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Test: Digidesign Pro Tools 8 Teil 1: Plug-Ins und Instrumente

(ID: 2540)

 A.I.R. PlugIns

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Zur Version 8 von ProTools gibt es auch 20 A.I.R. Plug-ins, die den bisherigen  A.I.R. Instrumenten, maßgeblich aber Transfuser entnommen sind. Das mag vielleicht wie ein Leerverkauf aussehen, ist es aber nicht. Denn schließlich will sich nicht jeder Transfuser zulegen, und wer Transfuser hat, kann dieselbe Klangcharakteristik der Effekte auch für seinen restlichen Mix benutzen, ohne alles durch zusätzliche Instanzen von Transfuser schicken zu müssen. Es macht also durchaus Sinn, die Effekte von Transfuser zu entkoppeln. Auf die Auskopplung der EQs und Kompressoren hat man allerdings verzichtet. Dafür gibt es die EQ III und DynamicSuite III. Die verrichten ihre Arbeit hervorragend und lassen das Audiomaterial sehr schön im Mix aufgehen, ohne die Klangfarbe zu beinflussen.

AIR Distortion Lofi Enhancer StereoWidth

AIR Distortion Lofi Enhancer StereoWidth

Distortion – wie der Name schon sagt. Es stehen 3 Härtegrade und eine tonale Justierung zur Verfügung, damit es wahlweise auch harmonisch verzerrt.

LoFi  haben wir schon in der D-Fi-Suite, aber das hier kann noch mit einem gesynctem LFO moduliert werden und hat den Rectifier bzw. Waveshaper gleich mit drin. Der Charakter der Verzerrung ist auch anders.

Enhancer ist ein PlugIn zum Anheben von tiefen und hohen Frequenzbändern. Zusätzlich können noch harmonische Obertöne generiert werden, um das Audiomaterial brillanter wirken zu lassen. Klangtechnisch, nicht kompositorisch.

StereoWidth  macht aus einem Monosignal ein Stereosignal durch M/S-Encoding, also unter Beibehaltung der Monokompatibilität. Das Verfahren wurde maßgeblich durch die PlugIns von Brainworx Digital in die DAW-Welt eingeführt, ist aber schon ein uralter Trick, mit dem schon Generationen von Toningenieuren gearbeitet haben. Das Plug bietet hierfür gleich drei Modi. Der erste heißt Adjust und bietet das sogenannte „Haas-Panning“. Der zweite heißt Comb und mischt einen verzögerten M-Anteil dem S-Anteil bei, wodurch ein harmonischer Kammfiltereffekt entsteht. Der dritte ist Phase, der die S- und M-Anteile jeweils durch die Schaltung von 3 Phasern mischt. Hört sich gut und professionell an.

AIR NonLiner, Spring, Reverb, Reverb, MultiDelay

AIR NonLiner, Spring, Reverb, Reverb, MultiDelay

Obwohl auch der altgedente algorithmische D-Verb Hall eine Überarbeitung erfahren hat, ist er immer noch das Stiefkind der meisten Pro Tools User, da D-Verb den Mix oft verwaschen klingen lässt. Wenn man D-Verb allerdings auf den Effektbus legt, den Wet-Regler am Anschlag hat und der Hallanteil nur über den Effekt-Return-Level gesteuert wird, lässt sich auch mit D-Verb arbeiten. Ist aber kein Vergleich zu zur Klasse eines Sony Oxford Reverb. Vergleiche zu TL-Space oder Altiverb sind eh hinfällig, da diese auf Impulse Response-Samples basieren. Wenden wir uns aber wieder den A.I.R. Reverbs zu.

NonLinear Reverb ist für synthetische und abgedrehte Halleffekte gut. Spring Reverb liefert die klassische Federhall-Emulation und Reverb ist das Stilmittel für natürlich klingende Räume und ist so etwas wie die Wachablösung von D-Verb und eine brauchbare musikalische Alternative. Die A.I.R. Reverbs sind kein Ersatz für einen „professionellen“ Hall, bieten aber für die musikalische Anwendung im Mix eine ordentliche Qualiät.

Auch das Multi Delay macht was es soll. Bis zu sechs Delays lassen mächtig Dub-Raum entstehen. Natürlich auch gesynct zum Host. Dynamic Delay hat im Gegensatz zum Multi Delay nur ein Delay. Wenn es mal etwas dezenter sein soll. Die Modulation über LFO macht das akustische Geschehen noch etwas abwechslungsreicher. Da auch die langjährigen treuen ProTools Delays ebenfalls noch zur Verfügung stehen und es hoffentlich auch noch lange tun, bietet sich somit schon eine gute Auswahl dieses Effekts an. Damit kann man arbeiten.

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AIR Phaser, Flanger, Chorus, Multi Chorus

AIR Phaser, Flanger, Chorus, Multi Chorus

Mit dem Phaser, Flanger und Chorus, den es auch als MultiChorus gibt, deckt A.I.R. auch die Sparte der beliebten Guitarrero-Effekte ab. Noch etwas edler geht die Verfeinerung des Audiomaterials mit dem Ensemble, welches auf einer Kombination aus Phaser, Flanger und Chorus Algorithmen basiert. Daher wohl auch der Name.

AIR Talkbox, Dynamic Delay, FuzzWah, Ensemble.png

AIR Talkbox, Dynamic Delay, FuzzWah, Ensemble.png

Damit nicht genug der Gitarreneffekte, wird mit der Talkbox das Eingangsignal mit Formanten angereichert. Leider gibt es pro Instanz nur einen Formaten zur Auswahl. Möchte man Ahs und Ohs mit Ehs gleichzeitig im Mix haben, ist dies nur mit Aux-Sends zu realisieren. Auch das FuzzWah ist ein immer gerne benutzter Effekt, und A.I.R stellt einen guten Vertreter dieser Transistorverzerrer bereit.

AIR Vintage Filter, Filter Gate, Frequency Shifter, Kill EQ

AIR Vintage Filter, Filter Gate, Frequency Shifter, Kill EQ

Vintage Filter ist dem Namen nach wohl aus dem Hybrid Synthesizer entlehnt und hört sich auch recht gut an. Mir persönlich gefällt z.B. der Frohmage Filter von Ohmforce etwas besser, weil er wilder und unberechenbarer ist. Der A.I.R. Filter ist etwas zahmer, da her erst bei recht hohen Resonanzeinstellungen so richtig ins Schwingen gerät, klingt aber dennoch eigenständig. Aber glücklicherweise stellt sich die Frage nach entweder oder gar nicht, weil der Frohmage kostenlos ist und zweitens ist es immer gut auf ein Derivat zurückgreifen zu können. Auch lassen sich durch die hochauflösenden Automationsparameter aalglatte Filtersweeps realisieren, ohne MIDI-Treppchen. Sehr schön.

Filter Gate ist eigentlich ein Patternsequenzer, der durch ein Audiogate gesteuert wird und das Eingangssignal in Staccatorhythmen zerhackt. Das zerhackte Signal kann noch mit einem Multimodefilter bearbeitet und mit einem LFO moduliert werden.

Frequency Shifter schiebt ein einzelnes Frequenzband nach oben, unten, in diametrale Richtungen gleichzeitig oder im Stereobild herum. Das Feedback reichert das Ausgangssignal gut an, und der Dreh am Wet-Regler liefert, wahrscheinlich durch Phasenlauslöschung, überraschende unvorhersehbare Ergebnisse. Tolles PlugIn.

KillEQ ist des DJs Liebling, und dank A.I.R. kann nun auch der ProTools User die Frequenzen aus bis zu drei Bändern killen.

Als Zwischenresümee bleibt festzuhalten, dass sich die A.I.R. PlugIns als Musikproduktionstools nicht lumpen lassen. Kreatives Sounddesign ist das Haupteinsatzgebiet, auf dem die PlugIns sich locker mit anderen messen können.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo Markus,

    wie meinst du denn den Satz ?

    SansAmp PSA-1 ist eines der wenigen wirklich guten Bombfactory PlugIns….

    Sind die Fairchild und Pultec Plugs so schlecht ?

  2. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    Hallo Doc,

    Die Fairchild und Pultecs gehören mit zu den wenigen guten.
    Jedoch colorieren mir die BF Plugs meinen Sound generell zu sehr mit einer Färbung die mir zu einseitig ist. Interessanterweise kommt genau diese Färbung dem Sansamp, wie auch dem Funklogic zugute.

    Wenn Dir diese Färbung gefällt, dann ist es ok.

    Für ein wesentlich seidigeres Farbenspektrum und damit mehr Einsatzmöglichkeiten, hör dir mal Massey, URS oder Sony Oxford an. Da liegen Lichtjahre dazwischen.

    Grüße,
    :)

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo Markus,

    Danke für die ausführliche Antwort.
    URS und Oxford ist überhaupt nicht mein Fall. Genauso wie JJP (Waves).
    Massey ist Klasse, mein Favorit ist aber McDSP..der hat genau diesen Sound.
    Hab gerade TRacks3 am Testen, der 670er „klingt“,bzw hat ein komplett anderes Regelverhalten als der BF 670..das gleiche gilt für die Pultec Plugs.
    Die BFs sind richtige
    Rauhbeine. ;o)

    Ihr könntet aber mal MCDSP und Nomad testen…vielleicht auch den neuen Softube…

    Vergleiche bringen wahrscheinlich e nix da die Geschmäcker zu unterschiedlich sind. Deshalb gibts ja so viel Auswahl.
    Hauptsache n geilen Sound..;o)

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