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Test: Die besten MIDI-Interfaces für Eurorack Modularsysteme

(ID: 301842)

Seite 3

Test: Vermona qMI 2, Polyend & EDV-Technik-TS

Im vorigen Teil wurden ja bereits drei MIDI-Interfaces für das Eurorack-System besprochen. Deren Konzeptionen und Ausrichtungen hätten unterschiedlicher nicht sein können. Ein Nutzr meinte sogar, das ES-8 von Expert Sleepers sei in der Aufzählung völlig fehl am Platz. Nun es hat zwar selber keinen MIDI-Eingang, mit der Software gekoppelt kann man damit aber dennoch MIDI-Signale in Steuerspannung umwandeln – deswegen ja auch der Untertitel „Drei Module, drei Philosophien“.

Von l. n. r.: Polyend Poly 2, EDV-Technik-TC MCU-810 Eurorack und Vermona qMI2

Von l. n. r.: Polyend Poly 2, EDV-Technik-TC MCU-810 Eurorack und Vermona qMI2

Sei‘s drum, dieses Mal geht es um drei Module, die in ihrer Ausrichtung zunächst sehr ähnlich sind, deren Unterschiede aber in den Details zu finden sind. Es treten an: Polyend Poly 2, Vermona qMI 2 und MUC-810 von EDV-Technik-TS. Die Auswahl dieses Eurorack MIDI-Interfaces kam übrigens durch einen Hinweis des AMAZONA.de Lesers Anthony Rother  zustande, danke dafür. Es ist nicht das Produkt eines schon bekannten Herstellers, sondern eher ein Kind der Liebe eines Ingenieurs, sozusagen. Vielen Dank auch an Herrn Spangemacher für die Bereitstellung des Testgerätes, das ist bei so kleinen Herstellern keine Selbstverständlichkeit.

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Preislich mögen sich die Interfaces deutlich unterscheiden, rechnet man nach, kommt man aber bei jedem Modul auf ca. 18 Euro pro CV-Ausgang. Von daher kommt es darauf an, wie viele CV- und Gate-Ausgänge man braucht und welche Funktionen sie haben sollen. Denn hier unterscheiden sich die drei vorgestellten Interfaces vor allem in den Details.

Vermona qMI 2 MIDI-Interface

Das Vermona qMI 2 kommt ganz ohne Display aus. Ein Sechzehnfachschalter, sechs Druckknöpfe und ein Kippschalter, der den Playmode einstellt. Das war es. Alle Einstellungen sind auf dem Modul verzeichnet, die PDF-Anleitung ist wie immer ausführlich und gut, aber beinahe unnötig. Jede Buchsenreihe repräsentiert einen Satz zur Steuerung einer Stimme und stellt Gate, V/Okt, CV1 und CV2 bereit. Über die Edit-Taste kann man bestimmen, welche MIDI-Signale das MIDI-Interface für die CV herangezogen werden. Beide CV-Ausgänge beherrschen Mod Wheel, Channel Aftertouch und Velocity. CV1 noch zusätzlich Volume (CC7) und CV2 dann Pitchbend. Natürlich kann immer nur eine Auswahl aktiv sein.

Das Einstellen geht dabei sehr schnell. Edit-Taster drücken, ausgewiesene Funktion über den Drehregler wählen (z. B. CV2 – Mod Wheel) und alle Reihen aktivieren, die diese Funktion haben sollen. Fertig. Dankeschön.

Die Besonderheit des Vermona qMi 2 sind die drei eigenständigen Clock-Ausgänge. Jeder kann zur eigentlichen 1/16-Clock als ¼, 1/8, 1/16 oder achtel Triole laufen. Über die Clock x2 Option kann man alles noch mal doppelt so schnell laufen lassen.

qMI 2 Playmodes MIDI-Interface

Auch der MIDI-Kanal ist schnell eingestellt. Klick auf den MIDI-Channel-Taster und Auswahl des MIDI-Kanals über den Drehschalter – danach nur noch die entsprechende Reihe aktivieren. Das Verhalten bei der Zuordnung von mehreren Reihen zu einem MIDI-Kanal beruht darauf, welcher Playmode ausgewählt ist. Playmode M1 gibt einfach dasselbe auf allen Kanälen aus. Stellt man jedoch Playmode M2 ein, alternieren alle aktivierten Reihen des Kanals. Man könnte z. B. verschieden gestimmte Oszillatoren ansprechen und so arpeggioähnliche Linien erzeugen, bei der der Oszillator ständig wechselt. Würde man dann auf M1 umschalten, würden alle Oszillatoren wieder gemeinsam erklingen und einen Akkord spielen. Eigentlich praktisch, hat sich Vermona wohl gedacht und so kann man eben jene beide Playmodes über einen Gate-Eingang schalten.

Bleibt noch der Polymode des MIDI-Interfaces, der eben genau das ermöglicht: polyphones Spielen. Dazu müssen mehrere Reihen einem MIDI-Kanal zugeordnet sein. Daraus ergeben sich also zwei Kombinationen: einmal drei- oder vierstimmig oder zweimal zweistimmig. Trifft eine neue Note ein, wird die weitest zurückliegend gespielte Note ersetzt.

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Das einzige Manko, was das Vermona qMI2 hat, ist das Fehlen von Presets. Es wird immer nur die aktuelle Einstellung gespeichert. Auch gibt es keine Art von „Meta-Controllern“ wie z. B. eine Glide-Funktion, eine Hüllkurve oder einen LFO.

Polyend Poly 2 MIDI-Interface

Die Hersteller der Medusa bieten auch einige Eurorack-Module an, so auch den Polyend Poly 2. Dieses Modul wirkt von außen wie das modernste der Drei. Ein 64×128 Pixel OLED-Screen (1 inch Diagonale), ein Dreh-Encoder mit Druckfunktion und MIDI-Ein- und Ausgänge im 3,5 mm Format sowie USB-Host und USB-Rechneranbindung sind schon mal Eigenschaften, die keines der anderen Module hat. Über den USB-Host-Anschluss kann man eben sofort ein USB-fähiges MIDI-Gerät anschließen, z. B. einen BeatStep Pro. Schließt man den Polyend Poly 2 an einen Rechner an, erscheint er auch gleich als neue MIDI-Device. Über den USB-Host-Eingang kann man auch ein Smartphone/Tablet anschließen, das USB-Host-Support bietet (Android 6+, iPad Pro). Wer ein iPhone sein Eigen nennt, kann dieses über das berüchtigte Camera-Connection-Kit tun.

Die Menüführung ist hierarchisch und selbsterklärend. Ein Druck auf den Encoder bringt einen eine Ebene tiefer, die Rückwärtspfeile ober- und unterhalb der Menüpunkte bringen einen dann wieder eine Ebene höher. Meistens geht es von der Hauptebene maximal zwei Ebenen tief – das ist überschaubar und noch leicht zu merken. Nur manchmal, z. B. bei der Zuweisung der Custom-CVs, geht es tiefer hinab in den Menükeller des MIDI-Interfaces. Für die Wahl eines bestimmten CCs muss man schon fünf Ebenen hinuntersteigen – zum Glück kann man einmal gemachte Einstellungen speichern.

Als Custom-CCs kommen alle CCs von 0 – 128 infrage. Zusätzlich gibt es noch ein Velocity-Mapping. Aftertouch fehlt leider völlig. Dafür kann man 1/16-Clock-Signale oder MIDI-Start/Stop-Signale auf eine der CV-Ausgänge legen. Pitchbend ist schon im normalen Pitch-Ausgang integriert und geht bis zu sechs Oktaven hoch. Die erste Oktave kann man in Halbtonschritten einstellen.

Drei verschiedene CV-Charakteristiken

Apropos Pitch, das Polyend Poly 2 ist das einzige Modul, das gleich drei verschiedene Spannungscharakteristiken beherrscht: V/Okt, Hz/Volt und Buchla-CV (bei dem 1,2 V einer Oktave entspricht, also 0,1 V pro Halbton). Das Vermona beherrscht dagegen nur V/Okt. Das MUC-810 kann zwar auch Hz/Volt, jedoch nicht die (zugegeben etwas obskure) Buchla-CV. Auch Glide beherrscht das Polyend Poly 2. Zusätzlich zu den Pitch-Arten spricht das Poly 2 neben Voltage-Trigger auch Switched-Trigger.

Das Polyend Poly 2 ist auch das einzige Modul, für das man Updates beziehen und selber installieren kann – während der Testphase kamen insgesamt zwei neue Firmware-Versionen auf das Gerät – hier wird also ständig verbessert. Ein kleiner Tip fürs Update: Es sollten keine „Sonderzeichen“ wie „größer als“ im Dateipfad zum Update vorkommen, denn dann funktioniert es nicht. Außerdem muss Java installiert sein.

Alle Einstellungen können als eines von 20 sog. Profiles im Gerät gespeichert werden. Auch gibt es ein spezielles MPE-Preset. Im Normalfall stehen vier Stimmen zur Verfügung, wobei neben Gate und Pitch jeweils 3 zusätzliche CVs pro Stimme zum Einsatz kommen können. Damit hat es schon mal einen frei belegbaren CV-Ausgang pro Stimme mehr als das Vermona qMI2.

Aus vier mach acht

Die CV-Ausgänge des Polyend Poly 2 können aber noch mehr: Sie sind auf Wunsch vollständige Pitch- und Gate-Ausgänge. Man kann die Stimmenanzahl nämlich auf bis zu acht Stimmen einstellen. Dann werden die CV-Ausgänge 1-4 zu Gate 5-8 und die CV-Ausgänge 5-8 zu Pitch-Ausgängen 5-8.

Polyend Poly 2 Playmodes

Das Polyend Poly 2 fünf verschiedene Playmodes: First, Next, Channel, Notes und Mono. Notes eignet sich für besonders für Drums: Eine Note wird, unabhängig von ihrer Oktave, fest einem Ausgang zugewiesen.

First und Next sind polyphone Playmodes. Im First-Modus besetzt eine Note, einmal gespielt und gehalten, immer den gleichen Voice-Ausgang. Die anderen Noten werden dann der Reihe nach höheren Voices zugeordnet. Ein wiederholtes Spielen der Note aktiviert also immer die erste Voice. Anders ist das beim Next-Modus, der eine wiederholt gespielte Note wie in einem Karussell durch alle aktivierten Voices schickt – der typische polyphone Modus eigentlich. Im Channel-Modus kann man jeder Voice einen bestimmten MIDI-Kanal zuweisen. Der Mono-Modus ist der klassische Legato-Modus, bei dem sich überlappende Noten eben kein neues Gate-Event triggern.

Polyend Poly2

Polyend Poly 2

Was die anderen Interfaces nicht bieten: Das Polyend Poly 2 kann eingehende Noten auf Skalen abbilden. Zur Verfügung stehen nicht nur die üblichen Kirchentonarten und ein paar Blues-Tonleitern. Insgesamt 39 verschiedene Skalen bietet das Modul, darunter auch Bebop-Dorian (die mit dem Übergangston), Hirajoshi oder Ganztonskalen.

Eine Sache muss man bei der Bedienung des MIDI-Interfaces PolyendPoly 2 beachten und darauf wird auch im Handbuch hingewiesen: Während der MIDI-Wiedergabe soll man keine Einstellungen vornehmen. Denn tatsächlich kommen dann MIDI-Aussetzer vor. Auch habe ich einige verschluckte Noten beobachten können, wenn das MIDI-Signal über USB kam – da muss noch nachgebessert werden. Denn ansonsten ist es für irgendwelche Live-Eingriffe gänzlich ungeeignet. Der nächste Kandidat verhält sich da vorbildlich.

EDV-Technik-TS MUC-810 MIDI-Interface

Das imposanteste Gerät und mit 30 HP auch das mit dem meisten Platzbedarf ist das MUC-810 von EDV-Technik-TS. Das MIDI-Interface hat satte sechzehn CV-Ausgänge, die alle im V/Okt- oder Hz/Volt-Betrieb gefahren werden können. Zusätzlich gibt es noch 8 Trigger/Gate-Ausgänge oben drauf, die eben auch Clock, Start- und Stop-Funktionen übernehmen können. Standardmäßig werden Voltage-Trigger ausgegeben, durch Entfernen von Lötbrücken auf der Rückseite der Platine kann man diese aber auch als Switched-Trigger konfigurieren. Jeder der CV-Ausgänge hat eine eigene Status-LED, die im Falle der Pitch-Ausgabe sogar die Tonhöhe durch Helligkeit anzeigt – bei MUC-810 weiß man also jederzeit auf einem Blick, woran man ist.

EDV-Technik-TS MUC-810-Eurorack

EDV-Technik-TS MUC-810-Eurorack

Als einziges Gerät besitzt das MUC-810 eine MIDI-Aktivitätsanzeige, mit der man sofort sehen kann, ob überhaupt MIDI-Signale ankommen. Zwei robuste MIDI-Buchsen, von denen eine als Out/Thru-Buchse dient, werden flankiert von einem großen, gut lesbarem 4×20 LC-Display. Die Navigation in der umfangreichen Menüstruktur findet über vier Drucktaster statt. Ich persönlich hätte mir an der Stelle lieber eine Menüführung wie beim Poly 2 gewünscht: mit Klick-Encoder. Die Taster machen aber definitiv einen extrem robusten Eindruck und scheinen mir Military-Grade zu sein. Obwohl man so einen großen Hubweg heutzutage kaum noch antrifft, was ein wenig gewöhnungsbedürftig ist.

Die Menüsteuerung des MIDI-Interfaces ist umfangreich und es dauert eine Weile, bis man sich zurechtfindet. Hilfe bietet dabei die PDF-Anleitung, vor allem durch die Darstellung in einem Menübaum – und hier lässt sich wirklich alles einstellen. Besonderheit des MUC-810 sind die integrierten ADSR-Hüllkurven, die auch für die Glide-Funktion herangezogen werden können. Werden nur Attack- und Release benutzt, so kann man diese auch als Glide-up und Glide-down interpretieren lassen.

Damit ist das Gerät das einzige, das unterschiedliche Glide-Zeiten für aufsteigende und absteigende Tonfolgen bietet. Wie in der Anleitung auch beschrieben, ersetzen die digitalen ADSRs auf keinen Fall einen externen ADSR, denn dafür sind die Zeiteinstellungen einfach zu grob. Die kleinste A/D/R-Zeit ist dabei 4 ms, die längste 8 Sekunden, das Ganze aufgelöst in zwölf Stufen. Für viele Anwendungen, bei denen es nicht unbedingt um Perkussives geht, hat man hier doch genügend Auswahl, wie ich finde.

EDV-Technik-TS MUC-810 Playmodes

Die sechzehn kontinuierlichen CV-Ausgänge können auch zu einer Poly-Chain verbunden werden. Dabei können maximal 8 Ausgänge zu einem polyphonen Setup verbunden werden. Über die Split-Funktion hat man weitere Möglichkeiten zur Aufteilung. Denkbare Polyphonien sind: 8-fach auf einem MIDI-Kanal, 2x 4-fach auf zwei Kanälen, 3-fach, 2-fach und 3-fach auf drei MIDI-Kanälen, oder 2x 4-fach auf einem Kanal, unterteilt in zwei Notenzonen.

Zusätzlich kann man über das Polyphonic Setup genau festgelegt werden, wie die eingehenden Noten auf die Voices verteilt werden oder was mit zwar fallengelassenen, aber auf dem Keyboard noch gehaltenen Noten geschehen soll usw. Alles in allem geht die hier implementierte Polyphonie weit über das hinaus, was die anderen beiden Geräte bieten.

Die sechzehn kontinuierlichen Ausgänge des MIDI-Interfaces kann man auch mit MIDI-CC belegen. Zur weiteren Auswahl stehen Velocity (und sog. Release-Velocity), Pitchbend, Channel-Aftertouch und auch hier wieder ein Alleinstellungsmerkmal: Polyphonic-Aftertouch. Es gibt leider (noch) nicht so viele Geräte, die Poly-Aftertouch beherrschen, da wären z. B. Arturia BeatStep Pro, Roger Linn Linnstrument oder die großen Launchpads von Novation.

Das Verhalten des MUC-810 beim Editieren zeigt sich diametral entgegengesetzt zum Poly 2: Jede Anwahl eines Menüpunktes ändert das Verhalten des Ausgangs sofort, noch bevor die Auswahl bestätigt wurde. Dabei kommt es zu keinen hängenden oder verschluckten Noten – so muss das!

Auch der MUC-810 ist in der Lage, komplette Setups abzuspeichern. Dafür stehen aber lediglich vier Speicherplätze zur Verfügung, was ich aufgrund der ungeheuren Parametervielfalt als zu wenig empfinde. Denn die Menüstruktur des Gerätes lädt nicht gerade zu spontanen Änderungen z. B. der ADSR-Parameter ein. Außerdem ist mir dazu das Verhalten des Displays zu anstrengend für die Augen: Bei jedem Parameter- oder Menüwechsel wird das Display komplett gelöscht und der Text baut sich von oben neu auf. Das mag zwar nur den Bruchteil einer Sekunde dauern, aber da der vorige Text kurz vor dem Verschwinden auch noch eine Art Farbinversion durchmacht, ist vieles Menüwechseln für mich auf Dauer einfach anstrengend.

Vermona qMI 2 – das Unkomplizierte

Das Vermona sehe ich als den Hands-on Gewinner. Kein Display, alle Einstellungsmöglichkeiten sind direkt auf dem Gerät abgedruckt. In einer oft wechselnden Umgebung wäre das meine erste Wahl. Auch das Editieren an der laufenden Sequenz ist gewinnbringend einzusetzen. Eingaben werden sofort übernommen und ohne Hänger oder Ähnliches ausgegeben. Auf der anderen Seite werden hier keine Meta-Controller wie Glide oder ADSR geboten, so dass man solche Funktionen eben über MIDI-CC oder mit anderen Modulen verwirklichen muss.

Polyend Poly2 – das Komplette

Durch die direkte USB-Anbindung, sowohl zum Rechner als auch zu einem MIDI-Keyboard/Controller, ist das Polyend Poly 2 vielseitig einsetzbar. Neben Meta-Controllern wie Glide gibt es hier auch noch die erwähnte Skalenfunktion. Vermisst habe ich vor allem eine direkte Anzeige von MIDI- oder CV-Aktivität. Es gibt zwar dafür einen Screen, aber dahin muss man erst navigieren und kann dann sonst keine Änderungen vornehmen.

Was aber überhaupt nicht geht, ist die Live-Manipulation, da beim Menü-Surfen ständig hängende und verschluckte Noten erzeugt werden. Auch die MIDI-USB-Anbindung scheint mir noch unausgereift. Auf der Haben-Seite sind 20 Speicherplätze, so dass man das Modul für viele verschiedene Konfigurationen einsetzen kann, die man eben schnell wechseln kann.

MUC-810 – das Ausgefuchste

Das MUC-810 bietet von allen Modulen die meisten CV-Ausgänge wie auch die umfangreichsten Einstellungsmöglichkeiten. Es gibt wohl keine Situation, die das MUC-810 von EDV-Technik-TS nicht meistern kann. Meta-Controller wie die ADSR-Hüllkurve, obwohl nur relativ grob skaliert, können einem schon das eine oder andere Zusatzmodul ersparen. Auch der Einsatz live ist kein Problem, werden Änderungen doch sauber und sofort übernommen. Aber vor allem punktet es durch seine schiere Anzahl an 16 Bit CV-Ausgängen.

MIDI-Interfaces Gegenüberstellung

In der Tabelle sind die wichtigsten Eigenschaften noch einmal aufgeführt, wobei nicht alle Details berücksichtigt wurden. Sie soll dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen, wenn man auf der Suche nach dem passenden MIDI-Interface für sein Eurorack-Setup ist.

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Forum
  1. Profilbild
    Scypher

    Schöner Artikel, leider zu wenig Module gestestet.
    Da ich gerade genau vor dieser entscheidung stehe, welches kauf ich jetzt…wäre ein paar mehr schon schön gewesen.
    Ich liebäugel gerade mit dem Vermonas qMI 2 , da es für mich ein wenig mehr bietet wie das getestete Doepfer.
    Eventuell kommt ja noch Teil 2 von dem Test mit noch ein paar mehr Modulen :-D

    • Profilbild
      Mondlabor

      @Scypher Ich habe das Vermona qMI2 in meinem Rack. Ist zwar nicht der Platzsparer, doch dafür bleiben für mich keine Wünsche offen. Bedienung, Haptik, Funktionalität und Verarbeitung einfach top!

    • Profilbild
      t.goldschmitz RED

      @Scypher Hi!
       
      Da bin ich gerne dabei. Mal sehen was es noch für Module gibt und dann gibt es einen großen Rundumtest. Peter?

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @t.goldschmitz Ja, tolle Idee!
        Ich wünsche mir einen Test dieses Moduls:
        https://www.befaco.org/en/midi-thing/

        Das ist schön kompakt und lässt sich 100% ohne Computer einstellen, allerdings nicht wie bei Doepfer mittels Display, sondern über das MIDI-Keyboard. Macht einen ziemlich pfiffigen Eindruck. Und ist schön schmal.
        Sobald ich noch ein paar zusätzliche VCOs habe, und ein gescheites MIDI-Keyboard, steht bei mir der Kauf eines 4-kanaligen Polyphonie-fähigen MIDI-Moduls an.
        Dieses Modul von Befaco und das o.g. von Doepfer sind derzeit in meiner Endauswahl.

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        Scypher

        @solartron super, auch wenn ich mich jetzt schon für eines entschieden habe, danke für den tollen bericht

  2. Profilbild
    jochen

    Wie ich in anderen Foren-Diskussionen über diesen „Vergleichs-Test“ feststellen konnte, ist die Über-Überschrift „VERGLEICHSTEST: MIDI-INTERFACES FÜR EURORACK MODULARSYSTEM“ leider irreführend und nimmt dem Artikel irgendwie die Kraft. Richtiger wäre:

    „VERGLEICH: CONTROLLER-INTERFACES im EURORACK MODUL-FORMAT“

    So entfaltet die Artikel-Überschrift „Drei Module, drei Philosophien“ von A. Hoffmann (aka T.Goldschmitz) auch ungehindert ihren Sinn! ;-)

    Die Auswahl der Module ist einleuchtend und ausreichend: ein „Standard“ MIDI-to-CV Interface (einfach, aber nicht zu einfach), ein MPE fähiges MIDI-to-CV Interface (komplexer – gut für die neuen MPE-Controller von Roli, Haken, Linn etc.) und ein Audio-to-CV Interface. Drei Philosophien also.

    Besonders beim ES-3 ist dann aber doch was schief gelaufen, bzw. durch Unvollständigkeit irreführend – leider sind auch kaum gute kompakte Einführungen zu finden, die sich auch Nicht-Besitzern dieser Module erschliessen.

    Das ES-3 hat mit MIDI gar nichts zu tun und ist ein Audio-to-CV Interface.
    MIDI ist 7bit (128 Stufen) und Audio-to-CV ist (mind.) 12bit (4096 Stufen).

    Fortsetzung im 2. Kommentar

    • Profilbild
      jochen

      @jochen Zu den Expert Sleepers Audio-to-CV Modulen:

      MIDI ist 7bit (128 Stufen) und Audio-to-CV ist 12bit (4096 Stufen). Die Auflösung ist also viel feiner und auch schneller als MIDI.

      Wenn man Audio-to-CV ohne Rechner realisieren will, wäre der FH-2 von Expert Sleepers die richtige Wahl. Dort lassen sich MIDI-Controller direkt anschliessen und konfigurieren. Das ES-3 ist ADAT und das ES-40 ist SPDIF (also am Audio-Interface und damit am Computer). Das ES-40 ist etwas „schwächer“ als die neueren ES-3 und FH-2, die eine höhere bit-Auflösung haben, aber ich bin mit meinen ES-40 sehr zufrieden – und SPDIF ist sehr unkompliziert. Das SPDIF Modul gibt aber nur ±5,33V ab – die anderen beiden Module schaffen ±10V.

      Alle drei genannten Module (ES-40, ES-3 und FH-2) lassen sich durch Expander erweitern. Ich benutze das ES-40 mit 5 Expandern – und bekomme so aus zwei Audiokanälen 40x CV.

      Beim SPDIF Modul haben die 40 Einzelausgänge 12bit (4096 Stufen) in 6kHz – also 6000 „Updates“ in der Sekunde. Das ist ziemlich viel – und weit weg von MIDI. (Die internen 48kHz werden sozusagen tortenmässig „zerschnitten“ – die Module arbeiten intern immer mit 48kHz, unabhängig von der Audio Sample-Rate, die z.B. auf 44.1 oder 96kHz sein könnte).

      • Profilbild
        jochen

        @jochen Natürlich lassen sich MIDI Daten relativ einfach in Audiopegel wandeln (skalieren). Wer es nicht selber programmieren will (z.B. mit Max, M4L oder PD), findet mit der erwähnten Silent Way PlugIn Suite hervorragende Tools, um so einige Module einzusparen (vor allem LFOs, EGs und alle Arten SEQs).

        Ich habe mir z.B. auch ein Auto-Kalibrierungs-Tool programmiert, mit dem ich jeden einzelnen VCO stimmen kann – auch Mikrotonalität ist möglich. Auch mit meinem Buchla (1,2V/oct) ist es kein Problem.

        Natürlich lässt sich auch MPE unproblematisch zur Steuerung einsetzen.

        Als Controller ist auch ein iPad sehr gut geeignet – es löst durchschnittlich mit 10bit auf und ist schneller als MIDI (Piko- statt Millisekunden). In Tabs lassen sich viele verschiedene Oberflächen gleichzeitig aktiv halten und einfach aufrufen.

        Für mich war Audio-to-CV der „Missing-Link“!

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @jochen Also ist der Jitter bei Audio2CV/Gate 0.01ms? Das wäre Rekord und digital formuliert fast samplegenau. Besser kann analog und Eurorack nicht gesteuert werden. Natürlich bis auf die ASIO-eigene Verzögerung, die sich im Kontext einer DAW aber auflöst.

        • Profilbild
          jochen

          Os (Andrew/Exp-Sleepers) sagt (wenn ich mich richtig erinnere), dass es samplegenau ist. Ich denke auch, dass es zur Zeit die beste Möglichkeit ist, weil es in 48kHz „Audio-Rate“ passiert (egal welche Sample-Freq für Audio eingestellt ist).
          Ich benutze das ES-40 (SPDIF) und steuere es vom Audio-Interface (ULN-8). Über die neueren USB und Audiointerface Module von Expert Sleepers kann ich nix sagen, denke aber, dass Os das auch alles gut gelöst hat. Die einzige Latenz ist die, des verwendeten Audio-Interfaces. Ich arbeite mit 96kHz – da ist die Latenz zu 44,1 oder 48 kHz halbiert und nicht wahrnehmbar. Das ES-40 macht daraus ja irgendwie 48kHz – das merkt man aber nicht. (Vom Klavier zum Schlagzeug auf einer Bühne ist die [akustische] „Latenz“ höher!) ;-)
          Ich habe 2x ES-40, beide mit 5 Expandern. Es ist nicht ganz günstig, aber 80xCV oder Gate (nebenbei) über’s Interface ist eine Bank! Falls Du 12V Trigger brauchst, empfehle ich, gebrauchte ES-Gate Expander (das alte Modell mit 8x Gate/Trigger) zu kaufen, die noch mit Stromanschluss sind. Es gibt 2 Jumper auf der Platine, die umgesetzt werden können und dann 12V statt 5V erzeugen. Sehr gut!

          • Profilbild
            swellkoerper AHU

            @jochen Man muss sich auch verdeutlichen, wo genau MIDI-Jitter entsteht: meistens ab dann, wenn die DAW das MIDI-Signal an den Treiber des Interfaces übergibt. Im Taskmanagement z.B. von Windows hat das Echtzeit-Handling von MIDI-Messages leider nur eine untergeordnete Priorität. MIDI-Transfers zwischen Spuren oder PlugIns innerhalb der DAW sind in der Regel samplegenau, also auch Silentway. Bleibt nur die Frage, ob Silentway die 127 Stufen irgendwie glättet oder interpoliert.

  3. Profilbild
    swellkoerper AHU

    Das ES-3 hat einen Riesen-Vorteil: es wird als einziges der genannten mit einem normalen (=uncodierten) 24bit-Audiostream beschickt, bietet als solches also 16.7 Mio. Abstufungen für Modulations- und Audiosignale und ist vollkommen unabhängig von der SilentWay-Software. Das bedeutet auch, dass der Jitter derjenige des Audiosignals (oder der Haus-Wordclock) ist, die Latenz diejenige des Audiointerfaces ist, und MIDI komplett ignoriert werden kann. In meinem System werkeln 9 Expert-Sleepers Module und stellen je 16 Ein- und Ausgänge über ADAT bereit. Dazu kommen 24 Gate-Signale, die per Multiplexing aus einem Audiokanal extrahiert werden. Ich synchronisiere mein gesamtes Setup über diese Lösung (inkl. Start/Stop und Reset), und das Timing bzw. das Fehlen von Jitter ist ein Traum. Externes MIDI brauch ich nur noch, um ein paar Delays zu clocken.

  4. Profilbild
    hejasa AHU

    Mir fehlt das Mutable Instruments Yarns, habe ich da etwas verpasst? Oder passt es nicht in diese Artikel?

  5. Profilbild
    Thomsen

    Ich kann das Vermona Quad wärmstens empfehlen. 4 Kanäle für CV, Gate und on top jew. 2x CV plus3 Clock outs und der Reset sind super für mehrstimmiges bzw. wenn wann allerhand über Midi befeuern möchte. Genial ist der Round Robin Modus aus dem Perfourmer. Plus klasse Verarbeitung und sehr einfaches Handling.

  6. Profilbild
    Anthony Rother AHU

    Super. Vielen Dank für die Erweiterung und den Überblick. Eurer Artikel wird bestimmt so manchem bei der Kaufentscheidung sehr unterstützend und hilfreich sein.

  7. Profilbild
    Stue

    Hab das Expert Sleepers FH-2 im Einsatz – ein unglaublich flexibles, tolles Modul. Nutze es als Schaltzentrale zwecks Verbindung meines Digitakt mit meinem Modular-System. Top!!

  8. Profilbild
    Toliman

    Jetzt weiß ich leider immer noch nicht ob ich ein FH-2 per Ableton Live CV Tools betreiben kann. Auch darum geht es ja bei so einem Modul

    • Profilbild
      herw RED

      @Toliman hm – wie du dem Titel dieses Tests entnehmen kannst, handelt es sich um ein Midi-Interface. Ich kenne Ableton Live nicht, aber der allgemeinen Beschreibung der tools entnehme ich, dass es sich hier um CV-tools handelt, also keine Midi-Daten.
      Wahrscheinlich brauchst du dazu ein dc-gekoppeltes interface; FH-2 ist dafür nicht vorgesehen. Dafür benötigst du ES-8?
      Vielleicht findest du hier Informationen:
      https://www.muffwiggler.com/forum/viewtopic.php?f=35&t=230874

  9. Profilbild
    ARIMUSIK

    Doepfer A-190-5: „Werden mehr als vier Noten gleichzeitig gespielt, kippt die erste Note runter und wird durch die nächste ersetzt.“ Mir ist der Satz unklar. Ich möchte bei Polyphonie nicht unbedingt Noten gleichzeitig spielen (klingt komisch oder? :) ), sondern ich möchte, dass die Vornote nicht durch die nächste abgeschnitten wird in der Env. Bei dem zitierten Satz geht das nicht hervor, ob das mit diesem Modul möglich ist. Ich möchte quasi IMMER Round-Robin haben, egal welche oder wie viele Noten gespielt werden. Es könnte auch dieselbe sein.

    Gibt es zudem ein Modul, dass das Ganze auch noch Random kann? Davon habe ich nichts gelesen.

    • Profilbild
      t.goldschmitz RED

      @ARIMUSIK Hi, Hallo und Servus.
       
      Es beudeutet, z.B.: Du spielst ein C, ein E, ein G und ein B nacheinander und hälst die Noten. Wenn Du nun noch eine andere Note spielst, egal welche, wird das C aufhören und durch die Neue ersetzt.
       
      Hoffe das hilft…

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