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Test: Dexibell VIVO S8, S8M, Stagepiano

Vielseitiges Stagepiano für die Bühne

29. Januar 2025
Dexibell VIVO S8, S8M, Stagepiano

Dexibell VIVO S8, S8M, Stagepiano

Das Dexibell VIVO S8M ist ein Stagepiano der Oberklasse, das eine Kombination aus Sample- und Physical-Modeling-Klangerzeugung bietet. Wir haben das Piano für euch getestet.

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Unterschied – Dexibell VIVO S8/S8M

Unser heutiges Testgerät bietet der italienische Hersteller Dexibell in den zwei Versionen S8 und S8M an. Technisch sind die beiden nahezu identisch, allerdings ist das S8M, das uns der Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt hat, zum einen mit einem internen Lautsprechersystem ausgestattet. Für das S8 benötigt man zusätzlich also Lautsprecher, sofern man nicht nur über einen Kopfhörer hören möchte. Darüber hinaus verbaut Dexibell beim VIVO S8 eine Fatar TP-40 Tastatur, während beim S8M eine TP-100 LR zum Einsatz kommt. Zu guter Letzt verfügt das VIVO S8M gegenüber dem S8 zusätzlich über einen 3-Band-Kompressor und einen zusätzlichen EQ.

Aufbau

Die Bedienoberfläche des Stagepianos ist klar gegliedert. Fast die komplette Breite des Pianos nutzt Dexibell für die vielzähligen Buttons und Drehregler. Im Gegensatz zu anderen Herstellern steht hier also nicht der Minimalismus im Vordergrund, sondern man möchte dem Kunden wohl offensichtlich ausreichend Bedienelemente bieten, so dass möglichst viele Funktionen durch einen einzelnen Tastendruck (oder wenige) erreicht werden können.

Von links angefangen bietet das VIVO S8/S8M zwei frei belegbare (Pitchbend/Modulations-) Räder. Es folgen der Power-on/off-Button samt Lautstärkeregler und die erste Bediensektion des Pianos. Hier findet man die Bedienelemente für einen Teil der Effekte und den Equalizer, den Recorder/Player, Oktavierung und Transposition, Chord-Funktion sowie zwei frei belegbare (assignable) Buttons.

Es folgt der vergleichsweise große Bereich AUDIO FX, über den man direkten Zugriff auf die drei Effektblöcke des Pianos hat. Diese hören auf die Namen MAIN FX, COUPLED FX und LOWER FX und beinhalten jeweils drei einzelne Effektinstanzen (A, B und C). Für jede Instanz kann man aus einer Vielzahl von Effekttypen wählen. Diese lassen sich alle mit Hilfe verschiedenster Parameter editieren und anpassen.

dexibell vivo s8m stagepiano test

Die tiefergehenden Einstellungen werden im Menü vorgenommen. Hierfür ist das VIVO S8M u. a. mit einem LC-Display (128 x 64 Pixel) ausgestattet. Zur Navigation dienen ein Drehregler, vier Cursor-Tasten sowie die drei F-Tasten, über die je nach Menüeintrag kontextbezogen gesteuert werden kann.

Wandert man auf der Bedienoberfläche weiter nach rechts, folgt die große Sound-Sektion. In acht Kategorien sind die Sounds des Pianos eingeteilt. In einer neunten Kategorie lassen sich User-Sounds ablegen und organisieren. Ebenfalls lassen sich über diese Bedienelemente komplette Registrierungen inklusive Effekte, Splits, Transpositionen etc. speichern und aufrufen. 81 Speicherplätze stehen hierfür zur Verfügung. Diese können mit Hilfe von externen USB-Speichermedien erweitert werden.

dexibell vivo s8m stagepiano test

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Wer mehrere Sounds gleichzeitig über die Tastatur des Dexibell VIVO S8M spielen möchte, kann mit Hilfe der Split- und Master-Keyboard-Tasten entscheiden, wie viele Zonen eingerichtet und wie diese auf den 88 Tasten verteilt werden sollen. Die internen Sounds lassen sich über die Parts Bass, Lower, Coupled und Main spielen. Im MIDI-Bereich sind es vier Zonen, die frei editiert werden können, d. h. der Tastaturbereich ist pro Zone einstellbar, der MIDI-Kanal, die Lautstärke sowie einige MIDI-CC-Parameter und die Zuweisung für die Controller des Pianos.

Die Qualität der Bedienelemente ist sehr gut. Alle Buttons lösen mit einem hörbaren Klick aus und die (gerasterten) Drehregler fassen sich sehr gut an und lassen sich sauber steuern. Hier gibt es absolut keinen Anlass zur Kritik, super.

Anschlüsse

Hinsichtlich der Anschlüsse ist das Dexibell E-Piano entsprechend seiner Preisklasse sehr gut aufgestellt. Als Ausgang dienen wahlweise zwei symmetrische XLR-Buchsen oder zwei unsymmetrische Klinkenbuchsen. Vier Pedale (Damper, Foot, Expression, FX lassen sich am S8/S8M betreiben und neben einem MIDI-Trio (In, Out. Thru) ist das Piano mit zwei USB-Anschlüssen (Computer, Speichermedien) ausgestattet. Externe Signale lassen sich über zwei Miniklinkenanschlüsse ins Piano führen. Ein Kopfhöreranschluss, der sich leider auf der Rückseite befindet, rundet die Anschlüsse gut ab. Einen Pluspunkt gibt es für die Beschriftung der einzelnen Anschlüsse, die auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut abzulesen ist und die zweite Beschriftung auf der Bedienoberfläche, so dass man auch von der Spielerposition sofort sieht, an welcher Stelle die rückseitigen Anschlüsse liegen.

dexibell vivo s8m stagepiano test

Den zum Betrieb notwendigen Strom bezieht das Dexibell VIVO S8/S8M über ein externes Netzteil. Bei solch einem auf die Live-Bühne abzielendem Piano hätte ich mir da ein internes Netzteil gewünscht. Immerhin lässt sich der Stecker am Piano mittels eines Drehverschlusses arretieren.

dexibell vivo s8m stagepiano test

Welche Tastatur bietet das VIVO S8/S8M?

In Sachen Tastatur setzt Dexibell auf den Zulieferer Fatar, einen der Tastaturhersteller überhaupt. Tastaturen von Fatar findet man seit vielen Jahren in zahlreichen Keyboards sowie Stage- und Digitalpianos, wobei Fatar mit seinen Studiologic-Pianos auch unter eigenem Namen Produkte anbietet.

Bei unserem Testgerät VIVO S8M kommt die Tastatur Fatar TP-100 zum Einsatz (S8: TP-40), eine vergleichsweise leichte Tastatur aus Kunststoff, die allerdings einen sehr guten Anschlag sowie ein sehr gutes Spielgefühl bietet. Für mich ist die TP-100 Tastatur eine gute Kombination aus Gewicht und Spielgefühl und sie bietet die Möglichkeit, sowohl Klavier-Sounds als auch Orgeln, Streicher oder Synthesizer-Klänge gut zu spielen und rüberzubringen.

dexibell vivo s8m stagepiano test

Die 88 Tasten des VIVO S8/S8M werden als „Hammermechanik“-Tastatur betitelt, dafür fehlt es aber – wie bei fast allen E-Pianos mit Hammermechanik-Tastatur – ein wenig an Gewichtung. Diese fällt eher moderat aus. In diesem Fall ist das aber vollkommen in Ordnung, denn über die Tastatur, die auch mit Aftertouch ausgestattet ist, sollen ja die unterschiedlichsten Klänge gespielt werden und eine vollgewichtete Tastatur würde für alles außer Klavier-Sounds einfach nicht passen.

Wie klingt das Dexibell S8/S8M?

Wie eingangs erwähnt, bietet das Dexibell VIVO S8M eine Kombination aus Sampling- und Modeling-Klangerzeugung. Hierfür greift der italienische Hersteller auf seine selbstentwickelte T2L-Technologie zurück. Schaut man sich die technischen Spezifikationen an, klingt das schon einmal sehr interessant, denn Dexibell gibt an, dass die T2L-Engine mit 24 Bit und 48 kHz arbeitet und einige Sounds u. a. mit extra-langen Samples von bis zu 15 Sekunden ausgestattet sind.

Ein großer Vorteil der Modeling-Technologie ist die Tatsache, dass man sehr tiefgreifend in den Klang eingreifen und man sich seine Lieblingssounds individuell kreieren kann. Neue Sounds lassen sich dazu auch von der Hersteller-Website downloaden, in das Piano laden und so das Sound-Repertoire stets aktuell halten.

Im Falle meines Testgeräts waren die akustischen Piano-Sounds USA, Japan, VIVO Upright, Electric Grand und Rock Piano vorhanden, die allesamt einen schönen eigenen Charakter bieten und sich sehr dynamisch spielen lassen. Wie gerade erwähnt, ist der Sound-Aufbau modular, so dass hier euch hier die für mich interessantesten Sounds der Dexibell Pianos im Vergleich anhören könnt:

Die Klänge bieten ab Werk bereits einen tollen Sound, lassen sich aber wie gesagt auch individuell anpassen. So ist man klanglich natürlich sehr flexibel und kann mit dem VIVO S8M ein sehr großes Einsatzgebiet abdecken.

dexibell vivo s8m stagepiano test

Ebenfalls gut finde ich die E-Pianos, auch wenn ich mir hier und da ein paar mehr Details gewünscht hätte. Hier hat Dexibell mit seinem modularen Aufbau aber einen klaren Vorteil, denn die Sounds lassen sich ja wie gesagt frei auswählen und durch andere (die der Hersteller auf seiner Website zur Verfügung stellt) ersetzen. Hier sollte also für jeden das Passende dabei sein.

Positiv anzumerken ist die Tatsache, dass Dexibell sehr viele Klang-Presets zur Verfügung stellt und die Presets mit unterschiedlichen Effekten versehen hat. So hat man stets schnell einen passenden Sound parat. In Sachen Klangcharakter und Authentizität habe ich mir aber wie gesagt ein bisschen mehr erhofft.

Deutlich besser stellt sich wieder die Orgel-Sektion dar. Das VIVO S8M bietet die fünf unterschiedlichen Grundmodelle TW1, TW2, FARF, VX und PIPE (plus zwei User), die sich mit Hilfe diverser Parameter, je nach Wahl des Modells, einstellen lassen. Einziger Wermutstropfen: Das VIVO S8M besitzt keine Zugriegel. Wer diese ausgiebig nutzt, sollte einen Blick auf das VIVO S10 werfen, denn die Einstellung der Orgel gelingt über das Menü des Stagepianos natürlich nicht ganz so elegant und intuitiv wie über Zugriegel. Alternativ lässt sich hierfür aber auf die VIVO Editor App zurückgreifen. Diese App bietet Editiermöglichkeiten der Sounds auf Apple-Endgeräten an. Für Android-Geräte steht die App nicht zur Verfügung.

Klanglich überzeugt mich die Orgel-Sektion (fast) auf ganzer Linie. Klanglich breit gefächert, empfinde ich beispielsweise die Percussion oder die Leslie-Simulation als nicht ganz auf einem Niveau wie bei meinem Nord Electro. Hier einige Beispiele zu den Orgel-Sounds des VIVO S8M:

Natürlich bietet das Dexibell Stagepiano noch viele weitere Sounds. Streicher, Bläser, Pads, Synthesizer & Co. gehören ebenfalls zum Repertoire des S8M. Zwar bietet das Piano in diesem Bereich vielleicht nicht ganz so viele Sounds wie so mancher Mitbewerber, aber hinsichtlich der Qualität gibt es hier keinen Anlass zu Kritik.

Im folgenden Video könnt ihr euch einige weitere Sounds des Pianos anhören:

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Mehr Informationen

Effekte

Bei der Beschreibung der Bedienelemente bin ich bereits oberflächlich auf die Effekte des Stagepianos eingegangen. Die Sektion verdient aber einen genaueren Blick. Das S8M bietet für jeden Keyboard-Part (Main, Lowered, Coupled, Bass) jeweils drei FX-Blöcke (A, B, C). Gesteuert wird das Ganze auf sehr simple Art und Weise, den Buttons und Drehreglern der Audio-FX-Sektion sei Dank. In jeden FX-Block A, B und C lässt sich einer von 17 Effekten laden, darunter Reverb, Delay, Filter, Kompressor, Wah Wah, Overdrive oder Rotary. Diese lassen sich individuell anpassen, so dass man hier tatsächlich sehr tiefgreifend in die Effektstruktur eingreifen und diese gestalten kann.

dexibell vivo s8m stagepiano test

Zusätzlich zu den genannten FX-Blöcken bietet das Dexibell VIVO S8M einen Reverb-Effekt, der auf das Gesamtsignal des Pianos geroutet ist.

Lautsprechersystem

Das interne Lautsprechersystem des VIVO S8M bietet eine Leistung von 2x 35 Watt. Das Stereo-System bietet einen schönen runden Klang mit viel Druck. Die produzierte Lautstärke ist beeindruckend hoch. Während des Tests bei mir im Studio habe ich den Volume-Regler stets im unteren Drittel bewegt.

dexibell vivo s8m stagepiano test

App und weitere Extras

In das Stagepiano integriert ist eine Bluetooth 4.2-Schnittstelle, worüber sowohl MIDI- als auch Audiodaten übertragen werden können.

Das Piano unterstützt Sound-Fonts (SF2) Dateien!

Neben der bereits erwähnten VIVO Editor App lässt sich das S8M auch mit der X-Mure-App betreiben. Auch diese steht leider nur Apple-Nutzern zur Verfügung. Hiermit lässt sich das Piano in eine Arranger verwandeln, in dem die untere Hälfte der Tastatur, ganz wie bei einem echten Entertainer-Keyboard, zur Steuerung von Begleitrhythmen und zugehörigen Arrangements dient. Nur dass die Begleitung aus der App und nicht auf dem Piano kommt.

dexibell vivo s8m stagepiano test

Und zu guter Letzt erlaubt das Dexibell VIVO S8M auch das Aufnehmen und Abspielen von Audiodateien. Sogar Overdub-Aufnahmen sind möglich. Für die Aufnahme ist ein angeschlossenes USB-Speichermedien notwendig und von dort können auch Audiodaten abgespielt werden. Abgespielt werden können WAV-, MP3- und AIFF-Dateien, aufgenommen leider nur WAV-Dateien. Hier hätte ich mir gewünscht, auch direkt MP3s aufzeichnen zu können.

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Fazit

Das Dexibell VIVO S8M ist ein sehr gutes Stagepiano, das mit einen sehr guten Verarbeitung, einer großen Effektsektion und einem modularen Soundaufbau aufwartet. Die akustischen Pianos klingen richtig gut und die Pianos lassen sich mit allerhand Parametern klanglich an die eigenen Vorstellungen anpassen. Es ist hinsichtlich der Anschlüsse vielseitig aufgestellt und bietet u. a. symmetrische XLR-Ausgänge. Entsprechend fühlt sich das VIVO S8M auf einer Bühne sehr wohl. Aber auch zu Hause macht es dank eingebautem Lautsprechersystem eine gute Figur.

Plus

  • Qualität der Bedienelemente
  • modularer Soundaufbau
  • große Effektsektion
  • Anschlüsse
  • Sound-Fonts (SF2) Unterstützung

Minus

  • externes Netzteil
  • Aufnahmen nur im WAV-Format möglich (keine MP3s)

Preis

  • 2.749,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Mac Abre AHU

    „Vielseitiges Stagepiano für die Bühne“
    Ein STAGEpiano für die BÜHNE, wer hätte damit gerechnet? Dexibell scheint schon ein ganz ausgefuchster Laden zu sein.

    • Profilbild
      mort76 AHU

      @Mac Abre Ein Stagepiano definiert sich aber eben nicht ausschließlich darüber, daß man es auf der Bühne spielt.

        • Profilbild
          Metaphistopheles

          @Mac Abre …siehe es doch mal so: Eine Posaune wird auch nicht ausschließlich mit dem benannten Körperteil gespielt :-D

          (Darüber hinaus sind Stage-Pianos auch in Studios sehr beliebt)

          • Profilbild
            Mac Abre AHU

            @Metaphistopheles Wer redet denn von ausschließlich? Da steht „Stagepiano für die Bühne“. Festzustellen, dass ein Bühnenklavier für die Bühne ist, ist schlicht redundant.

            • Profilbild
              Numitron AHU

              @Mac Abre er hat Recht..
              meiner Meinung ging es darum besondere Qualität eben wie bei Nord und so. und viele Funktionen.. also Stage.. und robust..
              es gibt viele Begriffe.
              bonero hat ein Video dazu.
              grob gesagt, gibt’s mobile und fixe..
              die fixen halt Optisch näher an einem Pianono und und die anderen kleiner leichter. und so . mache sagen enpiano und manche digital…
              ein e Piano kann natürlich auch analog sein. . aber egal 😂

              • Profilbild
                CDRowell AHU

                @Numitron Der hier zeitlos, massiv mächtig wirkende Bolide im Raumschiff-Sience-Fiction-Look ist definitiv nix für die Hosentasche! So viel ist klar!

                Sprache ist schon funktional, würde ich unterstreichen… Wenn es dann ein Denglisch wird: Das tut meist weh! Siehe meine Beschreibung…🤒

        • Profilbild
          mort76 AHU

          @Mac Abre „Kannst Du etwas Englisch?“

          Über dieses Thema kannst du mal nachdenken, wenn du irgendwann mal zufällig ein „Sport Utility Vehicle“ (SUV) oder einen „Land Rover“ in der Stadt sehen solltest. Soll ja vorkommen.
          Jeder weiß, daß der Besitzer diese Dinger so gut wie niemals im Gelände oder für Sport benutzt. Aber man weiß, um welche Bauart es geht.

          „Stage Piano“ steht nunmal für die Bauart, und nicht für den Ort, wo man es benutzt, weißt du?

          Eine Stratocaster spielt man beispielsweise AUCH meistens auf dem Erdboden. Und nicht in der Statosphäre. Obwohl sie danach benannt wurde.

          „Stage Piano“ bedeutet, daß man das Instrument leicht transportieren und besser verstauen kann. Das bedeutet auch, daß man es zuhause nicht immer aufgebaut lassen muß, und daß man es auch im Proberaum mal in die Ecke stellen kann, oder es einfach in den Proberaum mitnehmen kann, weil- keine feste, hübsche Rückwand, kein fester Pedalblock, kein Resonanzboden oder sonstwas sperriges. Wodurch es sich meist vom Digitalpiano abhebt, das eben eher wie ein Klavier AUSSEHEN soll, aber dafür nicht so leicht beweglich ist.

          Hat dann alles nix mit Bühnen zu tun. Es geht um die Funktion.

          • Profilbild
            bluebell AHU

            @mort76 Unerreichter Glanzpunkt ist für mich die Bezeichnung BMX-Fahrräder. BMX wie Bicycle Motocross. Moto wie in „ohne Motor“.

            Das Pendant in der Musikerwelt wäre, wenn man akustische Pianos als E-Pianos bezeichnen würde.

            • Profilbild
              mort76 AHU

              @bluebell Das stimmt so AUCH nicht ganz.
              „Bicycle“ bedeutet eigentlich nur „Zweirad“…also „Bi-Cycle“.
              Der Motor spielte für die Bezeichnung ursprünglich keine Rolle.
              Aber irgendwann vergißt man halt, warum irgendwas mal irgendwie genannt worden ist.

              Und bei den BMX-Rädern war es auch so, daß diese von Jugendlichen erfunden wurden, die noch zu jung für die echten Motocross-Motorräder waren- die haben dann einfach einen Motorradlenker an ihr Fahrrad montiert, und sind damit im Gelände gefahren. Da lag es dann nahe, daß man das „BMX“ nennt- das war ja als Substitut gedacht für etwas, was einen Motor HAT.

              Mit der wörtlichen Übersetzung liegt man gerne mal falsch, wenn sich eine Bezeichnung aus der Historie ergibt.
              „Skateboard“ wäre da auch ein Beispiel: Das heißt, wenn man es korrekt übersetzt, eigentlich „Eislauf-Brett“.
              Da könnte man ja kaum falscher liegen…

          • Profilbild
            Mac Abre AHU

            @mort76 „„Stage Piano“ steht nunmal für die Bauart, und nicht für den Ort, wo man es benutzt, weißt du? “
            Falsch. Der Sinn und die Absicht der Hersteller ist, dass Stagepianos sehrwohl auf der Bühne gepielt werden.

            • Profilbild
              mort76 AHU

              @Mac Abre Die Absicht der Hersteller ist, Stagepianos zu verkaufen, egal, wo sie gespielt werden.
              Nach deiner Logik würde man Hammondorgeln nur in Kirchen spielen. Für die sie eigentlich explizit gebaut wurden.
              Mellotrons ersetzten kein einziges Streichorchester, und die 303 wahrscheinlich keinen einzigen echten Bassisten.
              Und so weiter.
              Von Waschbrettern, Sägen, Kämmen und Weingläsern will ich garnicht erst anfangen…

              • Profilbild
                Mac Abre AHU

                @mort76 Och Leute, ich geb’s auf. Ihr kauft Euch Automobile wahrscheinlich auch nur, wenn dabei steht, dass sie sich durch eigene Kraft selbst bewegen.

                • Profilbild
                  Markus Galla RED

                  @Mac Abre Es ist schon interessant, dass eine Schlagzeile das Produkt und den Test vollkommen in den Hintergrund treten lässt, oder?

                  Man könnte auch über Features, Erfahrungen, Alternativen und so weiter diskutieren, was vielleicht Interessenten wirklich weiterbringt oder Einsteigern hilft.

                  • Profilbild
                    Mac Abre AHU

                    @Markus Galla Bei der Eloquenz einiger Amazona-Schreiberlinge kann ich einfach nicht widerstehen.

                    Im Übrigen habe ich nur eine einfache Anmerkung gemacht, diskutieren wollte dann jemand anderes. Wer bin ich, ihm das zu verwehren?

                    Dass eine Diskussion über ein Stagepiano für über 2700 € einen Anfänger weiterbringt, wage ich ganz stark zu bezweifeln.

  2. Profilbild
    STRomzAeHLEr

    Die Dexibell VIVO S-Serie (ich hab das S9, Vorgänger des S10) ist viel flexibler als aus dem Test hervorgeht – und wiederum auch nicht (meiner Meinung nach).

    Warum?
    Plus: Weil es in der Lage ist, Soundfonts im SF2-Format zu laden (das olle Soundblaster AWE32-Format) – das hört sich erstmal altbacken an, eröffnet dem VIVO aber aber eine riesige Welt kostenloser und auch kommerzieller Sounds – ich habe mir darüber einen gut gesampleten Fazioli ins S9 geholt, den ich mit dem VIVO LIVE-Preset gelagert habe (Mischverhältnis etwa 9:1), so lebendig habe ich bisher kein anderes StagePiano gehört.

    Minus: Weil die Effektstruktur nicht verändert werden kann, aber durchaus (je nach Effekttyp) stehen einige Effektparameter bereit, mit denen sich die Effekte an die eigenen Wünsche anpassen lassen.
    Außerdem hat man zwar 4 „Parts“, aber nur 3 Effektblöcke mit 2 Inserts. Leider fehlt auch die Möglichkeit, die Effektreihenfolge innerhalb eines Effektblocks zu tauschen.

    Zum S9/S10: Fader sind motorisiert und wechseln (Orgel) in den Drawbar-Mode, sind sonst im Mixer-Mode (immer umschaltbar) und können als generische MIDI-Controller arbeiten (auch empfangen).

    Im Großen und Ganzen liebe ich mein S9 (auch wenn es über 20kg wiegt), S9 und S10 haben allerdings auch eine bessere (und schwerere) Klaviatur (TP/400W mit Holzkern).

    Kleiner Fehler im Testbericht: Oben hat das S8 die TP/40, unten haben beide die TP/100.

    Frage: Boot-Zeit?

    • Profilbild
      Felix Thoma RED

      @STRomzAeHLEr Vielen Dank für die erweiterten Infos. Den Fehler bzgl. der Tastatur habe ich ausgebessert.

      Die Boot-Zeit habe ich nicht gestoppt, sie kam mir allerdings nicht all zu lang vor. Gerne frage ich dazu aber beim Hersteller nach.

    • Profilbild
      Numitron AHU

      @STRomzAeHLEr Wow. hatte Mal eine awe 32 und vorher eine Demo CD davon..
      haha.
      mit.“Jump“ „crazy* und anderen Klassikern.. im General Midi Kleid natürlich…
      wo die wohl ist?

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @STRomzAeHLEr SoundFont ist zu einem recht mächtigen Format geworden, das oft gar nicht ausgeschöpft wird. Ich habe vor Jahren eines der ersten Dexibell Instrumente mit SoundFont getestet und war erstaunt, was SoundFont alles kann. Mein erster Gedanke war damals nämlich auch erst Sound Blaster. Für diejenigen, die tiefer einsteigen möchten: http://www.synthfont.com/sfspec24.pdf

      • Profilbild
        STRomzAeHLEr

        @Markus Galla Ja, das ist mir bewusst (siehe mein Fazioli-Beispiel), es hat zwar so seine Probleme (z. B. identische Loop-Punkte beim linken und rechten Kanal eines Stereo-Samples), was man aber umschiffen kann (2 Mono-Samples), wenn man sich dessen bewusst ist. Auch gibt es Möglichkeiten, Multisamples aus anderen Formaten ins SF2-Format zu bringen (z. B. https://www.chickensys.com/products2/translator/)
        Somit hat man ein recht mächtiges Werkzeug, um universelle Multisamples zu erstellen – wobei natürlich modernere Formate auch mehr können (Scripting). Da es aber hinsichtlich seiner Größe keine wirklich relevanten Einschränkungen zu geben scheint, kann man schon recht viel damit anstellen.
        Als Editor gibt es auch noch Polyphone (https://www.polyphone.io/), da fehlen mir aber Erfahrungswerte hinsichtlich Stabilität (habe nur ein paar Anpassungen an bestehenden Soundfonts gemacht, habe keine Langzeiterfahrungen damit)

    • Profilbild
      Mac Abre AHU

      @STRomzAeHLEr Soundfonts sind zwar ganz nett, haben aber auch Nachteile gegenüber moderneren Formaten, wie z.B. der o.g. gleiche Looppunkt bei Stereosamples. Dennoch benutze ich ganz gerne Soundfonts, z.B. unterwegs oder, wenn ich den Sound eines Synths in der Alesis Fusion weiterbearbeiten und nutzen will. Unterwegs reichen mir die starren Soundfonts für Entwürfe, im Studio benutze ich die gleichen Sounds in den Synths, von denen ich sie gesamplet habe.

      Für reine Synthesizer-Sounds benutze ich meistens einfache WAVs in Mono, lade sie in die Fusion und erstelle einen Soundpatch aus ihnen, bei dem sie automatisch über alle 128 MIDI-Noten transponiert werden. Nur bei akustischen Instrumenten lohnt sich meiner Meinung nach Multisampling wirklich, aber das ist Ansichtssache.

      • Profilbild
        STRomzAeHLEr

        @Mac Abre Nun ja, ganz so starr wie Du schreibst, ist das Soundfont-Format nun auch nicht. Im Grunde gibt es alle grundlegenden Möglichkeiten, die Samples zu einem richtigen Sound zu machen.
        Natürlich keine 32-fache Modmatrix wie in der(?) Fusion, aber doch schon mit so einigen Möglichkeiten (Envelopes, LFOs, Filter etc.).

        • Profilbild
          Mac Abre AHU

          @STRomzAeHLEr Das Soundfont-Format enthält Filter- und LFO-Daten? Davon habe ich noch nie gehört, wäre ja wirklich interessant.

          „in der(?) Fusion“
          Ja, Alesis schreibt in der Einleitung des Handbuchs, warum es „die Fusion“ heißt. Weil es eine (die) Workstation ist.

  3. Profilbild
    j.keys

    Ich bin erstaunt, dass Dexibell es schafft bei nur 15,4 kg ein Lautsprechersystem unterzubringen. Interessant auch, dass das S8 (ohne M, somit ohne Lautsprecher) laut Thomann 17,9 kg auf die Waage bringt, während bei beiden eine Hammermechanik Tastatur angeführt wird (allerdings TP100 vs TP40) 🤔 Die Frage bei integrierten Lautsprechern ist aber mMn immer, ob diese auch wirklich für Monitoring im Band-Einsatz geeignet sind. Vermutlich aber eher nicht. Damit wäre das Ding ein Stage-Piano mit Lautsprechern, die allerdings eher nur zum Üben taugen und nicht für die Bühne. Aber nachdem das Gewicht in Ordnung ist 🤷‍♂️

    • Profilbild
      STRomzAeHLEr

      @j.keys Ich finde es sehr schade, dass im S8M die TP100 verbaut ist, aber die im Acuna 88 und komme grundsätzlich klar damit, aber sie ist schon ziemlich laut (störend laut). Wenigstens die TP110 hätte es sein dürfen…

      Für sehr(!) kleine Bühnen kann es aber durchaus OK sein, mit 2 x 35 W vor dem Publikum zu spielen (ich nutze manchmal das FP-30 in einer kleinen Dorfkirche, das ist schon OK, da ich dort nicht so laut spielen muss – mehr Begleiter statt Hauptfigur).
      Mir wäre aber wichtig, dass man die Lautsprecher (ohne den Kopfhörer-Hack) deaktivieren kann.
      Monitoring muss man halt mal probieren.

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