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Test: DAP Core Mix-4 USB DJ-Mixer

Günstiger Club-Mixer mit MP3-Player und Record-Funktion

25. November 2021
DAP Core Mix-4 USB

DAP Core Mix-4 USB

Es ist noch nicht lange her, da hatten wir den DAP Core Club DJ-Mixer zum Testen in den Fingern, der zu einem günstigen Preis von rund 230,- Euro 4 Kanäle und Club-Mixer-Ambitionen in das DJ-Setup bringen soll. Ähnlich verhält es sich mit dem DAP Core Mix-4 USB, der als 4-Kanal DJ-Mixer und mehr Funktionen als der Core Club jedoch auch mit einem höheren Preis auf dem Markt erhältlich ist.

Club-Ambitionen? Na klar, welcher DJ-Mixer mit vier Kanälen hat das nicht. Klar ist aber auch, nicht jeder Mixer mit vier Kanälen steht in einem Club. Viele richten sich funktionell wie auch preislich an Einsteiger, an Amateure oder sind an Orten installiert, wo ein wenig Musik mixen gewünscht ist, aber kein Profi mit einem Tech-Rider um die Ecke kommt. Genau dort sehe ich den DAP Core Mix-4 USB, der ein, zwei Funktionen besitzt, die man sicherlich nicht als grundlegend für einen günstigen DJ-Mixer ansehen würde: Ein Send- und Return-Weg und ein interner MP3-Player und Recorder.

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Kostenfaktor: Rund 450,- Euro – ohne Frage also ein DJ-Mixer im günstigen Preisbereich.

DAP Core Mix-4 USB – ein erster Blick

Ein erster Blick, die Erkenntnis, dass auch dieser Mixer auf den ersten Blick ganz normal aussieht. Vier Kanäle mittig, Line-Fader, ein Crossfader. Links befinden sich Regler für Mikrofone, rechts befinden sich ein Metering und weitere Regler – für Master und Booth? Soweit, so grob. Schauen wir genauer hin.

Die Kanalzüge bieten einen Kippschalter für die Auswahl der Eingangsquelle, einen 3-Band EQ und den erwähnten Line-Fader mit 6 cm Fader-Weg. Unten befindet sich der Crossfader, der über einen kleinen Schiebeschalter zur Zuweisung des Crossfaders auf die Kanalzüge – oder Thru-Mode, zum Deaktivieren des Crossfaders auf dem jeweiligen Kanal.

DAP Core Mix-4 USB

Die Wahl der Eingangsquellen

Linksseitig, wie erwähnt, befindet sich eine Sektion für Mikrofone. Zwei an der Anzahl können dort angeschlossen werden, oberseitig an zwei XLR-Klinke-Kombi-Buchsen. Für die Steuerung der Signale gibt es nicht nur zwei unabhängige Level-Regler, sondern auch einen 3-Band-EQ, pro Kanal unabhängig (und das ist mehr, als einige state-of-the-art DJ-Mixer heute bieten). Zudem gibt es einen An/Aus-Schalter und eine Talk-over-Funktion.

Auf der rechten Seite befindet sich wie erwähnt das LED-Metering des Masters. 15 LEDs in zwei Reihen stellen die Range von -30 bis +10 dB/Clip dar. Ab +1 wird orange, ab +10 rot und die letzte LED signalisiert endgültig, dass es clippt.

Zwei weitere Drehregler auf der rechten Seite geben die Kontrolle über Master-Level und Balance. Etwas ungewöhnlich ist deren Positionierung auf der rechten Seite unten. Man sollte diese besser nicht für einen Kopfhörerregler oder ähnlich halten.

Ein kleiner Fader auf der rechten Seite zieht den Blick auf sich. Dort, wo häufig eine Effekt-Sektion oder Regler für den Kopfhörerweg zu finden ist, sitzt ein kleiner Fader, der als Return-Level fungiert. Last but not least finden wir dort zwei kleine Schiebeschalter zur Einstellung der Kanal-Fader wie auch der Crossfader-Kurven.

Die gesuchte Sektion für den Kopfhörerweg befindet sich auf der linken Seite des Mixers, zudem auch der Booth-Regler. Diesen hätte ich eher auf der rechten Seite erwartet. Für den Kopfhörerausgang gibt es einen Level-Regler, einen Cue-/Mix-Regler und einen bipolaren EQ.

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Noch schnell ein Blick auf die Anschlussmöglichkeiten: Raus geht es per XLR (symmetrisch) – also eine professionelle Schnittstelle für den Master-Out. Ein zweiter Master-Out geht per Cinch raus. Dieser ist von Stereo zu Mono umschaltbar  und kann anhand eines kleinen Reglers um 10 dB abgesenkt oder angehoben werden.
Neben dem Master-Out gibt es einen Booth-Out und einen Rec-Out – beide im Cinch-Format.

DAP Core Mix-4 USB

Die Rückseite des DJ-Mixers

Die Eingänge für Phono- wie auch Line-In sind allesamt ebenso im Cinch-Format zu finden. Für die Plattenspieler gibt es zwei Erdungsschrauben. Kanal 1 und 4 haben jeweils 3 Inputs, denn bei diesen kann zwischen Line, CD und Phono gewählt werden. So können bis zu 10 Zuspieler parallel angeschlossen werden.

Der Send- und Return-Weg läuft über Cinch. Zudem finden wir zwei USB-Buchsen für den Anschluss des Mixers an einen Computer.

Der DJ-Mixer im Praxistest

Ab zur Praxis. Wir fangen mit dem einfachen Setup an: CDJs und Plattenspieler. Anschlussmöglichkeiten gibt es genügend. Die Auswahl der Eingangsquellen erfolgt über kleine Kippschalter. Ich starte einfach mal mit den Grundfunktionen und ein wenig Mixing. Der 3-Band-EQ bietet eine Absenkung von 26 dB, ein recht klassischer Wert, und eine Anhebung von 12 dB. Kein Full-Kill also, aber ein ausreichende Banbreite für einen guten Mix über die EQs. Die drei Bänder sitzen bei 70, 1.000 und 13.000 Hz.

Auffällig ist, dass sich die Potis für einen EQ recht schwergängig drehen lassen. Man könnte sagen, kein „leichter“ Mix.
Die Line-Fader hingegen sind ausreichend leichtgängig, ebenso der Crossfader. Dieser kann jedem Kanal zugewiesen werden und ebenso wie die Linefader kann dieser hinsichtlich der Fader-Charakteristik in drei Stufen eingestellt werden.

Das Mixing über den Kopfhörer funktioniert wie gewohnt von einem DJ-Mixer samt Cue-/Master-Level. Zusätzlich zu den gewohnten Features gibt es den bereits erwähnten Cue-Low-Regler, einen Low-EQ. Über diesen können die tiefen Frequenzen für den Kopfhörerweg verstärkt oder abgesenkt werden.

DAP Core Mix-4 USB

Kopfhörer-Sektion samt Cue-EQ

Aufpassen sollte man bei diesem Mixer definitiv mit den Level-Reglern. Ungewohnterweise sitzt der Level-Regler für den Booth links über der Kopfhörer-Sektion, der Master-Level sitzt rechts über dem Balance-Regler. Dabei ist der Balance-Regler nicht die Gefahr, für die eigenen Ohren sollte man jedoch im Hinterkopf behalten, dass der oberste Regler bei der Kopfhörer-Sektion nicht der Cue-/Master- Regler ist, sondern der, der das Monitoring im Zweifel auf volle Lautstärke bringt, wenn man aus Versehen mal fix das reine Master-Signal hören mag und daneben greift. Das finde ich etwas unglücklich gelöst. Master- und Booth-Regler haben auf einem Mixer rechts zu sein!

Davon abgesehen funktionieren das Mixing und alle Bedienfunktionen jedoch einwandfrei. Das beginnt bei den EQs mit bis zu 26 dB Absenkung über die Fader bis hin zur Auswahl der Kanäle für das Vorhörern per Kopfhörer.

DAP Core Mix-4 USB

Die Kanalzüge des DJ-Mixers mit den EQs

Luxuriös ausgestattet gegenüber anderen Mixern ist die Mikrofon-Sektion, die einen 3-Band EQ (120, 800 und 5.000 Hz bei -12 dB bis + 12 dB) bietet und zwar pro Mikrofoneingang. Viele andere DJ-Mixer bieten hier nur zwei Bänder und /oder kombinieren den EQ auf beide Eingänge. Kombiniert ist nur der Ein/Ausschalter (was in Ordnung ist, schließlich gibt es noch den Gain-Regler) wie auch den Ein/Aus-Schalter für die Talk-over-Funktion (Absenkung der Kanäle um 12 dB bei Signaleingang auf den Mikrofoneingängen).

DAP Core Mix-4 USB

Zwei Mic-Ins samt separater Klangregelung

Klanglich kann der DJ-Mixer ohne Frage eine gute Leistung sein Eigen nennen, nicht prägend, jedoch auch nicht mit hörbaren Schwächen. Hinsichtlich des Preises darf man hier keine besonders hochwertigen Verstärker oder Wandler erwarten, entsprechend dem Einsatzgebiet eines solchen Mixers bietet der DAP Core Mix-4 USB jedoch eine solide Leistung.

EQ-Presets für den besseren Klang?

Weniger solide jedoch müsste ich die Leistung der voreingestellten EQ-Presets bezeichnen, mit denen der Mixer klanglich „eingestellt“ werden soll auf unterschiedliche Musik-Stile und für diese den Sound klanglich optimieren soll. Fünf EQ-Settings gibt es (abgesehen von „None“): Pop, Rock, Classic, Jazz, Bass. Mit Auswirkung auf den Master-, Rec- und Booth-Out natürlich.

Einstellen kann man diese rechtsseitig über den Recorder/Player über die EQ-Taste. Das ausgewählte Settings wird im Display angezeigt. Nun beginnt dieser Absatz mit den Worten „weniger solide“ und das ist noch etwas untertrieben, um ehrlich zu sein. „Finger weg vom diesem EQ“ wäre die bessere Aussage. Wirklich jeder dieser EQs macht den Sound schlechter – ohne Ausnahme. Informationen, was da im Processing genau passiert, fehlen total, ist eigentlich auch egal. Ich habe das Gefühl, dass hier hauptsächlich nur „irgendetwas passiert“, nicht aber unbedingt etwas Sinnvolles. Das Preset für „Pop“ zum Beispiel sorgt dafür, dass der Klang bassbetonter wirkt, was erst einmal in Ordnung ist. Allerdings wird auch das Stereo-Bild hörbar schmaler. Welchen Sinn das haben soll, erschließt sich mir nicht.

DAP Core Mix-4 USB

Oben rechts im Display steht der gewählte EQ

Besser wird es bei den weiteren Presets auch nicht: Rock, der Sound verliert Bass, klingt flacher und bissiger in den hohen Frequenzen. Classic: Es wird mumpfig. Jazz: Klingt eigentlich genau so wie Rock: Bass: Wie zu erwarten mehr Bass, aber auch ein Verlust der Mitten und Höhen.

Gut kling hier wirklich überhaupt nichts und ich kann nur davon abraten, diesen EQ zu nutzen. Es wirkt alles ein wenig wie auch einem billigen Ghettoblaster: Hauptsache, irgendetwas verändert sich, egal was, aber bitte deutlich hörbar.

Lassen wir das Thema und den EQ aus.

USB-Player und digitale Schnittstellen

Zwei USB-Schnittstellen bietet der DAP Core Mix-4 USB DJ-Mixer. Wer sich nun schon freut und denkt, er könne hier mit dem eigenen Laptop und z. B. Serato DJ-Software back 2 back spielen, der wird jedoch ein wenig enttäuscht: Die Schnittstellen bieten jeweils nur Input für ein Stereo-Signal. Es können also bis zu zwei Rechner angeschlossen werden, jedoch kann damit jeweils nur Kanal 2 oder Kanal 3 bespielt werden. Primär ist diese Funktion also dafür gedacht, von einem Computer Playlisten oder Sets laufen zu lassen oder aber Software-intern zu mixen – nicht für richtige DJ-Wechsel. Aber auch das ist möglich – wie gesagt, so lange Software-intern gemixt wird und nur eine Stereosumme die Software verlässt.

DAP Core Mix-4 USB

Die USB-Eingänge mit Lautstärkeregler

Wie schaut es mit dem USB-Player und Recorder aus? Beides hat der Core Mix-4 USB. Der Recorder ist relativ simpel. Es gibt eine Record-Taste und eine Stop-Taste für das Ende des Recordings. Aufgenommen werden kann auf eine SD-Karte oder ein USB-Medium, wahlweise, was gesteckt wird. Aufgenommen wird in MP3-Qualität.

Die Player-Funktion ist ebenso übersichtlich da klassisch. Es gibt Tasten für die Trackauswahl (und länger gedrückt Track-Search), Play/Pause und Stop. Über die Wiederholen-Tasten kann man den jeweiligen Track oder alle Tracks auf dem eingesteckten Medium wiederholen.

Über das Display kann man alle Einstellungen und Vorgänge verfolgen. Zumindest, soweit das die zwei Zeilen ermöglichen. Es ist also definitiv kein besonders übersichtlich Display, der Player daher definitiv eher geeignet, um Sets abzuspielen oder einfach nur Tracks von einem Datenträger.

DAP Core Mix-4 USB

Der USB-Player und Recorder

Das Abgespielte landet übrigens auf Kanal 4, wenn der Kippschalter in der Mitte steht – auf Phono/MP3. Aber Achtung: Phono/MP3 heißt hier tatsächlich beides. Gleichzeitig. Man sollte also dringend davon abraten, am MP3-Player auf „Play“ zu drücken, wenn rechts eine Platte läuft.

Send- und Return: Der Weg für externe DJ-Effekte

Nicht zu erwarten bei einem Mixer dieser Preisklasse ist der Send- und Return-Weg für externe Effekte. Dieser ist jedoch vorhanden und kann in jedem Kanalzug durch einen Send-Regler mit einem Signal bespielt werden. Tatsächlich jeder Kanal, denn auch beide Mic-Kanäle haben einen Send-Regler. So kann man externe Effektgeräte anschließen, seien es Reverbs, Delays oder auch Multieffekt-Geräte, vom klassischen Bodentreter bis hin zu Kaoss Pad.

DAP Core Mix-4 USB

Der Return-Regler als kleiner Fader

Das Signal kommt zum Glück nicht direkt auf dem Master zurück, sondern Pre-Master und regelbar über einen kleinen Fader an der rechten Seite des Mixers. Hier kann dem Master-Signal anteilig das Return-Signal zugefügt werden.

Qualität und Haptik

Ein DJ-Mixer mit vier Kanälen für 450,- Euro. Dafür macht der DAP Core Mix-4 USB einen soliden Eindruck. Verbaut im Metallgehäuse, Potis und Taster wirken dem Preis angemessen, die Buchsen auf der Rückseite sind verschraubt. Hinter den Kippschalten befindet sich ein Staubschutz.

Kritik gibt es von mir nur für die ungeschützten Buchsen für die USB/SD-Speichermedien. Diese sind eben zu der Oberfläche, das heißt: Wenn hier etwas drauf läuft, dann läuft es direkt in die Buchsen rein. Das hätte man besser machen können und sollen.

Davon abgesehen gibt es keine Beanstandungen. Positiv fällt auf, dass man den Crossfader leicht wechseln kann, in der Bedienungsanleitung gibt es eine Information dazu.

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Fazit

Rund 450,- Euro, das ist der Preis für den DAP Core Mix-4 USB, als digitaler 4-Kanal DJ-Mixer mit Club-Ambition, aber ebenso geeignet für den Einstieg ins DJing oder die Nutzung im Bereich Beschallung.

Der DJ-Mixer bietet neben den Grundfunktionen volle Klangregelung für zwei Mikrofonkanäle, zwei separate Inputs per USB mit jeweils 1x Stereo und einen internen MP3-Player, zugleich auch Recorder für USB- und SD-Speichermedien. Zudem gibt es einen Send- und Return-Weg, Ausgang wie Eingang regelbar. Nicht schlecht ausgestattet alles in allem, nur auf interne Effekte muss man verzichten.

Kein Kritikpunkt, eher ein Tipp: Die internen EQ-Settings für die Anpassung an verschiedene Musikstile, davon sollte man die Finger lassen. Ansonsten gibt es keinen Grund für relevante Beschwerden oder Mängel.

Der Preis für das Gebotene wirkt in Ordnung und der Mixer sortiert sich im unteren Preisbereich der 4-Kanal DJ-Mixer ein, in dem es auch nicht viel Konkurrenz gibt. Ein analoger Allen & Heath XONE:43 liegt bei über 600,- Euro. Vergleichbar wäre der Reloop RMX-60, der bei rund 500,- Euro liegt und mit mehr Clubtauglichkeit im Layout oder den Effekten punkten kann, jedoch ohne Send- und Return-Weg oder separater Klangregelung für die Mikrofone. Auch ein USB-Interface würde man hier vergeblich suchen.

Plus

  • Send- und Return-Weg
  • Recorder direkt auf USB/SD
  • interner Player von USB/SD, wenn auch spartanisch
  • Mikrofonkanäle mit separater Klangregelung
  • USB-Schnittstelle (2 Stück, jeweils 1x Stereo-Input)
  • Record-Out

Minus

  • EQ-Presets klingen schlecht

Preis

  • 449, - Euro
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