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Test: Diezel, Hagen, Gitarren-Vollröhrentopteil

(ID: 1200)

Sound/Praxis

Zum Soundcheck stand uns eine Marshall 4×12″- und eine 2×12″-Box zur Verfügung. Den Anfang macht Kanal eins, der schon vom ersten gespielten Ton an mit einem glasklaren und sehr differenziert-luftigem Ton eine klare Ansprache hält. Der Sound ist sehr Fender-like, allerdings noch eine Spur offener und eher in Richtung HiFi gehend. Die Klangregelung verspricht einen sehr hohen Wirkungsgrad und lässt sowohl derbe Soundverbiegungen, als auch sehr feine und nuancenreiche Abstufungen zu. Vorsichtig agieren sollte man allerdings mit dem Bass-Regler, der kleinere Speaker schon mal ins Nirvana befördern könnte, denn schon der Clean-Channel besitzt eine dermaßen gesalzene Portion Bass in Verbindung mit einem Schalldruck, der kleinere Boxentypen ohne Probleme dahinraffen kann. Aus diesem Grund wurde dann im Test auch auf das Anschließen der kleineren Marshall-Box mit ihren 2×12″-Speakern verzichtet und für den weiteren Soundcheck dann doch besser auf den größeren Bruder mit 4×12″-Bestückung zurückgegriffen. Sicher ist sicher.

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Weiter geht es mit Kanal zwei, der die Crunch-Abteilung übernimmt. Auch wenn der Begriff „Crunch“ für viele nach locker-flockigem Rhythmus-Sound wie Stones oder Tom Petty klingt, lässt sich bereits hier schon erahnen, welche Urgewalten der Hagen erst in den beiden Lead-Kanälen bereitstellen wird. Dieser Crunch-Channel bietet bereits genügend Saft und Gainreserven für Riffs und artikuliert gepickte Linien und begeistert durch eine sehr harmonische und obertonreiche Soundfülle, welche man so selten zu Ohren bekommt. Auch hier gibt es ein dickes Plus für den EQ, der genau wie im Clean-Channel eine unglaublich breite und effektive Beeinflussung des Klanggeschehens erlaubt. Und ebenso ernst gemeint ist auch hier der Ratschlag, es mit dem Bassregler nicht zu übertrieben. Und das gilt nicht nur für den Regler im Kanal selbst, sondern viel mehr auch für den Deep-Regler der Endstufe, bei dem man sich jederzeit in der Lage fühlt, dem angeschlossenen Speaker ruck-zuck jegliches Leben auszuhauchen.

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Ja, und dann die beiden Lead-Kanäle drei und vier. Allein Kanal drei würde schon den höchsten Ansprüchen an einen fetten und singenden Leadsound genügen. Gain-Reserven im Überfluss, auch hier wieder dieser Sahne-EQ und der charaktervolle, mit außergewöhnlich heftigem Schalldruck agierende Grundsound. Auffällig ist weiterhin die straffe Entfaltung des Bassbereichs, der nie zum Matschen neigt, egal wie weit man es mit den Bässen auch übertreiben mag. Derart ausgestattet ist der Hagen auch der ideale Kandidat für Freunde des Downtunings, denn das erledigt dieser Monster-Amp mit einem freundlichen Lächeln und einem extremen Hosenbein-Flattern.

Und schließlich der Mega-Gain Kanal vier. Auch wenn die Schmerzgrenze im Bezug auf Verzerrung bei mir als alter „Metal-Head“ sehr hoch liegt, so bin ich während des Testzeitraumes kaum auf die Idee gekommen, das Gain dieses Kanals voll auszureizen. Zu heftig die Verzerrung, zu stark die Feedbacks, seien es gewollte oder eher unerwünschte. Aber auch hier ist jede Nuance im Spiel wahrnehmbar, und auch ein Zumatschen des Sounds findet praktisch nicht statt. Druckvolle Bässe, durchsetzungsfähige Mitten und weiche, nie zu aufdringlich agierende Höhen bilden das Fundament für einen Sound, welcher für den Heavy-Rocker von heute nicht besser sein könnte.

-- Der Boss bei der Arbeit --

— Der Boss bei der Arbeit —

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Fazit

Nach den überaus erfolgreichen Verstärkern VH4, Einstein und Herbert zeigt auch der neue Diezel Hagen der Konkurrenz, wo der Hammer hängt! Neben einer erstklassigen Verarbeitung und den durchdachten Features, wie der MIDI-Steuerbarkeit und dem schaltbaren Effektweg, erhält der stolze Käufer dieses Amps alles, was man für die Erzeugung von modernem Rocksound benötigt. Der Schwerpunkt liegt wahrhaftig auf „Rock“, eher sogar noch auf Heavy und darüber, denn der Grundsound geht schon sehr deutlich in die Heavy-Schiene.

Einziger wirklicher Kritikpunkt ist die sehr enge Anordnung der Potis, an die man sich erst gewöhnen muss, und natürlich sollte man auch ein Wort über den Preis dieses Sound-Monsters verlieren, denn knapp 3000,- Euro für einen Verstärker-Topteil hinzulegen, ist wahrlich kein Pappenstiel und lässt sich nicht so mal eben aus der Portokasse berappen. In Anbetracht der hohen Fertigungsqualität und der verwendeten Bauteile des Hagen relativiert sich dieses Bild aber und macht deutlich, dass man einen derart exklusiven, handgefertigten und perfekt klingenden Verstärker aus deutschen Landen nun mal nicht zum „Fernost-Preis“ sein Eigen nennen kann.

 

Soundbeispiele: Fender Blacktop-Strat, Marshall 4×12″ Cabinet und Shure SM57 in Logic Audio.

Plus

  • Sound
  • Verarbeitung
  • MIDI-Schnittstelle
  • drei (!) Effektwege

Minus

  • -

Preis

  • Straßenpreis: 2890,- Euro
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Klangbeispiele
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