekauft, denn die Idee auch ohne Rechner arbeiten zu können, finde ich ab und zu erholsam.
LG
Super Testbericht! Lässt fast keine Fragen offen, ausser dieser: Wenn bei 2 GB die Datei automatisch gesplittet wird, fehlt dann etwas zwischen erstem und zweiten File? Bei manchen Recordern hab ich das Phänoment bemerkt, dass dann 1,5 bis 2 Sekunden fehlen können. Wenn man jetzt einen durchgehenden Live-Act mit 24 Spuren aufnimmt, wäre es natürlich ärgerlich, wenn circa alle 16,5 Minuten ‚ein Stückchen‘ fehlt. Wie schlägt sich da der Cymatic??
Hallo Marius,
danke für die Blumen. Der utrack24 splittet die Dateien lückenlos und setzt sie beim Import auch automatisch zusammen. Selbst ein neuer Take lässt sich im laufenden Aufnahmebetrieb erstellen ohne dass eine Lücke entsteht.
LG
Schöner Bericht, gut das jemand auch mal ins Gerät hinein schaut, aber Sind die Kompontenen U101 burrbrown? Wenn ja alle Achtung.
@lowcust Also ich sehe Texas Instruments PCM1803a (SINGLE-ENDED, ANALOG-INPUT 24-BIT, 96-kHz STEREO A/D CONVERTER).
Da der andere Wandler (CS42448) nur 6in/8out kann, haben sie wohl sechs A/D Kanäle über den TI-Chip aufgefüllt. Wäre vor diesem Hintergrund sicher auch mal interessant zu hören, ob Inputs 7 und 8 anders klingen als 9 und 10…
@MatthiasH Laut den Datenblättern sind beide Chips für den Konsumenten-Markt gedacht und haben ähnliche Kennwerte. Ich persönlich konnte auch keinen klanglichen Unterschied zwischen den Kanälen feststellen.
LG
@lowcust Wie Matthias_H schon festgestellt hat, sind die U-101 Bausteine von Texas Instruments, ich habe aber gerade auf der TI-Seite gelesen, dass Burr Brown schon seit November 2000 zu Texas Instruments gehört.
LG
Das wäre anders auch gar nicht möglich, da 48 Klinkenbuchsen wohl nur schwerlich auf 1 HE unterzubringen sind.
Jede Patchbay kann das ;) dann ginge allerdings höchstens noch ein USB….
1) Firmware Updates: 88/96 kHz Sampling-Raten werden auf OSX unterstützt. Wir halten uns strikt an Class Compliancy zu den Apple Core Audio Treibern, damit Cymatic Audio Geräte ohne Treiber mit jeglichen OSX/iOS Geräten kompatibel bleiben. Hier liegt in der Tat eine Einschränkung vor, weil im Core Audio Treiber die Umschaltung auf 88 bzw. 96 kHz nicht vorgesehen ist. Wir haben geplant, diese Einschränkung mit der kommenden Firmware Version (Ende Juli 2015) mit einer Einstellmöglichkeit direkt am uTrack24 selbst zu beheben.
2) Mixer Einstellungen auf OSX: Die Mixer Page ist bewusst aus uTool weggelassen, weil die uRemote Software für uTrack24 eine komfortable und flexible Bedienung (WIN, OSX sowie iOS) ermöglicht.
3) uTool für OSX: Hier müssen wir leider feststellen, dass trotz ausführlicher Tests das uTool in der Praxis in bestimmten Konfigurationen auf OSX Fehler aufweist. Diese sind bekannt und werden ebenfalls in Kürze mit einem Update behoben.
4) Latenzen (in Funktion als Audiointerface): Obwohl der Test in der Redaktion korrekt durchgeführt wurde, weisen wir gerne darauf hin, dass die hier erwähnten unterschiedlichen Latenzzeiten aufgrund markenspezifischer Treiber vs. Class Compliancy (ohne spezifische Treiber) nur beschränkt vergleichbar sind.
Weitere Anregungen, Fragen, Lob und Kritik gerne auf http://www......com/forum
Das Cymatic Audio Team
Ich fand dieses Teil in der Rubrik „Mehrspur-Kompaktstudios“ und guckte es mir an, weil es das einzige Produkt mit MIDI Anschluss ist.
Ansonsten aber hat dieses Teil keinerlei Equalizer, man muss, wenn man normale Dinge anschließen will, noch Zubehör im Wert von knapp 200 EUR kaufen, womit das Teil dann deutlich teurer ist, als ein Zoom R16, was zwar nicht MIDI-synchronisierbar ist, aber eben auch Funktionen hat, mit denen man den Klang beeinflussen kann und beim Speichermedium nicht wählerisch ist und vor allem kann man abmischen.
Ist schwierig zu entscheiden, wenn man nicht die 2000 EUR ausgeben will, welche ein Digitalmischpult kostet, das auch ein perfektes Multitrackstudio wäre.