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Test: DB Technologies Opera 405D Aktivboxen

Aktivbox Opera 405D

27. November 2009

Der Topseller der neuen Opera Digital-Serie von dB Technologies ist der aktive bi-amp Lautsprecher Opera 405D. Mit einem 15 Zoll Tieftöner und einem 1 Zoll Kompressionstreiber ausgestattet passt die Zwei-Wege-Box bestens in die Riege der momentan gern ins Auge gefassten Lautsprecherboxen, wenn es darum geht, druckvolle Bässe auch ohne Subwoofer zu produzieren. Die eingebaute digipro Digital-Endstufe liefert im Bassbereich satte 300 Watt (RMS) und befeuert den Hochtonbereich mit 100 Watt (RMS).

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Opera 405D mit Digital-Endstufe

Opera 405D mit Digital-Endstufe

Alles andere als schwer

Die erste Überraschung erlebe ich beim Auspacken. Mit nur 14,5 kg Gesamtgewicht gehört die Opera 405D, welche Freude, eher zu den leichten Jungs als zu den schweren Kalibern. Gegenüber dem Vorgängermodell Opera 405 Live (19 kg) ist es gelungen, beim Gewicht der neuen Serie ordentlich abzuspecken. Das liegt an der Kombination modernster Technologien wie der verwendeten Digital-Endstufe sowie dem hocheffizienten Schaltnetzteil, das zudem noch für eine geringere Leistungsaufnahme sorgt. Neodymlautsprecher sparen zusätzlich etliche Gramm ein, so dass die Opera 405D mit Leichtigkeit auf ein Lautsprecherstativ gehoben werden kann. Gegen Wackeln oder Verdrehen wird die Box anschließend mit einer Feststellschraube arretiert. Drei stabile, gummiüberzogene Handgriffe machen den Transport und das Handling der Aktivbox zu einem Kinderspiel.

Großzügig bemessene, ergonomische Griffe

Großzügig bemessene, ergonomische Griffe

Das äußere Erscheinungsbild der Opera 405D hat sich gegenüber dem Vorgängermodell ebenfalls deutlich verändert. Das liegt vor allem an der andersartigen Form des asymmetrischen Horn-Designs. Das neu gestaltete Hochtonhorn wird oben etwas enger und bündelt so den Schall für weite Entfernungen. Unten bietet das Horn einen breiteren Abstrahlwinkel zur optimalen Beschallung des Nahfeldes. Durch diese neue Form verjüngen sich die oberen Bassreflexöffnungen in spitzer Form. Optisch wirkt dies für mich ein klein wenig aggressiv. Aber das ist Geschmacksache. Durch die gewöhnungsbedürftige Form des Horns soll eine gleichmäßigere Lautstärke- und Klangverteilung für alle Zuhörerbereiche erzielt werden.

Asymmetrisches Horn-Design

Asymmetrisches Horn-Design

Mit seinen abgeschrägten Seitenflächen im Winkel von 43° lässt sich das Multifunktionsgehäuse (Abmessungen BxHxT: 432x655x353) aus unempfindlichen Kunststoffmaterial prima als Bodenmonitor einsetzen. Weil beide Seitenflächen identisch sind, kann der Nutzer selbst entscheiden, ob der Hochtöner beim Monitorbetrieb auf der linken oder auf der rechten Seite zu liegen kommen soll.

Durch abgeschrägte Seiten als Floor Monitor einsetztbar

Durch abgeschrägte Seiten als Floor Monitor einsetztbar

Steuerzentrale

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Das rückseitige Bedienfeld ist zum Schutz ins Gehäuse eingelassen. Oberhalb der Kühlrippen finden sich die Eingangsbuchsen. Die Endstufe wird über eine XLR- oder eine Klinkenbuchse versorgt. Das ankommende Audiosignal kann außerdem über einen XLR-Ausgang durchgeschliffen werden. Mit einem gut versenkt angebrachten Schalter wird die Eingangsempfindlichkeit des Verstärkers verändert. Zwei Einstellungen sind möglich: Line und Mic. Ein Anpassungspoti sorgt für die Feinabstimmung. So kann die Opera 405D auch ohne Mischpult mal eben schnell für Lautsprecherdurchsagen per Mikrofon verwendet werden. Eine Klangregelung bietet die 405D nicht. Stattdessen gibt es einen Wahlschalter mit dem zwei Grundsounds vorgewählt werden können. Die Stellung „Flat“ ist für die lineare Wiedergabe des Lautsprechers. Sie ist besonders bei Live-Anwendungen zu empfehlen. Wird der Taster auf „Processed“ gedrückt, verstärkt sich die Basswiedergabe, und die Mitten werden reduziert. Das Ganze erinnert in etwa an die Loudness-Schaltung einer Stereo-Anlage. Beim Abspielen von Musik-CDs sicherlich mal einen Versuch wert.

Die gesamte Verstärkereinheit ist zum Schutz versenkt eingebaut

Die gesamte Verstärkereinheit ist zum Schutz versenkt eingebaut

Drei Leuchtdioden dienen der Kontrolle. Bei normalem Betrieb leuchtet die grüne „Ready“-LED. Kommen Signale an, flackert zunächst die „Signal“-LED, bevor sie permanent zu leuchten beginnt. Wenn sich die rote LED mit der Bezeichnung „Limiter“ meldet, wird das Ansprechen der Limiterschaltung signalisiert. Damit werden Verzerrungen des Verstärkers verhindert und die Lautsprecher gegen Überlastung geschützt. Kompakte Aktivlautsprecher werden häufig über viele Stunden hinweg eingesetzt. Deshalb verfügt die Opera 405D über „Dual-Active-Limiter“, zwei Limiterstufen, die das Signal auf analoger und digitaler Ebene überwachen. Der 24-Bit-Lautsprecherprozessor (DSP) steuert nicht nur die aktive Frequenzweiche mit einer Trennung bei 1850 Hz (24 dB/oct.), sondern sorgt auch für Phasen- und Laufzeitkorrektur und überwacht obendrein die Limiter-Schaltung.

Übersichtliches Bedienfeld

Übersichtliches Bedienfeld

Eingeschaltet

Erfreulicherweise liegt der Opera 405D ein sehr langes Netzkabel bei. Dies lernt man zu schätzen, wenn die Lautsprecherbox wie bei Live-Anwendungen üblich auf einem Boxenstativ thront. Hier habe ich auch schon ganz andere Kandidaten erlebt, wo der Stecker des notwendigen Verlängerungskabels in gut einem Meter Höhe über dem Boden baumelt. Nicht nur, dass die zusätzliche Last der Steckverbindung unnötig am Kabel zerrt, das gesamte Konstrukt muss dann auch noch gegen unerwünschtes Lösen gesichert werden.

Leichte Aktivbox mit kompaktem Multifunktionsgehäuse

Leichte Aktivbox mit kompaktem Multifunktionsgehäuse

Nach dem Einschalten des Verstärkers dauert es eine kurze Zeit, bis der Initialisierungsvorgang des DSPs abgeschlossen ist und die blaue LED über dem Logo im Frontblech dauerhaft leuchtet. Diese Kontroll-Leuchte ist übrigens abschaltbar, wenn die Box bei Festinstallationen in Theatern oder Kinos eingesetzt wird. Wie bei meinen Tests üblich, lasse ich zunächst ein paar CDs abspielen. Stramme, konturierte Bässe erklingen im Raum. Klare, seidige Höhen ohne übertriebene Schärfe oder aufdringliche Spitzen lassen die Musikstücke der Test-CDs zu einem Hörgenuss werden. Bei der Wiedergabe produzierter Musik ist es durchaus sinnvoll, den – na nennen wir ihn mal Klangschalter – auf „Processed“ zu stellen. Die Musik klingt dadurch satter und voller. Gerade bei geringen Lautstärken kommt eine Klangeinstellung mit leicht betonten Bässen und reduzierten Mitten nicht schlecht. Das kennt man ja von der heimischen Stereo-Anlage. Nicht ohne Grund haben Ingenieure schließlich die Loudness-Schaltung entwickelt. Die Lautstärke der Opera 405D ist ordentlich. Hier spielen die beiden Class-D Endstufen ihre Fähigkeiten voll aus. Laut Bedienungsanleitung wird damit ein Schalldruck (max. SPL) von 129 dB erreicht. „Da können einem schon mal die Socken wegfliegen.“ So zumindest nennt es ein mir gut bekannter Drummer, wenn er hohe Lautstärken beschreibt.

Als nächstes folgt der Test mit einem Mikrofon. Hier muss mein altes SM 58 wieder herhalten. Direkt an die Opera 405D angeschlossen funktioniert auch das bestens. In diesem Fall ist die Einstellung „Processed“ Geschmackssache. Mein Fall ist es nicht. Die Sprachverständlichkeit gefällt mir in der linearen Stellung besser. Der Klang meiner Stimme ist natürlich und klar, so wie ich es als Sänger in meiner Band gewohnt bin. Bis jetzt läuft alles zu meiner vollsten Zufriedenheit, doch dann folgt der Test mit dem Mikro übers Mischpult. Mich interessiert die Reaktion der Klangregler auf den Sound der Opera 405D. Ein Dreh am Höhenregler bewirkt das, was er soll, und auch die parametrische Mittenregelung ist vollkommen unkritisch. Plötzlich kommt ein echter Knackpunkt. Sobald ich die Bässe am Mischpult nur ganz leicht anhebe, fängt die Box ordentlich zu wummern an. Dabei sitze ich mit meinem Mikro gut und gerne über drei Meter von der Membran des Tieftöners entfernt. Nehme ich den Trittschallfilter an meinem Mischpult heraus, wird’s erwartungsgemäß noch schlimmer. Diesen Effekt hatte ich bisher in so ausgeprägter Form noch nie. Besonders überrascht mich das Ganze, weil die Bässe wirklich nur leicht angehoben sind. Und das zudem noch bei linearer Klangeinstellung der Box (Einstellung Flat). Um sicher zu sein, keine Box mit Fehlern erwischt zu haben greife ich zum Telefonhörer, rufe den deutschen Vertrieb von dB Technologies in Köln an und schilderte das Problem. Im Gespräch mit dem Produktmanager kommt heraus, dass die Opera 405D bekannt für ihre betonte Basswiedergabe sei. Der Tipp des Fachmanns aus Köln: Trittschaltfilter bzw. Low Cut immer einschalten. Bässe eher rausdrehen, weil ja ohnehin genügend vorhanden sind und gegebenenfalls die Box im Raum anders platzieren. Mit diesen Vorschlägen machte ich mich wieder an die Arbeit. Als erstes drehte ich die Frontseite der Opera 405D komplett von meinem Mikro weg. Die starke Feedbackanfälligkeit im Bassbereich ist sofort verschwunden. Ein paar Korrekturen an der Klangregelung, den Trittschallfilter gedrückt, und alles funktioniert bestens.

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Fazit

Die Opera 405D mit 15 Zoll Basslautsprecher und 1 Zoll Kompressionstreiber ist eine super leichte Zweiweg-Aktivbox mit einer gehörigen Portion Leistungsreserven. Das neu gestaltete asymmetrische Horn-Design soll für eine bessere Klangverteilung im Raum sorgen. Dank Multifunktionsgehäuse lässt sich die Box prima als Floor Monitor nutzen. Die Verarbeitung des Testobjektes ist tadellos. Drei kräftige Griffe in Verbindung mit großzügigen Griffmulden ermöglichen optimales Handling. Die Box bietet von Hause aus ein kräftiges Bassfundament, so dass mit der Klangregelung am Pult im Bereich der tiefen Töne behutsam umgegangen werden sollte. Trotz der ohnehin schon kräftigen Basswiedergabe kann die Opera 405D zusätzlich mit zur Serie passenden Subwoofern ergänzt werden. Wer eine leichte Box mit 15 Zoll Basslautsprecher und viel Power sucht, sollte sich die Opera von dB Technologies auf jeden Fall einmal anhören.

Plus

  • Gewicht
  • Leistung
  • Digital Sound Prozessor
  • Schutzschaltungen
  • Mic/Lineumschaltung
  • langes Netzkabel

Minus

  • fehlende Klangregelung
  • Feedbackanfälligkeit im Bassbereich

Preis

  • UVP: 754,- Euro
  • Straßenpreis: 599,- Euro (Stand: November 2009)
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