Edit- und Mix-Fenster
Das Mix-Fenster ist im wesentlichen gleich geblieben. Es bietet neben den 10 Insert-Slots auch 10 Send-Slots, sowie einfachere Mix-Gruppenzuordnungen. Außerdem lassen sich die angezeigten Information verstecken, wenn mehr Platz auf dem Bildschirm benötigt wird. Sehr schön.
Im Edit-Fenster wurde die Werkzeugleiste mit zuschaltbaren MIDI- Transport- und Synchronisationselementen bestückt, die das altgediente Transport-Fenster ersetzen können, wenn der Benutzer es möchte. Allerdings passen alle Elemente nicht auf einmal auf meinem Macbook 13 Zoll Bildschirm. 15 Zoll sollten es mindestens sein, abgesehen davon, dass der Bildschirm prinzipiell gar nicht groß genug sein kann.
Unter der Werkzeugleiste befindet sich das neue „Universal View“ Fenster, in dem immer alle verwendeten Spuren, ob Audio, AUX, MIDI oder Video und die gesamte Länge der Session zu sehen ist. Ein Rechteck, das sich proportional zur reellen „Größe“ der Session vergrößert oder verkleinert, zeigt die Position der aktuellen Ansicht im Edit-Fenster. Mit der Maus kann die Position des Ausschnitts geändert und gezoomt werden. Am rechten oberen Rand des Edit-Bereiches befindet sich auch der neue alte Command-Focus Schalter, sowie die neuen Audio- und MIDI-Track Zoom Regler. Klickt der Benutzer mit der Maus darauf und bewegt sie vertikal, werden die Inhalte der ausgewählten Tracks ebenfalls vertikal vergrößert. Das gilt auch für die Plus/Minus Regler am unteren rechten Rand des Fensters. Mit einem Mausklick und einer horizontalen Bewegung werden die Sichtbaren auf der Zeitachse gezoomt – alles echte Arbeitserleichterungen. Es gibt noch eine, aber dieses Schmankerl muss noch warten, bis der MIDI-Editor dran war.
Der MIDI-Editor – das erste weitere Arbeitsfenster, seit aus „Sound Tools“ „Pro Tools“ wurde. Das ist schon fast zwei Jahrzehnte her, in Softwarezeit eher schon zwei Jahrhunderte.
Nun ja, da das MIDI Window an das Edit Window gekoppelt werden kann, eigentlich doch nur zwei, wenn man will, denn der MIDI-Editor lässt sich wie gesagt auch in seinem eigenen Fenster öffnen und stellt alle Werkzeuge des Edit-Fensters bereit. Es müssen also keine Abstriche mehr gemacht werden. Der MIDI-Editor zeigt erst einmal einen MIDI-Track auf voller Bildschirmhöhe in der typischen Pro Tools-MIDI-Ansicht mit Punkten und Strichen, sowie eine zusätzliche Trackliste aller MIDI-Tracks. Diese können selektiv sichtbar geschaltet werden und erscheinen hinter dem gerade aktiven Track als durchscheinende Geisternoten. Das ist sehr nützlich für komplexe Arrangements, die über mehrere MIDI-Spuren verteilt sind. Aber nicht jeder mag Punkte und Striche. Für diese Menschen, genannt Musiker, gibt es nun die Notensatzansicht. Sie wird einfach über das Notensymbol aktiviert, der Rechner rechnet ein wenig an der Darstellung und schon kann der Blöckchenverschmäher seine Musik in der tradierten Art dar niederschreiben. Damit das auch gut aussieht, hat sich Digidesign die Firma Sibelius mit der gleichnamigen Software ins Boot geholt und eine Schnittstelle zwischen beiden Programmen geschaffen, um auch hochprofessionellen Ansprüchen beim Notensatz gerecht zu werden. Doch die Notenansicht lässt sich auch ohne Sibelius bearbeiten und drucken. Nebenbei sei noch erwähnt, dass Sibelius ab Version 5 ihre Audioengine für ihre Soundworld-Technologie von der kleinen kanadischen Firma Plogue Art Et Technologie lizensiert hat, welche die hervorragende modulare Live-Environment-Software Bidule entwickelt und vertreibt. So klein ist die Welt.
Genau genommen kommt jetzt das versprochene Schmankerl. Bis Version 8 war MIDI in ProTools de fakto nicht existent. Gut, es reichte, um damit ein paar Noten aufzunehmen und einige wenige MIDI-Controller zu automatisieren. Aber das war’s auch schon, weil man nach drei aktivierten Controllern die Übersicht verlor, da Pro Tools nämlich nur eine Automationsspur auf einmal darstellte. Doch obwohl Pro Tools Jahre vor allen anderen DAWs die hochauflösende Automation für Audiospuren und Plug-ins implementiert hatte, wurde dieses Manko erst jetzt behoben. Heute aktiviere ich einen Controller zur Automation, falte die gewünschten Ansichten, genannt „Lanes“, im Edit-Fenster auf und habe alles was ich will auf einmal im Blick und unter Kontrolle. Ein Traum ist für Pro Tools User wahr geworden.
Es wäre mal ein guter Ansatz, die M-Powered wenigstens auch auf die interne Soundkarte der MacBook Pro´s auszuweiten. Auch könnte man die hochwertigen Interfaces wenigstens eines ausgesuchtenDrittherstellers wie Apogee direkt unterstützen.Es hält mich neben dem leider immer noch fehlenden automatischen Latenzausgleich davon ab, mir die M-Powered 8 anzuschaffen. Bei Logic ist zwar das Audioediting nach wie vor wesentlich unkomfortabler, dafür habe ich unterwegs aber nicht Dongle Audiointerface anzustöpseln was einfach unpraktikabel ist.Ein Update der LE Interfaces (speziell der MBox Micro auf 96KHz) wäre auch mal überfällig.Vielleicht tut sich da ja noch was, ich würde gerne wieder ProTools nutzen.
nein, das wird so nicht passieren, denn das Audio-Interface ist bei
Digidesign der „Quasi“-Kopierschutz.
Wenn Du das so siehtst hat die M-Powered zwei Kopierschutzverfahren: Einmal den ILock und dann noch die M-Audio Interfacebeschränkung.Da sollte doch wenigstens für die M-Powered Variante ein Support für Apples BuildIn Audio möglich sein…
naja, iLok ist doch als Kopierschutz nen Lacher, zumindest unter Windows. Viel schwieriger zu knacken ist da Syncrosoft.
Aber Digidesign sichert so eben doppelt ab und ehrlich gesagt finde ich es auch richtig.
Digidesign hat nunmal ihre eigene Firmenphilosophie, die mir persönlich nicht ganz so schmeckt.
Für Logic ist eben ein Mac der Kopierschutz. Apple verdient somit in jedem Fall,
egal ob Logic8 legal oder illegal erworben.
Zwei Dinge: Dass in Version 8 der Latenzausgleich immer noch fehlt, ist ABSOLUT UNVERZEIHLICH, ja UNGLAUBLICH. Praktisch JEDER andere Sequencer bietet dies inzwischen, Nuendo kann das seit zehn Jahren! Ich glaube nicht, dass dieses Feature immer noch fehlt weil sie nicht können, sondern weil sie nich wollen, als künstliche Abgrenzung zu den DSP Systemen. Ist aber leider eine totale Fehlüberlegung. Jemand der sich kein DSP-System leisten kann und braucht, wird deshalb immer noch zu Cubase oder Logic greifen. Punkt 2: Die Optik. Ursprünglich erfrischend nüchtern und professionell, mit jedem Update immer farbiger (wie alle anderen), jetzt komplett hässlich. Schade, wirklich schade. Protools wäre eine so gute Software.
@Bernd Die Farbgebung ist allerdings Geschmacksache. Ich – und was man so im Web liest auch fast alle anderen – finden sie sehr angenehm. Wem die default Einstellung noch zu bunt ist, der kann die Sättigung sogar stufenlos bis auf Grau runterschrauben, wobei die Helligkeit ebenso eingestellt werden kann.
Dem Post von Bernd bezüglich des Latenzausgleichs ist nichts hinzuzufügen, ein wahnsinns Witz dass er immer noch nicht integriert wurde, so vergrault man potentielle Kunden; die Annahme dass die LE in Konkurrenz zur DSP Variante steht halte ich für einen Denkfehler, man verliert wohl eher Kunden an Steinberg und Apple – ich hätte mich mit Sicherheit sofort wieder für Pro Tools (LE bzw. M-Powered)entschieden – das Audioediting damit fand ich schon in Version 6 unschlagbar, bin dann aber wegen dem nicht gerade berauschenden Digi001 Interface / Midi Editing auf Logic umgestiegen.Wenn ich mich mit dem manuellen Ausgleich der Latenzen rumärgern darf ist die Zeitersparnis mit ProTools auch wieder dahin, da bleib ich bei Logic wo ich wenigstens meine Hardware frei wählen darf und einen USB Port weniger belegt habe.Kann jemand sagen, wie vernünftig das ATA von Mellowmuse funktioniert, wäre noch eine Option…?Danke Philipp
Hallo,
ATA
die DemoVersion von ATA läuft auch unter Pro Tools 7. Und arbeitet mit einem AudioPing dessen Empfindlichkeit bis -80dBFS reicht. da kommt man schon in den Rauschbereich vieler analoger Hardware. Man muß also für jeden Audio und AUX Track einen Insertslot opfern und bei jeder Plug-in änderung einmal den Master ATA auf dem Mastertrack pingen. Man muß also selber etwas damit experimentieren.
Un Mellowmuse legt auh jedem nahe die Software vor dem Kauf zu testen. IMHO sind die $49 super angelegt.
ADC steht inzwischen auf der ToDo-Liste von Digidesign ganz oben!!!
Das Freezen von Tracks gibt es leider auch noch nicht. Da das RTAS Format ja REAL TIME ist und nicht OFFLINE.
Was ich stattdessen immer haben wollte war ein AudioSuite Stapelprozessor.
Damit man mehrere Offline- Bearbeitungen automatisiert ablaufen lassen kann.
Z.z geht das ja nur von Hand mit einem AS-Prozess nach dem anderen. Das sollte wirklich mal jemand machen.
soweit mal, Grüße M. :)
@Markus Schroeder >> ADC steht inzwischen auf der ToDo-Liste von Digidesign ganz oben!!!
Ist das amtlich, dass es für die LE / M-Powered kommt, in Form eines freien Updates?
Gibt es einen Zeitplan?
Thx + Gruß Philipp
Hi Philip,
Das ist so vom Digidesign Forum Admin zu lesen. Es kann also davon ausgegangen werden, dass es amtlich ist.
„ADC is practically stamped into the foreheads of every Engineer and Product Manager here.“
http://duc.digidesign.com/showthread.php?t=238429
Einen Zeitplan gibt es noch nicht.
Grüße M.
Tönt gut, das wusste ich nicht. Bleibt also nur noch der Latenzausglrich. Das urspüngliche Grau habe ich immer als sehr angenehm empfunden. Ich stehe persönlich weder auf einen Farbtopf (ich bin Musiker, nicht Maler) noch auf depressiven dunklen Endzeitlook à la Logic. Das 5er-Version Interface war super – nüchtern, klar, professionell, freundlich und funktional. Die neuen Flipperkastenlooks der meisten Sequenzer finde ich unausstehlich – sie lenken nur vom Eigentlichen, nämlich der Musik ab. Manchmal wünsche ich mit echt Notator mit monochrom Screen zurück…
Hallo,
Kaufte mir im November zu Schulungszwecken eine M-Box Mini. Solange mit Pro Tools gearbeitet wurde gab es, abgesehen von der Arbeit mit Software-Instrumenten, keine Probleme. Wurde die M-Box generell aus Audioausgabegerät verwendet sah dies etwas anders aus. Schlimm wurde es nach dem kostenlosen Upgrade auf Version 8. Bei meinem Mac Book Pro 2,5 Ghz, Leopard 10.5.6 hingen sich mehrmals täglich nahezu alle Programme mit denen auf Mediendateien zugegriffen wurde (außer Logic und Pro Tools) nicht nur auf, sie ließen sich nur durch gedrückt halten der Power Taste am MBP, (manueller Neustart) richtig beenden oder neu starten.
Die dabei hochkommenden Gefühle, hatte ich zuletzt vor Jahren, als ich an meinem PC den Fehler überall – nur nicht beim Netzteil suchte:)
Ich habe vorerst die M-Box abgeklemmt und den NI Kore Controller als Ausgabegerät eingestellt, seitdem kann der Frühling wieder kommen – keine hängenden Programme mehr.
Ansonsten empfinde ich den Klang der M-Box ebenfalls als angenehm warm. Eine Gitarre über ein Neumann TLM 127 einpegeln machte keine Probleme. Bei Aufnahmen von leisen Atmos im geschlossenen Raum drehte ich den Gain zu gut 3/4 auf, ohne das der Rauschanteil störend wirkte.
Das Gehäuse besteht vorbildlich, von vorn bis hinten aus Metall.
Der Monitor Mute Schalter erwies sich in meinem Fall als sehr nützlich, wenn ich ihn vergaß, wurde ich vom Subwoofer mit einem „sehr gefährlichen Ton“ darauf aufmerksam gemacht, dass das MBP in den Ruhezustand fährt!
Es bleibt zu hoffen, auf ein Update und eine ebenso sorgfältige Treiberarchitektur, wie sie auch bei den HD Systemen zur Anwendung kommt.
Thomas