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Test: Denon DS1, DVS-Interface

(ID: 116636)

Die Vorderseite beherbergt die Ausgangs-Kanalpaare, die USB-Buchse zum Anschluss an den Computer und eine Kontroll-LED für die Stromversorgung via USB. Eine externe Stromversorgung ist nicht vorgesehen (dazu kommen wir gleich noch). All das steckt in einem sehr kompakten, stabilen Druckgussgehäuse ohne unnötigen Schnickschnack, das lediglich noch einen Satz Gummifüße vertragen könnte.

Gerade einmal 12 cm breit ist das DS1-Kästchen

Gerade einmal 12 cm breit ist das DS1-Kästchen

Meine vorhandene Mac-Installation von Serato DJ (das DS1 wird ab Version 1.7.6 unterstützt) erkennt das Interface ohne Probleme oder zusätzliche Treiberinstallationen. In der Bedienung und alltäglichen DJ-Performance konnte ich keine Auffälligkeiten bemerken. Wer sich mit den Rane-Interfaces zurechtfindet, erlebt auch bei Denon keine Überraschungen. Wichtig: Das DS1 ist nicht mehr mit Serato Scratch Live kompatibel, das immer noch von vielen DJs benutzt wird, nur die aktuelle Software Serato DJ funktioniert. Darüber hinaus gibt es grundlegende Unterschiede zwischen Denon und Rane, die erwähnt werden müssen.

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Erstens, die Lautstärke. Das Ausgangssignal des DS1 ist mit 6 dBV merklich leiser als das Gegenstück von Rane, das 9,5 dBV liefert. Anders gesagt: während ich ein Rane-Interface an einem Pioneer DJM 900 nexus mit Gain-Reglern höchstens in 10-Uhr-Stellung benutze, muss ich mit dem DS1 bis fast zur 1-Uhr-Stellung aufdrehen, um den gleichen Pegel zu erhalten. Das ist kein Drama, weil genug Headroom bleibt, aber ein deutlicher Unterschied.

Zweitens, die Konfigurierbarkeit. Es gibt kein Control-Panel, um beispielsweise die Phono-Eingangsempfindlichkeit auf unterschiedliche Tonabnehmersysteme anzupassen, stattdessen wird mit einer Festeinstellung gearbeitet. Wenn man im Thru-Modus Vinyl spielt, kann der Headroom also tatsächlich knapp werden, wenn man eine leise Pressung oder zurückhaltende Systeme verwendet. Derzeit wartet auf der Denon-Produktseite übrigens ein für Mac-User dringend empfohlenes DS1-Firmware-Update, das einen Audio-Bug behebt, an den Konfigurationsmöglichkeiten aber nichts ändert.

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Drittens, die erwähnte Stromversorgung oder vielmehr der Verzicht auf die Möglichkeit, ein Steckernetzteil anzuschließen. Ein Standardszenario, wenn sich zwei oder mehr Serato-DJs in der Booth mit nur einem Interface abwechseln, ist der Einsatz von herkömmlichem Vinyl, während die Laptops umgesteckt werden. Da das Interface aber ohne Stromversorgung keinen Sound ausgibt, geht mit der USB-Verbindung auch die Musik von Platte verloren. Ohne Umstecken (Plattenspieler direkt an den Mixer) oder einen weiteren Zuspieler für Umbau-Songs sind solche Übergänge nicht machbar. Auch wenn ein zweiter DJ nur mit Vinyl spielt, geht das zwar im Thru-Modus, aber der Computer kann dann nicht mal eben zum Set-Vorbereiten weggenommen werden. Ähnliches gilt für hintereinandergeschaltete Interfaces oder das Vinylhören am heimischen DJ-Set: ohne USB-Verbindung kein Sound aus dem DS1. Wie wichtig dieses Kriterium ist und ob es durch den günstigeren Preis wettgemacht wird, bleibt eine individuelle Entscheidung, eine Einschränkung im Club-DJ-Alltag ist es aber allemal, wenn man nicht den ganzen Abend alleine spielt.

Größenvergleich: der Neuling neben Ranes SL3

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Klanglich gibt es keine großen Beschwerden. Das DS1 klingt mit seinen 24-Bit-Wandlern sehr sauber und neutral, im direkten Vergleich zu aktueller Rane-Hardware ist ein kleines Defizit im Bass- und Tiefbassbereich zu erahnen, hier fehlt ein wenig Präsenz und Wärme. Persönliche Präferenzen und vor allem die Abstimmung großer Soundsysteme spielen hier natürlich auch eine Rolle – für Club und Bühne taugt das DS1 grundsätzlich ohne Frage.

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