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Test: Death by Audio Germanium Filter, Verzerrer-Pedal

Vintage-Distortion der speziellen Art

23. August 2022
Death by Audio Germanium Filter

Death by Audio Germanium Filter

Wer auf sauberen und hochaufgelösten Sound in seinem Setup steht, der dürfte bei den Effekten von Death by Audio definitiv an der falschen Adresse sein. Die in Handarbeit hergestellten Pedale der US-Firma bedienen eher die Fans von schmutzigen, rohen und zum überwiegenden Teil sehr abgedrehten Sounds und wollen sich nicht so recht in eine „klangliche Schublade“ stecken lassen. Das konnten wir bereits in einigen Reviews feststellen, in denen die Pedale neben ihren außergewöhnlichen Sounds auch mit einem sehr eigenwilligen Design auffielen – Boutique-Pedal eben, denn das Auge spielt besonders in diesem Bereich auch immer eine nicht ganz unbedeutende Rolle. Und das insbesondere in den Preisregionen, in denen die DbA-Effekte angeboten werden, echte Handarbeit eben. Im Gegensatz zu den angebotenen Effekten, die mit zahlreichen Features ausgestattet sind, haben wir es in diesem Testbericht mit einem eher einfach aufgebauten Gerät zu tun – dem Death by Audio Germanium Filter, einem Overdrive-Boost-Pedal auf analoger Basis.

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Death by Audio Germanium Filter – Facts & Specs

Das 127 x 63,5 x 57,1 mm große und rund 300 g schwere Stahlblechgehäuse ist kompakt wie robust ausgefallen und besitzt seine Anschlüsse an der Stirnseite. Oder sollte man besser sagen, an der rechten Außenseite? Nun, durch die vertikale Beschriftung des Gehäuses geht wohl beides, bei der Fixierung auf dem Pedalboard wird aus Platzgründen aber wohl bei vielen das Hochkantformat bevorzugt werden. Ist ja auch sinnvoll, so sind die beiden Kabel für Ein- und Ausgang aus dem Weg und die spärliche Anzahl der Regler und Schalter lässt sich ohnehin in weniger als 2 Minuten intuitiv bedienen.

Für den Fall, dass das Germanium Filter alleine (und das womöglich noch auf einem rutschigen Untergrund) dem Sound auf die Sprünge helfen soll, befinden sich auf der Unterseite bereits vier Gummifüße. Diese Unterseite kann abgenommen werden, um das Pedal mit einer 9-Volt-Batterie zu betreiben. Das geht sicherlich ganz gut, speziell solche einfach aufgebauten analogen Overdrives sind ja nicht gerade für ihre hohe Leistungsaufnahme bekannt. Wenn es aber darauf ankommt und die Batterie die Segel streicht, wäre ein Schnellverschluss an dieser Stelle durchaus praktisch. Hier helfen beim Wechseln aber nur ein Vierkant-Schraubenzieher und etwas Geduld für alle Beteiligten, was speziell beim Live-Gig natürlich völlig abwegig ist. Darüber hinaus befindet sich im Innern des Gehäuses ein weiterer Regler, mit dem die Gesamtlautstärke der Schaltung an das verwendete Setup angepasst werden kann.

Jetzt schauen wir aber mal von oben drauf und sehen zunächst die beiden Regler, die selbstverständlich mit dem Gehäuse fest verschraubt wurden und zusammen mit den griffigen Knöpfen einen idealen Drehwiderstand bieten. Während das Gain-Poti für die gewünschte Verzerrung sorgt, dient das zweite Poti als Filter mit einem sehr hohen Regelbereich, beide zusammen sollen den Sound klassischer Recording-Konsolen aus den Lautsprechern unserer Verstärker befördern – so lautet zumindest die Ansage des Herstellers. Das Salz in der Suppe bzw. der Clou in der Schaltung des Pedals liegt dabei auf der Verwendung eines Paares veralteter russischer Germanium-Transistoren aus den 1960er-Jahren, die den Klang von sanft-weichem Overdrive bis zu dem einer Kreissäge ermöglichen sollen. Und diesen Job machen sie gut, wie sich später im Praxis-Check herausstellen wird.

Davor möchte ich aber noch eine kleine Kritik anmerken und das bezieht sich auf den Fußschalter. Bei einem Preis von über 300,- Euro für den Death by Audio Germanium Filter hätte man an dieser Stelle schon einen Softklick-Typen erwarten können, so aber nimmt das Pedal erst nach einem unüberhörbar mechanischen Knacken seine Arbeit auf. Darüber informiert eine rote LED, die erfreulicherweise nicht zu stark leuchtet.

Der Germanium Filter im Praxis-Check

Der Death by Audio Germanium Filter zeigt sich in der Praxis als ein sehr flexibles und effektives Werkzeug, um zum einen einen vielseitigen Overdrive-Sound im klassischen Stil der 60er- und 70er-Jahre zu erzeugen und zum anderen den eigenen Vderstärker mit dem hervorragenden Filter bislang kaum gehörte bzw. gekannte Sounds zu entlocken. Die Stärke der Verzerrung reicht locker aus, um auch den unverzerrten Kanal des angeschlossenen Verstärkers mit richtig Dampf zu versorgen, das Drive-Poti bietet dazu über seinen gesamten Regelweg eine saubere und gleichmäßige Steigerung der Verzerrung.

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Richtig zur Sache geht es aber erst dann, wenn zumindest ein leichter Crunch im Verstärker bereits eingestellt ist, dann bietet das Filter im Zusammenspiel mit dem Drive-Poti eine beeindruckende klangliche Vielfalt bei nahezu jedem Millimeter seines Regelwegs. Hervorragend zeigt sich neben dem angenehm niedrigen Rauschspektrum die zudem Dynamik des Signals, die auch dann nicht zusammenbricht, wenn man etwa das Volume-Poti der Gitarre etwas zurückfährt. Dennoch sollte man wissen, dass der Death by Audio Germanium Filter bzw. sein Klang ganz und gar nicht für den klassischen Metal-Sound konzipiert wurde – da gibt es jede Menge Pedale, die das besser hinbekommen. Hier regiert der Schmutz! Und ein ganz spezieller Charakter, den man eben mag oder nicht.

Death by Audio Germanium Filter – Klangbeispiele

Für die folgenden Klangbeispiele habe ich den Germanium Filter vor den Eingang eines Orange Rocker 15 Terror mit angeschlossener 1×12″ Celestion Vintage 30 Box geschaltet. Aufgenommen wurden die Tracks mit einem AKG C3000 Mikro in Logic Audio ohne weitere Effekte.

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Fazit

Wer auf den klassischen Zerr-Sound der 60er und 70er steht und dazu ein effektives Werkzeug benötigt, dem sei unbedingt zum Antesten des Death by Audio Germanium Filter geraten! Verpackt in ein robustes Gehäuse bietet die einfach zu bedienende Kiste enorme Möglichkeiten, dem müden Verstärker ein ganz neues Leben einzuhauchen. Leider gibt es dieses Vergnügen zu einem zu hohen Preis, wie ich persönlich finde.

Plus

  • sehr spezielle und charaktervolle Zerr-Sounds
  • hervorragendes Filter
  • hohe Gain-Reserven
  • gute Rauschwerte
  • Batteriebetrieb möglich

Minus

  • kein Softklickschalter
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Preis

  • 309,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    CDRowell AHU

    Jau! Mit 50 Okken weniger als der Spacebender ist es fast ein Schnäppchen. Gut, dass er so musikalisch klingt.

  2. Profilbild
    dilux AHU

    vielleicht liegts an den klangbeispielen, klingt aber sehr nach den frühen zz top….auf jeden fall würde ich da gerne mal eine 909 durchpusten

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