Ehrlich? Das ist geiler als erwartet!
#changeyourrider. Denon DJ hatte im Jahr 2017 nicht gerade kleinlaut angekündigt, dass es bald neue Produkte geben werde, mit denen Denon DJ auf dem Markt der Media-Player und DJ-Mixer angreifen wird. Nach dem Denon DJ SC5000 Prime, dem Denon DJ VL12 Prime und dem Denon DJ X1800 Prime folgt nun der Denon DJ SC5000M Prime. Nach Media-Player, Plattenspieler und DJ-Mixer folgt nun ein weiterer Media-Player.
Wie der Name schon verrät, scheint es eine Ähnlichkeit zu geben zum Denon DJ SC5000Prime, lediglich erweitert um ein mysteriöses „M“. Das erklärt sich zugegeben alles jedoch relativ einfach, statt mysteriös.
Ein einfacher Blick auf beide Modelle klärt zumindest eines auf: Sie sehen recht gleich aus. Bis auf mit Hinblick auf das Display gibt es keine Unterschiede zu erkennen, gehen wir also einmal davon aus, dass hier auch keine funktionellen Unterschiede bestehen.
Das Jog-Wheel allerdings hat definitiv eine Überarbeitung bekommen und bevor hier der bereits informierte Leser komplett gelangweilt wird: Ja, das M steht für „motorized“.
Nicht nur hat das Jog-Wheel eine neue Plate, in diesem Fall eher eine neue „Platte“, viel mehr noch steckt unter dem Jog-Wheel des SC5000 nun ein Motor, der das bisher nur reagierende Jog-Wheel bei dem neuen Denon DJ SC5000M Prime antreibt wie einen echten Plattenteller.
Die Technik per se ist nicht ganz neu, ähnliche Modelle gab es schon als Media-Player, beziehungsweise CD-Player wie aber auch als MIDI-Controller.
Sicher erinnern sich viele noch an den Technics SL-DZ1200, den Versuch von Technics um 2006/2007 herum, einen CD-Player mit einem Plattenteller ähnlich eines Technics SL-1210 Plattenspielers auf dem Markt zu etablieren.
So futuristisch das Gerät auch aussah, es konnte sich leider weder im Test noch in der Szene durchsetzen. Ein Befriedigend gab es bei uns im Test, auf dem Markt ist von diesem Gerät oder Nachfolgern nichts zu sehen.
Denon hat in diesem Bereich schon früh solide abgeliefert, zum Beispiel mit dem Denon DN-S5000, später mit dem SC3900. Der S500 besaß ebenso ein motorisiertes Jog-Wheel wie der SC3900 und konnte sich auf dem Markt deutlich besser durchsetzen als die Modelle von Technics.
Klar, Pioneer lieferte ebenso seine Idee von einem CD-Player ab und wie wir alle wissen, sind diese zum Clubstandard geworden. Motorisierte Teller und echte Platten anstelle eines Jog-Wheels hat man hier jedoch noch nie gefunden. Ebenso konnte der Numark CDX 2004 als CD-Player mit einem motorisiertem Jog-Wheel den Nutzer erfreuen.
Mit dem Numark NS7 MIDI-Controller haben motorisierte Plattenteller auch auf einem DJ-Controller ihren Platz gefunden. Sehr gespannt sein darf man nun sicherlich auf die neuen Modelle von Native Instruments, bei denen der Traktor Kontrol S4MKIII nicht nur motorisierte Jog-Wheels haben wird, sondern zudem diese auch noch haptisches Feedback geben sollen.
Bisher waren es nun meist die inMusic Brands wie Numark und Denon DJ, die Modelle mit motorisierter Beschleunigung für Plattenteller abgeliefert haben. Ebenso natürlich im neuen Rane Twelve, der als Controller für Serato die Scratch-Enthusiasten begeistern und eine Alternative zu Timecode-Vinyl darstellen soll.
So stand die Technologie für das neue Modell von Denon DJ im Hause inMusic also zur Verfügung.
Spannend ist natürlich, wie diese Technologie in den Denon DJ SC5000 Prime integriert wurde und einen solchen nun zu einem „M“-Modell macht.
Denon DJ SC5000 Prime ein erster Blick
Grundmodell und Jog-Wheel, das werden die beiden Themen sein.
Das Grundmodell ist nicht zufällig 1:1 der Denon DJ SC5000 Prime. Funktionell und vom Aussehen her steckt unter dem SC5000M Prime der SC5000 Prime, mit Ausnahme des motorisierten Jog-Wheels. Erstaunlich, ob man das damals schon geplant hat? Sicher, denn der Motor muss ja passen. Ich selbst hatte ja ein anderes Modell erwartet.
Nun, um einen genauen Überblick über Funktionen und Funktionalität des SC5000 Prime zu bekommen, kann ich nicht nur empfehlen, sondern ich rate dringend dazu, den Testbericht zu diesen Modell zu lesen.
Die Außenmaße des Denon DJ SC5000M Prime sind gleich geblieben, das Gewicht jedoch hat um 2,6 kg zugelegt, nun 6,4 kg statt bisher 4 kg. Motor und Plattenteller müssen auch ihren Platz finden.
Auch die Rückseite präsentiert sich wie gewohnt vom SC5000 Prime. Kaltgerätestecker, zwei USB-Ports zum Anschluss von USB-Speichermedien, eine USB 3.0 Buchse für den Anschluss an einen PC, An/Aus-Schalter, Cinch-Ausgänge für analoges Audio Deck A und B sowie digitale Ausgänge für beide Decks. Ebenso finden wir eine Link-Buchse.
Somit sind zwei Funktionen auch bereits verraten, der SC5000M Prime bringt auch wieder die Möglichkeit von zwei Decks auf einem Gerät mit. So findet man auf der Oberseite nach wie vor die „Layer“-Taste.
Sowieso finden sich an der Oberseite keine Unterschiede, kaum ein Unterschied, eine Taste fällt vielleicht auf, wer genau hinschaut und den SC5000 Prime gut kennt.
Oben sitzt nach wie vor das große 7-Zoll vollfarbige Touch-Display, welches bereits beim SC5000 Prime überzeugen konnte, die Bedienung deutlich umfangreicher und funktioneller als bei Pioneer CDJ-/XDJ-Modellen. Ein absoluter Pluspunkt für den Denon Player.
Rund herum um das Display gibt es wie gewohnt Menü- und Bedienfunktionen, Push-Encoder zum Scrollen und Laden (kann man auch über das Display tun), darunter befindet sich die kleine Loop-Sektion mit Push-Encoder und Tasten für manuelle Loops, In und Out.
Rechts oberhalb des Jog-Wheels befinden sich zwei Regler zum Einstellen des Drehmoments (zwei Positionen) und der Stopp-Zeit (stufenlos). Ebenso rechts befindet sich der Pitch-Fader wie auch zwei Pitchbend-Tasten. Links des Jog-Wheels gibt es eine Taste für Reverse, Track Skip und Track Search, ebenso Play/Pause und Cue.
Ebenso unverändert sind die Performance-Pads des Denon DJ SC5000M Prime unterhalb des Jog-Wheels. Gummiert und LED-beleuchtet finden wir hier acht Pads für Hot Cues, Loops, Roll und Slicer.
Welche Taste nun hat sich verändert? Nun, dort wo vorher der Wahlschalter für das Jog-Wheel saß, mit dem man zwischen CD- und Vinyl-Mode wählen konnte, dort sitzt derweil eine Taste gleichen Aussehen, welche jedoch das motorisierte Jog-Wheel abschaltet.
Guter Zeitpunkt zum Blick auf das neue Jog-Wheel.
Motorized – der neue Plattenteller des Denon DJ SC5000M Prime
Mit Blick auf das Jog-Wheel, heute vielleicht eher besser als Plattenteller bezeichnet, hat sich einiges getan. Das fällt schon beim Auspacken des Denon DJ SC5000M Prime auf. Im Paket befindet sich verpackt zum einen der Player, auch aber ein kleines Paket in 7-Inch Größe. Man kann schon vermuten, dass hier die Platte für den Plattenteller geliefert wird, das Gewicht aber verrät, auch der Plattenteller selbst wird einzeln verpackt geliefert. Rund 900 g bringt allein der Plattenteller auf die Waage.
Vor der Nutzung muss der Nutzer erst einmal den Plattenteller verbauen. Das klingt schlimmer als es ist, eigentlich muss man diesen nur über die Spindel legen, mit den unterseitig angebrachten Gummiführungen in die vorgesehen Löcher in der Plattentellerführung legen. Dies ist durch zwei Löcher im massiven Metallplattenteller sehr gut machbar.
Mitgeliefert wird natürlich eine Slipmat, ebenso eine Platte mit Puk auf der Oberseite. Platte statt Schallplatte, denn eine Schallplatte ist es nicht, auch wenn sie vom Design so wirkt. Somit ist es auch kein Puk, auch wenn dieser so aussieht, der fest auf der Platte verbunden ist. Dieser ist für die Befestigung der Platte an der Spindel notwendig.
Super Teil, nur leider wie jeder Player viel zu teuer. Ich warte ja immer noch auf einen abgespeckten Player für den halben Preis. So wie die Xdj 700…aber die scheints ja auch nicht mehr zu kaufen geben.
@FLTRHND Den XDJ-700 gibt es doch noch!?
Hallo Bolle. Grossartiger Test, danke vielmals! Noch eine Frage: Ich möchte mein Set mit Playern erweitern. Ist es da sinnvoll mit dem Denon einzusteigen, oder würdest du eher auf den Platzhirschen setzen? Vom Workflow bin ich da ja noch vollkommen frei, einarbeiten muss ich mich ohnehin.
@Joghurt Hi, die Frage ist schwierig zu beantworten. Wo willst du hin, das ist die Frage. Willst du mit Geräten arbeiten, die weltweit der Standard sind und die ein ganzes Universum an Geräten drumherum haben plus Software? Dann ist Pioneer DJ die richtige Wahl, auch mit Hinblick auf die Zukunft.
Mehr Funktionen und mehr auf Performance orientiert ist sicher der SC-5000, der einfach auch ein guter Player ist. Real aber findest du den in keinem Club. Für zuhause jedoch starke Geräte. Also lieber einen SC-5000 als einen XDJ-700. Willst du aber ein Setup welches halt einfach dem Club-Standard entspricht, dann Pioneer. XDJ-1000MK2 z.b.