Was gibt es zu meckern?
Aufgrund der leider nicht beigelegten Betriebsanleitung habe ich mich erst mal auf den im Karton vorhandenen Quick Start Guide gestürzt und die mir dort auferlegten Bedienungsschritte durchgeführt. Dumm nur, wenn das Display dann einen ganz anderen Text verkündet als im Quick Start Guide angegeben. Ist man mit der Materie vertraut, reimt man sich das Richtige irgendwie zusammen, aber einen nicht erfahrenen PA-Anfänger könnte das durchaus verwirren.
Im Quick Start Guide steht auch, man solle tunlichst erst das Mischpult, dann das Drive Rack in Betrieb nehmen. Aber wie soll das gehen, wenn das Drive Rack PA2 keinen eigenen Netzschalter besitzt? Sobald das Gerät an einer Netzleiste hängt, bekommt es Strom und ist direkt eingeschaltet. Mir gefällt das nicht, ein Audiogerät im Profibereich (und nicht nur dort) sollte immer einen eigenen Netzschalter besitzen.
Wenn man während des Betriebs die Parameter verändert, gibt es bei manchen Menüpunkten Tonaussetzer (zum Beispiel bei der Frequenzweiche), die allerdings sehr „smooth“ klingen und eher einem schnellen Ein- und Ausfaden ähneln. Dennoch sollte man sich dieser Tatsache bewusst sein, wenn man während der Show etwas verändern will. Es wäre gut, wenn DBX das mit einem Software- beziehungsweise Firmware-Update besser in den Griff bekommen würde.
Trotz der genannten Kritikpunkte überwiegt eine Sache alles andere: Der erstklassige Klang mit extrem geringem Eigenrauschen und die wirklich durchdachte Bedienung des eigentlich recht komplexen Gerätes. Da es zudem zu einem sehr fairen Preis angeboten wird, hat euer Testonkel Sigi mal alle Hühneraugen zugedrückt und sich trotz der Meckerpunkte zu einem „sehr gut“ durchgerungen.
Für den Einsteiger
… ist wichtig zu wissen, dass Vollaussteuerung am analogen Mischpult (der „0-VU“-Bereich) nicht auch Vollaussteuerung am DBX DriveRack PA 2 bedeutet. Da es sich hier um ein digitales Gerät handelt, wäre der „0-VU“-Bereich des DriveRacks hier das absolute Ende der Fahnenstange. Das würde in der Praxis bedeuten, dass man am analogen Mischpult niemals über „0“ kommen dürfte, was ja einfach nicht praxisgerecht wäre. Wenn also am analogen Pult das „0“-Lämpchen zappelt, leuchtet beim DBX erst das „-15 dB“-Lämpchen. Das bedeutet, dass man das analoge Pult locker 12 dB über die Null-Grenze aussteuern kann, bevor es dem DBX DriveRack PA2 zu „heiß“ wird.
Für wen ist das DBX DriveRack PA2 das Richtige?
Sowohl für den ambitionierten PA-Einsteiger bis hin zum Beschallungsprofi. Der Einsteiger wird nicht überfordert, solange er sich gründlich einarbeitet und der Profi braucht fast keine Bedienungsanleitung. Das spricht für ein durchdachtes Gerät und ich bin sicher, dass es viele Anhänger sowohl bei den Semi-Pros als auch den Berufsmusikern und professionellen Beschallern findet. Quasi ein klassenloses Gerät, das auch nicht allzu teuer ist.