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Test: Death by Audio Reverberation Machine, Gitarren Reverb Pedal

Heiter bis düster

29. Mai 2018

Unser heutiger Testkandidat ist ein Hallgerät im Bodentreterformat und dürfte vor allem für die Freunde düsterer Klänge interessant sein. Wer auf saubere Hallräume steht, wird hier nicht bedient. Die Death by Audio Reverberation Machine wurde entworfen, um synthetische Atmosphären oder auch verschiedene Umgebungen zu simulieren bzw. generieren.

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Death by Audio ist sowohl der Name einer Lagerhalle in Brooklyn als auch der Name des darin ansässigen Effektherstellers. Die handgefertigten Pedale werden u.a. von Lightning Bolt, Wilco, Nine Inch Nails und U2 eingesetzt. Seit 2009 werden im „Death by Audio“ auch Konzerte durchgeführt.

Death by Audio Reverberation Machine angle

— Die Death by Audio Reverberation Machine —

Reverberation Machine – Facts & Features

Das Pedal besitzt die Maße von 121 x 91 x 53 mm und bringt ein Gewicht von 510 g auf die Waage. Die schwarze Lackierung ist perfekt aufgetragen. Auf der Oberseite des Pedals hat man ein Alublech aufgeklebt, welches mit der Beschriftung der Bedienelemente und dem Herstellerlogo bedruckt wurde. Drei cremefarbene Knöpfe im BOSS-Stil und ein kleiner Kippschalter dienen zum Editieren des Klangs. An der Unterseite finden wir vier Gummifüßchen.

 D.b.A.R.M. Gitarren Reverb Pedal

Die Death by Audio Reverberation Machine ist mit True-Bypass ausgestattet. Somit müssen wir keine Klangverluste bei inaktivem Effekt befürchten. Das Pedal wurde in New York City, USA handgefertigt.

Das Pedal erlaubt leider keinen Stereobetrieb, wir haben lediglich jeweils einen 6,3-mm-Monoklinken Ein- und Ausgang. Betätigen wir den Fußschalter, leuchtet auch die rote Leuchtdiode, welche uns signalisiert, dass der Effekt aktiv ist. Leider ist das Einschalten des Effekts auch mit einem kurzen Auslösen einer Hallfahne entsprechend dem gerade eingestellten Sound verbunden.

Death by Audio Reverberation Machine Rear

— Robuste Verarbeitung —

Die Stromversorgung erfolgt an der Stirnseite mittels eines 9-Volt-Netzteils (2,1 x 5,5 mm Hohlstecker, Polarität (-) innen). Ein Netzteil ist nicht im Lieferumfang enthalten, allerdings ist der Betrieb mit Batterie gleichfalls möglich. Zum Wechseln des 9-V-Blocks ist das Lösen der vier Schräubchen der Bodenplatte erforderlich. Ist das Pedal für den Betrieb auf einem Pedalboard vorgesehen, sollte man vor der Installation unbedingt die Batterie entfernen, um nicht nach einigen Jahren mit dem Auslaufen einer weißen Säure überrascht zu werden. Diese ist ausgesprochen ätzend und ungesund. Bei einer Stromaufnahme von 66 mA empfiehlt sich ohnehin der Betrieb mit Netzteil.

Bedienelemente

Die Death by Audio Reverberation Machine bietet für die Beeinflussung des Klangs folgende Regler:

VOL-Regler: Erstaunlicherweise fügt dieser nicht das Effektsignal dem Originalsignal hinzu, wie man dies normalerweise erwarten würde, sondern erfüllt die Funktion eines Mastervolume-Reglers. Dreht man ihn auf Linksanschlag, verstummt das Ausgangssignal bei aktiviertem Effekt vollständig. In Korrespondenz mit der Einstellung des VERB-Reglers ergibt dies wiederum Sinn.

Der VERB-Regler fügt dem Signal bis etwa zur 12-Uhr-Marke Fülle hinzu. Oberhalb dieser Stellung kann man feststellen, dass die Zeit, indem der Effekt Wirkung zeigt, mit der Justierung im Uhrzeigersinn dieses Reglers zunimmt. Er fungiert nun quasi als ein Predelay-Regler. Leider erhöht sich auch der Rauschanteil deutlich, wenn der VERB-Regler sich im oberen Drittel seiner Möglichkeiten bewegt.

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ALTITUDE (Dreieckssymbol): Dieser Regler verändert die Charakteristik des Klangs.

Ein kleiner Kippschalter in der rechten oberen Ecke des Pedals dient zur Wahl der „Reverbmodi“. Hier sind ein Sonnensymbol und eine „schwarze Sonne“ im Angebot. Steht der Kippschalter auf der rechten Position, erhalten wir das uneingeschränkte Höhenspektrum. Befindet sich der Schalter auf der linken Position, werden die hohen Frequenzen deutlich beschnitten.

Sound

Schaltet man das Pedal von Bypass auf den aktiven Effekt, wird dies mit dem Auslösen einer kurzen Hallfahne quittiert, das Einschalten des Effekts geht also leider nicht geräuschlos ab. Das dürfte so nicht sein und führte zu einem Abzug in der Gesamtbewertung.

Für schmutzige Quentin Tarantino Spaghettiwestern-Sounds ist das Pedal ausgesprochen gut geeignet, da es bei Aufdrehen des VERB-Reglers ordentlich Dreck generiert. Teilweise klingen die erzeugten Sounds, als hätten diese noch einmal einen Fuzz-Effekt durchlaufen.

Death by Audio Reverberation Machine inside

— Innenleben des Pedals —

Leider ist auch festzustellen, dass die Bässe im Vergleich zum Originalsignal oberhalb eines Wertes von 12 Uhr des VERB-Reglers, deutlich angehoben werden. Der Klang beginnt im tiefen Frequenzbereich an zu wummern. Hier wäre ein kleiner Kippschalter, der die Bässe mittels eines Kondensators absenkt, eine gute Idee bei kleinstem Aufwand gewesen. Ein Rauschen ist auch wahrzunehmen, welches sich beim Aufdrehen des VERB-Reglers zunehmend bemerkbar macht. Lo-Fi at it’s best!

Laut Hersteller simuliert das Pedal verschiedene Umgebungen, von perfektem Ambiente bis hin zu Düsternis und verzerrtem Shimmer. Hören wir uns nun die Klangbeispiele an. Wir beginnen mit einem moderaten Effektanteil. Die Reglerstellungen waren: VOL. 09.00 h, ALTITUDE 10.00 h, VERB 09.00 h. Der Kippschalter war in der rechten Position auf dem Sonnensymbol also mit unbeschnittenen Höhen:

 

Nun drehen wir den VERB-Regler etwas mehr auf. Dies ist auch mit einer Anhebung der Bässe verbunden:

 

Jetzt behalten wir die Werte dieses Beispiels bei und stellen den kleinen Kippschalter auf die linke Position, welches die Höhen beschneidet:

 

Nun folgt die Paradedisziplin des Pedals. Düstere flächenartige Sounds, die sich hervorragend für „Spaghetti-Western-Atmosphären“ empfehlen. Der Kippschalter befindet sich in der rechten Stellung. Anzumerken ist, dass die hier hörbaren Verzerrungen, vermutlich gewollt vom Pedal erzeugt werden und nicht etwa das Resultat einer übersteuerten Aufnahme sind. Dies gilt für alle Hörbeispiele:

 

Schließlich drehen wir den VERB-Regler etwa zurück und den ALTITUDE-Regler etwas auf. Auch hier steht der Kippschalter in der rechten also höhenreicheren Position:

Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:

Stratocaster SSH – Death by Audio Reverberation Machine – Peavey Classic MH – Mesa Boogie 1×12″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher– Shure SM 57 – Apogee Duett – Mac mit Logic.

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Fazit

Die Death by Audio Reverberation Machine ist klanglich eindeutig auf die Erzeugung von düsteren bzw. sphärischen Klängen spezialisiert. Wer glasklare, saubere und rauschfreie Hallräume bevorzugt, sollte Ausschau nach einem anderen Pedal halten. Wer das Düstere mag, der kommt hier jedoch voll auf seine Kosten, da das Effektsignal einen guten Schuss Dreck und Lo-Fi erzeugen kann. Der VERB-Regler fügt dem Signal sogar etwas Verzerrung hinzu. Für manch einen unter euch mag das den Nagel auf den Kopf treffen, das Einsatzgebiet bleibt jedoch ziemlich eingeschränkt.

 

Plus

  • individueller Sound

Minus

  • nur mono
  • Einschalten des Effekts nicht geräuschlos
  • Nebengeräuschverhalten

Preis

  • Ladenpreis: 249,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    MichBeck

    Puh, das zerrt aber irgendwie (für mich) nicht so geschmackvoll in Beispiel 1 und 5. Soll das so sein, oder ist es übersteuert?

    • Profilbild
      Johannes Krayer RED

      @MichBeck Hallo MichBeck,
      wie im Bericht bereits erwähnt, produziert das Pedal die Zerre. Die Aufnahme wurde optimal gepegelt.
      Kann gut verstehen, dass das nicht jedem gefällt. Das Pedal dürfte klanglich nur für Freunde des Lo-Fi und sehr Düsteren interessant sein.

      • Profilbild
        MichBeck

        @Johannes Krayer Hmm, ok ? schön ist was anderes. Positiv unterstützten tut es das durchgeschickte Signal, meiner Meinung nach, irgendwie nicht. Klingt unpassend falsch draufgesetzt. Vielleicht in einer wesentlich geringeren Dosierung optimaler.

  2. Profilbild
    L. Lammfromm

    Für mich ist das einfach nur ein krass überteuerter Mono-Hall ohne viel Charakter, dafür aber mit jeder Menge Rauschen, Störgeräuschen und Verzerrung.
    .
    Wer so etwas kauft, ist doof.
    .
    Wer so etwas testet, erstaunt. Warum, bitteschön, muss so ein X-beliebiger Boutique-Krams für Reverb überhaupt getestet werden. Einfach, weil es Teil des Thoma**-Sortiments ist, und die damit mutmaßlich deutlich mehr Reibach machen als mit Geräten, die stärker im Wettbewerb liegen? Ist es das?
    .
    Die Kiste selbst kann es jedenfalls nicht sein. Sehr, sehr schwach, und in diesem Fall sogar richtiggehend ärgerlich, pardon, finde ich generell Tests derartiger Effekt-Geräte mit – sorry – Wald- und Wiesen-Standardefffektsounds (okay: hier in bemerkenswert schlecher Qualität), wo es dann keinen Vergleich zu ähnlichen Konkurrenzmodellen gibt – und keine Einordnung, die dann immerhin auf den Objektivitätsanspruch des Testautors verweisen würde. Hey, oder sogar ein Stück weit zur Kaufberatung taugen würde!!
    .
    Wäre ja prima.
    .
    Zur Kiste selbst: Ist sogar live nicht zu gebrauchen, so intensiv wie das Ding rauscht. Bäh. Ab in die Tonne!

    • Profilbild
      Johannes Krayer RED

      @L. Lammfromm Hallo L. Lammfrom,
      es macht durchaus Sinn, das Teil zu testen. Nur so erfährst Du, dass dieses Pedal existiert, wie es klingt, was es kann (oder auch nicht) und ob es für Dich interessant ist oder nicht. Da diese „Boutique“-Pedale nur in relativ kleinen Serien aufgelegt werden, also keine Massenware sind, bekommst Du einen Eindruck von dessen Ausstattung und Klang, ohne das Haus zu verlassen, also in den Musikladen zu fahren (der diese Produkt womöglich gar nicht führt). Selbstverständlich habe ich Verständnis, wenn Dir insbesondere dieses Pedal nicht gefällt, da der Sound speziell auf Lo-Fi und Düster getrimmt ist. Wie ein Pedal (oder Instrument, etc.) jedoch klingt, wissen die Testberichtautoren selbst, erst nachdem sie es getestet haben. Nicht jedem (mich einbezogen) gefällt jedes Produkt, jeder hat andere Bedürfnisse oder Vorlieben. Wenn ein Produkt nicht gefällt, hat man die Freiheit, dieses einfach nicht zu kaufen oder sich ggf. nach einer passende Alternative umzuschauen.

      • Profilbild
        L. Lammfromm

        @Johannes Krayer Ach, echt?
        .
        Ich habe die Freiheit, „dieses einfach nicht zu kaufen“ und soll somit also schweigen? An Stelle von Kritik. Aha. OK. Deine Meinung.

        Warum nutzt Du als Tester denn nicht deine Freiheit, dieses Produkt einzuordnen und mit anderen aus diesem Marktsegment zu vergleichen? Warum misst du z.B. nicht mal grob den Rauschpegel – das ist doch kein Hexenwerk! Wäre es nicht auch möglich, einen äußerst ähnlichen Klang zu erhalten, wenn man das Gitarrensignal absichtlich in der Qualität reduziert (Zerren und Rauschen), dann etwas Chorus raufgibt, und diese Klangsuppe dann z.B. in einen billigen Behringer- oder Digitech-Multi-FX gibt (mit Hall als Programm)?
        .
        Schlecht („Lo-Fi und düster“) klingt es dann auch. Ich habe Ähnliches vor ein paar Jahren mal für ein paar Spuren mit Absicht gemacht. Klar, das kann auch mal klanggestalterisch interessant sein.
        .
        Nur: Im Testbericht bleibt unklar, wofür es dieses Boutique-Pedal braucht. Die Zerranteile klingen wirklich schlecht – und das heftige Rauschen ist ein Witz.
        .
        Warum also nicht die Tester-Freiheit nutzen und das Produkt einordnen bzw. andere Wege zu solch einen Klang aufzeigen? Warum keine Rauschmessung, wo doch das Rauschen so deutlich ist?

        • Profilbild
          Krampe

          @L. Lammfromm Bei nem DBA Pedal den Rauschpegel messen, hehe. Der war gut. Das ist Rock’n’Roll und kein Strymon Butterkeks ;)

  3. Profilbild
    Ruhestörung

    Hallo,

    das Bild auf Seite 2 („Innenleben des Pedals“) spricht Bände.
    Die Lötstellen sind ehrlich gesagt saumässig ausgeführt. Wenn man etwas genauer hinschaut sieht man teilweise nicht komplette Lötstellen
    (das Lötzinn umschliesst die Bauteilpins nicht vollständig).
    Über kurz oder lang hat man hier die berühmten kalten Lötstellen.

    Das dies durch die QM gegangen ist wundert mich schon.

  4. Profilbild
    Krampe

    Klingt ja wirklich bissl ätzend. Liegt aber nicht unbedingt nur am Pedal, dass ist nämlich eigentlich ein ganz feines + kommt in dem Review fälschlicherweise nicht gut weg.

    Wenn man das Teil mit etwas Fingerspitzengefühl einstellt bekommt man einen sagenhaften Vintage Hall & boostet gleichzeitig hervorragend den Amp an.

    Light Modus: VOL auf 9Uhr (ab 12Uhr wirds wirklich zu bassig) ALTITUDE auf max 5. VERB 11-12Uhr…und beim Amp geht die Cowboysonne auf!

    Klingt vielleicht nicht vor jedem Amp gut aber passt zb sehr gut vor meinem 73er Bassman Ten…auf bissl Schmutz muss man natürlich stehen. Ist nix für HiFi Onkels.

    Mein Pedal für die Insel.

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