Sound-Modul mit tollen Klängen
Vor einigen Wochen haben wir euch das Stagepiano VIVO S8/S8M vorgestellt. Als Alternative zum kompletten Piano bietet Dexibell auch ein Sound-Modul an, das Dexibell VIVO SX8. Dies haben wir für euch getestet und im folgenden Artikel erfahrt ihr, was damit möglich ist und wie man es am besten einsetzen kann.
Inhaltsverzeichnis
Aufbau des Sound-Moduls Dexibell VIVO SX8
Beim VIVO SX8 handelt es sich um ein Sound-Modul, das als Erweiterung eines bestehenden Live-Keyboard-Setups als alleiniger Sound-Lieferant in Kombination mit einem MIDI-Keyboard oder im Tonstudio für die Erweiterung der Sound-Palette dienen kann. Dabei lässt es sich flexibel in bestehende Setups einbinden.
Sicher verpackt wird das Sound-Modul in einem Pappkarton mit Schaumstoffeinlagen geliefert. Holt man es aus der Verpackung, hat man ein 292 x 173 x 87 mm großes und 2 kg schweres Modul vor sich, das Dexibell in ein robustes Metallgehäuse gesteckt hat. Die Haptik ist sehr gut und das Modul bleibt aufgrund seines Gewichts auch bei Vollbelegung mit allen Kabeln auf seinem vorgesehenen Platz stehen. Dafür sorgen auch vier stabile Gummifüße, die dazu den positiven Nebeneffekt haben, dass der Studiotisch nicht zerkratzt wird.
Die Unterseite des Gehäuses ist abgeschrägt, so dass die Frontseite bei Platzierung auf einem Tisch leicht nach oben geneigt ist, was der Bedienung und der Ablesbarkeit des LC-Displays sehr zugutekommt.
Die Bedienoberfläche ist klar gegliedert und ist wie folgt aufgebaut: Auf der linken Seite angefangen hat Dexibell zunächst einen Kopfhörerausgang und einen Lautstärkeregler untergebracht. Es folgen Buttons zum Aufrufen des Menüs, der internen Speicherplätze und der Sounds samt Drehregler (ohne Push-Funktion) zur Navigation im Menü. Die drei Buttons unterhalb des Displays sind kontextabhängig, d. h. je nach Menüeintrag dienen sie zum Aufrufen, Bestätigen oder Abbrechen von Funktionen. Neben dem Drehregler dient das vierteilige Cursor-Kreuz zur Navigation des Sound-Moduls. Abgeschlossen wird die Vorderseite mit einem Netzschalter und einem USB-Anschluss für Speichermedien.

Das Sound-Modul steckt in einem stabilen Metallgehäuse und nimmt nicht zu viel Platz auf dem Schreibtisch weg
Anschlüsse
Neben dem Kopfhöreranschluss auf der Vorderseite bietet das VIVO SX8 rückseitig weitere Anschlüsse für Audio- und Datenverbindungen. Als Hauptausgang dient ein symmetrisches XLR-Pärchen. Alternativ können Signale auch über unsymmetrische Klinkenausgänge ausgegeben werden, die auch als Sub-Ausgang zum Einsatz kommen dürfen. Zwei Pedalanschlüsse, MIDI-Ein-/Ausgang, ein USB-B-Port für die Verbindung mit einem Computer (Audio und MIDI) und eine Netzteilbuchse komplettieren die Rückseite. Strom bezieht das Modul über ein zum Lieferumfang gehörendes Netzteil. Auch Rack-Winkel für den Einbau in ein 19-Zoll-Rack liegen dem Modul bei.
Ebenfalls integriert ist eine Bluetooth-Schnittstelle, über die man u. a. Audiodaten ins Modul streamen kann. Dazu können darüber auch MIDI-Daten transferiert werden, so dass man das Modul beispielsweise drahtlos mit einem Computer oder einem mobilen Endgerät verbinden kann.
Klangerzeugung des Sound-Moduls?
Dexibells VIVO SX8 Sound-Modul ist mit der Advanced T2L (True-to-life) Klangerzeugung ausgestattet, die eine Kombination aus Physical Modeling und Sampling bietet, mit 24 Bit und 48 kHz arbeitet und mit 320 Stimmen eine nahezu unbegrenzte Polyphonie bietet. Ein großer Vorteil der Modeling-Technologie ist die Tatsache, dass man sehr tiefgreifend in den Klang eingreifen und sich seine Lieblings-Sounds individuell kreieren kann. Für den Sample-Bereich verspricht Dexibell Samples mit einer Länge von bis zu 15 Sekunden.
Einen Fokus setzt Dexibell auch auf Orgel-Klänge. Die sechs Modelle TW1, TW2, FARF, VX, PIPE sowie zwei User-Typen stehen grundsätzlich zur Verfügung, wobei Dexibell die Sound-Palette des Moduls modular aufgebaut hat. Das bedeutet, dass das Modul nicht über eine starre Anzahl von Preset-Klängen verfügt, sondern die Sound-Palette mit Hilfe einer Software nach eigenen Wünschen zusammengestellt werden kann. Hier darf der Nutzer aus der online verfügbaren Sound-Library frei auswählen. Einziger limitierender Faktor ist die interne Speichergröße. Alle Sounds liegen im Format 24 Bit und 48 kHz vor.
Im folgenden Video könnt ihr euch einige Preset-Sounds des VIVO SX8 anhören:
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Die Klänge des VIVO SX8 können auf maximal drei Live-Parts verteilt werden. Diese sind über das Menü erreich- und editierbar. Die drei Parts können als Split und/oder Layer gespielt werden und dürfen sich auch überlappen.
Nach dem Einschalten des Moduls dauert es zunächst 25 Sekunden, bis es betriebsbereit ist. Danach stehen 178 Sounds plus über 100 Orgel-Presets zum Spielen bereit. Eigene Kreationen lassen sich auf 80 internen Speicherplätzen ablegen, die jedoch über externe USB-Speichermedien (ohne Begrenzung) erweitert werden können.
Ein Vorteil des VIVO SX8 ist sein modularer Aufbau. Für den Nutzer bedeutet das, dass man die auf dem Modul installierten Sounds austauschen kann. Hierfür stellt Dexibell auf seiner Website einzelne Sounds zum Download bereit. Einzige Beschränkung ist der 3,2 GB große Speicher des Moduls. Toll ist auch, dass das VIVO SX8 zu SoundFont-Dateien kompatibel ist.
Ein echtes Highlight der VIVO SX8-Sounds sind die akustischen Pianos. Jedes der Preset-Pianos hat seinen eigenen Charakter und insgesamt wirkt der Klang sehr authentisch. Nicht auszumachen sind beispielsweise unterschiedliche Velocity-Stufen, die man sonst von Einsteiger- und Mittelklasse-Pianos her kennt. Auch räumlich machen die Klänge einen tollen Eindruck, lassen sich dazu über mein Studiologic Masterkeyboard sehr dynamisch spielen. Wie bereits erwähnt, erlaubt das SX8-Modul Zugriff auf unterschiedliche Parameter, darunter Saiten- und Dämpferresonanz, Hammer- oder Key-Off-Geräusche.
Während ich die E-Pianos als etwas schwächer empfinde, kann das Sound-Modul mit seinen Orgel-Sounds wieder voll überzeugen. Dank der fünf unterschiedlichen Orgel-Typen ist man mit dem SX8-Modul klanglich sehr breit aufgestellt und kann somit unterschiedlichste Anforderungen bedienen und umsetzen. Die verschiedenen Preset-Vorlagen für die Orgel-Sounds geben einen guten Einblick, was klanglich damit möglich ist. Die einzelnen Zugriegel lassen sich aber auch individuell einstellen.
Während die restlichen Sounds von Pianos und Sound-Modulen oftmals nette Beigaben, aber nicht mehr sind, hat das VIVO SX8 in seinem Portfolio durchaus ein paar sehr gute und gute Streicher-, Bläser und Synthesizer-Sounds.
Bedienung
Zentraler Punkt der Bedienung des SX8-Moduls ist das Display, über das nahezu alle Funktionen gesteuert werden. Zu 90 % funktioniert das auch tadellos, auch wenn man mit den Cursor-Tasten natürlich viel hin und her klicken muss. Lediglich bei der Einstellung der neun virtuellen Zugriegel wünscht man sich dann aber ein größeres Display bzw. weitere Bedienelemente.
Daher bietet Dexibell eine Editor-App, über die ebenfalls alle Parameteränderungen und Einstellungen vorgenommen werden können. So lassen sich Setups und Sounds komfortabel über den Bildschirm des Smartphones oder Tablet einrichten. Auch die Editierung der Orgel-Sounds kann über den Editor erfolgen. Allerdings ist die Editor-App lediglich für Apple Smartphones und iPads verfügbar.
Direkt am Modul lässt sich aber wie gesagt ebenfalls alles einstellen, so dass man im Live-Betrieb alle Parameter und Funktionen steuern und nutzen kann. Über die drei Buttons Sound, Memory und Menu gelangt man die wichtigsten Bereiche. Alles Weitere wird mit den vier Cursor-Buttons, indem man bei einem Rechts-Klick die gewählte Funktion bzw. einen Parameter weiterbearbeiten kann. Über Hoch-/Runter-Klicks lassen sich daraufhin die Werte einstellen.
Zusätzlich zur erwähnten Editor-App bietet Dexibell die kostenlose X-Mure-App an. Auch diese ist nur für Apple-Endgeräte verfügbar und dient zur Wiedergabe von Backing-Tracks, so dass aus dem Sound-Modul auf Wunsch ein Entertainer-Keyboard wird.
Effekte
Um den Preset-Sounds den letzten Schliff zu verleihen, hat Dexibell sein Sound-Modul mit einer ordentlichen Effektsektion ausgestattet. Zunächst einmal steht für jeden Part ein eigener dreifacher Multieffektprozessor bereit, d. h. für Part 1-3 lassen sich jeweils drei unterschiedliche Effekte aktivieren und nutzen. Neben klassischen Modulations- und Delay-Effekten stehen in jedem FX-Block auch Dynamikprozessoren, WahWah-, Rotary-, Overdrive- und Tremolo-Effekte zur Verfügung, die mit einigen Parameter an die eigenen Vorstellungen angepasst werden können, sehr gut.
Setzt man in seinem Setup einen Orgel-Sound ein, wird der jeweilige Part-Effektprozessor deaktiviert. Dafür lassen sich dann Orgel-spezifische Effekte nutzen: Percussion, Vibrato/Chorus, Overdrive und Rotary!
Dazu gibt es einen globalen Reverb-Effekt, der per individuellem Send-Anteil auf jeden Part (Part 1-3 plus Orgel) geschickt werden kann. Und zu guter Letzt lässt sich der Gesamt-Sound per Master Equalizer final anpassen. Hier handelt es sich um einen parametrischen 3-Band-Equalizer.
Die Qualität der Effekte ist durch die Bank weg sehr gut und aufgrund der pro Part nutzbaren Effektblöcke lässt sich hiermit einiges bewerkstelligen.
Schön, das es doch noch Soundmodule gibt. Das wäre auch eine schöne Akustikklänge-Ergänzung zu meiner MPC 😉.
19″ kompatibel. Nice. Aber 1300€ empfinde ich als recht sportlich.
@Tom Herwig 100% deiner Meinung! Musste auch direkt an die MPC denken…
@Atarikid Eine – wie ich finde – tolle Erweiterung um gelungene Akustikklänge für die MPC ist Fabric XL. Kommt bestimmt nicht an das Dexibell Modul oder eine große Workstation heran. Aber die Pianos, Streicher und vor allem die Gitarren finde ich absolut gelungen. Man sollte da aber auf einen Sale warten (der immer wieder mal kommt).
@Tom Herwig besser ein altes Roland jv1010 oder xv2020.
bekommt man oft um 150€.
beim 1010 auch das Sessionboard mit gutem stereo Piano drauf und dem Insomnia pizzicato Sound. 😁
@Numitron Wenn es um sowas geht, würde ich heute sagen: PC mit KONTAKT drauf, als Soundmodul nutzen- fertig.
Ein Soundmodul für sowas wie Pianos und Streicher? Ich habe einen 5080, aber irgendwie hat sich das überlebt.
@mort76 PC finde ich nervig vor allem live
@Numitron Wenn ich jetzt mal vergleiche- editieren am 19″-Gerät oder am Notebook-Bildschirm…JV aus dem Rack holen und live benutzen, oder Notebook aufklappen…
Bei richtigen Synthies sage ich ja auch: Toll, echte Knöpfe, was zum anfassen. Bei Soundmodulen bzw. ROMplern wie dem JV sage ich aber eher: So ein nettes 200Gb-Piano in KONTAKT, oder anständig gesampelte Orchester-Libraries auf einer SSD-Festplatte sind echt was feines.
Das ist wie bei meinen eDrums- da kann man noch so gute Soundmodule kaufen…wenn man stattdessen BFD nimmt, ist es eine andere Welt, in jeder Hinsicht.
@mort76 kommt auf die Musik an!
ich mag viele symthies und liebe elektronische Drums. hab aber auch ein tamaset.
liebe auch die cheesy m1 Pianos und anderes der 80s und 90s.
stehe halt auf 90s musik und daher ist das alte Zeug gut dafür. 😎
@Numitron Ich benutze ein altes eDrum-Set von Clavia mit zwei alten Roland TD-Modulen- ein Modul ist schon schön zum triggern, und man kann die Sounds auch gut fürs latenzfreie abhören beim Einspielen benutzen, aber in der Produktion landet dann TROTZDEM BFD auf der MIDI-Spur, und wenn Besuch da ist, macht sich sowas gut über die PA.
Eine 1TB-Library KANN kein Modul ersetzen.
Das einzige, was ich noch ernsthaft aufnehme, wenns um Drums geht, sind meine Wavedrums. Was man mit DEN Dingern machen kann, geht mit keiner Library…
Ein Sound-Modul mit mehr Stimmen als Sounds?
@Olaf Strassen Das man sowas nochmal erleben darf 😀
Ein Sound-Modul mit mehr Stimmen als Sounds? Dann würde ich es eher Stimmen-Modul nennen.
@Olaf Strassen „178 Sounds plus über 100 Orgel-Presets zum Spielen bereit. Eigene Kreationen lassen sich auf 80 internen Speicherplätzen ablegen“
„über“ 358 > 320
Aber trotzdem hast Du Recht: Die Stimmenzahl ist eine Ansage. Reicht für Klavier und Orgel voll-polyphon, und dann noch das eine oder andere.
@chardt Sorry für den Doppelpost. Bearbeiten und speichern führten komischerweise dazu.
Zum Modul: Die Stimmenzahl ist super, aber nur 358 Sounds in einem externen Hardware-Modul finde ich schon sehr zurückhaltend.
@Olaf Strassen Wenn sagenwirmal nur 10% der Presets brauchbar sind, dann gebe ich Dir Recht. Hier scheinen die Presets aber eine recht hohe Qualität zu haben. Außerdem ist das Modul eher ein Spezialist für Klavier und Orgel und kann noch andere Akustik-Klänge, da finde ich die Sound-Anzahl durchaus OK. Am Besten stellst Du Dir ein Matrix-1000 daneben ;)
@Olaf Strassen 👌
die Preise heute werden immer verrückter.
zum Glück hab ich schon sehr viel..
eine neue mpc Key 37 kostet 800€ kann aber viel mehr..
gleicher Drogendealer wie bei Teenage engineering?
@Numitron Solange die Leute die Sachen von TE wie geschnitten Brot kaufen, kann man sich die Preise auch anders erklären.
@mort76 nach der Kontroverse mit Mr Bad Gear audiopilz sind viele verärgert. aber natürlich nur eine kleine blase…
ich kaufe schon lange nix mehr von Teenage engineering. hab die Pocket Operators vor 4 Jahren verkauft.
@Numitron Und ICH kanns mir einfach nicht leisten.
Bzw.- ich könnte, aber ich habe eine Schmerzgrenze.
Ich kaufe auch keine TK-Pizza für mehr wie 2.19 €, obwohl man das in der Endabrechnung nicht merken würde. Kosten und Nutzen laufen bei TE einfach zu weit auseinander, wenn man bedenkt, daß man dafür auch noch das gräßliche Design tolerieren muß.
@Numitron Naja, der Preis ist relativ günstig. Kauf mal eine hochwertige Sample-Library jeweils für Grand, Organs, Strings und evtl. weitere. Ist mind. genau so teuer. Im Grunde bietet das Modul zuverlässig den Betrieb von bis zu achthändigem Spiel mit authentischen Ausklingverhalten? Das ist schon ziemlich verrückt.
Manko hier aber leider nur ein Stereo XLR Out, der zweite Ausgang ist nur Klinke unsymmetrisch.
@lookandlisten OK, kann sein..
dann natürlich nicht mit den alten Roland Sounds von 1994 Vergleichbar…
zum Glück gibt’s viele Dinge und ich bin halt nicht die Zielgruppe anscheinend! :-)
@lookandlisten „…jeweils für Grand, Organs, Strings und evtl. weitere…“
Eigentlich reicht eine einzige vernünftige Orchester-Library, und Piano-Librarys sind oft nicht teuer. Da reicht eigentlich auch eine. Ich habe hier einen Querschnitt von Steinway bis Blüthner, aber lande trotzdem eigentlich immer bei Alicias Keys.
Und bei PianoTeq. Dann brauchts nichtmal KONTAKT und Platz auf der Platte.
Vielen Dank für den guten Test! Ich besitze das Dexibell SX8 selbst und stimme mit der Einschätzung im Testbericht voll überein.
Ich habe es genau für die akustischen Pianos gekauft. Ich spiele es von meinen alten Kawai MP9500 aus, mit dessen Tastatur es prima harmoniert.
Die meisten vom Werk aus geladenen Sounds habe ich entfernt. So passen sogar drei Platinum-Piano-Sounds gleichzeitig in das Modul, die jeweils zwischen 700 und 800 MB groß sind. Diese sind gegenüber den Nicht-Platinum-Sounds noch einmal dynamischer und hochwertiger. Wunderbar! Am besten für meine Zwecke und am universellsten einsetzbar finde ich dabei das Italian Grand, ein Fazioli.
Ausgiebig vergleichen konnte ich die Platinum-Piano-Sounds des SX8 mit folgenden anderen Produkten.
– Roland Integra-7: dessen Super-Natural-Pianos liegen mindestens eine Liga darunter, wirklich kein Vergleich
– Software IK Multimedia Pianoverse (alle 8 Instrumente): erstaunlicher Weise können diese vom Speicherplatz her großen Sounds für mich in der Universalität und Qualität auch nicht mit dem SX8 mithalten
– Software Toontrack EZkeys 2: klingt gegen das SX8 deutlich einfacher bis billig
– Software Garritan CFX Concert Grand: kann trotz der langen Ladezeiten auch nicht so recht mithalten, für mich irgendwie immer zu viel und zu unpassender Raum, auch wenn man ihn in zurückregelt
– Software Modartt Pianoteq: dynamisch spielbar, aber irgendwie unecht, technisch synthetisch
…
@ronv …Fazit:
Das Dexibell SX8 ist für mich mit großem Abstand das beste Hardware-Piano-Modul (und kann dabei noch viel mehr).
Zu meinem Erstaunen ist es auch besser als die genannten Software-Klassiker! Ich hatte schon den Vorgänger SX7 und habe sofort nach Erscheinen das SX8 gekauft, da es doppelt so viel Speicher und eine schnellere Start-Up-Zeit hat.
Der Preis mag hoch erscheinen, aber die Qualität der Pianosounds ist es mir wert.
@ronv Danke für deinen Kommentar und Einschätzung 👍
@masterBlasterFX Danke, das freut mich :-)
Natürlich sind das alles meine subjektiven Einschätzungen. Es kommt ja auch immer auf die persönlichen Vorlieben an und auf den eigenen Geschmack, die Spielweise und wofür man die Sounds einsetzt.
Auch die MIDI-Dynamikkurve der verwendeten Tastatur kann besser oder schlechter mit einem Klangerzeuger zusammenpassen.
Im Idealfall sollte man es selbst ausprobieren und dabei wirklich Stücke oder Parts spielen, für die man es wirklich einsetzen möchte.
@ronv Welche Version von Pianoteq hast Du getestet? Bis Version 6 fand ich den Klang unangenehm und tot. Die aktuelle Version 8 klingt für mich richtig gut.
@bluebell Entschuldige bitte die späte Antwort, ich hatte wenig Zeit.
Da ich mir nicht mehr sicher bin, ob es bei meinem Test schon die neueste Version von Modartt Pianoteq war, habe ich heute noch einmal die aktuelle Demo installiert und getestet, also Version 8.4.1. Und tatsächlich muss ich sagen, dass die in der Modartt Pianoteq Demo verfügbaren Pianos jetzt auch für mich richtig gut klingen (die Steinways, Bechstein, Kawai…) und angenehm spielbar sind.
Der Unterschied zum SX8 ist nicht mehr so groß. Ich bevorzuge zwar immer noch das Dexibell SX8 mit dem Italian Grand Platinum, aber das sind wirklich eher Feinheiten.
Ich würde heute Modartt Pianoteq auch gegenüber IK Multimedia Pianoverse bevorzugen. Pianoverse punktet zwar mit sehr vielen Räumen und Effekten, aber die Masse an für mich meist nutzlosen, mit vielen Effekten und viel Raum versehenen Presets stört mich eher. Der Piano-Grundsound (sofern man den findet/herausarbeitet) fällt dagegen etwas zurück.
Vielen Dank füe die Frage bzw. den Hinweis. Jetzt überlege ich schon, ob ich mir irgendwann einmal zur Ergänzung Modartt Pianoteq kaufe 🙂
@ronv Die Fazioli-Simulation ist mir bei den Klangbeispielen von Dexibell auch schon extrem positiv aufgefallen. Wie ist (lang) das Ausklingverhalten denn beim Italian Grand?
320 Stimmen ! da sollte sich der eine oder andere Hard-/Softwarehersteller mal eine Scheibe von abschneiden.
Anonsten scheint es ja ein gutes Gerät zu sein. den Preis finde ich, wie schon gesagt wurde, auch sehr sportlich…
28 Sekunden Bootzeit sind live nicht so toll. Insofern sollte der Keyboarder eine kleine USV im Gepäck haben.
Mich würde mal sehr die max. Dauer und Dynamik der Ausklingphase interessieren. Ein Grand kann auch 20-30 Sekunden hörbar nachschwingen.
Bluetooth (BT 4.2 Standard) für den Audio- und Midistream ist ja aufgrund der Latenz nicht wirklich eine Option. Da frage ich mich schon, was das soll. Zudem im Handbuch steht, dass man unter 1 Meter Abstand zwischen den Devices haben soll. *räusper…
Ein externes Netzteil ist bei dem Preis ein absolutes No-Go für Live- oder Barbetrieb. Der Softtouch On/Off Schalter vorne ebenso (laut Handbuch kommt aber vorher noch eine Bestätigungsabfrage).
Gleichzeitig aber auch der Hinweis im Handbuch, dass man den Volume-Regler vorher auf Null drehen soll…
https://www.dexibell.com/content/uploads/2023/07/SX8_OM_DE.pdf
Da kann man dann doch aber auch softwareseitig den Ausgang entkoppeln.
Die Audio-Beispiele klingen für den doch begrenzten Speicher wirklich toll und die Möglichkeiten der Bearbeitung auch. Aber warum dann nur Midi 1 Standard?
Und warum bei 3 Parts und 320 Stimmen nur ein einziger sym. XLR-Ausgang und ein unsym. Klinkenausgang?
Da geht Dexibell insgesamt nur die halbe Strecke und mit diesen Mankos ist mir der Preis dann doch zu hoch gegriffen. Zuviele kleine Ungereimtheiten, die einzeln je nach Anwendungsplan nicht schlimm sein müssen, aber in der Summe für mich klar gegen einen Kauf sprechen.
@lookandlisten „Ein Grand kann auch 20-30 Sekunden hörbar nachschwingen.“
Ich würde ja eher sagen: Das wäre realistisch, aber in der Praxis würde das echt nerven.
Kommt mir vor wie diese PlugIns, die Bandrauschen und Störgeräusche dazurechnen, weil es die beim Original halt AUCH agb. Und WIR haben uns immer einen abgebrochen, um sowas zu vermeiden…es macht ja nicht jeder DUB.
@lookandlisten Die Ausklingphase in den unteren Oktaven habe ich beim Italien Grand ausprobiert (Taste kräftig angeschlagen und gehalten). Auch nach 30s habe ich noch den ausklingenden Ton und darin leichte, langsame klangliche Veränderungen gehört.
Ich hatte irgendwo gelesen und es steht ja auch im Testbericht, dass die Dexibell-Samples im Bassbereich bis 15 s lang sind. Das würde bedeuten, dass spätestens danach das Sample geloopt ist oder/und Modelling zu hören ist. Ich habe zumindest keine qualitative Veränderung nach 15 s wahrgenommen. Irgendwie haben sie den Übergang und die weitere Ausklingphase ganz gut hinbekommen.
Ja, beim Klick auf den Softtouch-On/Off-Schalter kommt eine Sicherheitsabfrage, ob man wirklich ausschalten möchte. Mit zwei Buttons unter dem Display kann man dann „no“ oder „yes“ auswählen.
Beim mehrmaligen Aus- und Einschalten des SX8 ohne zurückgedrehte Lautstärke konnte ich keine Ein- oder Ausschaltgeräusche wahrnehmen (kein Knacken, kein Ploppen…).
Übrigens habe ich mit einem kleinen Trick noch etwas mehr Speicher freibekommen. Man kann einen gewissen Grundstock an Orgel-Samples über das Menü am Gerät nicht entfernen. Sie belegen immer Speicher. Man kann aber das Soundset auf den USB-Stick exportieren und ein XML-File mit der Liste der zu ladenden Sounds per PC bearbeiten. Dort habe ich Pfeifenorgelsounds entfernt und das Soundset wieder in das Gerät geladen – hat funktioniert. Beim Anwählen der Orgelsounds kommt dann nichts, aber man hat etwas mehr Speicher für die eigene Soundauswahl.
@ronv Vielen Dank für die Antworten. Jetzt wird es spannend für mich:
Ein Anwendungsszenario wäre für mich, das Faziloi auf zwei der drei Parts (oder sogar drei – mit dem internen Speicher 3 GB sollte das ja möglich sein) zu legen und den Bassbereich via Midisplit auf Part 1 mit Sostenuto zu spielen und Mittel- und Diskantlage mit einem zweiten Pedal nach Bedarf sost. zu spielen.
Wenn ich nun via Ipad 2 oder 3 Steropaare via USB-Audio „transportieren“ könnte, wären ja ganz neue Flügelklangwelten auch live unkompliziert möglich.
Ich mag es gerne etwas verrückter: https://www.youtube.com/watch?v=aTtvJbCAsNI
Dass es keinen Windows-Treiber gibt, macht es allerdings wieder unnötig kompliziert.
@lookandlisten Um einen Sound auf zwei oder drei Parts zu legen, muss er nicht mehrfach geladen werden. Das verbraucht also nicht mehr Speicher, als wenn er nur auf einem Part genutzt wird.
USB-Audio kann möglicher Weise beim SX8 immer nur ein Stereopaar ausgeben, am Gerät umschaltbar entweder MAIN OUT oder SUB OUT. Jeder der drei Parts kann wiederum auf MAIN oder SUB geroutet werden. Die Anleitung ist da leider auch nicht ganz eindeutig und erwähnt 3 Audiokanäle. Bei einem Test mit meinem Linux-Rechner sehe ich beim Verbinden des SX8 über USB aber immer nur einen Stereo-Kanal für Input und einen für Output.