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Test: Danelectro, Reel Echo, Effektgerät für Gitarre

(ID: 2276)

Konstruktion

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Um es direkt vorne weg zu sagen, das Reel Echo ist vor allem eine optische Kopie eines Bandecho Gerätes. Weder die Schaltungs- noch die Fertigungstechnik haben irgendwelche Parallelen zu den Protagonisten vor über vierzig Jahren. So wurden die besagten Boliden à la Copycat aufgrund ihrer Röhrenbauweise nicht nur zur Erzeugung des besagten Echoeffektes genutzt, sondern fungierten in einem des öfteren als Booster vor den damals nur rudimentär zum Zerren neigenden Verstärkern.
Selbst Ritchie Blackmore (heute des heftigen Rockens müde) nutze in seiner Hardrock-Phase unter anderem bei RAINBOW ein AKAI Tonbandgerät, um seine Marshall Heads etwas heißer anfahren zu können. Im Reel Echo hingegen werkelt reine Digitaltechnik vor sich hin, allerdings in ein meisterhaftes Layout verpackt.

Jesses, was für eine Farbe! Wenn schon die eigene Ehefrau im Tonstudio ein Produkt nur aufgrund seiner Farbgebung bemerkt, wie bei mir geschehen, sollte das den Produktmanagern zu denken geben, sowohl im Positiven, wie auch im Negativen. Das „pastellfarbene Mint“ befindet sich farblich auf der gleichen Ebene wie seiner Zeit die Signature-Jeff-Beck-Strat! Jeff-Beck-Strat? Eine hervorragende Gitarre, beste Zutaten, bester Klang, beste Handwerkskunst und verkaufstechnisch das Schlusslicht aller Schlusslichter, ratet mal warum?

Man nehme also ein Digital-Delay und verpasse ihm folgende Regelmöglichkeiten:

MIX: das Verhältnis zwischen Original- und Effektsignal

LO-FI: eine passive Höhenblende, welche bei dem Effektsignal den Höhenanteil stufenlos zurück regelt

REPEAT: die Anzahl der Wiederholungen, bei anderen Produkten auch gerne als FEEDBACK tituliert.

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SPEED-RANGE: Die Delayzeit in Millisekunden, von 0 bis 1500. Die Namensgebung spielt an die Bandgeschwindigkeit der früheren Geräte an, wobei die damaligen Produkte bis ca. maximal 400 ms kamen.

TONE SWITCH: hier kann man zwischen zwei Presets im Effektbereich wählen. SOLID STATE lässt das Signal klanglich nahezu unbearbeitet durch und erzielt einen eher neutralen Klang, TUBE lässt den Sound nasaler und schärfer klingen.

WARBLE: Simuliert die „Unzulänglichkeiten“ alter Bandechogeräte wie ungleichmäßig laufende Motoren, eiernde Tonbänder und Dropouts in der Magnetbeschichtung.

Zudem verfügt das Produkt über zwei On/Off-Schalter, mit dem man zum einen den Effekt aktiviert/deaktiviert und zum anderen eine Loop-Funktion zu einer vorher am Gerät eingestellten Delayzeit aktivieren kann. Leider hat Danelectro wieder diese hakeligen Druckschalter eingebaut, welche, sollte man sie versehentlich von der Seite mit dem Schuh erwischen, auch schon mal verkannten können.

2 rote LEDs informieren über die Aktivierung des Effektes, die Geschwindigkeit des Echos und über die Loop-Funktion. Das Gerät ruht auf vier nicht allzu rutschfesten Gummifüßen, welchen ihren Zweck jedoch erfüllen. Betrieben wird das Produkt über eine 9V Batterie oder aber mittels eines externen Netzteils, wobei bereits 300 mA als Speisung genügen.

Das Reel Echo verfügt über einen Input und zwei Outputs, wobei die beiden Outputs lediglich für ein räumliches Slapback Echo geeignet ist. Zu diesem Zweck dreht man den Mix zu 100% auf WET und kann dann über eine geeignete Millisekundenwahl den räumlichen Versatz einstellen. Achtung, dieser Effekt macht sich nur bemerkbar wenn man sich im „goldenen Stereo-Dreieck“ vor den beiden Boxen (welche auch beide einen eigenen Verstärker benötigen) befindet.

-- Stirnseite mit Anschlussbuchsen --

— Stirnseite mit Anschlussbuchsen —

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    XCenter

    Immer wieder schön, dass auch Budget-Produkte bei euch getestet werden. Allerdings stellt sich einem schon die Frage, ob der Autor zu viel (wenig?) Platz bekommen hat oder sich schlicht nicht beherrschen konnte, wenn er 1/3 des Testes für die Einleitung benötigt.

    • Profilbild
      Axel Ritt RED

      @XCenter Hallo XCenter,

      vielen Dank für Deinen Kommentar.

      Es gehört zu meinem Schreibstil bei einem Test zuweilen etwas weiter auszuholen, als sich „nur“ auf die reinen Fakten des Produktes zu beschränken, was ich zugegebenermaßen manchmal als etwas „langweilig“ empfinde.

      Sollte ich in dem Test etwas vergessen haben zu erwähnen, werde ich dies gerne nachreichen, ansonsten kannst Du ja zukünftig die Einleitung überspringen und bei „Konstruktion“ weiter lesen.

      Viele Grüße
      Axel

      • Profilbild
        XCenter

        @Axel Ritt Keine Bange, ich find´s durchaus unterhaltsam. Aber das „Ungleichgewicht“ ist schon auffallend.

        Wichtig finde ich den Hinweis, das der Sound des Delays sich weniger am Retrolook des Gerätes orientiert. Ein wenig Mogelpackung ist das dann schon und wird sicherlich den einen oder anderen enttäuschen. Dank dafür.

        Wann kommt der Test des passenden Spring Reverbs? Gerne auch mit „Intro“. ;-)

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