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Test: Digidesign A.I.R. Transfuser

A.I.R. Transfuser

13. Oktober 2008

Surf and Turf

Die Sparte von musikalisch automatisierten Performance-Tools hatte bisher noch nicht so viele Mitglieder, rückte aber in der jüngeren Vergangenheit umso stärker ins Rampenlicht und in die Aufmerksamkeit der Elektromusikanten. Werfen wir also ein paar Namen in den Topf: Synchronic von Digidesign, Ableton Live, Kore von Native Instruments, der MIDI Livesequenzer Numerology von five12, das frische Automaton der Kleinkunstschmiede AudioDamage und zuletzt, um die Sache abzurunden, eine Akai MPC. Transfuser ist Digidesigns Beitrag zum Thema. Eine Synthese bewährter Features, eine Groove-Workstation für viele Geschmäcker, die zumindest auf der Menükarte extrem lecker aussieht. Ob das Gericht auch halten kann was die Zutaten versprechen, wird sich in diesem Test zeigen.

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Installation

Die Installation und der Betrieb des neusten Updates verliefen unter Mac OS X 10.4 und Pro Tools 7.3.1cs7 auf einem MacBook mit 2 GB Ram mit 1,83 GHz völlig problemlos. Auch die Authorisierung via iLok machte keinerlei Zicken.
Der Ort, an dem sich die Transfuser Bibliothek befindet, lässt sich im übrigen bequem über die Präferenzen auswählen. Eine Transfuser-Instanz mit 16 Tracks mit mindestens einem Federhalleffekt verbraucht auf meinem MacBook 60% CPU Kapazität bei 128 Samples Buffer , einer CPU und 85% CPU-Auslastung für die RTAS Engine. Bei einem Sample Buffer von 2048 sank die CPU-Belastung auf rund 50%.
Es gab zwei Bugs, die meine Arbeit behinderten. Einer trat nur einmal auf und manifestierte sich als Loophänger, der nur durch Entfernen und Neuinstanzierung des Plug-Ins zu stoppen war. Der andere trat häufiger auf und ließ mir Pro Tools auch einige Male abschmieren, als ich zu oft und zu schnell Sequenzen oder Samples austauschte.
Manchmal kam es auch vor, dass es nach dem Öffnen des Plug-In-Fensters  einige Sekunden dauerte, bis die Onlinehilfe wieder reagierte. Aber das wars dann auch schon. Sonst konnten auf dieser Teststrecke keine weiteren Fehlfunktionen festgestellt werden. Im Digidesign-Forum wird allerdings von einem Bug berichtet, der die Daten des Transfusers manchmal verloren gehen lässt, wenn sie nur mit der Pro Tools Session abgespeichert werden. Als Workaround empfiehlt sich daher die Trackeinstellungen direkt in Transfuser zu sichern. A.I.R. arbeitet an der Behebung des Problems (1).
Da während der Testbereichts das neue Pro Tools 8 angekündigt wurde, werde ich (hoffentlich) nochmal Gelegenheit haben, Transfuser mit dem neuen System nochmal einem Testlauf zu unterziehen.

Der Transfuser

Die Oberfläche des  Transfusers besteht aus fünf Bereichen. Das dominierende Fenster ist die Trackansicht, darunter liegt der Mastertrack, gefolgt von der dynamischen Editoransicht der einzelnen Module, in der alle Werkzeuge zum Bearbeiten und Programmieren nach Bedarf angezeigt werden. Daneben liegt der Dateibrowser mit Filter-, Such- und Previewfunktion. Es können sowohl Sequenz- als auch Audiodateien im Browser vorgehört werden. Leider ist die Unterscheidung der beiden Dateitypen im Browser optisch nicht so differenziert umgesetzt. Meistens muss man zweimal hinsehen um zu erkennen, um welche Art es sich gerade handelt. Gut ist hier die getrennte Anzeige der Userdaten von den Factorypresets. Zuletzt kommt die praktische Onlinehilfefunktion, die automatisch zu jedem Bedienelement des Transfusers eine Funktionsbeschreibung anzeigt, sobald die Maus darüber zum Stillstand kommt. Zu bemängeln sind hier kleinere Diskrepanzen zwischen den Beschreibungen im Handbuch und in der Onlinehilfe. Bestimmte Zusammenhänge sind nur durch das Studium von Beidem zu erkennen, da sich die Hilfefunktion über den strukturellen Aufbau des Plug-Ins ausschweigt. Was die Funktionsbeschreibung der  Onlinehilfe betrifft, so war hier allerdings keine Abweichung zum tatsächlichen Funktionieren des  Plug-Ins auszumachen.

Struktureller Aufbau

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Alle Tracks und Module auf einen Blick

Alle Tracks und Module auf einen Blick

Das Herzstück des Transfusers sind die so genannten Tracks, die jeweils aus fünf Modulen bestehen. Am Anfang kommt immer das Verwaltungsmodul. Hier werden die gesamten Trackinformationen geladen und gespeichert und der MIDI-Kanal und die gewünschte Tastaturzone auf dem Keyboard eingestellt. Über den Automations-Button wird die Automationsseite in der Editoransicht aufgerufen, doch dazu später mehr.

Als zweites kommt das Sequenzermodul, welches für die Klangprogrammierung des nachfolgenden Synthesizermoduls zuständig ist. Die daraus resultierenden Klänge können im EFX-Modul durch bis zu vier Effekteinheiten geschickt werden. Für jede der vier Einheiten kann einer von 20 Effekten ausgewählt werden, um der Klang anzureichern. Dabei hat man die Wahl, das Signal parallel durch zwei Effekteinheiten gleichzeitig zu schicken oder nacheinander durch alle vier. Das resultierende Klangamalgamat wird dann im Trackmixer zur Ausgabe an Pro Tools übergeben. Dafür stehen insgesamt 9 Ausgangsbusse in stereo zur Verfügung, die in Pro Tools auf Aux- oder Audiotracks gelegt werden können. Ist das Ziel ein Monotrack, hat man die Wahl zwischen linkem und rechtem Bus. Der Cue Bus  unterscheidet sich nur durch die Namensgebung von den anderen Bussen.
Ebenfalls zu erwähnen wäre noch, dass Transfuser seine eigenen Busse hat und nicht etwa die wertvollen Busse des Hosts aufbraucht. Ebenfalls im Mixermodul gibt es noch zwei FX-Send-Busse zum Abgreifen des Trackausgangssignals, unabhängig von seinen Einstellungen. Die FX-Sends leiten das Signal in das EFX-Modul des Transfuser Mastertracks. Auf welchem der 8 Busse die FX-Sends liegen, kann in den Präferenzen des Transfusers festgelegt werden.
Eine Sonderstellung nehmen die Thru- und Inputmodule ein. Ersteres leitet einen MIDI-Eingang von Pro Tools direkt an das nachgeschaltete Synthesizermodul weiter, letzterer schleift ein Audiosignal aus Pro Tools, das auf denselben Tack gerouted wurde, auf dem auch die Transfuser Instanz liegt, durch dessen Master-Effektmodul. Schön, dass A.I.R. daran gedacht hat. Der große Clue bei den Tracks sind jetzt die freien Kombinationsmöglichkeiten von Sequenzer- und Synthesizermodulen. Ein Drumsynthesizer muß nicht von einem Drumsequenzer angesteuert werden, es kann auch ein Slicesequenzer sein oder umgekehrt.

(1) http://duc.digidesign.com/showthread.php?t=225381

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Klangbeispiele
Forum

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