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Test: Digidesign Pro Tools 8 Teil 1: Plug-Ins und Instrumente

(ID: 2540)

Boom

Boom

Boom gibt sich in diesem Paket fast wie der totale Gegensatz zu BFD. Gut, das Interface könnte auch etwas mehr Kontrast vertragen, doch das tut der intuitiven Bedienung keinen Abbruch. Man braucht maximal fünf Minuten, um die Drummachine zu verstehen, und Realismus ist hier von keinerlei Interesse. Hauptsache es knallt. Die zehn Drumkits imitieren diverse legendäre Grooveboxen wie Linn oder TR808/909. Zusätzlich ist ein 16-Step Sequenzer eingebaut, der die maximal zehn gleichzeitig aktivierbaren Percussionsounds in bis zu 16 Pattern organisert, die über MIDI-Noten umgeschaltet werden können. Die einzelnen Steps können per Mehrfach-Klick auf die Tasten aktiviert und in mehreren MIDI-Velocity-Stufen regiliert werden. Sechs Parameter stehen für jedes Percussionsample zur Klangfärbung bereit. Auch die Sensitivität gegenüber der MIDI-Velocity  lässt sich bequem per Regler einstellen. Als Besonderheit gibt es hier noch die Schraube, mit der sich die Aggesivität der einzelnen Percussions einstellen läßt. Boom wäre ein perfektes und supercooles PlugIn, wenn da nicht wieder so eine A.I.R.- typische kleine Kleinigkeit, die einen enormen Mehrwert darstellen würde, wäre sie nur implementiert. Diese Kleinigkeit ist die fehlende Möglichkeit, eigene One-Shot-Samples in Boom einzubinden, was eigentlich ein Standardfeature für Groovegeneratoren ist. Stattdessen muß sich der User mit den im BIG-Format beigelegten Kits  begnügen. A.I.R möchte sich diese Kritik bitte zu Herzen nehmen. Boom wäre das Killer-PlugIn! So wird es leider zur netten Demo degradiert und der Zweck von Boom ausgehebelt, wenn eigene Percussionsounds dann über Structure Free laufen müssen. Schade.

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Vacuum

Vacuum

Vacuum
In einem Interview vom 12. Januar 2009 im A.I.R.Fan-Blog meinte Peter Gorges: „Vaccum ist das Instrument, das jeder gerne hätte, aber niemand kaufen würde.“ Nichtsdestotrotz ist Vaccum das Instrument, das A.I.R. hatte machen wollen, und Digidesign gab ihnen den Feiraum, dies auch zu tun, egal ob Vacuum verkaufbar wäre oder nicht. Es findet sich  wieder einmal die A.I.R. typische lLebe zum Detail, genau genommen die Einstellmöglichkeiten des Alters der Röhre bzw. der Kontakte und Kabel, sowie der Klangstabilität der VTOs, der Vacuum-Tube-Oszillatoren. Denn Vacuum ist auf Röhrenemulationscode aufgebaut. Diese Technik findet man leider sehr selten, bei PlugIns wie bei Hardware. Als Alternative fielen mir nur die kleinen gelben garstigen Kultboxen von Metasonix ein. Die sind nämlich allesamt auf Röhrentechnik aufgebaut. Subjektiv gefällt mir der Sound des Vaccum besser als der von Hybrid. Vacuum klingt einfach erdiger und wird mit der Zeit den Pro Tools Usern genauso neidische Blicke bescheren , wie sie der ES-1 von Logic oder der Waldorf A1 von Cubase ernten. Das Potential ist da. Doch möchte ich Vaccum nicht gehen lassen, ohne auch hier ein winziges riesiges Haar in der Suppe zu finden: Bitte, A.I.R., bitte einen Audioeingang für Vacuum! Bei DB33 hat es doch auch geklappt.

Das Fazit zu den PlugIns und Instrumenten von Pro Tools 8 streckt den Daumen nach oben. Über die doppelt vorhandenen Derivate an Instrumenten und PlugIns lässt sich vielleicht maulen – klanglich können sie jedoch voll überzeugen und liefern erste Qualität. Die PlugIns klingen frisch und eigenständig, und die Instrumente haben klanglichen und optischen Charme. Die A.I.R. typischen Parameterdetails, die man anderswo mit der Lupe suchen muss, wissen dabei besonders zu gefallen. Peter Gorges hat für 2009 eine bessere Produktpflege in Aussicht (siehe Verweis), und wenn Boom es später ermöglichen sollte, eigene Samples zu benutzen, gibts dafür auch fünf Sterne, so nur vier. Das ist das gleiche wie ein Ferrari Testarossa mit einem fetten Kratzer im Lack der Kofferraumhaube. Es schränkt zwar nicht die technische Funktion ein, stört aber jedes mal beim Hinsehen.

Die Instrumente und PlugIns stellen jedoch nur die eine Hälfte des Pro Tools 8 Updates dar. Den Test des Sequenzers inklusive der ganzen technischen Details finden Sie im kommenden zweiten Teil dieser Besprechung. Insofern gilt die Bewertung hier auch nur für die Creative Collection und andere Zusatzsoftware.

 

Plus

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+++++ hervorragend spielbare Instrumente
++++ frische und eigenständig klingende PlugIns
++++ DB33 als Insert Effekt nutzbar

Minus

– Vaccum hat keinen Audio-Eingang
– – – – keine eigenen Samples mit Boom verwendbar

Preis: 143 Euro

Hersteller/Vertrieb: http://www.digidesign.com

 

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo Markus,

    wie meinst du denn den Satz ?

    SansAmp PSA-1 ist eines der wenigen wirklich guten Bombfactory PlugIns….

    Sind die Fairchild und Pultec Plugs so schlecht ?

  2. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    Hallo Doc,

    Die Fairchild und Pultecs gehören mit zu den wenigen guten.
    Jedoch colorieren mir die BF Plugs meinen Sound generell zu sehr mit einer Färbung die mir zu einseitig ist. Interessanterweise kommt genau diese Färbung dem Sansamp, wie auch dem Funklogic zugute.

    Wenn Dir diese Färbung gefällt, dann ist es ok.

    Für ein wesentlich seidigeres Farbenspektrum und damit mehr Einsatzmöglichkeiten, hör dir mal Massey, URS oder Sony Oxford an. Da liegen Lichtjahre dazwischen.

    Grüße,
    :)

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo Markus,

    Danke für die ausführliche Antwort.
    URS und Oxford ist überhaupt nicht mein Fall. Genauso wie JJP (Waves).
    Massey ist Klasse, mein Favorit ist aber McDSP..der hat genau diesen Sound.
    Hab gerade TRacks3 am Testen, der 670er „klingt“,bzw hat ein komplett anderes Regelverhalten als der BF 670..das gleiche gilt für die Pultec Plugs.
    Die BFs sind richtige
    Rauhbeine. ;o)

    Ihr könntet aber mal MCDSP und Nomad testen…vielleicht auch den neuen Softube…

    Vergleiche bringen wahrscheinlich e nix da die Geschmäcker zu unterschiedlich sind. Deshalb gibts ja so viel Auswahl.
    Hauptsache n geilen Sound..;o)

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