Sound & Praxis
Tatsächlich könnte ich mir vorstellen, dass diese Halsrückseite für viele Spieler eine gern gesehene bzw. gefühlte Alternative darstellen könnte. Die Vorteile dieses Features erschließen sich nicht unbedingt nach einer viertelstunde Beschäftigung mit der Tagliare Ltd. Z-Glide im Laden um die Ecke, hierfür braucht es schon ein bisschen Zeit. Und so brauchte auch ich diese, aber nach dieser Eingewöhnung glitt die linke Hand erstaunlich leichtfüßig über das gesamte Halsprofil, welches zwar recht schmal, aber doch mit einem kräftigen C-Profil ausgestattet wurde. Und dabei fällt auch das lackierte Griffbrett gar nicht mal so stark ins Gewicht. Abzuwarten bleibt allerdings, wie sich dieses Halsprofil nach einiger Zeit der Benutzung zeigt. Vermutlich wird sich in diesen Waben eine Menge an Schmutz sammeln und das Griffgefühl somit beeinträchtigen. Eine gründliche Reinigung scheint dann wohl unausweichlich.
Hinsichtlich der klanglichen Qualitäten kann man der Dean Zelinsky Private Label Tagliare Ltd. Z-Glide 3TS für ein Instrument dieser Preisklasse ein durchaus ein gutes Urteil ausstellen, wobei die Gitarre im akustischen Grundsound allerdings mehr in die Waagschale wirft, als es die DZPL Singlecoil-Pickups letzten Endes rüberbringen können. Denn trocken angespielt bietet die Gitarre ein überraschend kräftiges Sustain und ein schönes klare und sauber abgebildetes Höhen/Mitten-Spektrum. Am Verstärker angeschlossen zeigen sich die SC-Pickups allerdings diesem Grundsound nicht gewachsen. Es klingt zwar schon alles irgendwie nach Strat, allerdings nicht besonders fett und bei weitem nicht so durchsetzungsfähig, wie man es vom Original kennt. Insbesondere in den hohen Lagen beim Solospiel geht dem Sound dann und wann schon mal die Puste aus.
Aber bei so einer guten und ordentlich verarbeiteten Substanz, wie sie die Dean Zelinsky Private Label Tagliare Ltd. Z-Glide 3TS bietet, könnte man durchaus auch über Austausch-Pickups nachdenken. Und diese bei der Gelegenheit auch sauber verbauen, denn bei unserem Testinstrument wollten die Saiten partout nicht ganz sauber über die entsprechenden Polepieces der PUs laufen.